dem Transformator nur entnom¬ men werden, wenn alle Regel¬ schlitten von der Hellstellung soeben auf die ersten Stufen gelangt sind, also die Verdunke¬ lung des Kinos bereits begon¬ nen hat. Die Kinopraxis ergibt aber, daß die Regelschlilten niemals alle gleichzeitig auf der¬ selben Regelstufe stehen, son¬ dern je nach dem Stück ein¬ gestellt und während der Spiel¬ dauer zur Lichtveränderung hin- und herbewegt werden. Man kann für die Einstellung der Re¬ gelschlitten nach erfolgtem Be¬ ginn der Verdunkelung die Er¬ fahrungen zugrunde legen, die «ich in der Praxis bei Verwen¬ dung von Widerständen ergeben haben. Nicht nur für neue Lichtspieltheater sind die Re¬ geltransformatoren bedeutungs¬ voll, sondern auch bei Umände¬ rung vorhandener Anlagen kön¬ nen sie nutzbar gemacht wer¬ den. Die Anschaffungskosten machen sich durch Stromerspar¬ nis bald bemerkbar Auch die Schaltanlagen können verein¬ facht werden. Schließlich er¬ höhen Kino-Regeltransformato¬ ren auch die Feucrsicherhcit des Lichtspieltheaters, was in Prämienermäßigungen zum Aus¬ druck kommt. Die bei der bis¬ herigen Regelung mit Ohmschen Widerständen vernichtete Ener¬ gie wird in Wärme umgewan¬ delt. Daher ist die Aufs:ellung der bisherigen Widerstände vom VDE. in feuersicheren Räumen vorgeschrieben. Der Regeltrans¬ formator setzt hauptsichlich nur seine Eisen- und Kupfer¬ verluste in Wärme um d e sehr gering sind, da er mit schwa¬ cher magnetischer Sättigung ar¬ beitet. Damit entfallen auch alle Wärmebelästigungen für das Film- und Apparaturbedie- nungspersonal im Kino in allen den Anlagen, bei denen bisher die Widerstände unterhalb des Bedienungsraumes aufgestellt wurden. Auch die für die Ab¬ führung dieser ungewöhnlichen Wärmeentwicklung notwendigen mitunter sehr umständlichen und kostspieligen Entlüftungsanlagen in Operationsräumen usw. wer¬ den entbehrlich und sparen Bei Kinobelcuchtungsanlagen klein- Kino vor 20 Jahren U.T. Unter den Linden. Kapellmeister: Richard Seiler. .otn 27. Juli bis einschließlich 2. August 1912. Musik-Piece 1. De- Hafen von Marseille. £in Städtebild. 2. Matkenscherz. Drama in zwei Akten. 3. Die ewig lächelnde Dame. Humoristische Szenen. 4. Union-Woche. Übersicht über die interessantesten aktueller eignisse der Woche. 5. Kirdliche Vaterlandsliebe. Ein patriotisches Gedicht. 6. Zigolo und das geheimnisvolle Schloß. Abenteuerliche Komödie. 7. In Valcamonica. Bilder aus Oberitalien. 8. Moritz als Modernist. Posse. -n. Im Jahre 1922 ii er Buchhalter in dir seldorf eingetretei Zentrale als Chefbuchhalter be¬ rufen. Im Jahre 1926 siedelte er mit der Südfilm-Zentrale nach München und Anfang 1928 nach Berlin über. In der Aufsichtsratssitzung vom 27. September 1928 wurde ihm Prokura erteilt und in der Aufsichtsratssitzung vom 14. No¬ vember 1930 wurde er zum Direktor-Stellvertreter ernannt. Calm hat sich in diesen zehn Jahren nicht nur innerhalb der Südfilm eine geachtete und wichtige Position erworoen. tung, Freundschaft und Wer Schätzung gefunden der Anschaffung nicht billiger als bisherige Widerstände stel¬ len. Abe- schon bei Anlagen mittleren Jmfangs sind die An¬ lagekosten für das Lichtspiel¬ theater kleiner. Befürchtun¬ gen, dal: der Transformator im Zuschauer- und Zuhörerraum durch Magnetisiergeräusche stö¬ rend wirken könnte, haben sich struktion wurden störende Ge¬ räusche in den erwähnten italie¬ nischen Kinos vermieden. Selbst im Beleuchtungsraum kann man nicht durch das Ohr feststellen, ob der Regeltransformator ein- oder ausgeschaltet ist. Eine Schalttafel ist entbehrlich. Es genügt ein Hauptschalter zum plötzlichen Verdunkeln. Alle Tonfilvmvände Kmo-Apparat, Film schränke Bottiche, Rahmen Trockentrommeln Filme .engen. in allcoVrculageu I Südfilm ihm im Laufe der zehn Jahre zu verdanken hat. Es ist nicht nur unser Wunsch, sondern der aller seiner Freunde. i. Durch übrigen Lichtregclungen nimmt etischen man mit dem Regeltransforma- Zu der Notiz in unserer Aus¬ gabe vom 28. d. Mts. erfahren wir vom Deutschen Lichtspiel- Syndikat, daß die Aufnahmen des Hans - Feher - Filmes „Ge¬ hetzte Menschen" mit Eugen Kloepfer und Magda Sonja be¬ reits Anfang der kommenden Woche in Marseille beginnen und daß der Film bereits in den ersten Septembertagen er- Kinoklappstühle Reklame - Diapositive Vorführer verlässig bestens vertraut mit Licht- und Nadeltonfilm sowie einig. Elektrizitätsanlagen (Dieselmotoren), mit Führerschein 3b, sucht sich bei bescheiden. Ansprüchen zu verändern, auch als II. Vorführer od. Chauffeur, für Reise, auch Ausland. Nebenarbeiten werd. mit ausgeführt. Vertraulich« Angebote erbet, uni K. M. 81S5 an Scherlham. Berlin SW 6S. Zimmer ,lr 35-41 Wiede im Körner-Film Dorothea Wieck ist für eine Hauptrolle cer Rudolf-Walther Fein-Produktion der Aafa „The¬ odor Körner" verpflichtet wor¬ den. Die Künstlerin wird die Rolle der Toni Adamberger, der Braut Körners, spielen. Der Rächer des Tong Wie uns National-Filmverleih mitteilt, läuft der „Rächer des Tong“ zur Zeit mit 17 Kopien allein in Groß-Berlin. Außerdem liegen auch aus der Provinz erhebliche Dispositions¬ meldungen vor. fl' FILM-FACH BU1T V i VERLAG SCHERL * BERLIN S W.68 .,• 26. Jahrgang Berlin, den 2. August 1932 Nummer 149 Wir warten aufs größere Geschäft CHARLOTTE ANDER und JOHANNES RIEMANN im Engels & Schmidt-Tonfilm ..DAS MILLIONENTESTAMENT • Nun ist an Stelle der Wahl¬ aufregung der Burgfriede ge¬ treten. Die Serie der poli¬ tischen Versammlungen aller Parteien ist vorläufig be¬ endet, so daß wenigstens ein Hindernis für den Kinobe¬ such aus der Welt geräumt ist. Dafür aber scheint in den meisten Gegenden Deutsch¬ lands wieder die Sonne mit einer Intensität, die vielen begeisterten Kinofreunden die Lust nimmt, einen Abend vor der lebenden Leinwand zu verbringen. ln Berlin häufen sich die Premieren. Es wird bis Ende der Woche voraussichtlich in fast allen großen Urauf¬ führungstheatern Premieren geben, und selbst diejenigen, die ursprünglich noch länger pausieren wollten, werden vom Uraufführungsfieber er¬ griffen und eröffnen bis spä¬ testens Mitte des Monats. Der Tag. wo die Nach- spieler mit dem neuen Pro¬ gramm rechnen können, ist nicht mehr allzu fern. Sie spielen meistens diese Bilder unter dem neuen Bestell¬ schein und damit unter einem gewissen Preisschutz. Allerdings wird die be¬ grenzte Programmlänge hier und da im Augenblick mit ewalt noch nicht durchzu- etzen sein, weil sicher doch noch ein großer Teil der neuen Bilder auf dem alten Formular bestätigt wurde. Aber es wäre zu wünschen, daß man da, wo nicht unbe¬ dingt ein Zwang vorliegt, die Beschränkung auf 3500 Meter schon jetzt freiwillig ein¬ führen würde. Mindestens bei den neuen Schlagern des Jahres sollte das Einschlager - System, selbstverständlich mit ent¬ sprechendem Ergänzungspro¬ gramm, eisernes Prinzip sein. Erinnert sei noch einmal gerade in diesen Tagen, wo der gegebene Augenblick ist, an eine zielbewußte, klare und wohlüberlegte Propa¬ ganda. Jetzt, wo die Wahlen vor¬ über sind und wo die lokale Presse wieder über genügend Raum verfügt, wird es zwei¬ fellos hier und da möglich sein, im redaktionellen Teil eine Übersicht über die be¬ sonderen Attraktionen, die jedem Kino in der kommen¬ den Spielzeit zur Verfügung stehen, unterzubringen. Selbstverständlich muß der Theaterbesitzer dafür sor¬ gen. daß er dem zuständigen Redakteur nicht nur die not¬ wendigen Unterlagen, son¬ dern möglichst auch zug¬ kräftiges Bildmaterial zur Verfügung stellt. Es bedarf gar keiner Frage, daß derartige Starphotos bei den einzelnen lokalen Blät¬ tern auf besonderes Interesse stoßen. Sie werden zweifellos von jeder in Frage kommenden Firma gern unberechnet zur Verfügung gestellt und sind. soweit die veröffentlichten Programme der Großfirmen in Frage kommen, auch für die ganze Produktion, die fortlaufend aus dem „Kine- matogr.iph" ersichtlich ist. auf Anfrage hin zu erhalten. Empfehlenswert ist auch gerade in diesen Tagen der Aushang von Starphotos im Zusammenhang mit einem schön geschriebenen Schrift- plakal, das über die wich¬ tigsten Abschlüsse der kom¬ menden Saison Auskunft gibt. Ein wertvolles Hilfsmittel stellt in dieser Beziehung auch die „Filmwelt" dar. die bekanntlich im Verlag des „Kinematograph“ erscheint und regelmäßig interessante Feuilletons über die Filme der deutschen Produktion bringt. Es ist bezeichnend für das geringe Interesse, das viele deutsche Theaterbesitzer ihrem Propagandamaterial entgegenbringen, daß vom Aushang einschlägiger Artikel in einigen deutschsprechen¬ den Lärdern des Auslandes viel mehr Gebrauch gemacht wird als bei uns in Deutsch¬ land. Vielleicht werden dort die Kinotheater nicht so von der Krise beeinflußt wie bei uns. Wozu nebenbei auch darauf aufmerksam gemacht werden muß, daß alle die Theater¬ gruppen, die nicht an direk¬ ter Propaganda gespart haben, im letzten Jahr den Verlust durch niedrigere Eintritts¬ preise durch stärkeren Be¬ such wieder wettmachen konnten. Das alles ist nichts Neues. Aber es kann nicht oft ge- nug wiederholt werden, weil Arbeit am Kino Schaumanns¬ arbeit ist, also in erster Linie davon abhängt, ob man dem Publikum dus Kichtigc zum Schauen bietet. Gewiß, mancher S'arname wirkt für sich seihst. Der Filmtitel ist sehr häufig be¬ reits anziehendes Moment. Aber man darf sich nicht darauf allein verlassen, son¬ dern muß systematisch durch die Presse, durch die We'- bung im Theater immer wie¬ der mobil machen. Und damit ist jetzt schleu¬ nigst anzulangen! Premieren von heute Im Atrium und Prinius-Palast wird das „M i 1 l ionen¬ teslament" mit Charlotte Ander und Johannes Riemann uraufgeführt. Der Mozartsaal bringt die Iranzösische Tonfilmkomödie „Der Tugendkönig- in einer Feslvorstellung heraus. Dolly Haas in Wien. Dolly Haas ist zu den Auf¬ nahmen des Tonfilms „Gassen- rr.ädei" nach dem Theaterstück von Dario Niccodemi in Wien eingetroffen. Regisseur Stein¬ hof, der den Film inszenieren wird, ist von seinem Aulounfall inzwischen genesen. Die „F. P. f--Insel. Auf cer Greifswalder Oie hat man mit dem Bau für die Außenaufnahmen zu dem neuen großen Tonfilm der Erich- Pommer-Produktion der Ufa „F. P. 1 antwortet nicht" be¬ gonnen. Die Regie des Films führt bekanntlich Karl Hartl. Die Aufnahmen werden Mitte August beginnen. Personalien. Karl Wunsch, der bekannte Photograph, wurde für die ^tandaufnahmen des Vandor- ' ’ndra-Lamac-Films der Emelka ..Kiki" verpflichtet. ★ Herr Willy Camnitzer, der Filialleiter der Bayerischen I ingesellschaft in Frankfurt, urde auf Anordnung der Di- 'ektion der Bayerischen Film¬ gesellschaft ab Mitte August ■beses Jahres zur persönlichen Verwendung von Herrn Direk¬ tor Müller, München, attackiert. Die Leitung der Filiale Frankfurt übernimmt ab obigem Zeitpunkt Herr Alfred Schiff¬ bauer, bisher Filialleiter der Filiale Berlin. Treue Soldatenliebe vor dem Arbeitsgericht K'age der Filmscbauspiclerin Ursula Grabley. Der Film „Ja, treu ist die Soldatenliebe" hat bereits eine nichtprogrammäßige Vorpre¬ miere erlebt. Und zwar hat ihm eine Mitwirkende, die Filmschauspielerin Ursula Gra¬ blev. die in diesem Film eine weibliche liauplroiie spielt, hierzu verholten. Diese Vor¬ premiere fand am Montag vor der Filmkammer des Berliner Arbeitsgerichts, unter dem Vor¬ sitz des Stellvertreters von Amtsgerichtsrat Hildebrandt. Amtsgerichtsrat Dr. Schlich- ting, statt. Die Küns'lerin war für eine weibliche Hauptrolle in dem genannter Film gegen eine Ge- samlgage von 2000 RM enga¬ giert worden. Diese 2000 RM sollten in Raten von je 500 RM ausbezahlt weiden. ! 500 RM wurden denn auch bezahlt; nur die letzten 500 RM stehen noch aus, und um ihretwillen fand die Verhandlung statt. In der gestrigen Verhandlung bestritt Dr. Friedmann als Ver¬ treter der beklagten Re- naissance-Film-Gesellschaft die Forderung an sich nicht; im Ge¬ genteil. er gab die Berechtigung der Forderung durchaus zu. Aber, meinte er. der Firma sei durch die Klägerin ein derarti¬ ger Schaden entstancen. daß eine etwaige Aufrechnunt die Forderung der Klägerin in Nichts zerfließen lasse) werde Und warum ist dieser Schaden entstanden? Weil nach Dr. Friedmann die Klägerin nicht singen könne. Sie habe bei den Engagements- Verhandlungen ausdrücklich, die Verpflichtung zum Sir.gen iber¬ nommen und auf Befragen, ob sie überhaupt singen könne, diese Frage positiv oejaht. Der finanzielle Schaden, den seine Aufl-aggeberin durch das gesangliche Versagen der Klä¬ gerin erlitten habe, beruhe dar¬ auf, daß man die eine und ein¬ zige Gesangsszene immer und immer wieder habe preben müssen. Aus den vorgesehenen vier Stunden seien acht Stun¬ den geworden. Man habe unendlich viel Roh¬ material vergeuden müssen. Die Apparaturen hätten viel Geld gekostet, und schließlich habe man die Kapelle länger dabe¬ halten und bezahlen müssen. Und das Ende vom Lied sei ge¬ wesen, daß man aus dem Film hundert Meter habe heraus¬ schneiden müssen. Demgegenüber erwidert die K'ägerin, daß nicht sie nach ihrer gesanglichen Befähigung befragt worden sei, sondein daß vielmehr sie den Regisseur Georg Jakoby gefragt habe, ob sie etwa singen müsse; sic sei doch alles andere als eine San- Jakoby habe sie beruhigt und gemeint, das bißchen Gesang würde sie schon schaffen. Nach •hrer Meinung beruht die Auf- nahtneverlängerung auf der mangelhaften Textierung des Schlagers drei verschiedene Versionen seien probiert wor¬ den und außerdem auf Or- ganisationsiuängein. Im Gegensatz zu der Behaup¬ tung der Beklagten behauptet die Klägerin, n an habe sich so¬ gar sehr zufrieden erklärt mit ihren schauspielerischen und auch gesanglichen Leistungen. Was ihre letzte Gehaltsrate ; nbelräfe, so sei sie dauernd vertröstet worden. Wiederholte Mahnungen hätten auch keinen positiven Erfolg gehabt. Das einzige sei das Angebot eines Wechsels gewesen. Man habe die Nichtzahlung mit wider Er¬ warten größerem Geldverbrauch ent .chuld'gt. Auch ein end¬ gültiger Zahlungstermin sei von der Beklagten nicht eingehalten worden. Es sei ihr gar nichts anderes übriggeblieben. als nach einer Wartezeit von meh¬ reren Wochen die Klage zu cr- Ür. Friedmanr ließ den Auf¬ rechnungsanspruch fallen und erhob dann mit der oben näher gekennzeichneten Begründung Vv iderklage in Höhe von 768 RM. Die Klage cer Frau Grabley geht nach Abzug der Steuer nu' auf rund 296 RM. Nach ganz kurzer Beratung ver¬ kündete der Vorsitzende ein Teilurteil dahin, daß die Be¬ klagte zur Zahlung der einge¬ klagten 296 RM verurteilt werde. Hinsichtlich der Wider¬ klage wurde der Beklagten auf¬ gegeben, Beweis anzutreten und besonders darzutun, inwie¬ fern die Klägerin an ihrem an¬ geblichen Nichtsingen ein Ver¬ schulden trifft. Neuer Termin zur Beweiserhebung wurde auf den 8. August anberaumt. Aus Mitteldeutschland. Herr Niepel, der Inhaber des Palast-Theaters Meerane i. Sa., bittet uns, um Irrtümer zu ver¬ meiden, um die Feststellung, daß er seinen Betrieb in Penig von 1913 bis Anfang 1930 mit bestem Erfolge selbst geleitet hat. Herr Venzke. der jetzt bei den Vereinigten Lichtspielhäu¬ sern in Mittweida tätig ist, war vorher kurze Zeit als Geschäfts¬ führer in Penig beschäftigt. DLS. bringt drei Metro-Filme. Auf der DLS.-Tagung war von besonderem Interesse die Ankündigung einer Zusammen¬ arbeit des DLS. mit der Metro, die auf Grund bestehender Ab¬ machungen dem DLS. aus ihrem Programm drei Filme, darunter einen Buster-Kcaton-Film, zur Auswertung übergeben hat. Die Filme sind in Hollywood ge¬ dreht und werden in deutscher Fassung vom DLS. vertrieben. Neues aus Hamburg Der Ufa-Palast eroflnele mit „Lied einer Nacht" die neue Spielzeit. Dazu wurde ein großangelegtes Bühnenschau- Programm zusammengeslellt. Die Hamburger Finanz-Depu¬ tation hat der Antrag des Nord¬ deutschen Thea terbesilzer-Ver¬ bandes auf Ausdehnung der Sommer-S'.euerermäßigung auf den Monat August abgelehnt Erneute Verhandlungen in dieser Sache sollen jedoch schon nächste Woche auf- genoniinen werden Auch die Stadt Harburg hat den Steuer¬ ermäßigungs-Antrag für die Sommermonate, der bereits zum zweiten Male gestellt war, wiederum abgelehat. Das Waterloo-Theatei hat mit seiner großen Reprisen- Schau „Filme der Nationen' einen außerordentlich guten Erfolg bei Publikum und Presse errungen. Augenblicklich ist das The¬ ater icch geschlossen, doch er¬ öffne es nach erfolgter Reno¬ vierung wieder am 4. August mit dem Douglas-Fairbanks- Film „In 80 Minuten um die Welt" sowie mit Chaplins „Zirkus". Kinder im Film. Neuerdings wird von den Filmprcduzenten bei der Ertei¬ lung der Genehmigungen für Kindzraufnahmen für jedes Kind eine Gebühr von 3.— RM er¬ hoben, während bisher lediglich für Cie Genehmigung des An¬ trages eine Gebühr von 2—3 RM erhoben wurde. Die Spitzenorganisation ist beim preußischen Finanzmini- steriun dahingehend vorstellig geworden, daß diese erneute Verschärfung dazu führen kann, daß die beim Publikum des in- und Auslandes beliebten Kin- derfilne und Filme mit Kinder¬ szenen vom Produzenten nicht mehr gedreht werden and daß diese Verschärfung eine er¬ neute Bedrückung des export¬ fähigen Qualitätsfilms bedeutet. Die Spitzenorganisation hat be¬ antragt, diese Gebühr in Zu¬ kunft wieder fallen zu lassen. Oswald dreht bei PreSburg. Richard Oswald wird die Außenaufnahmen des Operet¬ tenfilms „Die Gräfin Mariza" in Preßburg und im Schloß Ceklys bei Preßburg drehen Besuch aus Paris. Bernard Deschamps, der Re¬ gisseur des ..Tugendkönig", der verfilmten Novelle von Mau¬ passant „Le Rosier de Madame Husson". trifft heute zur Uraufführung seines Films im Mozartsaal in Berlin ein. Der „Kinematograph- lihrUch .macht. M PL Jirnaa und Rah (Dienstag bis Sonnabend). BcrteDungcn in allen Scherl-Filialen. Bnchhandtnngen und beim Verlag. Durch die Font 3 Mark rierlcl- -igsgcbchren. Hierzu 1.08 Mark Bc.lcUg.ld. Anaeigenpiei.e 3i Pf die mm-HShe: Stellenangebote 25 Pf.. Stellengesuche ISPfg die mm Höhe - Söten¬ ich Tarif. Po.licheckkonlo: BerUn NW7. Nr. 3111. — HauplachrillleiU ng: Alfred Roacnthal (Arot). Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Roheit -- - -n Berlin. — Nachdruck nur imt, r Quellenangabe geatattet Unverlangte Einsendungen wen in Porto beiliegt. Verlag und Druckt Augual Scherl G mb H!. Berlin SW68. Scbcrlb.ua Uraufführung: Heute, den 2 . August. 7 und 9« Uhr ATRIUM, Kaiserallee, Ecke Berliner Straße Produktion: Engels & Schmidt Tonfilm G. m. b. H. Verleih: Erich Engels Film G. m. b. H. y Berlin SW 68 fr'». DAS _ FILM-FACH BLATT «»* VERLAG SCHERL * BERLIN SVV168 SS -3 ' Berlin, den 3. August 1932 Ausgerechnet Ziegelsteine! Die Union der Fabrikan¬ ten großformatiger Ziegel wendet sich zur Zeit an Kino¬ besitzer mit einem Angebot, das, vorsichtig gesagt, als außerordentlich seltsam zu bezeichnen ist. Die Herren regen nämlich an, man möge an den Kino¬ kassen als Gratiszugabc so¬ genannte Bausteine verschen¬ ken, kleine Zettel, die den Wert von ganzen, halben oder Viertel - Ziegelsteinen haben sollen. Man denkt sich die Sache so, daß diese Scheine von unseren Besuchern gesam¬ melt werden, und daß nach¬ her ein entsprechendes (Juanttim Steine zum Bauen von Wochenend- oder Sied¬ lungshäusern gratis von der Union bezogen werden Der Preis jedes Ziegels würde auf diese Art 6 Pfen¬ nig betragen, also teurer sein, als wenn ihn der Siedler direkt bezieht. Daß diese Belastung der Kinotheater mit der im End¬ effekt außerordentlich hohen ^umme zugunsten der Zieg¬ ler eine absolut untragbare \ngelegenheit darstellt, ist den Urhebern der Idee wahrscheinlich gar nicht echt in den Sinn gekommen. Nehmen wir nur einmal an. daß dieses Angebot der Gutscheine, daß unserer Auffassung nach heute nach den neuen Bestimmungen über das Zugabewesen auch juristisch bedenklich ist, von einem Kino akzeptiert wird, das auf seinen billigsten Platz 50 Pfennig Eintritts¬ geld erhebt, so bedeutet das zunächst einmal, daß man die Steuerermäßigung von 3 Prozent, die durch das Bei¬ programm meist erzielt wird, glattweg aufgibt, wenn man nur einen Viertelziegcl gra¬ tis gibt. Entschließt man sich bei höheren Eintrittspreisen zu einem halben oder einem ganzen Ziegel, so wird der Prozentsatz, den man für diese Ziegelei aufwendet, so¬ gar noch höher und beträgt bei einer Mark und bei einem ganzen Ziegel das Doppelte von dem. was man glücklich über Kulturfilm oder Wo¬ chenschau an Steuern er¬ spart hat. Aber selbst, wenn man diese untragbare Belastung außer acht läßt, hätte man eigentlich von der Union der Ziegelfabrikantcn erwartet, daß sie «ich vielleicht doch einmal darüber klargewor¬ den wäre, daß das Verschen¬ ken von Ziegeln gerade bei Gro Istadtkinos eine höchst übei flüssige und im Effekt sehr zweifelhafte Angelegen¬ heit darstellt. W r verkennen absolut nicht den Wert, die Vorteile und die Bedeutung des Wo¬ chenendhauses oder des klei¬ nen Eigenheimes. Aber gerade das Kino muß heute sehr stark damit rech¬ nen. daß seine Besucher sich aus Kreisen rekrutieren, die an das eigene Haus oder die eigene Siedlung kaum den¬ ken sonnen. Es ist, offen gesagt, eine starke Zumutung, die Sanie¬ rung oder die Stützung einer Industrie ausgerechnet über das Kino zu versuchen, nach¬ dem sich durch die vielen Publikationen in der gesam¬ ten deutschen Handelspresse herausgestellt hat. daß ge¬ rade d ; e Notlage des Licht- spielgewerbes kaum noch durch Parallelbeispiele in einer anderen Industrie zu überbieten ist. Gerade wir haben weit¬ gehendes Verständnis für propagandistische Gedanken und Pläne. Aber es ist ein starkes Stück, auch nur mit dem Gedanken zu spielen. Gutscheine auf Kosten der Kinobesitzer zu verkaufen, deren Einlösung von Haus aus außerordentlich proble¬ matisch ist. »Kleine Anzeigen" im „Kinematograph“ - billig und erfolgreich Wir hätten die Angelegen¬ heit in diesen Spalten aber nicht aufgegriffen, wenn nicht die Folgen, die aus der Ein¬ führung derartiger Gut¬ scheine entstehen können, noch in einer anderen Be¬ ziehung äußerst schwerwie¬ gend sein könnten. Was soll zum Beispiel eine städtische Behörde denken, wenn wir in derartig schwie¬ rigen Zeiten Geld für solche Bausteine ausgeben können, die für die meisten Besucher nichts anderes darstellen als eine überflüssige Belas¬ tung? Gerade in einer Zeit, wo der Staat mit Recht ver¬ langt, daß alle Preise so bil¬ lig wie möglich gestaltet werden, würde die Einfüh¬ rung derartiger Vergünsti¬ gungen nichts anderes sein als das Eingeständnis, daß wir ohne Not unsere Preise um etwa 3 bis 5 Prozent sen¬ ken könnten. Daß das eine geradezu un¬ mögliche Tatsache darstellt, ist an dieser Stelle nicht be¬ sonders zu beweisen. W'ir führen heute im allgemeinen einen Kampf um eine An- gl.nchung der Eintrittspreise nach oben. Müssen ihn führen, weil das Vorfahr zur Evidenz er¬ wiesen hat, daß mit dem Absinken der Eintrittspreise unter ein bestimmtes Niveau der Ruin der einzelnen Thea¬ ter beinalc auf den Tag Vor¬ auszusage i ist. Sollte es aber irgendwo in Deutschlard — woran wir nicht glauben — noch mög¬ lich sein. 5 Prozent billiger zu werden, so hätte man das ganz natc-gemäß in einer Senkung der Eintrittspreise durchzuführen, anstatt den Kinobesucher mit unverwert¬ baren und für die meisten überflüssigen Dingen zu be¬ lasten. Die Reklame, die die Zie¬ gel-Union auf der Rückseite dieser Bausteine anbringen wili. zeigt deutlich, wie wenig durchdacht der ganze Plan ist. Man schlägt als Text vor „Besucht das X-Theater! Es bringt stets das Neueste unc Aktuellste!“ Derartige Schlagwortc wir ken heute auf den Kinobe Sucher nicht mehr, der sich an Hand des Programms in den verschiedenen Häusern das aussucht, was ihm paßt. Man schlägt aber weiter vor. daß nicht nur das Thea¬ ter derartige Scheine erwer¬ ben soll, sondern eventuell auch der Verleiher, der dann die Bausteine mit seiner Re¬ klame an den Theaterbesitzer weitergeben soll. Man rechne sich nur ein¬ mal aus. was dieser Spaß für einen einzelnen Verleiher kosten würde! Es wird sich wohl von keiner Seite aus Widerspruch erheben, wenn wir die Auf¬ fassung vertreten, daß der¬ artige Ausgaben viel besser durch Preis- oder Garantie¬ senkungen dem Theaterbe¬ sitzer zugute kommen mü߬ ten, wenn sich ein Verleiher überhaupt einen derartigen indirekten Nachlaß auf seine Leihpreise leisten könnte. Es wird Sache der Film¬ industrie sein, vor aben Din¬ gen die maßgebende Fach¬ presse. auf die bei dem An¬ gebot verwiesen wird, ent¬ sprechend aufzuklären. Man will nämlich in den Siedler-Tageszeitungen lau¬ fend die Firmen bekannl- geben, die derartige Bau¬ steine ausgeben, und behaup¬ tet. daß es Zeitungen gäbe, die von dieser Idee geradezu begeistert seien. Es wird wohl nur eines Hinweises bedürfen, um den in Frage kommenden Zeitun¬ gen. die wir allerdings im Augenblick nicht kennen, ob¬ wohl wir die deutsche Presse ziemlich genau verfolgen, klarzumachen, daß sie ihren Lesern einen schlechten Dienst tun, wenn sic für der¬ artige kostspielige und zwecklose Propaganda ihrer¬ seits Reklame machen. Wir sind überzeugt, daß es den in Frage kommenden Tageszeitungen bestimmt lie¬ ber sein wird, wenn wir das Geld, das für diese Bausteine ausgegeben werden soll, für Anzeigen verwenden, und man ist sich zweifellos nicht darüber klargewesen, daß eine Einführung derartiger Zugaben in erster Linie beim Anzeigenteil eingespart wer¬ den müßte. Es wird hoffen.lieh nur dieses Hinweises bedürfen, um die Ziegel-Union zu ver¬ anlassen, auf die weitere Ver¬ folgung des Projektes zu ver¬ zichten. das nach unserer Auf fass ang auch niemals Aussicht auf Realisierung haben könnte, weil die An¬ ziehungskraft der Ziegel auf den Kinobesuch wahtschein- lich einmütig von der ganzen Industrie gleich null Komma null bewertet wird. Premiere von heute Im Primus-Palast und Tita¬ nia-Palast gelangt der Meßtro- Film „Ja, treu ist die Soldaten- liebe" zur Uraufführung. In den Hauptrollen: Fritz Schulz, Ur¬ sula Grablev, Petra Unkel, Ida Wüst, Jacob Tiedtke. Sensationeller „M"-Erfolg in Frankreich. Der Fritz - Lang - Film der Nero „M" läuft nunmehr in Paris im Studio des Ursulines mit unverändert großem Erfolg im dritten Monat und bleibt weiterhin auf dem Spie’.plan. Fritz Schulz in Berlin. Fritz Schulz ist nach Beendi¬ gung seiner Wiener Filmarbeit, wo er die Hauptrolle in dem Cine - Allianz - Film „Sehnsucht 202“ spielte, heute wieder in Berlin eingetroffen. Er wird der Premiere „Ja, treu ist die Soldatenliebe" im Primus- und Titania-Palast beiwohnen. Theaterübernahme in Treuen LV. Die „C.-T.-Lichtspie!e" zu Treuen i. Vogtld.. die bisher von W. Lippold betrieben wurden, sind an Fräulein Else Bauer, Chemnitz, übergegangen. Was zu erwarten war Die österreichische Gesandt¬ schaft in Berlin hat wohl als Antwort auf dir hier mehrfach besprochene E.ngabe der öster¬ reichischen Schauspieler dem österrreichischjn deutschen Volksbund in Wien die folgende Mitteilung zukommen lassen: Die Gerüchte über die Aus¬ weisung von Österreichern aus Deutschland treffen nicht zu. Von Ausweisungsbefehlen kann schon deshalb keine Rede sein, da Österreicher aus Gründen des Arbeitsmarktes aus dem Deutschen Reich überhaupt nicht ausgewiesen werden kön¬ nen. Es könnte sich höchstens um Ausweisungen von Öster¬ reichern handeln, die dauernd der Armenfürsorge zur Last fallen und bei denen sich die österreichische Heimatbehörde nicht bereit erklärt, Unter¬ stützungen zu senden. Aber auch da sind im letzten Über¬ einkommen zwischen Deutsch¬ land und Österreich verschie¬ dene Bestimmungen getroffen worden, um Härten zu vermei- Ebensowenig ist der österrei¬ chischen Gesandtschaft irgend etwas von Massenkündigungen bekannt. Kündigungen von Österreichern mögen natürlich vorgefallen sein, da ja die wirt¬ schaftliche Lage in vielen Be¬ trieben weiteren Abbau erfor¬ derte. Daß beim Abbau die Reichsdeutschen gegenüber den Österreichern bevorzugt wer¬ den, kann aber nicht beanstan¬ det werden. Es ist also so gekommen, wie das hier vorausgesagt wurde. Die zuständige österreichische Stelle hat die Antwort erteilt, die erteilt werden mußte, und wird wahrscheinlich mit uns der Meinung sein, daß selbst¬ verständlich alles getan werden muß, um unbillige Härten zu vermeiden, aber auf einem Wege, der etwas diplomatischer, ver¬ ständnisvoller und etwas weni¬ ger marktschreierisch aussieht als die Eingabe, von der einige Herrschaften, die sie un¬ terschrieben, uns gegenüber heute selbst zugeben, daß sie besser nicht abgegangen wäre. Ufa in Frankreich Die Vertretung der Ufa in Frankreich teilt in einem Kommunique an die franzö¬ sische Presse mit. daß sic ihre kaufmännische Neuorganisie¬ rung zum Abschluß gebracht habe Das französische Sprach¬ gebiet wurde in drei Zonen eingeteilt. Die erste umfaßt Paris die zweite die franzö¬ sische Provinz und die dritte Belgien. Die zweite Zone ent¬ hält Untervertretungen in Bor¬ deaux, Lyon, Marseille und Straßburg. „Tänzerin von Sanssouci“ jugendfrei. Der Zelnik-Film der Aafa „Die Tänzerin von Sanssouci" lag heute der Zensur zur Prü¬ fung vor. Der Film wurde ohne Ausschnitte, auch für Jugend¬ liche, freigegeben. Die Haupt¬ rollen des Films, der von Friedrich Zelnik inszeniert ist. spielen bekanntlich Otto Ge¬ bühr und Lil Dagover. „Sprit an Bord." Zu dem neuen Gustav-Althoff- Film „Sprit an Bord" schrieb Georg Zoch das Manuskript. Großer Erfolg de* Landesverbandes Hessen u. Hessen-Nassau Nach langwierigen münd¬ lichen Verhandlungen, unter¬ stützt durch umtangreiche Denkschriften, ist es dem Ersten Vorsitzenden des Landesver¬ bandes von Hessen und Hes¬ sen-Nassau, E. V., Sitz Frank¬ furt a. M. t harrn Robert Mat¬ ter, gelungen, heim Hessischen Ministerium des Innern >n Darmstadt für die hessischen Lichtspiel-Theaterhesitzer eine 50proz. Senkung der hessischen Stempelsteuerabgaben vom I. August ab zu erreichen. Diese Ermächtigung bezieht sich nur auf Stempelabgaben für ortsansässige, d. h. reguläre Lichtspieltheater, also nicht für Vorführungen (Wander- und Vereins-Lichtspiele), die nicht von Besitzern von Lichtspiel¬ theatern veranstaltet werden. Herr Matter hat also hier nur für seine Kollegen gearbeitet. Wander- und Vereins-Licht¬ spiele sind nicht Nutznießer dieses Erfolges. Bekanntlich wird nur noch in Hessen eine Spielerlaubnis¬ gebühr für jede Vorstellung er¬ hoben. Wie man hört, strebt aber der Landesverband von Hessen und Hessen-Nassau eine sollständige Aufhebung des Hessischen Stempelsteuer - Ge¬ setzes für Lichtspieltheater an und wird sich dieserhalb mit einer Interpellation an den Hessischen Landtag wenden. „Metropolis“ im „Palace“. Das „Palace" veranstaltet gegenwärtig eine vielbemerkte Reprise des stummen Fritz- Lang-Films „Metropolis“. Die Filmnot zwingt in letzter Zeit immer häufiger zur Aufführung von Stummfilmen, die in den meisten Fällen gute Kassen machen. Das Publikum geht ausgezeichnet mit, und die titummfilmreprisen genießen heute Kuriositätserfolge, wie 'or Jahren die ersten Ton- l'olizei auf dem „Albert Ballin“. Zu den verworrensten Ge¬ richten gab kürzlich eine Aktion der Hamburger Polizei gegen den Ozean-Riesen „Albert Bal- ; ln " Anlaß. Motorbarkassen der lafenpolizei umzingelten das Schiff, das gerade seine Aus- rc '*e nach New York antreten wollte. Hanns Schwarz, der Re¬ gisseur des neuen H. M. Groß- Tonfilms „Zigeuner der Nacht“ drehte hier mit Unterstützung der Hamburger Polizei und der Hapag, assistiert von seinem Aufnahmeleiter Fritz Klotzsch. eine Szene seines neuesten Filmwerks. Das Millionentestamcnt Fabrikat: Engels & Schmidt Verleih: Erich Engeb Film Regie : Erich Engels Ton: Tobis-Klangfilm Es muß zunächst festgcstellt werden, daß der lustige Film, der gestern im Atrium mit gro¬ ßem Beifall aufgenommen wurde, keineswegs Anspruch darauf macht, in die große Spitzenklasse zu gehören. Es ist ein Bild mit einem net¬ ten. lieben «würdigen Manu skript, das ganz auf den Beifall der breiten Masse gestellt ist. Die Geschichte ist letzten En¬ des eine Variation über be¬ kannte Themen. Der Fabrikbesitzer Horst Meißner erbt gemeinsam mit seiner Cousine Eva Röder ein Millionenvermögen, wenn er ein bestimmtes Dokument innerhalb fünf Tagen findet. Er glaubt, daß seine Cousine häßlich wie die Nacht ist. Die aber wird auf der Reise von Berlin nach Luzern strahlend schön und sucht fünf Tage und Nächte lang mit ihm, ohne daß er weiß, wer seine schöne Be¬ gleiterin ist. Wie dieses Dokument, das die entscheidende Rolle spielt, im¬ mer beinahe gefunden und dann wieder verloren wird, wie es sich dann rechtzeitig zum Gerichtstermin einfindet, ohne daß die Hauptbeteiligten ahnen, warum und wieso, das ist mit sehr viel Geschick und euch mit einer gewissen F>ild- Wirkung gemacht. Interessant an diesem Film, daß Erich Engels, der Prcdu- zent, gleichzei'ig Regie führt. Er wird zweifellos keinen An¬ spruch darauf machen, mit Lu- bitsch oder Charell verglicnen zu werden. Aber es muß ihm Hauptrollen: Johannes Ricmann, Charlotte Ander, Falkenstein Länge: 2006 Meter, 9 Akte Uraufführung: Atrium bescheinigt werden, daß er in Prinzip außerordentlich viel Sinn für Situationskomik und Bildwirkung hat. Er war in der Wahl seiner Hauptdarsteller außerordentlich vorsichtig, nämlich des schar¬ manten Johannes Riemann, der vielseitigen Charlotte Ander und des wirkungsvollen Julius Falkenstein. Betraute mit netten, liebens¬ würdigen Episoden Karl Etlin- ger, Harry Hardt, Hugo Flink, Eugen Rex und eine ganze Reihe anderer bekannter spiel¬ sicherer Schauspieler. Heinz Letton schrieb den Schlager, der reichlich oft in allen Variationen wiederkehrt. Die Jazz-Harmonists machen die begleitende und unterstützende Musik. Sie haben außerordentlich viel zu tun, wen in diesem Bild mindestens 50 Prozent lediglich musikalisch ».Vermalt ist. Das spi-rit aber für die Wir¬ kung keine Rolle, verstäikt sie sogar manchmal und gibt dem ganzer. Film ein besonderes, man darf sagen originelles Ge¬ sicht. Es gab, wie schon am Ein¬ gang erwähnt, starken Beifall. Die Hauptdarsteller duiftensich immer wieder auf der Bühne zeigen. Es ist ein Film, der sicherlich im geeigneten Theater sein Ge¬ schäft macht. Auf die prinzipielle Seile der Angelegenheit wird bei Ge¬ legenheit an anderer Stelle zurückzukommen sein. Der Tug Der Mozartsaal eröffnete seine Winterspielzeit mit einer Festvorstellung und brachte den französischen Film „Der Tugendkönig" (Le Rosier de Madame Husson). der nach einer Novelle von Maupassant gedreht wurde, zur Vorfüh¬ rung. Der Regisseur Bernard Deschamps wohnte der Vor¬ stellung bei. Der Film ist eine bemerkens¬ werte Erscheinung, die voll¬ kommen aus dem Rahmen der sonstigen Weltproduktion fällt „Rauschgift" beginnt Nachdem nunmehr die Film- Expedition für den Ufa-Tonfilm „Rauschgift" von den Außen- Aufnahmen in Lissabon und Paris zurückgekehrt ist, haben in den Neubabelsberger Ton- ndkönig und in ihrem satirischen Auf¬ bau eigentlich nur mit Chaplins „Goldrausch“ verglichen wer¬ den kann. Da die Vorführung bei Re¬ daktionsschluß noch andauert, läßt sich ein abschließendes Urteil noch nicht abgeben, doch ist im voraus zu bemer¬ ken, daß der Film lebhaft um¬ stritten sein dürfte. Eine ausführliche Würdigung des ..Tugendkönigs“ wird in der morgigen Ausgabe des „Kinematograph“ erfolgen. Atelier-Aufnahmen. film-Ateliers die Ate'ier-Auf- nahmen begonnen. Die Haupt¬ rollen spielen bekanntlich Hans Albers, Gerda Maurus. Trude von Molo, Lucie Höflich, Raoul Aslan, Alfred Abel. Peter Lorre. Frankfurter :ilm- ß/ewerbe rüstet für den Winter Die Frankfurter Filmindustrie ist augenblicklich «eh» aktiv. Es kursieren eine ganze An¬ zahl Gerüchte, Absichten be¬ treffend, wonach neue Kinos im Frankfurter Verleihbezirk er¬ öffnet, ältere umgebaut werden ln Frankfurt selbst wird in aller Kürze das Capitol an der Konstabler Wache wiedereröff¬ net werden, Anfang September ist auch das Schumann-Theater premierenreif. — Der Raum des ehemaligen größten Variete¬ theaters in Suddeutschland wird augenblicklich noch zweckent¬ sprechend umgebaut, doch gehen d.e Arbeiten ihrer Vollendung entgegen. Die Leitung hat Direktor Neumain, der zuletzt die Ufa- Theate- in Mannheim und Lud¬ wigshalen leitete und der sein Geschäft sehr gut verstehen soll. Es darf in diesem Zu¬ sammenhang daran erinnert werd-.-n, daß schon vor Jahren die L fa einmal eine ganze Sai¬ son Fiime im Schumann-Thea¬ ter laufen ließ und einen sehr guten geschäftlichen Erfolg er¬ zielte. Der Gedanke, das Schumann- Theatei zu einem Kino in Ver¬ bindung mit Bühnenschau aus¬ zubauen, fällt auch heute noch auf sehr fruchtbaren Boden, da Frankfurt an sehr großen mo¬ dernen Filmbühr.en keinen Uberf uß hat. Was bereits feststeht, ist die Tatsache, daß die Eintrittspreise der Zeit entsprechend sehr niedrig ge¬ halten sein werden und daß trotzdem ganz erstklassige Pro¬ gramme geboten werden sollen. Filme arführung bei Tageslicht. Man schreibt uns aus Prag: Der Filmproduzent A. Voj- tcchovskv hat beim Prager Patentamt eine neue Erfindung zum Patent angemeldet, die die Filmvorführung bei Tageslicht betrifft. Es handelt sich um eine Spiegelvorrichtung zur Projizierung von Filmen. Diapo¬ sitiven und Bildern bei Tages¬ licht oder in einem beleuchte¬ ten Raum. Die Vorrichtnng be¬ nützt als Projektionsfläche eine gläserne oder sonstwie trans¬ parente Tafel, die waagerecht befestigt ist; darüber befindet sich ein geneigter Spiegel mit einem Dach, welches das Auf¬ fallen direkten Außenlichtes verhindert. Die Projektion von Filmen geschieht von unten mit¬ tels einer normalen Maschine über ein Glasprisma. Da die Projektionsfläche beschattet ist, erscheint das Bild im Spiegel hell ohne Rücksicht auf du* Außenbeleuchtung. Schlesische Nachrichten Der Saisonbeginn in Breslau brachte im ..Deli-Theater" der Ufa mit „Schuß im Morgen¬ grauen" einen Volltreffer. Ein volles Haus und ein so glän¬ zend unterhaltenes Publikum hatte man in Breslau seit langem nicht gesehen. Die meistgelesene Breslauer Tages¬ zeitung. „Breslauer Neueste Nachrichten", stellt u. a. fest: „Es ist — was das Signum der ganzen Produktion zu sein scheint — ausgezeichnete Publi¬ kumsware. glänzende Unterhal¬ tung. — Man ist gepackt, man geht von Anfang bis zum Ende gespannt mit"' usw. Beipro¬ gramm und Vorspann des näch- :>en Films im ..Deli-Theater finden ebenfalls großes Inter¬ esse. Für die kommenden Pre¬ mieren interessiert man sich jedenfalls bereits jetzt sehr. Das „Deli-Theater" brachte übrigens zuletzt kurz hinter¬ einander „Die Drei von der Tankstelle" und „Das Flöten- knnzert von Sanssouci" in Neu- auftuhrung heraus. Guten Anklang fand auch im Breslauer „Capitol" der Film „Mein Freund der Millionär". Hier lief in der Vorwoche „Ein Lied, ein Kuß. ein Mädel" recht erfolgreich. „Gloria-Palast" in Breslau zeigt bereits die zweite Woche „Das blaue Licht". In der Breslauer .Scala" ge¬ fällt außer dem Film „Razzia in St. Pauli" der große Variete¬ teil sehr. Allgemein sieht man in den Breslauer Nachspiehheatern noch eine Reihe von Neuauf¬ führungen. u. a. „Einbrecher (Lichtburgl, „Berlin Alexander¬ platz" (Atlantik) usw. ln Rosenberg (Oberschlcsien) übernimmt Herr Gustav Werk¬ meister, Besitzer der „Kammer- Lichtspiele" in Guttentag O.-S. und der ..Kammer-Lichtspiele ' in Krappitz O.-S.. das neu¬ erbaute Lichtspieltheater. In dem Hause baut jetzt die Bres¬ lauer Ufa-Handelsgesellschaft eine neue Klangfilm-Apparatur Bildspielbundestzg. In der Zeit vom 6. bis 8. Ok¬ tober veranstaltet der Deutsche Bildspielbur.d seiner diesjährigen Bildspielbundestag im Film- und Bildamt der Stadt Berlin. Ber¬ lin NW 87, Levetzowstr. 1-2. Die Angelegenheiten des Schmalfilms. die Tonfilm¬ organisation und dringende feuer- und baupolizeiliche und Ausbildur.gsfragen sind Inhal' der Beratungen. Strenge Sonderzensur für französische Kolonien In dei ‘ranzosischen Kolonie Marokko wurde soeben eine Kontrollstelle für Filme einge¬ richtet. Mit Ausnahme von Lehr- und W r ochenschaufilmen kann kein Bildstreifen nach Marokko eingeführt oder auf marokkanischem Boden gedreht werden, der nicht die Bewilli¬ gung dieier Kontrollstelle er¬ halten hätte. Es handelt sich dabei keineswegs etwa um eine bloße Foimalität. deren Wesent¬ liches in der Einhebung einer Visagebühr besteht, sondern um eine rich.ige und strenge Zen¬ sur, die darauf zu achten hat, ob ein Fi m „koloniegeeignet" ist oder ob ein in Marokko her¬ gestellter Film nicut vielleicht unerwünschte Bildmitteilungen über kolnn ale Zustände enthält. Diese Kolonialzensur soll im Verlaufe der Zeit auch in den übrigen französischen Kolo¬ nien eingeführt werden. In der Hauptsacne ist diese Sonder¬ zensur gegen die Fremden¬ legionsfilme gerichtet, die vor allen", den Kolonien unbekannt bleiben sollen. Es sei daran erinnert, daß anläßlich der Aulführung des Marlene-Diet- rich-Films „X 27" die militäri¬ schen Ko onialbehürden pro¬ testierten und daraufhin einige beträchtliche Schnitte erfolgen mußten. Um sich nun gegen die Her¬ stellung der Kolonialfilme im Ausland zu schützen, will die französische Regierung im Wege internationaler Vereinbarungen eine Regelung treffen, die diese Möglichkeit ausschließt. Von der Aufführung in cen Kolonien sollen alle Filme ab¬ geschlossen werden, die geeig¬ net sind, das Ansehen der wei¬ ßen Rasse in den Augen der Eingeborenen herabzusetzen. Dazu zählen z. B. die grotesk¬ komischen Filme (man nennt in diesem Zusammenhang die Bild¬ streifen von Buster Keaton. dann Filme, in denen Trunken¬ heit. Mord. genießerische Lebensauffassung usw. Vorkom¬ men). Wie man rieht, sind die Möglichkeiten des Zensors un¬ beschränkt, da ein präziser Maßstab fehlt. Die Gründung der Kolonial- zetisurstelle lehnt sich an ein englisches Beispiel an, das Co¬ lonial Office, das eine ähnliche Funktion besorgt und oben¬ drein die nötigen Geldmittel für jene kolonialen Gebiete bei¬ steuert. die Filmaufführungen aus eigenen finanziellen Kräften nicht zu scha'ien vermögen. Personalien. Herr Bruno Lübeck, allen rheinisch - westfälisenen Tnea- terbesitzern aus seiner 5 ' - jäh¬ rigen Tätigkeit bei der Metro bestens bekannt, ist seit dem 1. August d. J. als Vertreter für das DLS. im Düsseldorfer Bezirk tätig. Tonfilmwände •chaüdurcbU'sig flanuncnniehcr. bit 9 mal 15 Meter nahtlo«. Rudolf KÄbenrin. IWrlta SW 29. Guei*eaau«traiie 103 Kino-Apparat_ (ZaiB-Jkon) Monopol Typ« 1, ZutchHflcn r erbeten uni f K. O. 8157 Lidilsptelvoritthrcr. verlässig bestens vertraut mit Licht- und Nadcltonfilm sowie einig. Elektrizitätsanlagcn (Dieselmotoren), mit Führerschein 3b, sucht sich bei bescheiden. Ansprüchen zu verändern, auch als II. Vorführer od. 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Flockina von Platen. Ludwig Stössel. Fritz Odemar, Gustl Stark-Gstetten- baur, Harrv Hardt, Hans Zesch- Rallot. In der französischen Fassung spielt Albert Pre ean die Rühmann-Rolle. Kamera: Werner Brandes und W, ner Mohne. Ton Max Kagelminn. Bauten: Hermann und Lipp- schitz. Musikalische Komposi¬ tion und Leitung: Hans-Otto Borgman-i. „Der olonde Traum" (Erich- Pommei-Pro luktior.) in deut¬ scher, englischer und französi¬ scher Fassung. Drehbuch von Walter Reisch und Billie Wil¬ der. Regie Paul Martin Die Hauptrollen der deutschen Fas¬ sung sind wie folgt besetzt: Lilian Harvey (die auch die französische und die engl'sche Version spielt). Willy F.- tsch. Willy Forst, Paul Hörbiger, Trude Hesterberg. Kamera: Günther Rittau und Otto Becker. Ton: Fritz Thierv. Bauten: Erich Keltelhul. Musi¬ kalische Komposition und Lei¬ tung: Werner Richard Hev- 25 Kopien „Frau Lehmanns Töchter“ in Berlin. Nachdem „Frau Lehmanns Töchter" über zwei Monate während der heißesten Jahres¬ zeit im Primus-Palast mit unge- wöhnli.hem Erfolg gelauien sind, wird der Kowo-Terra- Schlager nunmehr Ende dieser Woche in 23 maßgeblichen Beniner Erstaufführungstheatern zur Aufführung gelangen. Auch im Reich erfreut der Film in zahlreichen Großstädten Presse. Publikum und nicht zuletzt die Theaterbesitzer. „Blaues Licht“ in Breslau. In Breslau haben die Gebrü¬ der Hirschberg den Aafa-Sokal- Film „Das blaue Licht“ gro߬ zügig gestartet. Die Propa¬ ganda war geschickt genug, um auch für diese Sommerpremiere das Interesse des breiteren Publikums zu wecken. Außer¬ ordentlich günstige Kassener gebnisse werden gemeldet. Der Kinemalograph- «nebeln! lünhnal wSebentlich (Dien.Ug bi. Sonnabend). Bc.letlungco in eilen Scherl Filiale jihrbch c,n»chl 54 Pt Po.t.crtungagebuhrcn Hierzu 1.08 Merk Be.tcll£. Id. Anecigcnprci.c 35 PI die mm-Hihe. S . Pr*»*« “ nd ««•> Terit Poittcheckkonlo: Berlin NW7. Nr 31.L — Haupltehriltlcitung: Alfred Roecnthal (Are.„ ___ Heitmann, lur den Anzeigenteil: A. P,,„.»k. .amtlich in Berlin - Nachdruck nur unter Quellenangabe getattet. Unverlangte Ein.cndungen ..- A u g u a t Scherl G. m. b H- Berlin SW 68, Schcrlbaua m Porto beiliegt. Verlag w DAS ÄLTESTE «F MIN FACH BUTT ii VERLAG SCHERL * BERLIN SW1S8 31- Berlin, den 4. August 1932 Irreführende Meldungen Der „Kinematograph" war in seiner gestrigen Ausgabe in der Lage, ein Schreiben zu veröffentlichen, das die Österreichische Gesandt¬ schaft in den allerletzten Ta¬ gen in der Frage der Be¬ schäftigung von Österreichern in Deutschland an den öster¬ reichischen Volksbund in Wien gerichtet hat. Darin war klipp und klar gesagt, daß keine Veranlas¬ sung vorläge, irgendwelche Schritte genereller Natur zu unternehmen, um gegen Aus¬ nahmegesetze. die sich gegen österreichische Staatsbürger richteten, irgendwie vorzu- \X ii haben das Schreiben, das uns von einer außer¬ ordentlich gut orientierten Wiener Stelle zuging, die sich intensiv mit filmwirtschaft¬ lichen Fragen beschäftigt, mit der Frage der Beschäftigung von Österreichern innerhalb der deutschen Filmindustrie, in Zusammenhang gebracht, weil wir Grund zu der An¬ nahme haben, daß man in den entscheidenden Wiener Krei¬ sen diese Äußerung auch auf die letzte Aktion der Film¬ schaffenden bezieht. Wenn wir die Angelegen¬ heit heute noch einmal auf¬ greifen, so geschieht es des¬ wegen, weil uns der „Film- Kurier" in Fettdruck irre¬ führende Meldungen vorwirft, und zwar gestützt auf eine Er¬ klärung der Österreichischen Gesandtschaft, die. wenn man sie genau liest, eigentlich all das, was wir zu diesem Thema in der letzten Zeit geschrieben haben, sogar be¬ stätigt oder unterstreicht. Wir stehen nämlich auf dem Standpunkt und können ihn durch die Liste der bis jetzt in der neuen Produktion beschäftigten Schauspieler, Architekten und Operateure belegen, daß zu einer Auf¬ regung gerade von seiten der Österreicher gar kein Grund vorliegt. Es handelt sich bei den umstrittenen Kontingentsbe¬ stimmungen letzten Endes nur um eine Sicherung der Arbeitsmöglichkeiten für deutsche Schauspielei, für deutsche Filmschaffende, ge¬ gen deren Bevorzugung in dem gestern zitierten Schrei¬ ben selbst die österreichische Gesandtschaft nichts einzu¬ wenden hat. Der „Kinematograph“, der immer wieder betont hat, daß der Film international sein und Schauspieler aller Natio¬ nen unter seinen Darstellern verwenden muß. wehrt sich im Einverständnis mit den deutschen Filmschaffenden lediglich dagegen, daß die Östei reicher in der Eingabe nicht etwa Berücksichtigung, sendern anscheinend soetwas wie eine Vormachtstellung bei uns wünschen. Wer lur etwas volkswirt¬ schaftliche Einsicht hat. wird ohne weiteres dem hier ver¬ tretenen Standpunkt bei- pflichten. Um so mehr, wenn ihm Fälle bekanntwerden. wie sie heute in der „Licht-Bild- Bühne“ geschildert sind. Doit wird nämlich ausge¬ führt. daß ein Berliner Pro¬ duzent mit einem österreichi¬ schen Autor. Regisseur und Hauptdarsteller in Wien ar¬ beite*. um so auf Grund der bestehenden Austauschver- einbarungcn den Film kontin¬ gentfrei auf den deutschen Markt zu bringen. Genau besehen, hätten hier die deutschen Filmateliers, die deutschen Filmschaffen¬ den und die Berliner Kopier¬ anstalten allen Grund zu ge¬ harnischten Protesten. Aber man wird selbstver¬ ständlich in dem fraglichen Fall die bestehenden Ab¬ machungen respektieren, die hier nur deshalb zum Ver¬ gleich herangezogen werden, um an diesem Beispiel aus der Praxis der allerletzten Tage wieder einmal festzu¬ stellen. daß tatsächlich Wege genug offen sind, die den österreichischen Filmschaf¬ fenden in ihrer Gesamtheit ihren Arbeitsanteil am deut¬ schen Film sichern. Im übrigen muß in diesem Zusammenhang immer wieder daran erinnert werden, welche Mühe es gekostet hat. überhaupt wieder mit der österreichischen Filmindu¬ strie in ihrer Gesamtheit zu Vereinbarungen zu kommen. die für beide Länder tragbar sind. Jetzt neue, überflüssige Komplikationen herbeizufüh¬ ren. ist überflüssig und un¬ nötig. Die Wiener Filmschaffen¬ den können gerade aus dem oben angeführten Fall aller¬ hand lernen. Sie beschweren sich immer darüber, daß in Wien nicht genug Arbeit sei. und laufen nun gegen deut¬ sche Gesetzesbestimmungen Sturm, die ihnen nachweis¬ lich in Wien erhöhte Ar¬ beitsmöglichkeit schaffen. Wir möchten aus nahe¬ liegenden Gründen gerade diese indirekte Unterstützung, die das neue Kontingent¬ gesetz den Wiener Film¬ schaffenden bringt, nicht in aller Ausführlichkeit er¬ örtern. weil wir damit ge¬ rade den Filmschaffenden in Österreich vielleicht einen schlechten Dienst erweisen. Wir freuen uns über jeden Erfolg eines Österreichers und über jeden guten öster¬ reichischen Film, der in Deutschland läuft. Wir begrüßen jede Mög¬ lichkeit. die großen und klei¬ nen Filmarbeitern aller Spar¬ ten. ganz gleich, woher sie stammen, weitgehende Ar¬ beitsgelegenheit gibt. Es ist uns auch nie einge¬ fallen. eir Wort dagegen zu sagen, daß sich die Auslän¬ der in Deutschland ihren Platz innerhalb der deut¬ schen Filmproduktion sichern und erhalten wollen. Aber es scheint uns doch Pflicht eines deutschen Fach¬ blattes zu sein, in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie heute durchleben, zunächst an die eigene .1 Landsleute zu denken, weil es nach unserer Auffassung bei aller Aner¬ kennung der Filminternatio- nalität nicht gut angeht, daß man sich für den Ausländer stärker einsetzt als für den deutschen Staatsbürger. Damit sind für den „Kine- matograph" zunächst die Akten über diesen Fall ge¬ schlossen. Es wird sich in einiger Zeit zeigen, ob die österreichische Gesandt¬ schaft die Situation der Filmschaffenden anders be¬ urteilt als die Verhältnisse in irgendeiner anderen Be- rufsgruppe. Vorläufig jedenfalls scheint eine besondere diplomatische Aktion für die künstlerischen GÜNTHER PLÜSCHOWS FLIEGERSCHICKSAL EIN TONFILM DER FEUERLANDFAHRTEN DES DEUTSCHEN FLIEGERHELDEN IM VORSPIEL: OZEANFLIEGER HPTM. HERMANN RÖHL GUNTOLF PLÜSCHOW, DER SONN DES TSINGTAU - FLIEGERS MANUSKRIPT U. REGIE! CURT WESSE MUSIK: WOLFGANO ZELLER TONHERSTELLUNG: TOBIS-MELOFILM SYSTEM: TOBIS-KLANG FILM HERSTELLUNG U. WELTVERTRIEB: CONTI-FILM ö.M B.M. BERLIN SW 68, WILMELMSTR.37/38 TELEFON: F5 BERGMANN «211 TUEGRAMMADR. CONTIFILM BERLIN SW 6« und technischen Filmarheiter auch nach der Darstellung des ..Film-Kuriers“ nicht ge¬ plant zu sein. Wenn man sich auf Drän¬ gen der Beteiligten schlie߬ lich doch noch zu einem Spe¬ zialschritt entschließt, kann das Resultat zu keinen ande¬ ren Schlußfolgerungen füh¬ ren, als sie in dem von uns veröffentlichten Brief nicder- gelegt sind. Dann wird sich auch her- ausstellen. ob irreführende Meldungen vorliegen. Eine Feststellung, die vorläufig ! nichts anderes ist als eine Behauptung, die unbewiesen ist. Premiere von heute Am Donnerstag, dem 4. Au- ' gust, gelangt der Faramount- Film ..Eine Stunde mit Dir“ zur Uraufführung. Regie führte Ernst Luhitsch. Die Hauptdar¬ steller sind: Maurice Chevalier, Jeannetie MacDonald. Gene- | vieve Tobia. Charlie Rigglcs und Roland Young. Doppeljubiläum der Ufatonwochr Die llfatonwoche bringt jetzt ihre 100. Ausgabe hei aus. Gleichzeitig kann sie ein zwei¬ tes Jubiläum begehen, das ein beredtes Zeugnis für die Lei- i stungsfähigkeit eines großen Wochenschau-Unternehmens ab¬ legt: vor einigen Tagen wurde die 10C0. Tonbildreportage ge¬ dreht. Tom Mu im Ufa-Pavillon. Am Freitag, dem 5. August, gelangt der zweite Tom-Mix- Tonfitm der Universal, „Gold- fiebe«“ .„Der Ritt ins Todes- | tat"), im Ufa-Pavillon am Nol- lendorfrlatz zur Uraufführung. Regie: Al Rogell. Die Darstel- | 1er si-*d: Tom Mix mit Tony, seinem Wunderpfe.-d, Lois Wil- j son. Fred Köhler. Forest Stanley. W'illard Robertson, Edith Fellows und Mae Busch. „Marschall Vorwärts." ln dem neuen Biograph-Film ..Marschall Vorwärts“ wurden weitere Großbesetzungen vor¬ genommen: Dr. Ed. Rothauser spielt den ; Kaiser Franz, Cail Auen den Zar Alexander, Alfred Durra den Napoleon. Oskar Marion den Goltz, Alfred Gerasch den Metternich, Bruno Ziener den Humboldt. F. W'. Schröder- Schrom den Nesselrode. Mi¬ chael v. Nowlinski den Ritt¬ meister v. Horn, Fcid. v. Alten den französischen Gesandten und Fred Goebels den franzö- | sischen Parlamentär. Ja, treu ist die Soldatenliebe Froelidis zweiter Kollektiv-Film Die Vorbereitungen zu Car! Froelichs zweitem Kollektiv- Film gehen weiter. Der pseu¬ donymen Gemeinschaft der Frankfurter Autoren — Auditor ist die Umwandlung ihres Hör¬ spieles „Mieter Schulze gegen alle' zum Filmmanuskript ge¬ glückt. Carl Froelich hat in den letzten Wochen die Darsteller¬ auswahl für „Mieter Schulze gegen alle" getroffen und gibt nunmehr die Zusammenstellung der ersten Verpflichtungen be¬ kannt. Mieter Schulze: Paul Kemp. Frau Schulze: Ida Wüst. Das Schlächtermeister¬ ehepaar Mack spielen Trude Hesterberg und Leonhard Steckei. Im Gegensatz zu ..Mädchen in Uniform" sind also diesmal bekannte Darstel¬ ler tätig. Für „Mieter Schulze gegen alle", der im Milieu eines GroBstadthauses spielt, werden augenblicklich die Bauten in Tempelhof errichtet. Carl Froe¬ lich beginnt Donnerstag mit den Aufnahmen. Die Ufa-Erinnerungs- Plakette Da im Ju'i eine große Anzahl von Theaterbesitzern mit Ncu- aufführungen wiederum grollte Ei folge erzielt haben, ist die von der Ufa-Filmverleih G. m. b. H. gestiftete, von der Staat), (ehemals Kgl. PreuB.) Porzel¬ lan-Manufaktur hergestellte Er- innerungs - Plakette folgenden Theaterbesitzem resp. Theater¬ leitern überreicht worden: Schief fer, Trier: Josef Baum. PatschKau; Gustav Vollmer. Freiburg; CI. Sievering, Bad Pyrmont; E. R. Stolzenberg, Kothen (Anhalt); V. Widera, Jena (Thür.), Hans Loeffler, Ufa-Palast Wiesbaden; Dr. Schweizer, Ufa-Theater Kassel; Einst Heidelberg, Güttingen; H. Hildebrandt. Celle; Heinz Reichert, Osnabrück; Guggen- heim, Konstanz; Emil Schulte, Bielefeld. Manuskript der „Kameradin". Hans H. Fischer und Hertha v >n Gebhardt schreiben das Manuskript zu dem neuen gro¬ ßen Ufa-Tonfilm „Die Kamera¬ din' , der innerhalb der Produk¬ tion von Biuno Duday mit Wolf Albach-Rettv und Toni van Eyck, unter der Regie von Ger¬ hard Lamprecht, gedreht wird. Neuer Geschäftsführer. Die Splendid-Film teilt mit, daß Herr Herbert Silbermann als Geschäftsführer abberufen •*t und Herr Conrad Wiene nunmehr allein für die Splen- did-Film-Company verantwort¬ lich zeichnet. Fabrikat: Renaissance-Orplid Verleih: Messtro Hauptrollen: Fritz Schulz. Jakob Tiedtkc, Ida Wüst. Ursula Grablcy, Petra Unkel Bisher sind Zirkus- und Mili¬ tärfilme die besten Kassenschla¬ ger gewesen. Die Autoren Schlee und Wassermann haben sich anscheinend gesagt. daB eine Vereinigung der beiden Themen, die bisher noch nicht da war, das etwas abgegraste Gebiet der Militärschwänke wieder beleben müßte. Das fröhliche Gelächter der Zu¬ schauer schien dieser Ansicht beizustimmen, wie es auch wie¬ der einmal die ältesten Witze und die schon oft dagewesenen komischen Situationen waren, die den lautesten Beifall fan¬ den. Georg Jacoby hat sich jedenfalls darum verdient ge¬ macht, daß die ziemlich kompli¬ zierte, mit Überraschungen aller Art vollgestopfte Handlung flott an den Zuschauern vor iber- rollt. Der Film ist in dci H »upt- sache auf die Komik von Fritz Schulz gestellt, der d e große Rol.e mit dem ihm eigenen quecksilbrigen Humor au baut und der in jener Possensitua¬ tion, die seit „Charleys Ti nte" zum eisernen Bestand des dra¬ matischen Schwankes gehört -— nämlich in Frauenkleide'ti —, das Parkett zu unartikulierten Quietscntünen, bekanntlich der Gipfel der Begeisterung, hin- reißt. Schulz ist der Clown eines wandernden Zirkusunterneh- mens, der sich in die Tociter seines Direktors verliebt, was Anlaß zu allerlei Zwischenfäl¬ len gibt. Als er zum Militär ein¬ gezogen wird — diesmal is. es die Husarenuniform, die es den Filmleuten angetan hat —. glaubt Bereits gestern konnte in einer Vornotiz festgestellt wer¬ den, daß der „Tugendkonig" bei seiner Berliner Premiere unge¬ teilten Beifall fand. Ihm war der Ruf vorausgegangen, an¬ stößig und verletzend zu sein; beide Vorwürfe sind hinfällig. Der „Tugendkönig" ist eine Sa¬ tire auf den französischen Spie¬ ßer. der noch selbstgerechter und selbstbewußter in seiner Kleinstadt lebt als die gleiche Menschengattunganderswo. Ber- nard Deschamp, der Regisseur, entlarvt diesen Spießer in sei- Rcgie: Georg Jacoby Ton; Tobis-Klangfilm Länge: J483 Meter, 10 Akte Uraufführung: 1 itania-Palast und Primus-Palast er in der Frau seines Wacht¬ meisters eine frühere Geliebte wiederzuerkennen. Nach be¬ währter Schwanktechnik wird die Handlung so sehr verwirrt, dali -.ich die einzelnen Ab¬ schnitte nicht wiedererzählen lassen, sondern nur gesagt wer¬ den kann, daß alle Möglichkei¬ ten, Fritz Schulz durch tausend Ängste und nicht weniger komi¬ sche Situationen zu jagen, aus¬ genutzt worden sind. Selbst¬ verständlich linden zum Schluß alle Vorgänge ihre harmlose Aufklärung, ur.d die Zuschauer sind befriedigt, daß sich der scharmante Fritz Schulz immer wieder den Folgen unangeneh¬ mer Ereignisse entziehen kann. Der beliebte Darsteller spielt auch diesmal wieder sich selbst. Seine jungenhafte Frische, das Ungekünstelte seines Wesens fand abermals lebhaften An- klzng. Ihm sekundierten Ur- su a Grab'e/ und Camilla Spira, die beide durchaus am Platze Eine Type iür sich schuf Ida Wüst in der Zirkusdirektorin, die als Kunstschützin in der Vorstellung mitwirkt. Jakob T c-dtke, der Direktor, ver¬ schwendete seine vallsattigc Komik an eine nur kleine Rolle Hugo Fischer-Köppe stellte abermals seine bewährte Feld¬ webeltype auf schneidiges Mundwerk. In Chargenrollen waren noch Paul Heidemann, Schlettow, Otto usw. bemer¬ kenswert. Die kleine Petra Un¬ kel spielte schon routinierter als im Tauber-Film. Die Schlaget musik hatte Franz Doelle beigesteuert. läßt sich nicht zu einem Epäter le bourgeois verleiten, sondern gibt seiner Arbeit bei aller Keckheit eine gewisse melan¬ cholische Grazie. Die Fabel stammt von Mau¬ passant. In einer französischen Kleinstadt hat eine ältliche Bürgerin einen Tugendpreis ge¬ stiftet. der jährlich verteilt wird und den die Honoratioren diesmal nicht unterbringen kön¬ nen, weil es an einem tugend¬ haften Mädchen mangelt. Also wird der Ausweg eingeschlagen, einen der Tugcrd beflissenen jungen Mann mit dem Preise zu bedenken, der in der Gestalt des mit krelinhaften Zügen aus¬ gestatteten Sohnes einer Händ¬ lerin gefunden wird. Die Kr"- nung zum Tugendkönig .erwirrt den Jungen so sehr, daß er in halbem Rausch in einen fal¬ schen Autobus steigt, in Paris landet und in ein Haus gerät, worin seine Tugend abhanden kommt. Die Pointe des Films, daß er durch den Tugendpreis zum Mann erwacht und nach seiner Rückkehr in die Klein¬ stadt die Stifterin des Preises mit einem Kuß bedankt, wirkte so stark wie jene szenischen Überraschungen, die in Harold- Lloyd-Filmen im letzten Bild er- Bernard Deschamps hat manchmal etwas breit, aber mit vielem Witz Regie geführt. Er entlarvt die französische Klein¬ stadt auf eine sehr amüsante Weise; kein Wunder, daß man ihm dies in Frankreich verdacht hat. Immerhin sah man sich im Mor.artsaal bemüßigt, zu er¬ klären, daß dies eben eine Dar¬ stellung französischer Zustände sei. Natürlich hat Deschamp mit satirischem Witz manches verschärft, aber er streckt die dünne Handlung durch bezau¬ bernde Einfälle, ohne den Faden der Vo-gänge zu verlieren. Von den Schauspielern ver¬ dient der Komiker Fernande! das höchste Lob. Er spielte einen Trottel, aber er war nie das, was sich bei uns gewisse Komi.ter darunter vorstellen, sondern ein beinahe melancholi¬ scher Mensch, der das Er¬ wachen zum Manne mit er¬ staunt eher Verhaltenheit des Gefühls darstellte. Außer ihm müssen Colette Darfeuil, Fran- coise Rosay und Marcel Car- penticr besonders genannt wer- Pie!» großer Erfolg in Düsseldorf Das „Apollo-Theater". Düs¬ seldorf, zeigte am Montag vor — trotz schönen Wetters - stark besuchtem Hause „Jonny stiehlt Europa". Unmittelbar nach Ablauf des Films setzte großer Beifall ein. Harry Piel, bekanntlich ein geborener Düsseldorfer, nahm persönlich an der Premiere teil und kam mit dem Hunde Greif auf die Bühne. Harry sprach nett und unterhaltend, der Hund bewies, daß er auch einiges konnte. Das Publikum geriet sichtlich in gute Stim¬ mung und geizte nicht mit Bei¬ fall. Die große Gemeinde, die der Künstler besitzt, war über¬ aus erfreut, den Star begrüßen Diese Aufnahme läßt für das „Apollo-Theater" ein gutes Ge¬ schäft erwarten. Per Tugendkön ig Fabrikat: LvsFilmsOimuzd,Paris Hauptrollen: Fernandel Verleih: Südfilm Ton: Tobis-Klangfilm Regie: Bernard Deschamps Länge: 1868 Meter, 7 Akte Uraufführung: Mozartsaal ner ganzen Hohlheit, aber er Deutsche Filme in Frankreich In Juan-Ies-Pins konnte man innerhalb einer Woche die beiden Pabst-Filme ..Drei- groschenoper' und ..Kamerad¬ schaft" sehen. Hierauf den Ufa-Film ..Nie wieder Liebe" mit Lilian Harvey. — Lyon zeigt „Liebeskommando". ..Bomben auf Monte Carlo", ...Mädchen in L'niform". dann als zweiten L fa-Film den ..Sie¬ ger". den Harry-Piel-Film ..Das Geheimnis der fünf Schlüssel" und ..Frühlingserwachen". — In Mülhausen läuft der Ufa- Film ..Stürme der Leidenschaft". Daneben ..Die große Attraktion'' mit Richard Tauber. — In Tou¬ louse ist ein ..internationaler" Film zu sehen, den die Para¬ mount vor mehr als einem Jahr in Jc-inville auch mit deutschen Darstellern unter der Produk¬ tionsleitung von Karol. Regie Reichmann. hergestellt hat. Dieser Film ist in Paris nie zu sehen gewesen. Aus der Pariser Produktion Die französischen Tages- und Filmzeitungen melden in großer Aufmachung, daß G. W. Pabst einen Kreuger-Film mit Greta Garbo in der weiblichen Haupt¬ rolle drehen wird. Das neuer¬ liche Verschwinden Greta Garhos aus Hollywood wird mit diesem Plan Pabsts in Zusam¬ menhang gebracht. Der Film ..Der Greifer" wird nach dem Rhvthmographiever- fahren von Paul Daudanrav und Rene Petit gedubbt werden Als französischer Titel ist ..Oiscau de nuit" (..Nacht¬ vogel"! vorgesehen. Der alljährlich unter dem Protektorat des Völkerbundes zur Verteilung gelangende Filmpreis ..Cidalc" von 150 000 Frank wird soeben wieder aus¬ geschrieben. Die Bedingungen sind: französische Nationalität des Autors und Behandlung eines dem \ ölkerbundsgedar- kens nahest inenden Themas. Zu den Preisrichtern gehören: Marcel L'Herbier. Raymond Bernard. Paul Morand, Francis de Croisset, Paul Valery usw. Bei Gaumont wird an der französischen Version des Films ..Spionage" (..Service secret "J. der mit Gustav Fröhlich in der deutschen Fassung großen Er¬ folg erzielt hat. gearbeitet. Kameramann bei Carl Froelich. A. O. Weit-renberg wurde als Kameramann für den morgen ins Atelier gehenden Froelich- Kollektiv-F'ilm „Mieter Schulze gegen alle" verpflichtet. 1754 Stunden Das Un ; on-Theater des Herrn A. Gris.e in Oranienburg konnte kürzlich sein einjähriges Jubi¬ läum als Tonfilmtheater be¬ gehen. Anläßlich des einjähri¬ gen Betriebes mit einer Zetton- Doppel-Apparatur von Klang¬ film gibt der Besitzer einen Überblick über die bisherige Arbeit, der allgemeines Inter¬ esse beansprucht. In seinem Bericht über das erste Tonfilm- Arbeitsjahr teilt er mil, daß in dieser Zeit die Anlage während 877 Vorstellungen zu je zwei Stunden ohne jede Störung lief. Die Apparatur spielt noch immer mit dem ersten Lampen¬ salz. Die Tonwiedergabe ist dabei ger.au so hervorragend wie am ersten Tage und hat zu den Rekordbesuchen, die das ohne Störung Theater in der vergangenen Saison verzeichnen konnte, mit- verholfen. Seine gute Wieder¬ gabe ist stadtbekannt und hat dem Theater das gute Renommee verschafft. Obwohl das Kino das kleirste am Ort ist, macht es dank seiner guten Apparatur mehr Geschäfte als die Konkurrmz- kinos. So erhielt es beispiels¬ weise als erstes Lichts; iel- theater kürzlich die Ufa-Pla¬ kette. Einen besseren Beweis für die Bedeutung der Qualität einer Apparatur und deren geschäft¬ lichen Wert für das Lichtspiel¬ theater wie für die Aufnahme des Tonfilms durch das an¬ spruchsvolle Publikum kann man sich nicht wünschen. Vayda junior bei der Aafa. L. Vayda junior ist in die Produktionsabt ?ilung der Aafa eingetreten. Vayda geht zu¬ nächst nach England, um dort in Gemeinschaft mit dem be¬ kannten Regisseur Sidnev Blow die englische Fassung des Lehar- Tonfilms „Es war einmal ein Walzer" zu inszenieren. „Bunbury" im Jofa-Atelier. Diese Komödie s-on Oscar Wilde. die mit dem Titel „Liebe, Scherz und Ernst" von der Messiro im neuen Verleih¬ programm 1932-33 herausge¬ bracht wird, ist nunmehr in Arbeit genommen. Die Nostra- Film hat im Jofa-Atelier die Aufnahmen der kleineren Ein¬ zelspielszenen begonnen. Die Produktionsleitung liegt in den Händen von Direkter Georg M. Jacoby von der Messtro. Der _Kirrm»to£r»ph- erscheint fünfmal wf jährlich einrehl- 54 Pt. Poitecitunt<(cbutir< Ekuui, Ite <£■ Aane«*cat« °*** e ^ e< Bestellgeld. Anzeigen «amtlich in Berlin. — Naehdru« beiliegt. Verlag and Druck: A Durch die Port 3 Mark vicrtel- 15 Pl( die mm-Hohc - Scilen- _,_ _ die Redaktion: Dr. Robert Quellenangabe «eelatteL Unverlangte Einsendungen werden nur aurückgeechickt herl G. m b ft. Berlin SW 68. Schcrlhaus. U' II1N-F4CH BUTT V 26. Jahrgang DAS AMTES! FILM-FACH B ü VERLAG SCHERL * BERLIN SWJ6S 8M Berlin, den 5. August 1932 Nummer 13 Das Schmalfilm-Problem Beinahe üher Nacht ist die Frage des Schmalfilms in den Mittelpunkt einer umfassen¬ den Diskussion in den Thea terbesitzerverhiinden gerückt worden. Man sieht mit cineinmal in dem schmalen Bildstreilen. der durch die billigen Pro¬ jektoren surrt, einen ernst¬ haften Konkurrenten, der dem regulären Kino angeblich allerhand Besucher entzieht. Man will diese drohende Gefahr nun mit einem Ra¬ dikalmittel bannen, nämlich durch einen Zusatz auf dem Bestellschein, der dem Ver¬ leiher untersagt, einen Film, der irgendwo von einem Thealerhesilzer gemietet ist, als Schmalfilm herauszu- So lautet wenigstens sinn¬ gemäß die Formulierung, die man im Rheinland und in Westfalen als geeignetes Kampfmittel anzuwenden empfiehlt. Wenn man die Berichte über die letzte Düsseldorfer Versammlung in den ver¬ schiedenen Blättern liest, stellt man eine Aufregung über diesen Punkt fest, die durch nichts begründet ist, und wird nachdenklich, wenn man daran denkt, daß ausgerechnet die rheinische Filmstadt der Ausgangspunkt derartiger Beschlüsse ist. Es ist zunächst nebenbei festzustellen, daß es sich vorläufig einmal nur um stumme Schmalfilme han¬ delt, um Material, das in den regulären Kinotheatern schon lange abgelaufen ist oder das zum Teil von den Licht¬ spieltheatern gar nicht erst aufgenommen wurde. Aber es ist viel wichtiger, bei dieser Gelegenheit fest¬ zustellen, daß die Schulkinos, die Sondervorführungen von Vereinigungen und Verbän¬ den in letzter Linie des¬ wegen jetzt so stark in den Vordergrund gerückt sind, weil das eigentliche Licht¬ spielgewerbe sich um diese Dinge bisher nicht genügend gekümmert hat. In Düsseldorf lebt sicher noch der ehrenwerte Emil Gobbers, der den Rufern im Schmalfilmstreit einmal er¬ zählen kann, was Schulvor¬ stellungen, als man sie noch regelmäßig veranstaltete, ge¬ tragen haben. Gerade an diesem Beispiel und gestützt auf Erklärungen der alten Lichtbildnerei in München-Gladbach hat der ..Kinematograph" schon in den Jahren 1915 1916 auf den Wert und die Bedeu¬ tung der Schullichtspiele vom geschäftlichen Standpunkt aus hingewiesen. Wir haben uns damals, als unser Blatt noch in Düssel¬ dorf erschien, die Mühe ge¬ macht, eine Zeitlang alle 14 Tage eine zwei- oder vielseitige Beilage einzu- f'igcn. d>e lediglich dem be¬ lehrenden Film, den V or- fühiungen in den Schulen urd in den Vereinen gewid- Viel leicht liest heute einer von denen, die damals den K» pf geschüttelt haben, welch wichtige Rolle jetzt dewrtige Veranstaltungen spielen. Es ist heute leicht, den Versuch zu unternehmen, durch Beschlüsse den Ver¬ leiher oder, genauer gesagt, den Fabrikanten zu zwingen, auf die Belieferung derarti¬ ge! Schul- und Vereinskinos mit Schmalfilm zu verzichten. Es wäre nur vielleicht richtiger gewesen, wenn man sich schon früher mit diesen Dingen beschäftigt hätte, als die Deulig dieses Geschäft mit den Kinos im großen Stil aufziehen wollte. Man soll sich von Herrn Kurtfi in Stuttgart oder von Eduard Winter in Münster crzäh'en lassen, was man ge¬ rade a jf diesem Gebiet früher versäumt hat. Heinrich Louen in Düssel¬ dorf sollte den Herren, die heute Gefahren wittern, ein¬ mal in die Erinnerung rufen, welche Schwierigkeiten er mit seiner Pathe-Vortragsuhr hatte, die ausgezeichnetes Bildmaterial darbot. Wir erinnern daran, weil wir das Gefühl haben, daß man auch jetzt wieder das Schmalfilmpferd am Schwanz aufzäumt. Es ist einfach lächerlich, daran zu denken, daß irgend¬ ein maßgebender Fabrikant einen Tonfilm, der im Kino ttKleine Anzeigen** im „Kinematograph“ wirken schnell und zuverlässig noch Geld bringt, gleichzei¬ tig als Schmalfilm auf den Markt bringen könnte. Die Bearbeitung von Ton¬ film auf Stumir.film ist schließlich ja nicht ganz so einfach und kostet soviel Geld, daß man sich eine der¬ artige Transposition sehr stark überlegt, solange noch eine Chance im normalen Ge¬ schäft ist. Was aber nachher kommt, braucht das Lichtspielhaus an sich nicht zu interessieren. Man sollte sich lieber über¬ legen, wie man diese Kreise, die jetzt nach dem Schmal¬ film greifen, an das Kino fesselt, und ernsthaft die Frage studieren, ob nicht das Problem der Matineen, das sich vielfach schon aus¬ gezeichnet durchgesetzt hat, nicht weiter ausgebildet und durchgeführt werden könnte. Wir haben zur Zeit ganz andere Sorgen und möchten gerade den Rheinländern empfehlen, einmal darüber nachzudenken, ob nicht der Kampf gegen zwei tönende Schlager besser ist als eine Auseinandersetzung über den Schmalfilm, der nun einmal zunächst stumm da ist und sich auf die Dauer nicht wird verdrängen lassen. Eigentlich hätte man aus dem Streit über die Einfüh¬ rung des Tonfilms lernen müssen, der deutlich gezeigt hat. daß man das Neue nicht verbieten kann und daß sich Fortschritte der Technik nicht durch Vertragsbes.im- mungen aus der Welt schaf¬ fen lassen. Man muß das. was refor¬ mierend oder umwälzend auf den Markt kommt, prüfen und, wenn es gut ist, be¬ nutzen. Die Parole in solchen Fäl¬ len heißt: Umstellen und an¬ gleichen! Aber nicht: Ableh- nen und verbieten! Wer das nicht glaubt, der überdenke die Entwicklungs¬ geschichte der letzten hun¬ dert Jahre, die ihm deut¬ licher zeigt als dieser Ar¬ tikel. daß letzten Endes das Neue, wenn es so gut und so wesentlich ist wie der Schmalfilm, über die Wider¬ stände einer Gruppe oder einer Sparte siegreich hin¬ weggeht und schließlich all die schädigt, ohne es zu wol¬ len, die sich mit der neuen Form und der neuen Art nicht vertraut machen wollen. Der neue Chevalier-Film »Eine Stunde mit Dir" im Gloria-Palast Fabrika und Verleih: Paramount Hauptrollen: Maurice Chevalier, Regie: Ernst Lubitsch Jeannette MacDonald Ton: Wsucrn Electric Länge: ca. 2240 Meter, 9 Akte Uraufführung: Gloria-Palast Wenn sich der deutsche Titel¬ dichter der Paramount die Sache noch einmal ganz genau überlegt, wird er mit uns darin übereinstimmen, daß es sich hier eigentlich um eine Stunde mit „ihr , nämlich um ein Schäferstündchen mit der hüb¬ schen Mit'i, handelt. Dazu kommt der fesche Dr. And-t Bc-rtfer eigentlich ohne daß er es will. Er wird von seiner Freu schließlich sogar ge¬ zwungen, und ist nachher doch unangenehm berührt, als aus¬ gerechnet er Kronzeuge im Scheidungsprozeß werden soll. Aber schließlich kommt, wie in jedem guten Lustspiel, die große Beichte und die Versöh- Konmt mit allerlei guten Mahnungen an die Ehemänner im Theater, die neueraings im Film zum guten Lustspielton gehören. Uns in Deutschland interes¬ siert dieser Film in erster Linie, weil er von Ernst Lu¬ bitsch inszeniert ist, der uns selbst heute noch mancherlei zu sagen hat. wo er sich vom künstlerischen Standpunkt aus, mehr als dem reiner. Ästheten lieb ist. dem amerikanischen Durchschnittsstil angeglichen hat. Aber selbst der Routinier Lubitsch bietet viele schöne, ausgezeichnete Bilder. Schafft alle paar hundert Meter einen amüsanten Regieetfekt und bringt uns Chevalier als Confe¬ rencier im englischen Cheva¬ lier-Film in deutscher Sprache. Wollte man an diesen Film die tiefschürfende Sonde legen, müßte an Maurice Chevalier allerhand ausgesetzt werden. Vom Filmstandpunkt aus aber zeigt er noch seine alte Publi¬ kumsbeliebtheit, fesselt durch sein scharmantes Wesen und durch die amüsante Art seines musikalischen Vortrags. Jeannette MacDonald be¬ zwingt alle Herzen, wie man Sie entwickelt ein Tempera¬ ment, das mitreißt und das ihr selbst vor der ausgezeichneten Genevieve Tobin noch einen kleinen Vorsprung gibt. Oscar Straus steuerte ein paar Schlager bei, die musi¬ kalisch fein durchgearbeitet sind und betont bestes Operet¬ tenniveau zeigen. Man hofft fraglos, daß auch der Walzer „Wie eine Nacht ohne zärtliche Träume'' Popu¬ larität erringen wird, eine Hoff¬ nung, über deren Umwandlung in die Wirklichkeit nichts End¬ gültiges gesagt werden kann. Auf das Premierenpublikum wirkten am stärksten die Chan¬ sons Chevaliers „Oh, Mitzi" und der Song „Was täten dann Sie?". Nachdem unterstrichen fest¬ gestellt ist, daß der Film star¬ ken Beifall fand, das Publikum lebhaft interessierte und als Geschäftsfilm erster Ordnung angesprochen werden darf, sei noch darauf hingewiesen, daß die einkopierten Titel, die im großen und ganzen sparsam, ge¬ schickt angebracht und gut for¬ muliert wurden, bei den Chan¬ sons nicht restlos befriedigen. Das sind aber kritische Aus¬ stellungen, die den Theaterbe¬ sitzer weiter nicht stören sol¬ len, der diesen Film seinem Publikum mit gutem Gewissen als Großspielfilm anbielen darf. Um Schonung wird gebeten Die ADF. nimmt jetzt in einem Rundschreiben zu der Frage der Abnutzung von Kopien über das normale Maß hinaus Stellung. Sie behandelt dabei eine Frage, die im „Kinematograph" schon vor Monaten an leiten¬ der Stelle behandelt wurde, und gibt bekannt, daß sie in Zukunft gegen das Übel der Kopienbeschädigung energisch zu Felde ziehen will. Man wird zunächst warnen und gute Ratschläge geben. Aber schließlich, wenn diese Mittel nichts nützen, auch Er¬ satzansprüche stellen, die zwei¬ fellos berechtigt, aber auch vermeidbar sind. Augenblicklich liegen die ADF.-Ratschläge (Erste Folge) vor. Sie behandeln das Schrammen infolge Abdeckung des Tonstreifens, infolge Feh¬ lens des Rauchabzuges, infolge zu großer Filmakte, als Folge» mangelhafter Umrolltische und schließlich, weil der Bobby im Umroller zu groß war. Wir können uns den Abdruck der guten Ratschläge sparen, weil alle diese Dinge im „Kinematograph" schon vor Monaten eingehend behandelt Diejenigen unserer Leser, die die „Tonfilm-Technik" an jedem Sonnabend genau studieren, fanden nicht nur über diesen Punkt, sondern auch über an¬ dere wichtige Behclfsmittel laufend außerordentlich wert¬ volle Vorschläge, die zum Teil Anlaß waren, unseren tech¬ nischen Mitarbeiter um Einzel¬ rat zu fragen, der jederzeit gern erteilt wurde und auch in Zu¬ kunft in allen Fragen erteilt wird. die uns unterbreitet werden. Das Universum am Lehniner Platz wiedereröffnet Heute, Freitag, den 5. Au¬ gust, wird das Universum am Lehniner Platz nach der Som¬ merpause mit dem großen Er¬ folgsfilm „Lied einer Nacht" wiedereröftnet. „Sommer'.es*. der FUmprominen- ten." Man schreibt uns: Anläßlich des 40jähr:gen .’l Geburtstages des deutschen Films veranstaltet die Fiim- /.entrale der F'iim- und Photo¬ schau zu Ehren des Erfinders Max Skiadanowsky unter der Gesamtleitung von Bob Bolan- der am 7. August im Etablisse¬ ment Carlshof, Jungfernhüde, ein Fest unter der Devise „Scmmerfest der Filmprominer- „Mutter" im Ufa-Pavillon. Am 12. August gelangt „Mut¬ ter", ein neuer Tonfilm der Deutschen Fox-Film-A.-G„ im Ufa-Pavillon, Nollendorfplatz, zur deutschen Uraufführung. Titelrolle- Mae Marsh, übrige Hauptrollen: Sally Eifers und James Dünn. Regie: Henry King. Liane Haid und Hermann Tbimig bei den Salzburger Festspielen. Bei Jen Opcrettenfestspielen in Salzburg werden Liane Haid und Hermann Thimig in den Hauptrollen der neuen Operette von Michael Kraus mitwirken. „Kiki"-Aufnahmen beendet. Die Aufnahmen zu dem im Verleih der Bayerischen Film¬ gesellschaft erscheinenden Van- dor - Ondra - Lamac - Film der Emelka „Kiki", sind in Geisel¬ gasteig beendet worden. Unter der künstlerischen Oberleitung von Carl Lamac wirken mit: Anny Ondra, Hermann Thimig, Berthe Ostyn, Paul Otto, Josef Eichhcim, Willy Schaeffers. Kamera: Otto Helfer, Ton: Dr. Neumann, Standphotos: Karl Wunsch. Der Film wird Ende August vorführungsbereit sein. Personalien. Peter Schaeffers feitet ab 1. August die Tonfilm-Abteilung für den Meisel-Verlag. England im Fernen Osten London, 4. August. Soeben wurde ein hochbedeutsamer duktion den Markt allein be¬ herrschte, würde England in Zu¬ kunft — wenigstens in einem Teil der führenden Hauser — 80 Prozent und Amerika nur noch 20 Prozent des Absatzes in diesen Ländern bestreiten. Neue Prager Film¬ gesellschaft Das Innenministerium gestal¬ tloses Kapital kann lau: Sta¬ uten auf 10 Millionen Kronen rhöht werden. Gründer der ■’ouen Gesellschaft sind: Gene- •Ikonsul Roko Bradanovii, Gutsbesitzer V. Cerny, Direktor Ur. Fencl, Dr. VI. Fleisch¬ en, Schriftsteller Kyril Kri- lov, Dr. J. Krälovec, Sek- nschef Jar. Kvapil, Industriel- Em. Maceska. Prof. V. Po- Generalkoiisul VI. Sak und i 'f. Marjan Szyjkowski. Erfolgreicher Schuß. Die Ufa teilt mit: -Hit grödtem Erfolg hat die Ua den ersten Tonfilm ihrer n «uen Produktion 1932-33 im • T. Kurfürstendamm gestar- Der „Schuß im Morgen- tr.iuen" läuft bereits seit ” °chen und ist in den Abend- " Stellungen um 9 Uhr regel¬ mäßig aisverkauft. Das U.-T. k urf ürstendamm hat sich als f-erliner Uraufführungstheater l, n Spitzenfilme somit wieder glänzend bewährt. Arna als Prohaska. Für die Rolle der Eleonore von Prohaska in der Walther- tv 1 Produktion der Aafa -Theodor Körner" ist Lissi Arna verpflichtet worden. 25 Qualitäts-Spielfilme Reichhaltiges Beiprogramm Ufa-Ton-Woche in Verbindung mit den Paramount-Sound-News Deulig-Ton-Woche in*Verbincung mit den Paramount-Sound-News UFA-FILMVERLEIHIK Kinobrand in Wien Das früher dem Erholungs¬ heim österreichischer Eisenbah¬ ner gehörige, in einem Hof¬ trakt des Hauses Neulerchcn- fclder Straße 43 befindliche Luxkino, das erst vor kurzem son den Herren Hans und Fritz Stein erworben wurde, ist am 1. August, nachts '«3 Uhr, nie¬ dergebrannt. Die Loschaktion war ungemein schwierig und für die Löschmannschaft mit gro¬ ßer Lebensgefahr verbunden. Der Zuschauerraum ist fast vollständig vernichtet, daher ist auf ein \X iedereröffnen des Be¬ triebes in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Der Schaden soll sehr beträchtlich sein. Als Brandursache wurde Kurz¬ schluß. nach einer anderen Version das Wegwerfen einer Zigarette angegeben. Gegen die Filmverbote im Saargebiet Die Vereinigung saarländi¬ scher Lichtspieltheaterbesitzer hielt am 3. August in Saar¬ brücken eine Versammlung ab. die eine Protestanten gegen die vielen Verbote deutscher Filme darstellen sollte. Es wurde nach eingehender Diskussion nachfolgende Entschließung ge¬ faßt Die Vereinigung der saar¬ ländischen Lichtspieltheaterbe¬ sitzer. in welcher 98 Prozent der Lichtspieltheater des Saar¬ gebiets zusammengeschlossen sind, protestieren gegen das wiederholt erfolgte Verbot von Filmen für das Saargebiet, welche von den deutschen Film- prüfstelien für das Deutsche Reich zugelassen sind. Es ist unseres Erachtens ein jnmög- licher Zustand, daß die Regie¬ rungskommission des Saar¬ gebiets der rein deutschen Bevölkerung des Saargebietes besonders Filme vorenthält, welche, fas* ausnahmslos von deutschen l nternehmern herge¬ stellt, zu den Spitzenleistungen der gesamten Filmproduktion gehören. Vier Wocbenschautbeater in England. Nach dem großen Erfolg, den das Wochenschautheater „Cineac" in Paris ständig auf¬ zuweisen hat, kommt die Nach¬ richt, daß in England nunmehr schon das vierte Wochenschau¬ theater eröffnet wurde. Neben London, Glasgow und Dublin hat nunmehr auch Birmingham sein Wochenschautheater. Deutschland ist das einzige große europäische Land, in dem zur Zeit kein Wochenschau¬ theater ständig in Betrieb ist. Breslauer Zahlen Aus Breslau werden eine Reihe interessanter Zahlen über den Kinobesuch bekannt, die einige interessante Rückschlüsse zu- Danach wurden die Breslauer Kinos besucht: I. Vierteljahr 2. Vierteljahr 3. Vierteljahr 4. Vierteljahr 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1 248 381 1 427 484 1 521 829 1 712 254 1 616 613 1 508 698 1 029 004 1 138 943 1 345 003 1 131 087 1 125 743 1 115 547 1 043 036 1 093 213 1 287 989 1 365 900 1 372 759 1 363 715 1 463 593 1 790 92o 1 573 723 I 489 1 Das ergibt in bezug auf Zunahme oder Abnahme des Besuchs nachfolgendes Bild: 1927 4 684 136 1928 5 123 233 1929 5 945 747 1930 5 782 964 1931 5 604 252 439 097 oder 9.37 .. mehr ais im Verjähr 822 514 oder 16.05 mehr als im Vorjahr 162 783 oder 2.73 weniger als im Vorjahr 178 712 oder 3.09",. weniger als im Vorjahr erstes Halbjahr 1932 2 624 245 118 111 oder 4.30 ' .. weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Während also in den Jahren 1928 und 1929 insgesamt eine Steigerung des Besuchs um 25!- Prozent zu verzeichnen war. ergab sich in den Jahren 1930. 1931 und 1932 eine Abnahme, bis zum Ende des ersten Halbjahrs 1932 um rund 10 Prozent. Die Lustbarkeitssteuer in Breslau sank in den letzten Jahren erheblich nach unten ab. Sic betrug: 1928 1 338 700,— RM 1929 1 402 886.— RM 1930 1 199 076.— RM 1931 825 289.— RM In diesen Zahlen sind allerdings alle Vergnügungsbet riebe ein¬ geschlossen. Aber der Hauptanteil davon wird schließlich doch von den Kinos getragen, so daß sich aus der bedeutenden Senkung der Lustbarkeitssteuer die Tatsache ergibt, daß auch in Breslau die Einnahmen der Kinos nicht nur durch den Besucherrückgang gelitten haben, sondern auch durch die Preisreduzierungen, die in ganz Deutschland unvermeidlich geworden sind. Allerdings sind ,n Breslau eine Reihe von steuerlichen Erleich¬ terungen für die Lichtspieltheater mit in Betracht zu ziehen. So zum Beispiel die Steuerfreiheit für Erwerbslose, eine geringe Sommerermaßigung und ein Nachlaß, der dem verminderten Ent¬ satz Rechnung trägt. Leider liegen keine Zahlen vor. die den großen Umfang der Abwanderungen von den teuren auf die billigen Plätze fest- stelien lassen, lins sind aber eine Reihe von Zahlen einzelner Betriebe bekannt, die nach dieser Richtung hin sehr beachtliche und bemerk znswerte Ergebnisse zeigen. Diese oben angeführten Besucher verteilen sich auf 33 ständig spielende 1 ichtspiclhäuser mit rund 17 000 Plätzen und außerdem auf zwei gelegentlich spielende Häuser mit zusammen rund 2000 Plätzen. Eine einfache Rechnung ergibt, daß die Breslauer Lichtspiel¬ häuser. wenn sie täglich nur einmal spielten. 86,5 Prozent Durch¬ schnittsbesuch zu verzeichnen hätten. Die tatsächliche Division der Zahl der Vorstellungen durch die Besucherzahl ergibt aber einen Durchschnittsbesuch von etwa 33 bis 35 Prozent pn Vor¬ stellung. Wir haben also auch hier das alte Bild, daß in einer an sich zweifellos günstigen Kinostadt das Überangebot an Plätzei- das geschäftliche Resultat für den einzelnen beeinträchtigt. Womit wieder einmal bewiesen ist, daß die grundsätzliche Beurteilung der deutschen Kinosituation durch den „Kinematograph" in sehr wesentlichen Punkten mit den statistischen Tatsachen überein- Vcränderungen in Eisleben und Neustadt. Die in Eisleben bestehende Firma „Vereinigte Lichtspiele Erich Worgitzky" ist in eine „Vereinigte Lichtspiele G. m. b. H." umgewandelt worden. Paul Kießling zeichnet nicht mehr als Inhaber der Licht¬ spiele „Central-Theater" zu Neustadt fOrla). Jetzige In¬ haberin: Magda Kießling. Blandine Ebinger in „Kampf' . Blandine Ebinger wurde so¬ eben von Produktionsleiter Stoll für eine tragende Rolle im neuen Majeslic-Filra der Ufa „Kampf" verpflichtet, in dessen weiteren Hauptrollen der Avussieger Manfred von Brauchitsch, Evelyn Holt und G. H. Schnei' zu sehen sein werden. Der Film wird unter der künstlerischen Oberleitung von Haro van Peski hergestellt. Regie führt Erich Schonfelder nach einem Manuskript von Dr. M. Wallner und Franz Ros¬ walt, die Musik schreibt Marc Roland. Aus der Produktion. Im Weltvertrieb der Cinema erscheint Ende September der Avanti-Tonfilm „Tausend für eine Nacht", eine Komödie mit Musik von Otto Stranskv Die Regie führt Max Mack Als Hauptdarsteller wurden ver¬ pflichte'.: Claire Kammer. Trude Berliner, Harald Paul- sen, Jicob Tiedtke. De.- Regisseur Max Ophüls wurde von der Cinäma-Film- vertriebsgesellschcft fest enga¬ giert. Auslandspropaganda für die Funkausstellung. Die Leitung der großen F'unk- ausstellung, die in etwa vier Wochen eröffnet wird, versen¬ det diesmal einfache, aber wir¬ kungsvolle Faltprospekte auch ,n englischer und französischer D e Filmindustrie ist diesmal an dieser Ausstellung stärker interessiert als in früherer Jahren, weil alle Verbesserun¬ gen an Aufnahmeapparaturen und Wiedergabeeinrichlungen heute, im Zeitalter des Tonfilms, von besonderer Wichtigkeit Besonders beachtlich werden die Schauobjekte der Reichs post sein, die mit Hilfe eine- Ultrakurzwellensenders auch dir Vervollkommnung der Fernseh technik demonstrieren wird. Zelniks „Galavorstellung". Für den Zelnir-Film „Gala Vorstellung der Fratellinis sind außer Gustav o. Max unc Gino FrateJini Olga Tsche chowa, Alfred Abel, Max Adal bert, Alfred Braun und Kail Stepanek engagiert. Der Filnt erscheint im Sonderverleih von Siegel-Monopol-Film. Weltver- vertrieb: Cinema. Husarenschlager. Zu dem Film-Volksstück der Kowo-Tonfilm „Husarenliebr hat Franz Doelle mehrere zün¬ dende Weisen geschrieben, den „Husarenmarsch", den Tango „Blond kann sie sein, schwarz kann sie sein". Ai*»^^«*** «F FILM-FACH BUTT " VERLAG SCHERL* BERLIN SW168 . Berlin, den 6. August 1932 Filmischer Partikularismus ln dem Juliheft des Or¬ gans des Wirtschaftsbeirats der Bayerischen Volkspartei „Der deutsche Süden" be¬ schäftigt sich Direktor Scho- pen mit der kulturpolitischen Führung der süddeutschen Uns interessiert hier die Rolle, die nach Ansicht des bekannten Filmmannes der Katholizismus als Ausgleich zwischen Bolschewismus und Faschismus und als Vermitt¬ ler zwischen Kommunismus und Individualismus spielen soll, an sich als Fachblatt überhaupt nicht. Dagegen muH die Forde¬ rung nach einem katholi¬ schen Weltorgan für den südlichen Teil des Reiches und der Ruf nach einem un¬ abhängigen Großsender schon etwas genauer ins Auge ge¬ faßt werden. Die Hauptsache aber, die gerade im Zusammenhang mit den letzten beiden Forderun¬ gen für uns besonders inter¬ essant ist, dürfte der Ruf nach einer „kulturpolitisch süddeut¬ schen Filmpropaganda" sein, die — man schüttelt leise den Kopf — nach :ussi- schem Vorbild aufzuziehen wäre. * Als Gegenstück zu den Er¬ zeugnissen der norddeutschen Filmindustrie, die nach Scho- Pens Ansicht den großen lostorischen Mythos Preußens filmisch für die Massen aus- nutzt (Bismarck, Fridericus Rex, Luise, Yorck), will die Bayerische Landesfilmbühne d as Wallenstein-Thema als großen historischen Bayern- tilm unter neuen Gesichts¬ punkten gestalten und mit Maria Theresia im Mittel¬ punkt einen österreichisch- bayerischen Gemeinschafts¬ film herstellen, der auf dem Hintergrund des österreichi¬ schen Erbfolgestreits den damaligen Anlauf zur bayerischen Großmachtpolitik aufzeichnen soll. Schopen meint, daß der erste dieser beiden Filme die Idee und die geschichtliche Sendung Bayerns unterstrei¬ chen und daß der zweite ein Symbol der unerfüllten Anschlu߬ sehnsucht zweier -biutgleicher Völker werden könne. Wir brauchen hier im „Ki- nematograph" nicht näher darauf hinzuweisen, daß das, was über den spezifisch- norddeutschen Charakter der ais Beispiel zitierten großen historischen Filme gesagt wird, einfach unrichtig und falsch gesehen wird. Es würde über diese zu¬ nächst rein akademischen Gedankengänge überhaupt in einem Filmblatt nichts weiter zu sagen sein, wenn nicht gleict zeitig zum Ausdruck gebracht würde, daß diese Arbe t schon seit vier Mo¬ naten in Angriff genommen sei und zu wesentlichen Resultaten geführt hätte. * Die Produktionsplänc der Bayerischen Landesfilmbühne sind nicht neu. Man hat in München gerade auf diesem Gebiet schon immer mehr AmbiJonen gehabt. als notwendig und wirt¬ schaftlich richtig erschien. Aber man muß sagen, daß cs einlach nicht zu verstehen ist, wie Schopcn zu der Auf¬ fassung kommt, daß ausge¬ rechnet in Bayern augen¬ blicklich „der weltanschau¬ liche Kampf um den Besitz des Filminstruments hinter den Kulissen" weit heftiger eingesetzt habe als in Nord¬ deutschland. Wir wissen beim besten Willen nicht, was Schopen damit meint. Von einem „Kampf um den Besitz bayerischer Filminstru¬ mente" weiß kein Mensch etwas. Wohl aber ist bekannt, daß das einzige bayerische Film¬ instrument. die Emelka. in seinen wesentlichsten Teilen so gut wie unverkäuflich ist und keinen ernsthaften Käu¬ fer iand, weil dieses Objekt, ehe man überhaupt über seine praktische Verwertung sprechen kann, einer Sanie- UUAN HARVCY HANS AL9ERS Quick Ein Film der Erich Pommer- Produktion der Ufa von Hans Müller noch dem Bühnenstück von Felix Gandära Regie: Robert Siodmak Musik: Hons-Otto Borgmann und Gerard Jacobson Das Lied des Quick komponierte Werner R. Heymann Foul Hörbiger / Käthe Haack Albert von «ersten Carl Meinhard Genia Nikolajeva Fritx Odemar ✓ Flok ino von Ploten Willy Stettner Paul Westermeier Ton: Fritz Thiery Bauten: Erich Ketteihut Regie Assistenz und Schnitt; Viktor Gertler Uraufführung: Dienstag Dia-Palast am Zoo QüiCk rung nach verschiedener Rich¬ tung hin bedarf. Ein einziger Satz, den wir wörtlich zitieren wollen, zeigt jedem, der wirklich in der wirtschaftlichen F.Impraxis steht. welch Wölken¬ kuckucksheim man wieder einmal in München aufziehen will. Schopen schreibt: „Und wenn ich die Verantwortung trage für schöpferische baye¬ rische Filmarbcif, so sehe ich in der Ermöglichung und Ver¬ wirklichung des russischen Beispiels für Bayern, also in der Schöpfung einer eigenen, von süddeutscher Idee ge¬ tragenen, propagandistisch eingestellten Filmproduktion, deren wichtigstes Arbeitsziel, Dienstag: DLS.- Programm Das Deutsche Lichtspiel-Svn- dikat tritt nächste Woche mit seinem Verleihprogramm für die neue Saison vor die Öffent¬ lichkeit. Wie wir mitteilen können, erscheinen im Verleih des DLS. 14 deutsche Filme und in einem Sonderver¬ leih fünf Filme ausländi¬ schen Ursprungs, aber in deutscher Sprache. Die Über¬ nahme dreier Metro-Filme hat bei den deutschen Theaterbe¬ sitzern Interesse erregt. Dar¬ über h.naus enthält die DI.S.- Produktion insbesondere Filme, derer, cktuelle Themen eine Bereicherung des Spielplans der Lichtspieltheater bedeuten dürften. Aus dieser Erkenntnis heraus ist man an die Zusam¬ menstellung des Programms ge¬ gangen, das in sorgfältiger Weise vorbereitet worden ist und in seiner Gesamtwirkung den Willen zur Qualität eindeu¬ tig erkennen läßt. Montag beginnt das DLS. mit der Vermietung, die von den Vertretern untei der Parole überall DLS.!" durchgeführt wird. „Goldfieber'' jugendfrei. Wie uns die Universal mit¬ teilt, ist der Film ..Goldfieber", der bisher nur für Erwachsene 'ugelassen war, jetzt bei einer Nachprüfung auch für Jugend¬ liche freigegeben. Früher an¬ geordnete Ausschnitte dürfen in die neue Fassung wiederauf¬ genommen werden. Besitzveränderung ln Steinach L Thür. Die bisher von Marcus Bätz betriebene „Lichtburg'' zu Stei- "ach i. Thür, wurde von Alfred Künzel übernommen. das Schmieden und Hand¬ haben einer Waffe, die wir vom Gegner erst lernen mu߬ ten." Was da gefordert wird, ist nicht neu. Ist immer wieder erneut zu erreichen versucht worden. Männer wie Scheer und Krauß, die der katholischen Filmarbeit und der katholi¬ schen Kinoreform außeror¬ dentlich nahestchen. und von^ denen Scheer zu den aktiv¬ ster, Mitarbeitern der katho¬ lischen Filmaktion zählt, haben all das, was Herr Schopen will, im Prinzip un¬ ter Aufwendung von viel Geld, viel Zeit und viel Ar¬ beit zu erreichen versucht. Sic sind allerdings keine Fab.ikat: Universal Verleih: Deutsche Universi' Regie: AI Rogell Ton: Weste n-Electric Wer Zane Grev und Max Brard liest, der wird Tom Mix gern sehen, dessen neuester Film „Goldfieher" mit lebhaftem Beifall beg-üßt wurde. Man muß ein Stück Jungenhaftigkeit in sich aufge- speicbert haben, um diese Wild¬ westgeschichte, in der die Ge¬ schichte eines Goldfundes er¬ zählt wird, mit Vergnügen und Anteilnahme genießen zu kön¬ nen. Tom Mix spielt immer denselben Film, worin er sich mit allerlei Raubgesindel her¬ umzuschlagen hat, damit die Tugend schließlich doch den Journalisten und wurzeln fest in der Wirklichkeit, während Herr Schopen, dem ohne wei¬ teres stärkster Idealismus und glühende Filmbegeiste- rung zuzusprechen ist, noch immer den Kontakt mit der Wirklichkeit nicht gefunden hat, den er gerade in Mün¬ chen, der Stadt, in der der kluge, verständige Dr. Ernst wirkt, sehr leicht haben könnte. Vielleicht steht der eine oder der andere der hier ge¬ nannten Herren hinter den Schopenschen Projekten. Dann wird cs sich zweifellos nach allen Erfahrungen der letzten Zeit um rein geschäft¬ liche Transak'ionen handeln, die man danr. aber freund¬ Hauptrollin: Tom Mix. Loiw W.l oo, Fred Köhler Länge: ca. 2100 Meier. 8 Akte Urau'fuhm g: Ufa Pavillon Sieg davonträgt. Die Hand¬ lung zerfällt aach diesmal wie¬ der in eine Reihe lose ver¬ knüpfter Abenteaer, in denen viel geritten uni noch mehr geschossen wird. Aber da sich die Ereignisse in den dark and bloody grounds abspielen, so erscheinen sie nicht unwahr¬ scheinlich und sind, weil sie Freiluftangelegenheiten darstel¬ len, sympathischer als die Gangstergeschichten der Gro߬ stadt. Es lebt auch diesmal ein wilder Freiheitssinn in den Filmgestalten, die alle mehr oder weniger Staffage um Tom liehst nicht mit „kullurpol.- tischer Führung", „süddeut¬ schen Notwendigkeiten" und anderen politischen Forde¬ rungen vermengen sollte. Die Propagierung rein ge¬ schäftlicher Transaktionen auf dem Wege über die Kul¬ tur unter Hervorkehrung des Gegensatzes zwischen Süd- deutschlar.d und Norddeutsch - land aber ist eine Angelegen¬ heit. die von vornherein auf das energischste abgelehnt werden müßte. Wir sagen nicht, daß es so ist, sondern setzen nur den Fall voraus, daß es so sein könnte. Man möge uns deswegen diese offene Stellungnahme nicht weiter übelnehmen. Mix darsteilen. Dieser Cow¬ boystar, der doch sicher einige fünfzif Jahre alt ist, über¬ rascht Immer wieder durch die körperliche Beweglichkeit, mit der er sich aus allen möglichen Situationen zu ziehen weiß. Die romantisch wilde Landschaft trägt dar ihre dazu bei. um die abenteuerliche Spannung der Vorgänge zu erhöhen. Neben Tom Mix tritt wieder sein Pferd als bemerkenswertester Partner hervor. Es heißt wie¬ der Tony, ist aber wohl kaum noch da; alte Wunderpferd aus der stummen Filmzeit des Stars. Ausgezeichnet wie stets Fred Köhler und Willard Ro¬ bertson. ln einer kleinen Rolle erkennt man Mae Busch wie¬ der, die vor zehn Jahren ein Star v/ar und heute wenig mehr ;ls eine Edetkomparsin ist, obwohl sie immer noch reizvoll aussieht. Hollywood¬ schicksall Starker Beifall. Capitol wird wieder eröffnet Das Capitol am Zoo, das, wie bereits vor einiger Zeit berich¬ tet, Mitte Juli aus dem Verband der Emelka-Theater A.-G. aus¬ geschieden ist und nunmehr von der Tolirag (Ton- und Licht¬ bildreklame A.-G.), Berlin ge¬ führt wird, eröffnet unter sei¬ ner neuen Leitung die Spielsai¬ son am 10. August. Wesentliche technische, wäh¬ rend der Zeit der Schließung vorgenommene Änderungen so¬ wie die erfreuliche Tatsache, daß zum akustischen Leiter wieder der bekannte Fachmann Richard Rail von der Tobis gewonnen wurde, werden eine Wiedergabe gewährleisten, wie sie von einem an so exponierter Stelle stehenden Hause nur irgend er¬ wartet werden darf. GOLDFIEBER TOM MIX and LOIS WILSON Wien protestiert weiter Wir erhalten aus Wien nach¬ folgenden Bericht: „Für Donnerstag hatte die Kammer für Handel und Ge¬ werbe auf kurzem Wege eine Sitzung des Filmbeirates ein¬ berufen, um so durch die Ver¬ treter aller Sparten der Film¬ branche ein klares Bild über die momentane Situation und die Auswirkung des neuen deut¬ schen Kontingentgesetzes so¬ wohl auf die in Deutschland ar¬ beitenden Filmschaffenden, als auch auf den österreichischen Filmmarkt, Verleih und nicht zuletzt auf die Kinobetriebe kennenzulernen. Am interessantesten waren wohl die Ausführungen der Ver¬ treter der Kinoverbände, welche vor allem betonten, daß durch die Ausschaltung der Österreicher die für die Kinos gangbaren deutschen Filme ver¬ lorengehen. Die Mentalität des österreichischen Kinobesuchers verträgt auf keinen Fall die rein deutsche Note, wie sie bei- Im Weltvertrieb der Cinema Film-Vertriebs-G. m. b. H. erscheint der Boston-Film Ich will nicht wissen wer Du bist Regte: Geza von Bolvary Musik: Robert Stolz spielswcise in dem Film „Die Bombe platzt" erscheint. Der Kinobesitzer aber kann daan auch wieder für einen derarti¬ gen Film nicht Leihpreise oder prozentuelle Beteiligung ent¬ richten wie für die erprobten und gutgehenden deutschen Filme, in welchen zumindest österreichisches Wesen, öster¬ reichische Art verwoben sind. Die Kinobesitzer Österreichs, 700 an der Zahl, suchen daher allen Ernstes bereits Fühlung mit den amerikanischen Firmen, denn nach Ansicht de: Kino¬ besitzer wird der wenn auch nachsynchronisiertc amerikani¬ sche Film, beim Wiener und auch Provinzpublikum mehr An¬ klang finden und mehr Ge¬ schäft machen als das zu er¬ wartende deutsche Fabrikat, Befürchtung verwirklicht. Im übrigen herrscht unter den Arbeitnehmern Arbeitgebern, Filmverleihern und Kino¬ tätig war, obwohl seine Worte durch den Titel, die es an¬ fänglich in den Filmen nicht gab, überflüssig geworden Herr Schlichthaar hat diese ehrwürdige Stätte des Licht¬ spielgewerbes zeitgemäß er¬ neuern lassen. Die Eröff¬ nungsvorstellung brachte neben der Ufa-Wochenschau als Zug¬ stück des Abends den Tonfilm „Der Geheimagent". Wir wünschen dem neuen Kinobesitzer, der in der Zeit wirtschaftlicher Depression den Mut aufbringt, seinen Be¬ suchern einen behaglichen Zu¬ schauerraum zu bieten, vielen Erfolg. Angriff genommen werde Wir bringen schon teresse der Objektivität Bericht, der an unserer sätzlichen Stellungnahm« Manuskript: Ernst Marischka u. Gustav Holm Hauptrollen: Szöke Szakall Max Gülstorff, Betty Bird, Adele Sandrock, Erika Helmke, Vera Spohr, Leonhard Steckei, Fritz Odemar Bild: W. Goldberger Ton: F. Seeger Bauten: Franz Schroedter Aufnahmeleitung: Fritz Brunn - Schnitt: Herrn. Haller Produktionsleitung: Eugen Kürschner Verleih: Metropol-Film / Fritz Stein Filmverleih Leo Leibholtz Rheinische Filmgesellschaft Liane Haid Gustav Fröhlich Bevor Sie Ihre Dispositionen für die Saison 1932-1933 treffen, erwarten Sie die An¬ kündigung unserer neuen Produktion, die spätestens am 15. August erscheint! Wir bringen 12-14 SPITZEN-FILME die eine Sensation für die gesamte Branche werden und JEDEN THEATERBESITZER INTERESSIEREN MUSSEN! Deutsche Kunstfilmgesellschaft gegen Eidiberg :n Pressenotiz zu widerspre- Wer drehte in Moosburg? Der Verleger der „Moosbur¬ ger Zeitung" bittet diejenige Filmfirma oder denjenigen Film¬ operateur, der im März in Moosburg, Freising, Landshut und anderen ober- und nieder¬ bayerischen Städten Aufnahmen von Straßen, Plätzen oder Ge¬ schäftshäusern gemacht hat, sich umgehend bei ihm zu melden. Auf diesem Filmstreifen ist nämlich der Sohn des Verlegers der „Moosburger Zeitung" mit aufgenommen, der infolge eines tragischen Unglücksfalles vor zwei Wochen ums Leben ge¬ kommen ist. Der Vater, der kein neueres Photo seines Sohnes besitzt, möchte evtl, als Andenken an den so jäh Verstorbenen eine Kopie des Bildstreifens erwerben. Etwaige Mitteilungen erbitten wir direkt an die „Moosburger Zeitung" in Moosburg (Ober- bayeml oder aber an die Re¬ daktion unseres Blattes, die entsprechende Angaben gern weiterleitet. Zeller komponiert „Ikarus“. Für die musikalische Bearbei¬ tung des Conti - Films .Ikarus. Günther Plüschows Flieger- schicksa!“ ist Wolfgang Zeller verpflichtet worden. Ein Limbacher Theater geschlossen. Wie in vielen Orten des Erz¬ gebirges hat die Besucherfre¬ quenz auch in Limbach i. Sa. einen geradezu erschreckenden Tiefstand erreicht. Der Theater besitzer Carl Dittrich, der beide Limbacher Theater besitzt, sah sich jetzt gezwungen, das grö¬ ßere Theater. die „Apollc- Lichtspiele“ für etwa 6 Wochen zu schließen. Im kleineren Hause, den Lichtspielen „Deut¬ sches Haus", bleibt der Spiel¬ betrieb aufrechterhalten. Vor der 3. Ferien-Zivilkam¬ mer des 1 andgerichts III, unter dem Votsitz von Landgerichts¬ rat Landesrat sollte gestern über der Erlaß einer Einstwei¬ ligen Verfügung verhandelt wer¬ den, die von der „Deutsche Kunstfilm" G. m. b. H. bean¬ tragt worden war. Die Vorgeschichte dieses Pro¬ zesses ist nach den Behauptun¬ gen der Antragstellerin die: NachVerhandlungen zwischen Kunstfilm und Eichberg war angeblich ein Vorvertrag zwi¬ schen den beiden Parteien zu¬ stande gekommen, daß Eichberg die Regit- des Films „Friede¬ mann Bach “übernehmen sollte. Eichberg war eine Frist zur Entscheidung darüber, ob ein endgültiger Vertrag folgen sollte, gesetzt worden. Da an¬ geblich E'chbetg sehr stark an¬ derweit engagiert war, wurde ihm diese Frist verlängert. Er soll nun der Kunstfilm den Rat gegeben haben, in der Zwischen¬ zeit einer, anderen, einen sogen. Zwischen film, zu drehen. Hier¬ für soll er als Regisseur den Regisseur Victor Janson emp¬ fohlen haben. Das Sujet dieses Zwischenfilms stand noch nicht fest. Eichberg so’l größtes Ge¬ wicht gerade au! die Heran¬ ziehung von Janson gelegt Der gegenwärtig zur Debatte stehende Prozeß soll nun da¬ durch ausgelöst worden sein, daß Eichberg angeblich in die Filmpresse Dementis lanciert hat. die sich auf eine Presse¬ notiz beziehen, die die genann¬ ten Filmpläne der Kunstfilm zum Gegens'ande hatte. Durch, die beantragte Einst¬ weilige Verfügung soll Eichberg bei Vermeidung einer Geld¬ strafe von 2000 Reichsmark für ieden Fall der Zuwiderhandlung untersagt werden, der erwähn- cben. Zur sachlichen Verhandlung über den Antrag auf Erlaß der Einstweiligen Verfügung kam es jedoch nicht, da zunächst von Rechtsanwalt Dr. Pick, als dem Vertreter von Eichberg, die ö-t- liche und auch die sachliche Zuständigkeit des Landgerichts ni bestritten wurde. Dr. P : ck vertrat den Standpunkt, daß, da Eichberg seinen Wohnsitz immer im Ausland gehabt hebe — auch jetzt habe er ihn in Zürich —, allenfalls das Land¬ gericht I in Frage kommen könne, da in dessen Bezirk die Schuldnerin (Kunstfilm) domizi¬ liere. Darüber hinaus scheitere die Möglichkeit, vor dem ange¬ rufenen Gerichte zu verhan¬ deln, an dessen sachlicher Un¬ zuständigkeit. Seiner Ansicht nach, so führte Dr. Pick aus, liege hier ein Dienstvertrag vor. und zwar handele es sich um einen Vertrag zwischen Fabri¬ kanten und Regisseur Nach den birdenden Vorschriften des § 2 des Arbeitsgerichtsgesetzes sei für Dienslverträge die aus¬ schließliche Zuständigkeit des Arbeitsgerichts gegeben. Diese Frage müsse vom Gericht von Amts wegen geprüft werden. Rechtsanwalt Dr. Stern, als Vertreter der Kunstfilm, bestrill die Ausführungen Dr. Picks. Seiner Ansicht nach sei die Zu¬ ständigkeit Berlins in örtlicher Hinsicht gegeben. Nach längerer Beratung ver¬ kündete der Vorsitzende die Entscheidung des Gerichts da¬ hin. daß die Sache an das Ar¬ beitsgericht Berlin verwiesen werde. Nach Ansicht des Ge¬ richts liege ein Dienstvertrag vor. Es sei nicht anzunehmen, daß Eichberg seinen Regisseur¬ namen nur zum Scheine hinge¬ geben habe und nicht selber tätig werden wolle. Zur Reorganisation im Küchen¬ meister-Konzern. Dem Deutschen Handelsdienst wird aus Amsterdam gemeldet: Bei der Reorganisation von Küchenmeisters Internationale Mij. voor Sprekende Films, die bekanntlich in Internationale Tobis Mij. umbenannt worden ist, war unter anderem die Möglichkeit einer Reservierung von 1.9 Mill. hfl Aktien der Tobis N. V. vorgesehen zwecks Konvertierung der noch aus¬ stehender. 3,2 Mill. hfl der deut¬ schen Tot ^-Gesellschaft. Inzwi¬ schen hat sich jedoch lt. „Tele- graaf“ diese Konventierung als unnötig herausgestellt, wodurch die obige Bestimmung entfällt. Wie weiter bekannt wird, hat die weiter bekannt wird, hat die Internationale Tobis für 200 000 hfl Obligationen unter der Hand untergebracht zwecks Beschaf¬ fung von Kassengeldern. Hin¬ sichtlich der Verpflichtungen, die die N. V. Sprek-Film gegen¬ über der Tobis tat, werden augenblicklich Verhandlungen zum Zwecke eines Vergleichs geführt Besitz Wechsel. Der Inhaber der Tonhallen- Lichtspiele in Ratingen, Herr Hermann Krotz, wird in den allernächsten Tagen auch die „Scbanburg“ übernehmen, die bisher von den Herren Müller und Werner geführt worden ist. Die bisherigen Besitzer mu߬ ten das Haus aufgeben, nach¬ dem das zuständige Gericht in einer Räumungsklage gegen sie entschieden hatte. Herr Krotz hat sich einen langfristigen Vertrag für die „Schauburg" gesichert und wird zunächst beide Betriebe in Ra¬ tingen aufrechterhalten. Telegramm Harry Pielfilm Jonny stiehlt Europa entfaltete gestern am ersten Spieltage bereits einen ganz starken Publikums- und Kassen¬ erfolg stop stürmischer Beifall setzt am Schluß dieses bisher besten Harry Pielfilmes in jeder Vorstellung ein Apollotheater Düsseldorf Harry Piel überall das große Geschäft! DEUTSCHE UNIVERSAL FILM A.-G. Nr. 30 Beilage zum ,,Klne-maiograpiy 6. August 1932 Tonfilm stör ungen durch Sira^enbahnbeiricb St-aßenbahnen erzeugen nicht nur einen erheblichen Teil de- Störschwingungen im Rund- lunk, sondern auch im Tonfilm. Sie geschehen durch Strom- Unterbrechungen zwischen Rolle und Fahrdraht, zwischen Rad und Schiene und an Teilen der Straßenbahn wagenau sr ust ung. Motoren usw. Der Stromuber¬ gang wird um so eher unter¬ brochen, je geringer die Strom¬ stärke ist. Bei etwa 2,5 Amp. Mindeststrom und 550 Volt entsteht bei Stromabnahme noch ein Lichtbogen, jedoch keine Unterbrechung. Unterhalb die¬ ses Wertes ist der Stromüber- gang zwischen Bügel, Rolle und Fahrdraht so schlecht, daß dann die meisten Stromunterbrechun¬ gen und die erwähnten Stör¬ schwingungen im Tonfilm auf- t.-eten. Durch starkes Rauschen und Prasseln machen sich die kleinen, mit dem Auge kaum wahrnehmbaren Fünkchen, die 1 Interbrechungsfünkchen und hochfrequente Schwingungen auslösen, höchst unangenehm im Klar.gfilmtheater bemerkbar. Die Tonfilmtechnik ist daher gezwungen, nicht nur zu teu¬ ren, sondern auch komplizier¬ ten Abwehrmaßnahmen zu schreiten, die nicht selten nicht einmal einwandfrei funktionie¬ ren. Die Schwingungen sind ge¬ dämpft und stören über den ganzen Bereich. Es gelingt da¬ her keine wirksame Beseiti¬ gung, da mit dem Aussieben der Störfrequenzen auch gleichzei¬ tig die Klangwiedergabe stark beeinträchtigt, u. U. sogar ver¬ hindert wird. Grundsätzlich muß die Tonfilmtechnik daher ' >rgen, die Wiedergabestörun- gen durch Straßenbahnbetrieb an der Quelle, der Straßen¬ bahn, beseitigen zu lassen. Der Tonfilmtechniker muß wissen, daß es hierzu verschiedene 'Vege gibt. Hochfrequente 'chwingungen können über Kon- iensatorerdung erheblich ver- nngert werden. Größe und Ab- 'tand müssen jeweils an Ort und Stelle ermittelt wer¬ den. Durch eine Sicherung ■st ein Durchschlagen des Kondensators und ein zu befürchtender Kurzschluß zu verhindern. Der Ersatz der Rollenstromabnehmer gegen Scherenstromabnehmer mit ab¬ gefederter Wippe und geeig¬ netem Schleifstück ist ein an¬ derer Weg, wenig hochfre¬ quente Schwingungen und ein¬ wandfreie Tonfilm Wiedergabe zu erzielen. Bei Stromunter¬ brechungen an Jen Motoren und Schaltgeraten der Straßenbah¬ nen muß den Störschwingungen der Eintritt in den Fahrdraht erschwert und verwehrt wer¬ den. Nach Einbringen nur von Kondensatoren stören Motoren stärker. Es ist deshalb neuer¬ dings ein Störschutzgerät ent¬ wickelt, das neben einem Kon¬ densator aus einer Hochfre¬ quenzspule und Sicherung im Gemeinschaftsgehäuse besteht und in einer einfacaen Schal¬ tung einen Störschutz ergibt. Tonfilmtechnische Versuche mit diesem Störschutz an verschie¬ denen Orten und ur.ter beson¬ ders ungünstigen Verhältnissen in Lichtspieltheatern nahe an Straßenbahnen und Fahrdraht¬ anlagen haben gezeigt, daß Störschwingungen von Motoren und Apparaten eines Straßen¬ bahnwagens abgeleitet und wir¬ kungslos auf die Tonfilmappa¬ ratur gemacht werden. Oelspannungswandler in der Kinotechnik Gegenüber Massewandlerti besitzen Ölspannungswandler für den kinotechnischen Betrieb verschiedene Vorteile. Sie sind ROH WALTER STREHLE 6. M. B. H. BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 spannungsfester. Bei Masse¬ wandlern bildet die Masse man¬ chesmal ohne ersichtliche Ur¬ sache Blasen, oder es treten bei größerer Kalte Sprünge auf, so daß die Gefahr von Spannungs¬ überschlägen gegeben ist, was für Operationsraume bedenklich werden kann und u. U. schon zur Vernichtung von Filmstrei¬ fen führte. In anderen Fällen wieder treibt die Masse und tauft aus. Sind solche Stör- erschcinungen beim Massewand- ler auch nur Ausnahmefälle, so treten sie bei Ölspannungs¬ wandlern gar nicht oder noch viel seltener auf und bilden harmlose Folgeerscheinungen. Die jetzt neu entwickelten Öl¬ spannungswandler haben gegen¬ über den älteren Bauformen einige Konstruktionsänderungen erfahren. Es ist vor allem jetzt ein Mantelkern verwendet. Durch diese Neukonstruktionen wird einmal eine sehr gedrun¬ gene Bauform und andererseits eine beachtliche Leistungser¬ höhung erreicht, sodann sind die Wandler jetzt zu einem erheb¬ lich niedrigeren Preise lieferbar. Die Ausführung und Prüfung der Wandler entspricht den Kegeln für Wandler REW/L932 der VDE.-Bestimmungen. Bei den neuen Bauformen ist besonde¬ rer Wert auf zuverlässige Span¬ nungssicherheit gelegt, bei der Typenprüfung wurden die neuen orgescnrieDenen rrulspan- für Kinotheater gehalten, lüber der geforderten Zeit tur einer Minute. Trotz der 1 Spannungssicherheit und n Leistungsfähigkeit haben >annungswandler ein außer- hnlich geringes Gewicht se preiswerten und ebenso len wie betriebssicheren nnungswandler eignen sich Kino vor 20 Jahren U. T. Moritzplatz. Kapellmeister: Hans Riecke. Spielplan vom 3. bis einschl. 9. August 1912. Musik-Piece. 1. ln den Gewässern Ceylons Aus fernen Zonen. 2. Unsere Perle. Zur Naturgeschichte des Kleinods. 3. Der Mühlgraben. Drama. 4. D e starke Frau. Komödie. 5. Union-Woche. Eine Übersicht über die interessantesten aktuellen Ereignisse der Woche. 6. Der Sieg des Guten Schauspiel in za ei Akten. 7. Wehl tun trägt Zinsen. Zu «len ungarischen Kontingentsorgen Budapester Belichterstatte In deutschen Filmkreisen hat sich die Nachricht verbreitet, wonach in Ungarn die Film¬ industrie eine Gegenaktion gegen die deutsche Filmverord¬ nung eingeleiiet hätte. Man bezieht s ch au 1 eine Zeitungs¬ nachricht die in vergangener Woche ii einem verbreiteten Abendb a t veröffentlicht wurde, laut welcher sogar schon die Regierung in die Argelegenheit einzugreifen für notwendig fand, da man im Sinne der neuen Filmverordnung die Existenz ungarischer Fümkünst- ler in den deutschen Ateliers bedroht sieht. Wir sind der Sache nachgegangen, doch ver¬ hält sich die Angelegenheit Kleine Anzeigen KINO- APPARATE ■X, I I X und alles Zubehör Komplette J Einrichtungen , Filmschränke Bottiche, Rahmen T rocken trommel n Alfred Gever. HolibcsrbeiluSiwcrii GRASS & WORFF Inhaber: Wolter Vollmonn KINO / PROJEKTION BERLIN SW M. HarkgrafenstraBe IS ungarischen Filmkreise noch amtlicherseits wurde gegen die deutsche Kontingentver- ordnung etwas unternommen, es ist ihnen noch nicht eingefallen, etwas Ähnliches in Erwägung zu ziehen, sonach scheint der Inhalt des erwähnten Zeitungs¬ artikels nur die persönliche Anschauung des Verfassers dar¬ zustellen. Die ungarische Filmindustiie hat ganz andere Sorgen, als sich mit Herausforcierung einer neuen Filmverordnung abzu¬ geben. Man weiß aus Erfah¬ rung nur zu gut, daß solche erpreßte Verordnungen für die Filmverleiher und auch für die Kinos nur eine unerwünschte, ungünstige Auswirkung haben können. Es gibt der Verord¬ nungen genügend solcher, die schwer auf der Industrie lasten, man hat es daher durchaus nicht nötig, daß die Lage der ungarischen Film Unternehmun¬ gen mit einer weiieren Kontin- genlver.vrdnung etschwert wer¬ de. Insbesondere etzt wäre der Erlaß einei solchen Verordnung zwecklos, ist doch die ungari¬ sche Filmfabrik auf zwei Jahre den Franzosen vermietet. In¬ zwischen werden auch die Deutschen eil ige Filme drehen, so d»ß von einer ungarischen Produktion ja nicht die Rede Im übrigen ist man in amt¬ zeugt, daß die freundliche! Beziehungen, die zwischen de deutschen und der ungarischei Filmwelt bestehen, es ermög liehen werden, die ungarischei Filmaünstler auch fernerhin fü deutsche Filme zu Verwender um so mehr als die deutschei Filmproduzenten bereits in de Vergangenheit sich zugute hiel ten. einen (troßen Teil der un Kokos-Läufer noch nie so billig. Paul Posselt, Reichenau (Sachsen) 29. Telegramme: Kokosposselt. V r ILM-FACH BU1T " VERLAG SCHERL * BERLIN SW 68 5L 26. Jahrgang Berlin, den 9. August 1932 Nummer 154 Das Emelka-Wunder JOHN und LIONEL BARRY MORE in dem M-C.-M. - F i I m -ARSENE LUPIN“ der im D. L. S.-P r o « r e m m erscheint Wenn nicht alles täuscht, ist die Gläuhigerversummlung der Emelka-Thcater-Aktien- gesellschaft. die am Sonn¬ abend in Berlin von einem Status Kenntnis nehmen mulite, wie er in der Ge¬ schichte der Filmzusammen¬ brüche noch nicht erlebt wurde, das Vorspiel zu dem großen Sanierungstheater, von dem der nächste Akt in der zweiten Hälfte dieses Monats in München steigen wird. Der Zusammenbruch der Emelka-Theatei bildet den Schluß eines Dramas, dessen Anfang schon viele Jahre zurückliegt und auf dessen voraussichtliches Ende der ..Kinematograph“ in den letzten Jahren — und wie sich ietzl herausstellt, m.t Recht meh-fach warnerd vorausschauend hinwies. Es hat keinen Zweck, irgendwie nach den Schuldi¬ gen zu suchen oder gegen diese oder jene Verwaltung, die im Laufe der Zeit die Geschicke der Emelka mei¬ stern wollte. Vorwürfe zu er¬ heben. Was sich jetzt erfüllt, ist das Schicksal einer Konzern- uründung, die. vom ersten Tage inres Bestehens an. mehr erreichen wollte, als on Rahmen der verfügbaren Mittel und Kräfte möglich war. * Daß es überhaupt gelang, den Emelka-Konzern in sei¬ ner Totalität bis in diese I age hinein zu halten, ist fast ein Wunder der Film¬ geschichte. Es muß späteren Zeiten Vorbehalten sein, einmal zu¬ sammenzustellen, wieviel Mittel die einzelnen Tochter¬ gesellschaften im Lauf der Jahre absorbiert haben und was es gekostet hat. die ein¬ zelnen Finanztransaktionen und Konzernverschachtelun¬ gen immer wieder durch die¬ sen oder jenen Vermittler neu zu finanzieren. Es wäre ein Glück bei all dem Unglück, das jetzt die einzelnen Gläubiger trifft, wenn man ohne große Aus¬ einandersetzungen und Pro¬ zesse zu einer Bereinigung des ganzen pbjektes käme. Dabei ist es gleichgültig, ob der Emelka - Theater¬ konzern überhaupt ver¬ schwindet oder in größerem oder kleinerem Umfange be¬ stehen bleibt. Leider hat man gerade in dieser Hinsicht in der Gläu¬ bigerversammlung nicht mit der wünschenswerten Deut¬ lichkeit gesprochen. Ein Teil der Objekte dürfte heute bereits für die Emelka als ve.-loren angesehen wer¬ den Die Fortführung meh¬ rerer anderer Objekte wird vora jssicitlich mit so viel Opferr verknüpft sein, daß der G äubiger-Ausschuß mit dem Blick auf die Verhält¬ nisse im Gesamtkonzern besser daran tut, zu verzich¬ ten. l Is künstlich zusammen- zuhal en. Das einzige, was nach un¬ serer Beurteilung noch un- berüir. von dem Zusammen¬ bruch dasieht, ist die Baye¬ rische Filmgesellschaft, die soeben mit einem ausge¬ zeichneten Programm an die Öffentlichkeit tritt. Vielleicht war es ein Glück, daß man diesen Kom¬ plex ichon vor Monaten an einen Hauptgläubiger ver¬ pfänden mußte, der hoffent¬ lich dafür gesorgt hat, daß nicht allzuviel Verpflichtun¬ gen für andere Abteilungen übernommen wurden, die bei der jetzigen Situation schlie߬ lich nur Opfer darstellen würden, die nutzlos und zwecklos gebracht worden sind. + Das Schicksal der Emelka. das sich jetzt vollzieht, wäre schon seit Jahren nicht mehr aufzuhalten gewesen, wenn nicht immer neue Trans¬ aktionen Geldmittel herbei¬ geschafft hätten, die leider immer zu gering flössen. Überflüssig, heute im ein¬ zelnen aufzuzeichnen, wie falsche Prestigepolitik Theaterobjekte auf Theater- Kinotechnisches Gerät? Kleine Anzeigen“ im (l Kinematograph M l objekte häufte, die schon von Haus aus unrentabel und zuschußbedürftig sein mußten. Unnötig für den Fach¬ mann. darauf zu verweisen, wie man auf die mehr oder weniger verschuldete Emelka einen Phoebus - Theaterpark aufpfropfte, der die Unter¬ bilanz nur noch vergrößern mußte. Vielleicht ist es nicht ganz ohne Wert für die leiten¬ den Persönlichkeiten der be¬ teiligten Banken und für die damals verantwortlichen Per¬ sönlichkeiten im Reich, heute einmal nachzulesen, was da¬ mals hier bei der berühmten Stresemann-Transaktion über die Emelka geschrieben wurde. Es ist ein Treppenwitz der Weltgeschichte, und gar kein schlechter, daß unter den Hauptgläubigern u. a. ein Großverlag rangiert, dessen politischer Chef die Fusion Emelka—Phoebus mit beson¬ derem Nachdruck betrieb. Man muß, wie sich an die¬ sem Beispiel wieder zeigt. Neues Vorstands¬ mitglied in Baden In der letzten Vorstandssit¬ zung des Landesverbandes der Lichtspieltheaterbesitzer Ba¬ dens und der Pfalz e. V. wurde an Stelle des in diesem Früh¬ jahr durch den Tod ausgeschie¬ denen Herrn Rapp, Rastatt. Herr Direktor Gustav Vollmer, Freiburg i. Br., gewählt. Es handelt sich um einen der ältesten badischen Fachleute, der zur Zeit das Casino in Freiburg betreibt. Grofce Ufa-Woche in Tegel Die Kosmos-Filmbühne in Tegel hat in den Mittelpunkt ihrer Ufa-Festwoche, die sie vom 5. bis 11. August veran¬ staltet, ein großes Platzkonzert gestellt, das am Sonntagnach¬ mittag von zwei bis vier Uhr stattfand und von einer Ma¬ rine-Kapelle in Gala-Uniform unter Leitung des Obermusik¬ meisters a. D. Reddemann (Kiel) dargeboten wurde. Für die Veranstaltung war durch eine geschickt aufge¬ machte Drucksache Propaganda gemacht, die sicherlich ihren Zweck in jeder Beziehung er¬ reicht hat. Man darf der Direktion Hup¬ pert das Zeugnis ausstellen, dali sie es versteht, eine außeror¬ dentlich suggestive Reklame zu machen. Filmgeschäftc nicht unter politischem Gesichtswinkel betrachten, sondern von ge¬ nau denselben kommerziel¬ len Standpunkt aus beurtei¬ len. wie das in anderen Sparten geschieht. Es darf heute, wo der Status der Emelka-Theater vorlieg und wo sich der Kundige ungefähr ein Bild von cer augenblicklichen Bilanz der Hauptgesellschaft machen kann, wohl gesagt werden, daß selten laufend soviel Mittel unnütz vertan wurden wie bei den vielen Transaktionen um das Mün¬ chener Filmhaus herum. Bei ziner Passivseite von über sechs Millionen sind bei den Emelka-Theatern 33 000 Reichsmark Aktiven vorhan¬ den. Das ist noch nicht ein Zehntel der bevorrechtigten Forderungen. Daß bei diesen Zahlen jeder Vergleich, der allen Gläubigern etwas bringt, ein Wunder oder ein Geschenk des Himmels ist, braucht Am Sonnabend haben die Filmfestspiele in Venedig im Excelsior-Hotel programmäßig ihren Anfang genommen. Die erste Vorstellung in dem großen eleganten Haus am Lido war vollständig aus verkauft. Man sah den Präsidenten der Internationalen Kunstausstel¬ lung Graf Volpi, den Präfekten von Venedig, den Präsidenten der Accademir. Italiana und eine ganze Reihe anderer führender Persönlichke : ten Italiens. Im Mittelpunkt des Abends stand eine Vorführung des gro¬ ßen Ufa-Films „Der Kongreß tanzt", den man in deutscher Sprache zeigte, nachdem vor¬ her der erste Akt in der italie¬ nischen Version abgerollt war. Zu Beginn des Abends stellte der Generalsekretär der Aus¬ stellung, Prof. Mariani, den deut¬ schen Beauftragten, Rechtsan- nicht besonders betont zu Ob der Ring der Emelka irgendwie erhalten bleiben kann, ist nach unserer Auf¬ fassung eine Frage von un¬ tergeordneter Bedeutung. Worauf es ankommt, is. in erster Linie eine Klärung der Gesamtsituation im Konzern, also eine gründliche Ordnung bei der Münchener Licht¬ spielkunst. Dann vor allem eine klare Befreiung der Bayerischen von allen über¬ flüssigen Lasten und Ver¬ pflichtungen. ohne die nach unserer Auffassung eine irgendwie geartete Sanierung nicht nur keinen Zweck hat. sondern die Gesamtsituation nur noch verdunkelt oder verschlimmert. Vcrsteckspielen hat wenig Wert. Die wichtigsten Ber¬ liner Emelka-Theater ge¬ hören im besten Fall nur noch der Form nach zu der alten Gruppierung. Was in München noch Emelka-Eigcn- tum ist oder bleiben kann. wall Dr. Plügge, vor und erteilte ihm das Wort zu einem Vortrag „Der Film in der Kunstpflege der Völker". Dr. Plügge sprach 20 Minuten in italienischer Sprache. Die Anwesenden spendeten wäh¬ rend der Rede und auch am Schluß starken Beifall. Sie applaudierten besonders stark, als Dr. Plügge auch den Dank Deutschlands an den Duce übermittelte und im An¬ schluß daran die Forderung auf- stellte, daß die Steuer auf Filme nicht höher sein dürfe als bei allen anderen Kunstgattungen. Der Montagabend brachte einen zweiten deutschen Film „Das blaue Licht" (Sokal-Aafa). Auch dieses Bild dürfte dazu beigetragen haben, die Eedeu- tung des deutschen Films und seine künstlerische Bedeutung einem wertvollen Kreis deutlich zu machen. wissen wahrscheinlich höch¬ stens ein paar Gläubiger. Man sollte an Stelle der vielen Komhinationsversuchc und Sanicrungsexperimente einen einzigen dicken Strich durch das augenblickliche Durcheinander machen, weil mit der endgültigen Klärung der Emelkafrage erst das richtige Bild über die wirk¬ lichen Kräfte innerhalb des deutschen Films geschaffen wird, auf denen man auf¬ hauen und mit denen man rechnen kann. Es ist ein Wunder ge¬ wesen. wie man immer wie¬ der den scheinbar erfolg¬ reichen Versuch gemacht hat. das schadhafte Emelka-Schiff flottzumachen. Aber um diesen Effekt wenigstens nach außen hin zu erzielen, ist letzten Endes doch viel Geld für Unter- stützungs- und Rettungs¬ aktionen i'usgegehen worden, das « iellcicht auf produk¬ tiverer Basis dem deutschen Film und den deutschen Kinotheatern hätte mehr nützen können. Münchner Kontingent- Kontrolle Das Arbeitsamt München hat nunmehr mit Rücksicht auf. d-.e neue Kontingentverordnung sei¬ nen Filmarbeitsnachweis so or¬ ganisiert, daß notwendige Fest¬ stellungen in bezug auf die Staatsangehörigkeit jederzeit schnell und zuverlässig getrof¬ fen werden können. Es wird aber trotzdem allen Filmschaffenden, die in Mün¬ chen arbeiten oder arbeiten könnten, dringend empfohlen, darau' hinzuwirken, daß sie in der Kartei des Amtes geführt werden, damit im Eventualfall keine Schwierigkeiten entstehen Es liegt im Interesse der Münchner Produktionsfirmen, in möglichst engem Zusammen¬ hang mit dem Arbeitsamt zu bleiben, da für die beim Reichs¬ ministerium des Innern einzu¬ reichenden Anzeigen jedesmal Bestätigungen über die Staats¬ angehörigkeit notwendig sind. Amerikanische Produktion In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres kamen einer Statistik zufolge, in den Vereinigten Staaten 302 Spiel filme zur Uraufführung; das ist ungefähr die gleiche Zahl wie im entsprechenden Zeitraum des Jahres 1931. Auch die Zahl der uraufgeführten Kur/ filme bewegt sich ungefähr in derselben Höhe wie in den ersten sechs Monaten des Vor- Slar-Film macht Wie die Leitung der Ver. Star-Film G. m. b. H. mitteilt, sind die Anteile, die sich bisher in den Händen der Nero und in denen von Jacques Glass be¬ fanden, an andere Besitzer ii bergegangen. Damit wird die enge Ver¬ bindung mit der bekannten Produktionsfirma gelöst, so daß aller Voraussicht nach sowohl sich selbständig die Nero eine andere Verleih¬ verbindung anknüpft, wie auch die Ver. Star-Film sich für ihr Programm nach anderer Rich¬ tung eindecken muß. Die Leitung der Star-Film bleibt in den Händen von Wil¬ helm Graf. Man wird auf die Dinge näher eingehen können, wenn ergänzende Erklärungen der beteiligten Stellen vorliegen. „Der Kongreß" auf dem Kongreß Qrun ist die Heide. Noch dem „Kleinen Rosengarten" von Hermann LSnt / BUCH: CURT J. BRAUN u. 8. LOTHGE REGIE: JOHANNES MEYER / Hauptdarsteller: KARL L. DIEHL CAMILLA SPIRA / EDUARD v. WINTFRSTEIN / PH. MANNING Prin3 ftuis Mrwnd und die PßbneisfcriM AUS DEN SCHICKSALSTAGEN VON OENA UND AUERSTAEDT Buch: DR. FRITZ WENDHAUSEN und AUGUST NEIDHARDT ✓ Musik: LEON JESJEl REGIE: HANS BEHRENDT Hauptdarsteller: PAUL HARTMANN / MARIA PAUDLER Dte tragische Gestalt des Primen Louis herdinand von Preußen ist der Mittelpunkt des Film das historische Erlebnis des Primen mit einer hessischen Postmeisterin die äußere Hondli. i das ; ilms. der zu einem Preislied ouf die Harzensstärke und Choroktergroße der deutscre Zwischen in Sonne und Wink REGIE: LEONTINE SAGAN fcjffmeister Nach dem Roman „Die Spieler" *on Ludwig Wolf» / BUCH, ERNST WOLFF Hauptdarstellers RUDOLF FÖRSTER / ALFRED ABEL ✓ EMMI BESSEL / ERNA MORENA wem r leidemchaHlicher. Spielernatur gegen den hemmungslosen Spieltrie V/aieWteuden BUCH, HANS ZERLETT , REGIE: HANS BEHRENDT Hauptdarsteller: RICHARD ROMANOWSKY ✓ CAMILLA SPIRA / ED. WESENER ehdkt »/< 7 m S&tt&ervergeStt de* D.L.S.: I Sfoei Metro-Qolhüyn -Mayer-R (?mi in deuhdierSjonzcke DicSünce derMadeLm Claudet REGIE: EDGAR SELWYN Hauptdarsteller: HELEN HAYES ✓ LEWIS STONE ✓ MARIE PREVOST NEIL HAMILTON / JEAN HERSHOLT / ROBERT YOUNG : Wer andern keine Liebe gönnt BUSTER KEATON (J IIlm u m 1 ■111 llmllllilllm DasIWadeC vom Mottfvarnavc Affeneiupin, der König der Diebe REGIE: JACK CONWAY Hauptdarsteller: JOHN BARRYMORE ✓ LIONEL BARRYMORE KAREN MORLY / TULLY MARSHALL Die beider großen Schauspieler John und Lionel Barrymore lum ersten Male »u»on | Sindeuköwr MQm von Manns Schwarz BmIoi Produ kt™ Berlin, den 10. August 1932 Wenn das nicht zieht- Lilian Harvey und Hans Albers in „Quick“ LIL1AN HARVEY. WILLI STETTNER. HANS ALBERS i o .QUICK Die maßgebenden Instan¬ zen der Ufa haben ihr pro¬ grammatisches Versprechen, originelle, neuartige Werke in interessanter Besetzung auf den Markt zu bringen, mit bewundernswerterPünk'.- lichkeit und Präzision ge¬ halten. Was seil gestern abend im Ufa-Palast am Zoo abrollt, ist ein originelles, amüsantes Lustspiel, das zunächst schon überall Aufsehen erregen, das Publikum anlocken, die Theater füllen muß. weil sich hier zwei anerkannte, zugkräf'ige, erfolgerprobte Dars.eller wie Lilian Harvev und Hans Albers im Zusam¬ menspiel vereinen. Der Stoff an sich ist be¬ reits früher auf der Bühne erprobt. Er bringt dramatur¬ gisch und auch in den deko¬ rativen Möglichkeiten alle Voraussetzungen mit. die heute beim modernen Unter¬ haltungsfilm selbstverständ¬ lich und unentbehrlich sind. Die entzückende kleine Eva Prätorius. reizend, ka¬ priziös und mit 21 Jahren schon erfolgreich geschieden, verliebt sich in einen ausge¬ zeichneten. eleganten, kessen, irech-frohen Artisten. mit dem sie für ihr Leben gern vinen Abend allein sein möchte. Oer Musikal-Clown, mit dem schönen Namen Quick, verliebt sich ebenfalls in das quecksilbrige, nervöse Per¬ sönchen und umwirbt sie ein¬ mal privat, dann wieder in der Maske, bis er schließlich nach allerhand hübsch er¬ dachten. gut gesteigerten, manchmal pikanten Verwick¬ lungen die kleine Frau für immer heimführt. Schon das äußere Milieu interessant. Einmal Blick in ein modernes Sanatorium mit allen Folterwerkzeugen, die der moderne medizinische Hexenmeister benötigt, um aus dick „schlank" zu machen. Dann Blick hinter die Ku¬ lissen. Girls, die über die Treppen eilen, um zum Auf¬ tritt zurechtzukommen. Ex- zentriks. die nach getaner Arbeit in ihre Garderobe verschwinden. Versenkungen und Versa.zstücke. die zur Höhe schweben. Hüisch? Bilder aus der Artis enkneipe. Fröhliche Szenen aus einem Chambre scparee mit Tanzparkett. Moderne und mondäne Wohn- räume. von Kettelhut ge¬ schickt entworfen und auf- gebau.. Das alles ergibt schon rein äußerlich Tempo. Bringt Ab¬ wechslung. Schafft Stimmung. Führt zu dem turbulenten Wirbel aus dem der echte oder falsche Quick immer wieder wie ein Deus ex ma- china auftaucht. Natürlich nicht so einfach, in diese Handlung einen knappen, präzisen, packen¬ den Dialog hineinzuschreiben Aber Hans Müller, der ziel¬ sichere Routinier schafft auch das. Die Pointen sitzen minutiös genau. Das leitmotivische Couplet wird im Albersschen Sprechgesang immer wieder im richtigen Augenblick an den Mann gebracht. Die spezifische Art des großen Sprechkünstlers feiert Triumphe. Er steht immer jeder Zoll ein Star da. ob¬ wohl er sich immer nur bis zu der Grenze in den Vor¬ dergrund spielt, wo die Wir¬ kung Lilian Harveys beginnt. Es ist bestimmt ein Kom¬ pliment. wenn man dem blon¬ den, vielbeliebten Star be¬ scheinigt. daß er in diesem Opus fraulich reifer wirkt. Es ist einmal eine ganz neue Harvey-Linie. die in ihrer Totalität genau so be- Fabrikat: Erich Pommer - Prod. der Ufa Verleih: Ufa Regie: Robert Siodmak Uraufführung: 11 Hauptrollen: Lilian Harvey, Hans Albers Ton: Klangfilm Länge: 2664 Meter, 9 Akte ■Palast am Zoo zwingt und begeistert, wie die ausgelassene Backfisch¬ fröhlichkeit und der uner¬ reichte tänzerische Schritt, der sonst Hauptmerkmal ihres Erfolges war. Die Handlung ist geschickt langsam gesteigert. Es be¬ ginnt gewissermaßen mode¬ rato mit ein paar geschick¬ ten, aufpulvernden Schüssen. Es setzt sich in vivace fort und steigert sich schließlich zum lustigen, bunten Furioso, das das Publikum mit fort¬ reißt bis zum großen starken Premiere von heute Am Mittwoch, dem 10. August, findet um S Uhr 30 abends im Capitol eine Festvorstellung des Melro-Goldwyn-Mayer-Films in deutscher Sprache ..Wolken¬ stürmer" unter dem Protektorat von Elly Beinhorn und Marga v. Etzdorf statt. Die Hauptrol¬ len spielen Wallace Beery und Clark Gable, zwei in Deutsch¬ land noch unbekannte Schau¬ spieler, die aber nicht zuletzt durch diesen Film ihren Namen Weltruf gegeben haben. George Hill führte Regie. Olympia- Rekordlcistunö der Ufa-Wochenschauen Die ersten authentischen Bild- und Tonberichte von der Olym¬ piade in Los Angeles sind in Berlin eingetroffen und erschei¬ nen in den nächsten Wochen- chauen der Ufa. Durch einen besonderen Schnelldienst zwi¬ schen Flugzeugen, Expreßzügen und Schnelldampfern konnten die Filme in dieser überaus kur¬ zen Zeit in Berlin eintreffen. „Frau Lehmanns Töchter“ als Eröffnungsprogramm. Das „Capitol" Aachen wurde n der letzten Woche mit einer cstvorstellung neu eröffnet. '-espielt wurde der Kowo- crra-Schlager „Frau Lehmanns Tochter“. Die Presse äußert in usführlichen Artikeln, daß die- -cr Film besonders hervorge- uben zu werden verdient, weil '• ohne in Niederungen abzu- ••iten.den Publikumsgeschmack träfe. Das Publikum war, wie i ganzen Reich, begeistert. Breslauer Zahlen. Zu unserem Bericht „Bres- ‘•»uer Zahlen" ist noch nachzu¬ tragen, daß in Breslau die s teuerfreiheit für Erwerbslose zeitlich begrenzt ist. Steuer¬ freiheit für Erwerbslose wird in breslau bis um 6 Uhr nachmit¬ tags resp. bis eine Stunde nach beginn der ersten Vorstellung üewährt. Beifall, der am Schluß am Premierenabend spontan und herzlich ausbrach. Es ist ein ausgezeichnet gekonntes Werk. Ein Bild, auf das Robert Siodmak stolz sein kann. Das uns auf zwei Stunden in eine andere leicht¬ beschwingte Welt führt und wochenlang im Ufa-Palast am Zoo ausverkaufte Häuser erzielen wird. Das Ganze ist außerdem geschickt herausgebracht. Als Auftakt das Ufa-Sinfo- nie-Orchester unter General¬ musikdirektor Erich Orth- man i mit dem flotten Marsch aus dem „Zigeunerbaron" und dem bekannten, immer wirksamen Intermezzo aus der Oper „Bajazzo". Interessant auch die Gegen¬ überstellung von ..Indochina einst und jetzt". Ausgezeich¬ nete Bilder der Kulturabtei¬ lung, von Professor Lampes geschickter Hand textiert und von Hans Trinius mit Musik versehen. Es war ein großer Abend, an dem neben den beiden Stars der spielsichere Paul Hörbiger, der gewandte Willy Stettner und die verwand- lungsfähigc Käthe Haack rei¬ chen Anteil hatten. Kans-Otto Borgmam. und Gerard Jacobson schrieben eine delikate, gut pointierte, hübsch instrumentierte Musik. Werner R. Heymann zeich¬ net für das Lied vom Quick, dessen Text Robert Lieb¬ mann lieferte. Auch hier ori¬ ginelle kompositorische Li¬ nienführung. populäre, ein¬ schmeichelnde Instrumenta¬ tion. Ein Opus, das sich hören lassen kann. Glückliche „Startschüsse " in Frankfurt a. M. Die beiden Ufatheater in Frankfurt haben die Reprisen wieder in die Filmschränke ge¬ legt und mit Filmen der neuen Produk:i«n begonnen. Die Frankfurter Presse be¬ zeichnet die beiden eben lau¬ fenden Srhlager als sehr glück¬ liche Startschüsse, vor allem findet der Film „Mensch ohne Namen mit Werner Krauß eine sehr gu e Aufnahme, man sieht in dieseT Film, der ein ernstes Problem aus dem Leben an¬ schneidet eine bewußte Ab¬ kehr von den vielen Operetten¬ stoffen, die in Frankfurt sich ziemlic.i totgespielt haben und nirgends mehr recht zogen. Der „Startschuß im Ufapalast" „Lied einer Nacht" findet ebenfalls eine sehr beifällige Aufnahme, die ausgezeichnete Wiedergabe von Kiepuras Gesang wird be¬ sonders gelobt. Auch der Glo¬ ria-Palart wird mit seinem neuen Film „Frau Lehmanns Töchter" ein gutes Geschäft machen rönnen. Generalversammlung bei Osso Über die Generalversammlung der Societe des Films Osso ge¬ langen nur Berichte in die Öffentlichkeit, die an Deutlich¬ keit viel zu wünschen übrig lassen. Es ist vollständig un¬ möglich, sich ein klares Bild Niaraus über den geschäftlichen Stand der Firma zu bilden. Hingegen weisen die sonst kar¬ gen Berichte ausführlich auf Eröffnung von Filialen in Genf. Brüssel und Kairo sowie auf die Begründung der Firma „So¬ ciete du Theütre de la Scala" in Brüssel hin. die das ihr ge¬ hörige Scalatheater in den Dienst der Firma Osso stellt. Schließlich wird in dem Be¬ richt noch angeführt, daß die Firma im Verlaufe von 17 Mo¬ naten, also seit ihrem Bestand bis 31. Dezember 1931. für 85 Millionen Frank Aufträge erhalten bat. Londoner Filmexport nimmt zu Die Zahlen von Ein- und Ausfuhr während der letzten sechs Monate (Januar—Juni) zeigen, daß der Export von Rohfilmen und Negativen während dieser Periode ständig angestiegen ist. Die nachfolgenden Zahlen zeigen Länge und Werl der ersten sechs Monate von 1931 und 1932 mit dem prozentualen An¬ wachsen oder der Abnahme. Rohf lim : Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Positivfilm : Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Negativfilm: Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) R o h i i I m : Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Ausfuhr. l c 31 2.83-3.453 1932 4 421.248 £ 13.651 Wiedereinfuhr. 1.982.568 Länge (Fuß) Werl (Pfd. Sterling) Roh film: Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Pos film Elinfuhr. 20.618.768 l 73.397 Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Negativfilm: Länge (Fuß) Wert (Pfd. Sterling) Entstelltes Interview mit Hans Albers Unter der Schlagzeile ..Ge¬ spräch mit Hans Albers" bringt eine linksgerichtete Montags- zeilung ein ausführliches Inter¬ view, das zwischen einem ge¬ wissen Erich Peter Neumann und Hans Albers stattgefunden haben soll. Hans Albers hat die Ufa zu der Richtigstellung autorisiert, daß er wohl diesen Herrn ge¬ sprochen hat, daß aber seine sämtlichen Äußerungen entstellt wiedergegeben worden sind. Er ist der Meinung, daß Kunst und Künstler in jedem Land selbtsverständlich jenseits der Politik stehen müssen, was natürlich nicht ausschließt, daß beide von großen bedeutenden Bewegungen befruchtet werden können. Aus diesem Grund begrüßt Albers auch jede Neubildung einer Bühne, die jungen auf¬ strebenden Talenten schauspie¬ lerische Entwicklungs- und Ver- dienslmöglichkeiten gibt. Albers hat auch die abfälli¬ gen Äußerungen in bezug auf das „Deutsche Nationaltheater", wie er ausdrücklich festgestellt haben will, nicht getan. Filmwerbung der Ostmark Die Arbeitsgemeinschaft für Ostmarkaufklärung bringt in allernächster Zeit einen Film ..Unsere deutsche Ostmark ' her¬ aus. Der Arbeitsgemeinschaft gehören neben Vertretern der Wissenschaft die Landeshaupt¬ leute der Ostprovinzen. derOsl- ausschuß und ähnliche Organi¬ sationen an. Der Film behandelt in verhältnismäßig kurzer Fas¬ sung die wirtschaftlichen, poli¬ tischen und kulturellen Verhält¬ nisse und Interessen unserer ge¬ samten Ostmark. „Dr. Mabuse" im Atelier Ende August beginnen die Aufnahmen für den Frith-Lang- Film der Nero „Das Testament des Dr. Mabuse''. Für die Rolle des Dr. Mabuse wurde Rudolf Klein-Rogge, der bereits in dem stummen Mabuse-Film den Dr. Mabuse verkörperte, verpflich¬ tet. Der neue Mabuse-Tonfilm ist keine Neuverfilmung des alten Stummfilms, sondern ein neuer in sich abgeschlossener Stoff, der im Jahre 1932 spielt. Das wahre Gesiebt Afrikas. Ein neuer interessanter Ex¬ peditionsfilm. der den Titel „Das wahre Gesicht Afrikas" trägt und von Conti-Film her¬ ausgebracht wird, sieht seiner deutschen Urauiiuhrung ent¬ gegen. Der Film wurde auf e ner sieben Monate währenden Afrika-Expedition des Barons Gourgaud gedreht und zeigt in ungewöhnlich schönen und tes- selnden Bildern das heutige Afrika, wie es wirklich ist. ohne erdichtete Abenteuer und ohne gefälschte Sensationen. In Frankreich, wo der Film unter dem Titel „Chez les bu- veurs de sang (Le vrai visage de l'Afrique)" lief, errang er einen außerordentlich starken Publikumseriolg. Scarnpolo im Wiener Sascha- Atelier. Die Aufnahmen zu dem Film der Lothar - Stark - Produktion „Scarnpolo", nach dem Theater¬ stück von Nicodemi, haben, un¬ ter der Regie von Hans Stein¬ hoff, im Sascha-Atelier begon¬ nen. Neben Dolly flaas sind noch Carl Ludwig Diehl, Oskar Sima und Paul Hörbiger beschäf¬ tigt. Bauten: Stepanek, Söhnle & Erdmann. Kompositionen- Franz Wachsmann. Musikalische Leitung: Arthur Gutmann. Pro¬ duktionsleitung: Direktor A. Po- tok. Der Film erscheint hier im Verleih Hugo-Engel-Film- Gesellschaft. Die Heimkehr der Garbo IDrahtbericht für den „Kinematograph".) St icKholm, 9. August. in einem anderen europäischen 4(00 Menschen hatten Land spielen wolle, wären aus sich im Gctenburger Hafen ein- der Luft g« gefunden, um Greta Garbo den Gelegenheit Willkommensgruß zu entbieten. Garbo, daß Einige Prässelcute waren zu- tikel aus der Luft gegriffen. Bei dieser Gelegenheit erwähnte Greta Garbo, daß man ihr häufig Ar¬ tikel aus europäischen und sammen mit dem Bruder der amerikanischen Zeitschriften Filmschauspielerin dem Schiff schicke, wo sie sich über litc- entgegeng, fahren. Greta Garbo rarische und andere Fragen ge- empfing die Presseleute nicht, äußert sondern zog sich mit ihrem jedoch Bruder zusammen in ihre auch n äußert haben solle. Sie habe jedoch in Wirklichkeit niemals auch nur eine einzige Zeile fir Luxuskabi'.e zurück. Erst nach die Presse geschrieben. view. Mehreren amerikani- Hafen einlief, bereitete die Go¬ schen Journalisten, die die tenburger Bevölkerung der ganze Reis* von Amerika nach Künstlerin einen unvergeßli- Schweden mitgemacht hatten. c h cn Empfang. Nachdem der war es nicht geglückt, irgend- Dampfer angelegt hatte und die ein Wort aus der Filmdiva her- Filmschauspielerin sich auf dem auszuholer. oder sie überhaupt Landungssteg zeigte, klang ihr nur zu treffen. Zum ersten e j„ nicht endenwoilendes Hurra Male seit langen Jahren beant- entgegen. Unzählige Blumen¬ wort etc Greta Garbo jetzt die Sträuße wurden der Filmdiva Fragen der schwedischen und zugeworfen. Um zu vermeiden, ausländischen Journalisten. daß _ w j e e$ bei dem letzten Man fragte im besonderen Empfang von Greta Garbo vor nach hren Plänen. Greta Garbo einigen Jahren der Fall war — antwortete, daß sie keinerlei das Auto der Künstlerin ge- Programm habe; sie sei nur stürmt wurde, waren nicht we- nach Schweden gekommen, um niger als 150 Polizisten zu Fuß auszuruhen und einen stillen und zu Pferd aufgeboten wor- einsemen Winkel zu finden. den, um für Ordnung zu sor- den Stockholmer Schären kau- gestern abend große Menschen- fen wolle und daß sie in mengen am Hauptbahnhof, um Schweden ein eigenes Film- Greta Garbo zu begrüßen: die atelier gründen welle, seien Filmschauspielerin kam jedoch unrichtig. Auch die Meldun- nicht. Anfangs glaubte man. gen, daß sie in England oder daß sie sich nur irgendwo ver- Kleine Anzeigen Posten Filme Kinoklcppstühle Preisangebot »n Wilhelm Mark ward», Filmschränke Moh.ni.ip, «h Bottiche, Rahmen Reklame - Diapositive T rockentrommein Otto Ortmann. Alfred Geyer, Holebc.rbeiti.oX.werk Kun.tm.ler. Hamburg. Pool.tr.8c 32 plr. < Ilmenau in Thür„ Po»tt»ch 213 LidilspiclvorfQhrer, verlässig bestens vertraut mit Licht- und Nadcltonlilm sowie einig. Elektrizitätsanlagen (Dieselmotoren), mit Führerschein 3b, sucht sich bei bescheiden. Ansprüchen zu verändern, auch als II. Vorführer od. Chauffeur, für Reise, auch Ausland. Nebenarbeiten werd. mit ausgeführt. Vertraulich« Aot-b, t. etbat aal K.M.MSS an Scherlhau». Berlin SW ftB. ZiaaMkML Vorführer .... ... . . . .. .ei neu überholt, und aflet Zubehör, mit allen einschlägigen Arbeiten vertraut. I »olort in verkaufen 1 , LU, »««»>* Stellung. | ZuMtmll.n ariMtm „nl.rK.O. »157 I | SchcrH.au.. Berlin SW 6g. Zunmer.lr borgen hielt, und die Menschen¬ menge blieb stundenlang stehen, bis schließlich bekannt wurde, daß Greta Garbo tatsächlich nicht mit dem Zug gekommen war, sondern irgendwo unter¬ wegs verschwunden war. Wiener Künstlerhilfs¬ fond triff wieder auf Der geplante und auf den Pro¬ test der Intelligenzberufe wie¬ der ad acta gelegte Künstler¬ hilfsfonds, von dem wir wieder¬ holt berichte; hatten, scheint, nach den Meldungen der Wie¬ ner Tagesblätter, wieder aufzu- lebec. Es wird darüber berich¬ tet, daß der Antrag etwas modi¬ fiziert nun folgendermaßen lautet: Für jede Schallplatte sei eine Abgabe von 10 Groschen, für jeden inländischen Film 100 S„ für jeden ausländischen eine solche von 500 S. zugunsten der Künstlerhilfe einzuheben, nies würde — 240 Auslands¬ filme im Jahr angenommen — eine jäh-iiehe Belastung der Filmbranche mit 12C 000 S. be- Dcrtmundcr Universum Die Besitzer des ehemaligen Dortmunder Ufa-Palastes, jetzt „Universum-Theater ".der Stadt- schänke, des Stadt-Hotels und der Klause teilen mit, daß sie sich entschlossen haben, den früheren Ufa-Palast, jetzt „Uni¬ versum-Theater", selbst zu führen. Arktische Filme als große Mode. Die Zeitschrift „Variety" stellt fest, daß durch die Metro- Goldwyn-Expedition nach dem Nordpol, 13 000 Meilen, zur Produktion des Films „Eskimo", nun nicht weniger als 5 ark¬ tische Filme größeren Umfan¬ ges in Angriff genommen wor- Cheirmtzer „Regina-Palast" renoviert! Frr.u Käthe Irmscher hat die geschäftlich schwächeren Wo¬ chen des Juli benutzt, um Außenfront und Vorräume ihres „Regina - Palastes" zu Chemnitz neugestalten zu las¬ sen. Der Spielbetrieb erfuhr aber, da die Möglichkeit der Verwendung eines provisori¬ schen Zuganges zum Theater bestand, keine Unterbrechung Nunmehr sind die Renovic rungsarbeiten so gut wie abge schlossen, so daß in weniger. 1 agen — und zwar mit den: Meßtro-Film „Ja, treu ist du- Soldatenliebe" — die neue Sa- son eingeleitet werden kann. fr'« DAS ÄLTESTE HIN FACH BUTT 11 VERLAG SCHERL * BERLIN SW58 Berlin, den II. August 1932 Angst vor der Publizität CLARK GABLE und WALLACH BEERY in dun M C M Tonfilm „WOL KENS TCRMER „Wolkenstürmer" im „Capitol" Das Berliner ..Capitol" eröffnete unter neuer Leitung seine Winterspiel.-.eii mit dem Metro-Goldwyn-Mayer-Tonfilm ..Wolkenslärm« r". Das fesselnde, in den technischen Ausmaßen eines Gro߬ hirns hergestellte Werk, mit Wallace Berry und Clark Gable in den Hauptrollen wurde in einer Fest¬ vorstellung gezeigt. Eine eingehende Würdigung des mit rauschendem Beifall begrüßten Films finden unsere Leser im morgigen „Kinematograph", doch muß schon heute fest¬ gestellt werden, daß „Wolkenslürmer" zur filmischen Meisterklasse gehört. Man sollte es eigentlich nicht glauben, daß hier und da, selbst bei Gruppen und Grüppchen, die sonst bei jedem möglichen und unmög¬ lichen Anlaß haufenweise No¬ tizen versenden, plötzlich in gewissen Stadien eine Angst vor der Publizität erwacht, die man im Interesse der Filmindustrie gerade in diesen Tagen eigentlich vermeiden müßte Da ist, um nur ein Beispiel zu nennen, die Änderung im Anteilbesitz der V'er. Star- Film Die Herren Glaß und Ne¬ benzahl. deren finanzielle Bo¬ nität und kaufmännische Ak¬ tivität den Kredit der Star begründete, sind ausgeschie¬ den und lassen e inen Tag später der Presse die Mittei¬ lung zugehen, daß der „Atlan¬ tis“- und der Fritz-Lang-Film nunmehr bei Universal er¬ scheinen. Wir kennen den Status der Star-Film nicht. Wissen nur. daß sie genau so wie alle an¬ deren mittleren Filmfirmen unter der Ungunst der schlech¬ ten Saison gelitten hat und in¬ folgedessen, vorsichtig ausge¬ drückt, rechnen und lavieren mußte, um die Einnahmen mit den fälligen Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Das bedeutet, wie wohl nicht besonders bemerkt zu werden braucht, keinen Vor¬ wurf. Aber es zeigt doch, daß vielleicht manches Geschäft mit Star-Film getätigt wurde, weil man nicht auf den augen¬ blicklichen Status, sondern auf die erheblichen Mittel sah. die über die Teilhaber Glaß und Nebenzahl notfalls in die Star-Film fließen konnten. Jetzt überträgt man Filme. die an sich mit der Star abge¬ schlossen waren, auf die Un.- versal. Sicherlich, weil hier siche¬ rere und größere Garantien geboten wurden und weil sich der Produzent Nebenzahl von der Zusammenarbeit mit der Mauerstraße mehr versprach als von der Zusammenarbeit mit der alten Kombination. Das ist alles geordnet und dagegen ist nichts zu sagen, wenn dabei keinerlei Inter¬ essen gefährdet oder beein¬ trächtigt werden. Man wird höchstens noch oei der Trennung der Gesell¬ schafter wieder einmal festzu- steUcn haben, daß der Traum einer Un.ted Artists. der am Beg nn Jer Ver. Star - Film stand, und der sich damals im Namen ausdrücken sollte.aus¬ geträumt ist. Es gelang selbst einem so vielseitigen und agilen Kauf¬ mann wie Nebenzahl nicht, die Arbeit und das Risiko von ein paar Prominenten unter einen Hut oder auf einen Generalnenner zu bringen. Es scheint, und das muß bei dieser Gelegenheit klarge¬ stellt werden, daß es doch kein: maßgebenden Regis¬ seure gibt, die, wie Chaplin oder Fairbanks. mit einem Kaufmann auf Gedeih und Verderb zusammenzuspannen sind. W'ir haben die Schwierig¬ keit einer derartigen Zusam¬ menarbeit. die ja vielleicht die engste Form des Kollek¬ tivs darstellt, hier innerhalb der deutschen Verhältnisse schon immer hervorgehoben. Was Carl Froelich einmal gelang, wird für Deutschland niemals Norm werden, weil es wahrscheinlich schon in dem Augenblick endet, wo das Ex¬ periment nicht so einschlägt wie bei den „Mädchen in Uniform". Jedenfalls ist es für den Theaterbesitzer außerordent¬ lich erfreulich, daß sich der Übergang des Verleihrechls von Star-Film auf Universal reibungslos und glatt voll¬ zieht. Bestehende Verträge sollen, wie wir hören, anstandslos von Universal erfüllt werden und irgendwelche Vorauszah¬ lungen sind, wie man uns von Um die „treue Soldatenliebe" orientierter Seite versichert, von Star-Film bei Abschluß nicht erhoben worden. Die Star-Film selbst wird, nach dem Wortlaut der Notiz zu schließen, weitergeführt, und zwar zum Teil mit Mate¬ rial, das bereits vor der Aus¬ einandersetzung übernommen und ohne Neubelastung für den Verleih in Verkehr ge¬ bracht werden kann. Man muß schließlich damit rechnen, daß Wilhelm Graf das Material noch komplet¬ tieren und ergänzen wird. Aber immerhin ist die Aus¬ einandersetzung unter den be¬ sonderen Umständen unter Formen erfolgt, die nicht un¬ bedingt nachahmenswert sind, und die man schon deswegen hätte vermeiden sollen, weil bei richtiger Aufklärung viel¬ leicht kleine Anfragen, wie sie schließlich auch diese Aus¬ führungen darstellen, hätten .ermieden werden können. Emelka-Theater- Verflleich Wie die ..Münchner Neuesten Nachrichten" hören nehmen die Verhandlungen innerhalb des Gläubigerausschusses der Emet- ka-Theater A. G., die sich zu¬ nächst sehr schwierig gestalte¬ ten. einen befriedigenden Fort¬ gang. so daß die Erwartungen, daß es gelinge, zu einem an¬ nehmbaren Vergleich zu kom¬ men, stark an Wahrscheinlich¬ keit gewonnen haben. Als Vergleichsgrundlage dürfte das Zurücktreten der drei großen Gläubiger Commerz-Bank, To- iirak und Münchner Licht¬ spielkunst anzusehen sein. Nerofilme 193Z bei der Universal Die Nero-Film A.-G. hat ihren Fritz - Lang - Großfilm „Das Testament des Dr. Mabuie“ und ihren G. W. Pabst-Film „Die Herrin von Atlantis" mit Brigitte Helm der Universal- Film A.-G. zum Sonderverleih für Deutschland übergeben. „Goldfieber" jugendfrei. Der neue Tom-Mix-Film der Universal „Goldfieber" („Der Ritt ins Todesta! ') wurde von der Filmprüfstelle ohne Aus¬ schnitte zur Vorführung vor Jugendlichen zugelarsen. Die Vertretung der Firma lag in Händen von Herrn Walter Bruck. Hansi Niese filmt in Berlin. Hansi Niese teilte anläßlich ihrer Anwesenheit in Wien der hiesigen Presse mit, daß sie noch in dieser Saison in zwei deutschen Filmen, „Lamprechts Lore" und „Wiener Spatz", von Dr. Rudolf Wallner, mitwirken Der Prozeß Ursula Grableys gegen die F.enaissance-Film-Ge- sellschaft ist sich inzwischen zu einem Frozesse von prin¬ zipieller Bedeutung entwickelt, der voraussichtlich noch die hö¬ heren Instanzen beschäftigen wird. ln dem letzten Termine war infolge des Anerkenntnisses der beklagten Fi-ma ein Anerkennt¬ nisurteil ergangen, durch das die Renaissance zur Zahlung von 296 Reichsmark verurteilt wurde. Im Anschluß daran hatte Dr. Priedmann für die Beklagte W derklage auf Scha¬ densersatz n Höhe von 1313 Reichsmark erhoben. Frau Grabley hätte ausdrück¬ lich mündlich und schriftlich die Verpflichtung zum Singen übernommen. Aus dem schrift¬ lichen Vertrage ließe sich mehr¬ fach herauslesen, daß eine Ver¬ pflichtung zum Singen bestände. Weiter hätte nach Dr. Fried¬ mann sich die Klägerin ver¬ pflichtet, den Gesangstext so gründlich auswendig zu lernen, daß bei der Aufnahme keine Verzögerungen eintreten könn¬ ten. Die Klägerin hätte aber nicht einmal den Text richtig beherrscht. Im übrigen sei eine musikalische Vorbildung für das von der Klägerin verlangte Lied . Du bist mein bester Ka¬ merad 1 wirklch nicht erforder¬ lich gewesen, so einfach sei es. Die tatsächlich entstandenen Verzögerungen seien auf das Scbuldkonto der Klägerin zti setzen. Weiter behauptete Dr. F.-iedmann. Frau Grabley hätte, um ihre Hemmungen zu verlie¬ ren. reichlich Kognak getrunken. Der der Renaissance angeb¬ lich entstandene Schaden setzt sich nach Dr. Friedmatn aus folgenden Mehrkosten zusam- Apparaturkosten 640 Reichs¬ mark. Kapellengage 128 Reichs¬ mark. Material verbrauch 525 Reichs¬ mark, zuviel gezahlte Steuer 20 Reichsmark. Auf die Frage des Gerichts, warum man ohne vorherige Kla¬ vierprobe gleich zu den Auf¬ nahmen geschritten sei, weiß Dr. Friedmann keine ausrei¬ chende Antwort. Ebensowenig auf die Frage, ob man nicht habe vorher feststellen können, daß die Klägerin den Text nicht beherrsche. Zur Frage des Vertrages meint der Vertreter der Kläge¬ rin, es handele sich — was von Dr. Friedmann zu Unrecht be¬ stritten wurde — um einen re¬ gulären Formularvertrag, der für alle Darstellerkategorien gleich laute. Er wies darauf hin, daß Frau Grabley bereits früher erfolgreich in der Ope¬ rette aufgetreten sei. Im übri¬ gen lehne es die Klägerin ent¬ schieden ab, sich als Sängerin verdungen zu haben. Weiter wiederholte der Vertreter die Behauptung, über den zu sin¬ genden Text habe keine Einig¬ keit bestanden verschiedene Texte seien probiert worden. Dr. Friedmann bestritt diese Darstellung und meinte, die Klägerin habe ihre Rolle über¬ haupt nicht gekonnt. Dann wurde der Komponist, Franz Doelle, als Zeuge ver¬ nommen. Er sagte aus. daß er etwa acht Tage vor der frag¬ lichen Aufnahme mit der Klä¬ gerin am Klavier probiert habe. Damals habe ihm diese Probe absolut nicht gefallen. Er hätte am liebsten eine Nach¬ synchronisierung des Paris der Klägerin mit einer richtigen Sängerin gesehen. Diese For¬ derung sei aber am Wider¬ stande der Geschäftsleitung ge¬ scheitert. Doelle erklärte. Frau Grabley habe keine Stimme. Und eine Stimme würde sie auch bei wiederholten Proben nicht bekommen. Unmusika¬ lisch sei die Klägerin nicht. Sie hätten nur einmal zusammen geprobt, die übrigen geplanten Proben seien nicht zustande¬ gekommen, zumal die Klägerin ihm versichert hätte, sie würde allein p-oben. Im Atelier hätte sie so versagt, daß man schlie߬ lich den Text habe an die Wand schreiben müssen. Er gab zu, daß die Klägerin bei der Kla¬ vierprobe den Text beherrscht habe. Worauf ihr Versagen bei der Aufnahme zurückzuführen ist, vermochte der Zeuge nicht anzugeben. Von dem reichli¬ chen Kognakgenuß wußte er nichts. Wie lange die Aufnah¬ men gedauert haben, wußte er nicht anzugeben. Seine Ant¬ wort lautete: Sehr lange. Nach einer längeren Pause kam der Geschäftsführer der Beklagten, Bauer, zu Woitc Er nannte das Singen der Klä¬ gerin katastrophal. Im übrigen unterstützte er die Ausführun¬ gen von Dr. Friedmann. Eine vom Vorsitzenden an¬ geregte Einigung kam nicht zu- Ncues aut Schlesien Als „Titania-Theater". T. T , sind jetzt die von Architekt Al¬ fred Goctsch erneuerten frühe¬ ren „Hansa-Lichtspiele" in Bres¬ lau, Matthiasstraße 69-71, der Öffentlichkeit übergeben wor¬ den. Der umgebaute Vorraum erhielt einen blauen, der 300 Plätze große Innenraum orange- und rotfarbenen Anstrich, mit Gold abgesetzt. Der neue In¬ haber, Herr Wilhelm Hetzke. eröffnete das Theater mit dem Film „Man braucht kein Geld" Herr Isi La-hmann, Breslau. Oranienstraße 32, hat jetzt die schlesische Vertretung der Terra- Film-A.-G. übernommen. Die Filmberatungsstelle des Gutachters und Sachverständi¬ gen Walter Salomon befindet sich jetzt Neudorfstraße 7 in Von Paradiesstraße 7 nach Herdainstraße 12 in Breslau ist jetzt die Ostdeutsche Licht¬ reklame Julius Markus verlegt In Breslau sind die Filme „Frau Lehmanns Töchter" im „Gloria-Paiast" und „Der Prinz von Arkadien" im „Capitol" er¬ folgreich gelaufen. „Gloria- Palast" Breslau veranstaltet jetzt Nachtvorstellungen mit „Der nackte Körper in Licht und Sor.ne". Am 17. August werden in Neiße, Oberschlesien, die von Architekt Alfred Goetsch um¬ gebauten „Residenz-Lichtspiele" als , Ring-Lichtspiele" eröffnet. Kurzfilm prod ulction der Ufa Unter der Leitung von Heinz Hille ist in Neubabelsberg mit den Aufnahmen zu einer weite¬ ren Serie von Kurzfilmen be¬ gonnen worden, in denen Schau¬ spiel- und Regie-Nachwuchs be¬ schäftigt ist. Der erste dieser neuen Kurzfilme trägt den Titel „Held wider Willen", dessen Drehbuch von Emmerich Preß- burger und Franz Roßwalt stammt. Regie führt Ludwig Beck. In den Hauptrollen wir¬ ken m ; t: Eva Bischoff, Henry Lorenzen. Editha Eriksen. Al- phons Schützendorf, Vera Witt, Edgar Bolz und Kurt Hölzer. An der Kamera waltet Karl Puth, Tonmeister ist Ludwig Ruhe. „Verkaufte Braut“ fertiggestelit. Der erste Operntonfilm „Die verkaufte Braut" nach der ko¬ mischen Oper von Smetana ist in Geiselgasteig unter der Regie von Max Ophüls fertiggestellt worden: Hauptiullen: Jarmila Novotna und Willy Domgrai- Faßbaender; außerdem Paul Kemp, Otto Wernicke, Max Nadler, Karl Valentin. Partne¬ rin Liesl Karlstadt, Annemie Sörensen, Maria Janowska, Herr¬ mann Kner, Therese Giehse. Kurt Horwitz, Richard Revv. Max Schreck u. a. Musika¬ lische Leitung: Theo Mackeben. Uraufführung Mitte des Monats in München und Berlin. Tri-Ergon endgültig abgewiesen Klangfilm teilt mit: Vor einiger Zeit erregte ein Antrag berechtigtes Aufsehen, mit dem die Tri-Ergon Holding A.-G. der Klangfilm GmbH, die Ausfuhr von Tonfilm-Wieder- gabe-Apparaturen nach Japan sperren wollte. Klangfilm hat damals die 40 Apparaturen ungehindert nach Japan ausführen können, wo sie heute bereits erfolgreich in Betrieb sind, da Tri-Ergon die seinerzeitige Verfügung weder zugestellt hat noch etwas für ihre Durchführung tat. Inzwischen ist der Streitfall durch die Instanzen gegangen, und das Kammergericht hat am 20. 7. rechtskräftig entschieden, daß die einstweilige Verfügung der Tri-Ergon gegen Klangfilm aufgehoben wird und die Kosten von Tri-Ergon zu tragen sind. Da* Filmproblem in Japan Wuppertaler Streiflichter Die Filmproduktion ist heute bereits eine bedeutende und mächtig aufstrebende Industrie in Japan, ln letzter Zeit sind im Lande eine ganze Reihe von Filmmagazinen entstanden, die mit unerschütterlicher Intensität die japanischen Filme im Lande populär zu machen versuchen. Mächtiger Widerstand ent¬ wickelt sich in diesem Lande aus sehr weitgehenden traditio¬ nellen Erwägungen, die man jetzt sieghaft überwinden will. die japanischen Filmmagnaten gebrochen ist. Die örtliche In¬ dustrie hat einen ungleich grö- Beren Einfluß erlangt. Trotz¬ dem werden heute noch vor¬ wiegend amerikanische Filme gezeigt. An zweiter Stelle folgt die Ufa, aber auch einige rus¬ sische Filme sind erfolgreich. Es ist lange her, daß englische Filme gezeigt wurden. Franzö¬ sische und italienische sind nahezu völlig unbekannt. Auch hier rchreitet der Tonfilm fort. Modernes Theater. Elber¬ feld. und Ufapalast, Barmen, können sich trotz des Sommer¬ wetters über den Geschäfts¬ gang nicht beklagen. War schon das „Flötenkonzert von mer überraschender Erfolg, so setzte „Schuß im Morgen¬ grauen" gleich am ersten Tage groß ein, und der Besuch hat sich in den beiden Theatern so gesteigert, daß das abends nicht pünktlich erscheinende Frau"'. Odinpalast, Barmen, zeigt „Mamsell Nitouche" und Pat und Patachons „Schritt und Tritt ", das Odeon-Theatei El¬ berfeld, gleich drei (1!) Ton¬ filme: „Der ungetreue Ecke¬ hart". ..Ascherm'ttwoch" und „Schuberts Frühlingstraum'". Union-Theater, Elberfeld, bringt „Die Jugendgeliebte" und „Der unbekannte Gast". Diesem Theater, das bei seinem System „2 Personen auf eine Karte — auch abends — auch Sonntags" Filmstar ist ein obwohl die Sprache außeror der japanischen dentliche Schwierigkeiten fü bedeutsam der fremde Filme bereitet. Nr diesem Erwerbs- 1 der Bevölkerung ven Der weibliche Filmstar ist ein neuer Typus der japanischen Frau. Wie bedeutsam der Aufschwung in diesem Erwerbs- Die Einfuhr schwächte sich 1029 auf 322 000 Kin ab, stieg dann aber langsam wieder auf 335 000 Kin. Immerhin hat die eigene Erzeugung sich schon stark an die Einflußgeltung tremder Filme auf japanischen Märkten herangearbeitet. Das Kräfteverhältnis gleicht sich be- so, daß in Zukunft dem japani¬ schen Film das Feld gehört, daß sich ihm also hier unver¬ gleichliche Chancen bieten, sich so weit zu kräftigen, daß er all¬ mählich den fremden Einfluß völlig verdrängt. Carl Froelich hat jetzt die letzten Darstel'e—Verpflichtun¬ gen für seinen Kollektivfilm „Mieter Sc.iulze gegen Alle" getroffen. Das G.-oßstadthaus, bekanntlich der Handlungsort des „Mieter Schulze gegen Alle”, ist vom Parterre bis zum 5. Stock an folgende Par¬ teien vermietet: Paul Kemp und Ida Wist. Trude Hesterberg und Leonhard Stecke), Trude Brionne und Hermine Sterler, Christiane Grautoff und Sigurd Lohde, Paul Henckels, Hugo Froelich und Rudolf Biebrach. nung in den Filmverhältnissen Japans ist, daß die hemmungs- ose Abhängigkeit vom amerika- lschen Film, der den Markt namentlich durch den weit- ehenden Besitz amerikanischer -ichtspielhäuser fesselte, durch URAUFFÜHRUNG: AUGUST ERICH WASCHNECK-FILM FANAL-PRODUKTION DER TERRA ßf heater aus gleichen Grün den zum 1. Oktober 1. J. ge¬ kündigt werden. Eine neue Wiener Bühne mit T onfilmanlagen. Die Bühne des Moulin Roug> wurde mit einer Tonfilmanlag versehen, damit abwechseln- Bühnen- und Filmszenen in den zur Aufführung kommenden R, vuen vorgeführt werden könnet Selbstmord einer Filmschau¬ spielerin in Wien. Die 37jährige Filmschauspi- lerin Hedi Mc-nzl hat hi wegen unglücklicher Liehe Selbstmord begangen, indem - - sich mit Leuchtgas vergifte; Die Selbstmörderin, die a - Breslau stammt, ist in Wien F- Filmschauspielerin wenig hif vorgetreten._ Der „Kinematograt jährlich rinvchl 5* j^reiic und Raba lg bi« Sonnabend). Bcvlc ,k Bestellgeld. Anzeigen '"I. — tiaupti — - - — i nk. sämtlich in Berlin - *'ean Porto beiliegt. Verlag und Druck: i mgen in allen Scherl-Filialen, ßuehhandlur eise: 35 PI die mm-Hühc: Stellenangebote infticitung: Allred Koicnthal|Ar< ingabc gestattet. I ns a'b*if.'B gen and beim Verlag. Durch die Poet 3 Mark rierf >* 25 PI. Stellengesuche 15 PIß. die mm-Höbc. - Sc.un- Ä das Älteste FILM-FACH BLATT VERLAG SCHERL * BERLIN SWJ6& OK* Berlin, den 12. August 1932 Triumph der Technik „Wolkenstürmer** im „Capitol** Der deutsche Filmprodu¬ zent wird mit einem gewis¬ sen Neid auf dieses phan¬ tastisch auf gemachte und mit fast unerhörten Mitteln hergestellte Werk im ..Ca¬ pitol" sehen, das die Metro vorgestern abend zum ersten Male zeigte. Es handelt sich hier nicht um die Frage, ob wir nicht auch etwas Derartiges schaf¬ fen könnten, sondern ledig¬ lich darum, daß bei der augenblicklichen Konstella¬ tion ein derartiges Aufgehot von Flugzeugen und Flug¬ zeugmutterschiffen, eine der¬ artige Darbietung von sin¬ kender. Kriegsschiffen. Zie'.- übungen eine derartig kom¬ pakte Masse von fliegendem Militär in unserem Lande kaum auf die Beine zu stel¬ len ist. Nach dieser Richtung hin übt die Story von den Wol¬ kenstürmern eine gewisse Wirkung aus, über die an dieser Stelle nicht weiter ge¬ sprochen werden soll. * Was hier festzuhalten ist, ist die Tatsache, daß es sich um eines der größtangeleg- ten. wirkungsvollsten Bilder handelt, die seit langem von Amerika zu uns herüber¬ kamen. Was die Metro hier dar¬ bietet. erinnert in gewisser Beziehung an die herrlichen Bilder des „Ben Hur", darf als dasjenige Werk amerikani¬ schen Ursprungs bezeichnet werden, das den Gipfel an Ausstattung erreicht, der bis¬ her überhaupt möglich war. Selbstverständlich ist es, wie der Ordnung wegen be¬ merkt sei, ein synchronisier- Die Tonfilmfirmen dementieren Zu den Gerüchten um Lorenz-Klangfilm. Wie uns von gut informierter Seite mit der ausdrück¬ lichen Ermächtigung zur Veröffentlichung mitgeteilt wird, entbehren die Gerüchte über eine Einigung zwischen Lorenz und Klangfilm in dem bekannten großen Liebenpatent-Pro¬ zeß ieder Grundlage. Diese Erklärung wird uns gleichzeitig im Einverständnis auch mit Kinoton übermittelt. Richtig ist. daß zwischen den beteiligten Parteien immer wieder Besprechungen stattfinden, die aber vorläufig noch zu keinem irgendwie greifbaren Resultat geführt haben Insbesondere erscheint es verfrüht, schon heute in diesem Zusammenhang über Konsequenzen in bezug auf den Klang¬ film im Vergleich zu sprechen. Wir geben diese Feststellungen auf Wunsch beteiligter Kreise wieder, die von sich aus alles vermeiden möchten, was Erwartungen wecken könnte die sich nachher nicht er¬ füllen. ter B-ld. Vielleicht am An¬ fang in der Sprache nicht ganz Berlin, den 13. August 1932 Nummer 1 58 Ueberflüssige Blindbuch-Debatte Im „Film-Kurier" wird in einem lesenswerten. inter¬ essanten Artikel wieder ein¬ mal das Problem des Blind- buchens angeschnitten, und zwar in einem Zusammenhang, der nicht ganz unwider- sr» hen bleiben darf. wir gehen mit unserer ver¬ ehrten Kollegin in der Kothe- ner Straße selbstverständlich darin einig, daß es eine ge¬ wisse Gruppe von Filmfabri¬ kanten gibt, bei denen die Pläne immer in einem beacht¬ lichen Mißverhältnis zu den Resultaten stehen, und es ist nicht mehr wie recht, wenn man den Ankündigungen die¬ ses bestimmten und auch ge¬ nau bekannten Kreises mit er¬ heblichem Mißtrauen gegen¬ übersteht. Aber wir sind der Meinung, daß man gerade in diesem Jahr und in diesen Tagen nicht grundsätzliche Fragen mit einem Hinweis auf Außen¬ seiter betrachten darf, sondern daß gerade in bezug auf das Blindbuchen doch eine Reihe von Tatsachen zu beachten sind, die immerhin einwand¬ frei beweisen, daß sich dieses nun einmal vorhandene und eingeführte System in Deutsch¬ land nicht einfach von heut auf morgen ändern oder Um¬ stürzen läßt. Im Prinzip tritt der „Kine- matograph“ schon seit Jahren für die Beseitigung des Blind- huchens ein. Er hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß er zum Beispiel das englische System aus den verschieden¬ sten Gründen für besser und richtiger hält. Dieser prinzipielle Stand¬ punkt erfährt nun leider vom deutschen Standpunkt aus durch die Praxis des Tages allerlei Modifizierungen, die schließlich zu dem Resultat führen, daß in absehbarer Zeit an der bisherigen Vertriebsart kaum etwas zu ändern ist. Die Dinge sind auch, wenn man gerade das letzte Jahr zum Vergleich heranzieht, ab¬ solut nicht so schlimm. Zunächst haben die großen Firmen ihr angekündigtes Pro¬ gramm im großen und ganzen durchgeführt und alles in al¬ lem Bilder geliefert, mit de¬ nen der Theaterbcsitzer zu¬ frieden sein konnte Schließlich war für auclän-. ARSH »s -Tonfilm .MUTTER" dische Ware die Tradeschau obligatorisch, so daß da, wo gerade am Anfang der Ton¬ filmära gewisse besondere Risiken vorhanden waren, die gewünschten Sicherungen in genügend großer Form ge¬ schaffen waren. Mit dieser unserer grund¬ sätzlichen Auffassung stehen wir zweifellos nicht allein. Die von Theaterbesitzern be¬ sonders gestützten Verleih¬ institute, wie DLS. und Heros, gehen ja denselben Weg wie alle anderen Firmen, weil sie einfach keine anderen Mög¬ lichkeiten sehen. Ehe man an die Beseitigung des B indbuchens geht, sollte man viel eher die Vorauszah- lunger abschaffen, weil man hier nicht nur die so oft zi¬ tierte Katze im Sack kauft, sondern auch noch vorher be¬ zahlt i>nd bei berechtigten Be¬ anstandungen nicht unerheb¬ liche besondere Schwierig¬ keiten hat. Praktisch sollen im großen und ganzen in der verflosse¬ nen Saison in unzähligen Fäl¬ len L.eihmieten erheblich re¬ duziert worden sein, wenn der Film nicht das hielt, was er vorher versprochen hatte. Der Theaterbesitzer erhielt also eine Verlustrisikoprämie, die ihm bestimmt verloren¬ gegangen wäre, oder auf die er zumindest keine Ansprüche hätte machen können, wenn er den Film nach Sicht gemie¬ tet hätte, ohne deshalb ein größeres Geschäft zu machen. Man stellt da nichts Neues fest, wenn man behauptet, daß auch Filme, die nach Sicht ge¬ mietet worden sind, sich als Versager herausstellten. Es gab manchen Film, auf den man nach Besichtigung große Hoffnung gesetzt hatte, der schlechteste Kassen brachte, während umgekehrt aus Fil¬ men, die man nur gezwun¬ genermaßen spielte, recht hübsche Summen herausgeholt wurden. So, wie die Dinge heute lie¬ gen. ist an eine effektive Durchführung des Blind- booking in absehbarer Zeit kaum zu denken. Die Gefahr, schlechte Ware zu erhalten, wird, wenn man sich vorher seine Lieferanten genau ansieht, von Jahr zu Jahr geringer, weil das pro- Alte Filme finden Käufer durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematograph 1 um ry—^ nrori) ein Quirl neben Quid, ein cdjelm. Die Temperainentfrifdje biefes ctarpaares ift SBtotor bes Ifilms T>ic Silber laufen, flieften oon felbft, «nerben bereichert burd) -Jluancen ber beiben Tiarftellerperfönlich- leiten. T>ie clala ber Sublitums-öeiterteit brilliert in £>alb- unb ftanjtönen. T>tis Quid- Vicb finbet Ccho in biefer Speiterfeitsftn’a. Oon- tionen für Lilian unb £>ans. .3ilm-*uirier.* Taufenbe jubelten ihren Lieblingen au. Atoangen ft? mit prr.ffelnbeii' ScifaU immer miebir por ben Sorftang. Cs ift bemunbernsmert, mieniel tf>roAie unb Anmut Lilian £>aroeo Au oerfd rufen hat. teie ocrftcht es, ihr publitu'n au beAaubern u ib Au begeiftern. .Lieftt-Silb.Sühne.* Ctu originelles, amüfantes Luftfpiel, bas überall Auffehen erregen, bas Pub'.i’um 01 loden, bie Theater füllen mufi. T*ie Pointen fiften minutiöfe genau. (Ss ift eine ganA neue ftaröen Linie, bie in ihrer Totalität genau fo b?Awingt unb be- geiftert. Cin Silb, auf bas Sobrrt ciobmat ftolA fein tann, bas mochenlnng im 3oo ausoertaufte Käufer erAielen tnirb. .Minematograpb* Tolle Ifilmpoife, ein bewegtes, luftiges cpiel. rin unglaubliches £iolterbipo'.trr non Creignifjen. ou'ifdi.-n AAiR. Laune mb Soifenliifttglrit ein Stenfd): ber Clown Quid. £vin? Albers. Cs ift eine unerhörte Leiftung bes £chaufpielers öans Albers. Sion glaubt ihm jebcs Stört unb (eben cchritt. Unb bann 'ingt er aud) ein tlcines, auf- reiAenbes Lieb, jenes Lieb, bas bie Heine «St»a genau fo betört mie bas publitum. Lilian jSurorn ift wieder redend. Sie in jeder £>infid)t, be- ionbers aber im artiftifcher. Teil heroorragende Segie führte ütobert ciobmal. .Lolal - Artiger.* fians Albers ift auf bem Ihipfel ber Popularität angelangt, unb neben ihm fteht leibhaftig auf ber Sühne Lilian iparoeo. Cin Crfolg jener breift- fcharinantcn Couplettunft unb jener wirbelnden Alrobatit. .Serliner Tageblatt.* Albers, ber ift unerfcbrpfliches Slaterial, ba ftrömt noch aües. ßlanAooil routiniert ber $ilm, braoourös ber Auftritt bes Quid, fo gut fein Lieb, fchaiifpielerifch intereffant Albers, ber Clown unb Slenfch. .Tempo.* T>rr Sadfifchfcharm ber £>aroet) unb ber £d)mift oon Albers Aogeu bas publitum bis e um ftarfen cdituftbeifaU mit. .Soff. 3tg.‘ zcntuale Leihsystem bei ob¬ jektivster Beurteilung fraglos zu einer Steigerung der Pro¬ duktionsqualität geführt hat. Selbstverständlich wird man hier wieder die Garantienfrage in die Debatte ziehen. Das ist aber nach unserer Auffassung ganz ohne Einfluß auf die grundsätzliche Ein¬ stellung zum Blindbooking, weil ja die garantierte Sicher¬ heit aus Erwägungen heraus entstanden ist, die in ein ganz anderes Kapitel gehört. Im übrigen muß gerade in diesem Zusammenhang betont werden, daß man nicht weiter- koinmt, wenn man den Zu¬ sammenbruch mancher Kinos und die Frage der falschen Abrechnungen nur mit dem Blindbuchen in einen Kausal¬ zusammenhang bringt. Die Gründe für die Unter¬ bilanz vieler Theater liegen in der Hauptsache doch auf ganz anderen Gebieten. Sie können kaum auf einen Generalnenner gebracht wer¬ den. Sie fangen bei dem über¬ großen Platzangebot, bei den niedrigen Eintrittspreisen an und enden häufig bei dem all¬ zu großen persönlichen Ver¬ brauch der Inhaber oder bei der mangelnden Rücksicht auf den Geschmack des jeweils in Frage kommenden Publi- Ein alte Die Saison läßt sich ausge¬ zeichnet an. Gleich am Anfang stehen ein paar ganz große Schlager, nicht nur aus deut¬ schem, sondern auch aus ame¬ rikanischem Läger. Fox bringt uns zum Beispiel einen tönenden Mutter-Film, der für den größten Teil der deut¬ schen Lichtspielhäuser ein Tref¬ fer ins Schwarze sein wird. Eis ist eine Geschichte, die im Grunde nicht neu ist. Die Romanze von einer seelensguten Frau mit goldenem Herzen. Die sich für ihre Kinder aufopfert, ihnen hilft, solange es irgend geht und schließlich ins Armen¬ haus muß, weil der eine Sohn die Unterstützungsgelder unter¬ schlägt, die der andere aus dein fernen Alaska sendet. Natürlich entwickelt sich diese Story nicht so ganz glatt. Das gute Kind geht zwischendurch ins Gefängnis, um den Vater vor Strafe, die Familie vor Schande zu bewahren. Die Braut, die als einzige um das Geheimnis weiß, schweigt Richtig gesehen gibt es ja glücklicherweise immer noch eine große Zahl von Theatern, die mit Blindbuchen trotz al¬ ler Schwierigkeiten, die ge¬ rade in der letzten Zeit zu verzeichnen waren, ihre guten Geschäfte gemacht haben. Das sind diejenigen, die sich rechtzeitig die r chtige Produktion gesichert haiten und die diejenigen Filme buchten, die tatsächlich in ihrer Totalität das Geschäft machten. Es ist gewiß schön, dem Ideal zuzustreben, und wir wären die letzten, die sich für die Beseitigung des Blind- buchens einsetzten, wenn es eine praktische Möglichkeit gäbe, nach einem anderen Modus zu verfahren. Solange aoer die ganze Konstellation auf dem deut¬ schen Fi'ch keine An¬ haltspunkte für dessen Unzu¬ verlässigkeit u. a. m. hätten entnehmen lassen können Das Reichsge-icht erblickte io dem Vorlegen und der Tatsache der Vorlegung der Zeugnisse in die¬ sem Fall kein geeignetes Knt- lastungsmoment für den Arbeit¬ geber, verlangte vielmehr .on ihr die Einholung einer Aus¬ kunft bei dem früheren Arb. it- geber. Festzuhallen ist also, daß in der Praxis, insbesondere auch der Filmbranche, häufig das Zeugnis allein nicht mehr als ausreichend angesehen, sondern noch eine Auskunft gewünscht In diesem Zusammenhang taucht nun natürlich auch gleich die dem rechtlicher Gebiete an¬ gehörende Frage auf: Muß ein früherer Arbeitgeber auf An¬ frage überhaupt eine Auskunft geben über einen Angestellten oder Arbeiter, dem er bereits ein Zeugnis ausgestellt hat? Diese Frage muß verneint wer¬ den, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob der neue Arbeitgeber oder der Arbeitnehmer selbst den früheren Arbeitgeber um Erteilung einer Auskunft er¬ sucht. Nach dem Gesetz hat der Dienstherr, der seinen Dienstverpflichteten aus seinen Diensten scheiden läßt, diesem bei Beendigung des Dienstver¬ hältnisses ein Zeugnis mit ge¬ setzlich näher umschriebenem Inhalt auszustetlen. Von einer Auskunfterleilung neben dem Dienstzeugnis ist im Gesetze aber keine Rede. Eine Ver¬ pflichtung zu einer Auskunft¬ erteilung kann abe- auch nicht aus dem Grundsatz von Treu und Glauben hergelcitet wer¬ den. Es mag zugegeben werden, daß sich eine solche Pflicht in manchen Fällen aus rechtspoli¬ tischen Erwägungen rechtferti¬ gen läßt. Aber rechtspolitischen Erwägungen eine Geltung zu 'erschaffen, d e nicht mehr mit der objektiver Rechtsfindung in Einklang steht, heißt nicht mehr- Gesetze aosiegen. son¬ dern; im Gesetze nicht begrün¬ dete Rechte und Pflichten schaffen. Wirde man aus rechtspoIHschen Erwägungen etwas für zweckdienlich halten, was gesetzlich keinen auch nur irgendwie greifbaren Nieder¬ schlag gefunden hat, so würde man dazu kommen, neben dem geschriebenen Recht noch ein ungeschriebenes, im einzelnen Falle aus rechtspolitisclien Er¬ wägungen geborenes Recht an¬ erkennen zu müssen. Das würde aber doch wohl die schlimmste Folge nach sich ziehen, die man sich denken kann: die Rechts- uosicherhei:. Mit Recht wird daher im Schrifttum und in der Recht¬ sprechung, insbesondere vom Reichsgericht, das Bestehen einer Pflicht zur Auskunftertei¬ lung auf vertraglicher oder ver¬ tragsähnliche' Grundlage abge- lehnf. Bemerkenswert und wich¬ tig in diesem Zusammenhang ist die Stellungnahme des Kam- mergerichts, das dazu ausführt; „Eine Verpflichtung, auf Anfra¬ gen über einen entlassenen Ar¬ beitnehmer Auskunft zu ertei¬ len. besteht für den Arbeitgeber nicht, er kann Auskunft ertei¬ len. wenn er dazu geneigt ist, verletzt aber, falls er die Er¬ teilung einer Auskunft ablehnt, keine Rechtspflicht.“ Der Arbeitgeber kann dem¬ nach grundsätzlich eine Aus¬ kunft ablehnen. Das gilt ins¬ besondere auch für die Produ¬ zenten von Filmen, die ir. einem Film einen Darsteller oder eine andere künstlerische Kraft be¬ schäftigt haben, und von dem Produzenten, der diese Kraft für seinen Film verpflichten will, um Auskunft über die Lei¬ stungen und das Können des Bewerbers, dessen Leistungen er noch nicht auf der Leinwand hat wahrnehmen können, ge¬ beten werden. Die Ablehnung darf jidoch nicht in eine Form gekleidet oder ihr eine Begrün¬ dung für die Ablehnung gegeben werden, aus der etwa der neue Chef entnehmen könnte, es sei etwas nicht in Ordnung ge¬ wesen das würde der Ertei¬ lung ei-ter ungünstigen Auskunft gleiclikocimen. Abgelehnt wer¬ den darf die Auskunftserteilung auch dinn nicht, wenn sich der • Arbe lieber dem Arbeitnehmer gegenüber dazu bereit erklärt, der Produktionsleiter beispiels¬ weise dem Schauspieler, der seine erste Rolle bei ihm ge¬ spielt, oder dem Kameramann, der seinen ersten Film bei ihm gedreht hat. zugesagt hat. aul Anfordern eines anderen Produ¬ zenten Auskunft darüber zu geben, wie er mit seinen Lei¬ stungen zufrieden gewesen ist. Zweifelhaft dagegen erscheint es, ausnahmsweise dann eine Auskunftspflicht als be¬ stehend anzunehmen, wenn der Arbeitnehmer, z. B. gerade ein Schauspieler, der bisher noch nicht gefilmt hat, ein besonde¬ res Interesse an der Auskunfts¬ erteilung hat,' oder diese Nach¬ fragebeantwortung sogar selbst wünscht. Die Bejahung der Aus¬ kunftspflicht in diesen Fällen ließe sich lediglich mit der An¬ wendung des Grundsatzes von Treu und Glauben rechtfertigen. Einer solchen Rechtfertigung für diesen Fall würden die Beden¬ ken entgegenslehen, die oben (im 3. Absatz des Aufsatzes) des näheren auseinandergesetzt Erteilt nun der Arbeitgeber auf Anfrage eine Auskunft über seinen früheren oder vielleicht sogar zur Zeit noch bet ihm in Stellung befindlichen Arbeitneh¬ mer (auch Schauspieler), so wird damit die Frage akut: Muß der Arbeitgeber, der über seinen früheren Arbeitnehmer tatsächlich eine Auskunft er¬ teilt, eine solche erteilen, die der Wahrheit en-spricht. oder darf er. da eine Rechtspflicht zur Auskunfterteilung nicht be¬ steht, auf Anfragen nach sei- nem freien Belieben auch eine daraus erwachsenen Schadens^^jeder Beziehung einwandfrei ge- auskunft), und daß er sich evtl, wahrheitswidrige Auskunft in Anspruch nehmen. Die Er-^Wührt und sich in einem ande- ferner bewußt war, daß die erteilen? teilung einer in dem geschilder-IHren Unternehmen eine ange- Auskunft für den Arbeitnehmer Diese Frage muß dahin be- len Sinne der Wahrheit nicht^Vsehene Stellung errungen. einen schädlichen Erfolg haben antwortet werden Erteilt der entspre henden Auskunft ver-WEinige Jahre später machte der werde oder doch zumindest ha- Arbeitgeber eine Auskunft über pflichtet den Arbeitgeber aber "eine Inhaber der beklagten ben könne, sofern er - der Ar- einen Arbeitnehmer, wozu er auch unter dem Gesichtspunkt — auch ohne Wissen und ge- st, gegeben, fügt. § 826 BGB. setzt in der so haftet der Arbeitgeber für Anwendung auf die Haftung für die falsche Auskunft, die übri- eine Auskunft voraus, daß die Ifens er nicht einmal selbst er- in der Auskunft kundgegebenen feilt zu haben braucht, da der Behauptungen objektiv unwahr Arbeitgeber auch für das Ver- sind. daß der Arbeitgeber sich schulden seiner Hilfspersonen dieser Unwahrheit bewußt war. haftet. So hat er dem Arbeitneh- daß er also diese Auskunft mer regelmäßig auch für die wider besseres Wissen in die- Auskunft einzustehen, die der ser Weise erteilte — ausnahms- Prokurist oder Handlungsbevoll- weise kann auch die Mitteilung mächtigte oder in der Produk- wahrer Tatsachen wider die gu- tion der Produktionsleiter, mög- ten Sitten verstoßen, wenn die licherweise auch der Regisseur Mitteilung in der nach- — nicht dagegen ein unterge- weisbaren oder doch erkenn- ordneter Angestellter oder ein baren Absicht geschieht, den- Arbeiter oder der Regie- oder jenigen, über den die Auskunft Aufnahmeassistent — erteilt hat erteilt wird, in seinem Fort- ln Arbeitnehmerkreisen fin- kommen zu schädigen (Rache- det man häufig die Auffassung FERDINAND BRUCKNERS Bruckners Verbrecher war in ganz Deutschland der stärkste Bühnenerfolg seit langer Zeit Die Lebensnähe und Lebenswirklichkeif der Handlung, die scharfge sehenen Typen sichern Bruckr.ers Werk auch für den Tonfilm das stärkste Interesse! REGIE: RICHARD OSWALD PRODUKTION. ROTO-G.e FI L WELTVERTRIEB: G. P FILMS G. M. B. I m EMMERICH KALMANS WELTBERÜHMTE OPERETTE ratin ariza Kaimans leicht beschwingte, einschmeichelnde Lieder von Wiens gefeiertstem Operettentenor gesungen: HUBERT MARI SCH KA DOROTHEA WIECK / CHARLOTTE ANDER / ERNST VEREBES SZOKE SZAKALL / ANTON POINTNER / FERDINAND v ALTEN Regie: RICHARD OSWALD PRODUKTION: ROTO-G P. FILM / WELTVERTRIEB: G P. FILMS G M B H. ABTUQ SCH NITZ LEDS EINAUSSTtGEWOHNlim FILM. Nach den Novellen des Grauens ,,Das Geheimnis der schwarzen Katze" von E.A Poe und „Der Selbstmörderklub" von l. Stevenson schrieben Goldberg und Szatmari das Monuskript der packenden, nervenoufpeitschenden Geschehnisse dieses außer gewöhnlichen Films, mit der großen Besetzung und der ersten Tonfilm Rolle von PAUL WEGENER HARALD PAULSEN EUGEN KLOPFER ■ ROMA BAHN MARIA KOPPENHOFER BLANDINE EBINGER • MARY PARKER • GRETL BERND PAUL HENCKELS • ERWIN KALSER heGIE: RICHARD OSWALD PRODUKTION: ROTO-G.P. FILM / WELTVEkTRIEB: G. P. FILMS G M B H DER GROSSE HISTORISCHE FILM DAS BUCH. VON DEM MAN SPRICHT. DER FILM, VON DEM MAN SPRECHEN WIRD. Das „ NACH DEM ROMAN VON IRMGARD KEUN Die Geschichte eines Büromadels, in dem die Unruhe des Blutes wühlt. Ein Mädel, das weiß, daß sie hübsch ist, und daß die Männer hinter ihr her sind. Und die trotzdem tapfer kämpfend ihren eigenen Weg geht regie: RICHARD OSWALD DIE LUSTIGE TONFILM-OPERETTE ÜMMMt von SPcktmbfiMiAis Oie strenge Etikette des Wiener Hofes, die Wiener Hofburg, Wien und der Wiener Proter, sowie die landschaftliche Schönheit von Schönbrunn geben den Rahmen für die lustige Handlung dieses Operettentonfilms, dessen Musik Arthur Guttmann schrieb. In den Hauptrollen: MARTHA EGGERTH / HERMANN THIMIG ERNST VEREBES / HILDE KOLLER / JULIA SERDA HANS JUNKERMANN EIN STOFF AUS DEM LEBEN Wenn Mädch&j reifen Nach dem Bühnenwerk Otto E. Hesses „Wieder aufnahme beantragt!" schrieb Heinz Goldberg das Manuskript zu diesem Film, der einige der brennendsten Probleme unserer Tage zum Mittel¬ punkt seiner Handlung hat. QEGIE : POBEPT LAND AN NY ONDQA ,n 1 (WZ, Wlnt , n , c lti>Uckuuri Ein Film mit einer abwechsljngsreichen, 'empoerfullten Handlung und mit einer Bombenrolle für die Ondra, die es der „blonden Ann/“ ermöglicht, ihr großes Können und ihre einzigartige komische Gestoltungs kraß voll zu entfalten. REGIE: CARL LAMAC PRODUKTION; ONDRA-IAMAC EIN 100 PROZENTIGER DEUTSCHER SPRECHFILM PA T und PA TA CHON in Lummhmlien D>e beiden dänischen Komiker als eifersüchtige Pflegeväter eines hübschen, jungen Mädchens, als Wandermusikanten und Ringkämpfer wider Willen Und sie sind nickt länger stumm! Sie sprechen deutsch und ausgezeichnet' INGEBORG GRAHN / HANS THIMIG / HENRY SENDER WERA ENGELS / ATTILA HÖRBIGER m WEITE EDGAR MIACEEHM NACH DEM ROMAN „DER FROSCH MIT DER MASKE" Die aufregende Jagd nach dem Führer der geheimnis¬ vollen Verbrechervereinigung, deren Mitglieder als Kenn¬ zeichen das Bild eines Frosches auf dem Arm tragen, bildet den Mittelpunkt der spannenden Handlung Einer von Edgar Wallace besten Romanen, fesselnd und mit¬ reißend vom Anfang bis zum überraschenden Schluß. qegie: CAQL LA MAC WILD-WEST¬ SENSATIONEN BANDITEN DES WESTENS PRODUKTION: COLUMBIA PICT CORP ABRECHNUNG AM RIO GRANDE PRODUKTION UNIVERSAL PICT INC f 3 HANS'MOSER LUSTSPIELE: f DAVON ERSCHIENEN 1 DER DIENSTMANN 2. EIN ANGENEHMER PATIENT REGIE ADOlE ROSEN - PRODUKTION ONDRA IAMACFIIM 3 SERENISSIMUS LUSTSPIELE: I. SERENISSIMUS IM KABARETT 2. SERENISSIMUS AMÜSIERT SICH 3. SERENISSIMUS LASSr SICH HERAB \6 KASERNENHOF-BLÜTEN: t * IUSTIGE MIIITÄRFIIM ZWEIAKTER OB I DIE NEUE UNIFORM ? MUTTERNS FUTTERKISTE f 3 DAS SPUKQUARTIER 4. ERSTE INSTRUKTIONSSTUNDE f j# ■, REVIER« RANK 6 KACZMAREK AIS ROSE NKAVA l ll P f BUNTE, IFILMBÜ ..... mm. I I . rm ^H| 12 LUSTIGE TONKURZFILME DER SÜDFILM 1S| nianiriiii iMriVJiii p 12 -MICKYumSILLy ZEICHENTONFILME NEUER ART r 12 KULTUR-TONFILME STEUERERMASSIGTE LEHR ODER KULTURFILME durch das Vorhandensein des nicht ganz der Wahrheit ent¬ sprechenden Zeugnisses. das dem Arbeitnehmer günstiger ist. gehindert werden. Im übrigen würde sich ja dgr Arbeitgeber auch dem Anfragenden gegen¬ über wegen falscher Auskurft- erteilung haftbar machen, wenn er den - nicht der Wahrheit entsprechenden — Inhalt des Zeugnisses auf Anfragen hin als wahr bestätigt. — D : c durch den Dienstvertrag für den Arbeit¬ geber begründete Fürsorge- pflicht nimmt ihm nicht das Recht, über den Angestellten eine ihm nachteilige Auskunft zu erteilen, soweit sie derWahr- heit entspricht. Die Erteilung fig streitig. Man hört immer wieder, daß der Arbeitnehmer, der gegen den Arbeitgeber we¬ gen Erteilung einer unrichtigen, im Gegensatz zu dem Inhalt des erteilten Zeugnisses stehenden Auskunft auf Schadenersatz, Unterlassung usw. klagt, die Beweislast für die Richtigkeit der Auskunft jnd der Un-ichüg- keit des Zeugnisses dem Ar¬ beitgeber aufbürden will. Ich halte diese Auffassung nicht für richtig. Von einer allgemeinen Erfahrungstatsache. daß der In¬ halt eines Dienstzeugnisses die Vermutung der Richtigkeit in sich trägt, kann man woh'. nirht sprechen. Gewiß muß zugege¬ ben werden, daß das Zeugnis weisführung mittels allgemeiner Erfahrungsgrundsätze kann da¬ her in solchen Fällen nicht ge¬ sprochen werden. Daher liegt m. E. dem Arbeitnehmer der Beweis für seine Behauptung ob, daß der Inhalt des Zeug¬ nisses • chtig sei. Dem Arbeitnehmer, dem ge¬ genüber sich de.- Arbeitgeber durch Erteilung einer nach obi¬ gen Ausführungen nicht zuläs¬ sigen Auskunft haftbar gemacht hat. steht einmV ein Schaden¬ ersatzanspruch r der Höhe zu. in der ihm durch die verwei¬ gerte oder erteilte Auskunft ein Schaden |z. B. die eingetretene Stellungslosigkeit durch das Kichizustandekomnen des Ver- kunft erteilen wird. Zuständig zur Entscheidung der sich aus der Erteilung oder Nichterteilurg derartiger Aus¬ künfte ergebenden Schaden¬ ersatz- und Unterlassungs- streitigk- iten zwischen dem Ar¬ beitnehmer, über den Auskunft erteilt jeer nicht erteilt ist. und dem Arbeitgeber, der die Aus¬ kunft erteilt oder auch nicht erteilt hat, sind seit dem 1 Juli °27 die Arbeitsgerichts¬ behörden. das heißt also in erster Instanz die Arbeits¬ gerichte. in zweiter (Berufungs-1 Instanz die Landesarbeits¬ gerichte und in höchster Instanz das Reichsarbeitsgericht in Wann liegt eine fahrlässige Steuerverkürzung in einem Filmbetriebe vor? Wegen Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften des Umsatz¬ steuergesetzes war Dr. M. so¬ wohl vom Amtsgericht als auch von der Strafkammer zu hohen Strafen verurteilt worden. Dr. M. war früher Rechtsanwalt in Rußland gewesen und hatte dort die Vertretung in Filmsachen übernommen Nachdem Dr. M. vor zehn Jahren nach Berlin übergesiedelt war, vertrat er Filmfirmen in den Randstaaten. Später gründete er selbst eine Filmgesellschaft.verkaufte Filme und ging auch zur Filmproduk- lion über. Er schuf die Mar¬ kusfilmgesellschaft zusammen mit R. und H.; nach dem Ver- 'rage sollten sie ihre Geschäfte gemeinsam erledigen. Nach Aus¬ scheiden R.s aus der Gesell¬ schaft gründete H. im Jahre 1927 eine Homfilmgesellschaft; er blieb aber auch Gesellschaf¬ ter der Markusfilmgesellschaft: die Geschäfte beider Gesell¬ schaften gelangten in denselben Räumen zur Abwicklung. Nach Aufgabe des Betriebes der Mar¬ kusfilmgesellschaft wurde Dr. M. Geschäftsführer einer anderen Filmgesellschaft. Als Buchhal¬ ter der Markusfilmgesellsctu ft war G. tätig gewesen, welcher monatlich 500 RM Gehalt be¬ zogen hatte und auch die Um- satzsteucrerklärungen für die Filmgesellschaft anfertigte. Ob¬ wohl Dr. M. die Steuererklä¬ rungen nicht unterschrieben hatte, wurde er zur Rechen¬ schaft gezogen, weil 37 000 RM nicht zur Umsatzsteuer ange¬ meldet worden waren. Dr. M. betonte, er habe sich auf G. verlassen; G. erklärte, er habe die betreffenden Beträge nicht für umsatzsteuerpflichtig erach¬ tet. Es kommen Lizenzen in Frage, welche Dr. M. dem H. überlassen halte, welche' dann die Lizenzen an ausländische Firmen vertrieb. Die Strafkam¬ mer nahm an. daß Dr. M. fahr¬ lässig gehandelt habe, indem er die von G. angefertigte Umsatz- steuererklärur.g nicht mit der erforderlichen Sorgfalt geprüft habe, wozu er in der Lage und auch verpflichtet gewesen sei. In seiner Revision betonte Dr. M., er habe sich auf den Buch¬ halter verlassen dürfen, wel¬ cher seit Jahren für Filmgesell¬ schaften tätig sei und im Laufe der Jahre reiche Erfahrungen gesammelt habe; von einer straf¬ baren Steuerverkürzung könne auch keine Rede sein, wenn ein Steuerpflichtiger bestimmte Be¬ träge n cht für umsatzsteuer- pflichtig erachte. Der III. Straf¬ senat des Kammergerichts hob auch dieVorentscheidung auf und verwies die Sache zur erneuten Verhandli ng und Entscheidung an die Sttafkammer zurück, in¬ dem u. a. ausgeführt wurde. Um¬ sätze in Höhe von 37 000 RM sollen teils aus Versehen, teils deshalb nicht in der Umsatz¬ steuererklärung aufgenommen worden sein, weil sie nicht für umsatzsteuerpflichtig angesehen worden seien. Dr. M. soll die Steuererklärung nicht geprüft und nicht unterschrieben haben. Es bestehen Bedenken, ob vor¬ liegend Fahrlässigkeit anzuneh¬ men sei. Daß G. untüchtig ge¬ wesen sei. sei ebensowenig fest- gestellt wie ein Verschulden des Dr. M. Im Hinblick auf die kompliziertenVerhältnisse könne nicht ohne weiteres davon ge¬ sprochen werden, daß eine durch Fahrlässigkeit bewirkte Steuer¬ verkürzung in Frage komme (Aktenzeichen: 3. S. 272. 32.) Österreichische Filmzeitung Das Organ irr MerreieUsthen FilmindnsM* WIEN VII. Neubaugasse 34. Telephon 38-I SO Berliner Vertreten*: Werner S-hülse, Berlin - Sleglia. Alhrerhtstrafie 10. GrftStes and »erbreilelsU« Fechbletl in Zentrnleeropn ent ausgedehn¬ testem Leserknie in Österreich. Tschechoslowakei, Unsere. Jugoslawien. Polen end Rumänien. — Ahoneemenlsfrei. halbjährlich IS Goldmark Aus den Filmzentren der Welt Film in Konstantinopel Den Brüdern Ipekdjis ist es nach zahlreichen Bemühungen gelungen, in Stambul einen Mittelpunkt filmischen Schaf¬ fens zu begründen. Ein Zen¬ trum, das mit allen Neuheiten ausgestattet ist und den jüng¬ sten Verfeinerungen Rechnung trägt. Das ist der beste Wider¬ stand gegen die Krise, die hier in der Filmindustrie stärker zum Ausdruck kommt als anderswo. Der Besucher, der sich in Nichautache im Gelände um¬ sieht. wird liberal! einer fieber¬ haften Tätigkeit begegnen. Die Gänge und Hallen sind voll von Maschinen aller Art. Zumeist sind es Aufnahmekameras der neuesten Sssteme, aber auch alte „Kaffeemühlen" sind darunter. An den Wänden sind viele An¬ schlagzettel. aui denen in roten Buchstaben gewarnt wird: „Kei¬ nen Lärm machen". „Ruhe", „Nicht sprechen" Die Tonapparaturen haben die Brüder Ipekdjis mehr als 300 000 (Währung??) gekostet. Es sind dies die neuesten Mo¬ delle der Firma Tobis-Klang- film. Im Augenblick dreht man, um die günstige Jahreszeit auszu¬ nutzen, die Außenaufnahmen für 3 Filme, die in diesem Winter herauskommen Man bemüht sich insbesondere, die Schön¬ heiten Stambuls und seiner Um¬ gebung hervorzuheben. Der erste Film ist eine Ope¬ rette mit dem Titel „Ob mich meine Frau betrügt?", in der alle Schauspielei des Stadtthea¬ ters und die türkische Schön¬ heitskönigin von 1029. Feriha Revfik Hanoum. mitwirken. Diese Operette wird unter Be¬ rücksichtigung der modernsten Errungenschaften von Ertogroul Muhsin hergestellt, der lange Zeit in Europa gearbeitet hat. Fast alle unsere Kinodirek¬ toren sind aus Europa mit gro¬ ßer Befriedigung über den An¬ kauf von Filmen für die neue Saison 1932 33 zurückgekehrt. Auch die Brüder Ipekdjis ha¬ ben neue Kontrakte mit der Ufa und der Paramoent, so daß wir. wie bisher, die Produktion dieser beiden Firmen im Kino „Melek" und in der „Alham¬ bra" sehen werden. Die Firma „Opgra-Film" (Be¬ sitzerin der Kinos „Artistic" und „Opdra") hat einen umfang¬ reichen Teil der Großfilme der Weltproduktion, darunter die ersten italienischen Filme ge¬ kauft. Das Kino „Gloria" verspricht uns auch ein reiches Programm, nämlich last alle Spitzenleistun¬ gen der Metro-Goldwyn-Mayer. Das einzige Kino, das bis jetzt nur Stummfilme heraus¬ brachte, das „Neue Kino", geht nun auch zuir, Tonfilm über, dank der Melro-Goldwyn- Mayer, die dieses Lokal am 1. Septem rer dieses Jahres in Betrieb nehmen und mit einer Tonanlage ausstatten wird (Po- Der sympathische Besitzer des Kinos „Magic", Halil Kiamil Bcv, kündigt uns ebenfalls die besten Filme für die neue Sai- Nächsten* Neueräffnung des Kinos „Etoile" unter einer neuen Direktion. Deutsche Filme in Paris In dem neueröffneten „Studio Falguierc" trägt der Ufafilm „D-Zug 13 hat Verspätung" einen bemerkenswerten Erfolg davon. Die Uraufführung hatte Mitte Juni sta'tgefunden, und seither läuft der Film mit stän¬ dig gleicht leihender Zugkraft. Die Presse bezeichnet ihn als einen der qualitativ besten Filme der deutschen Produktion. Es wird die deutsche Version mit einkopierten französischen Un¬ tertiteln gezeigt. Der gedubbte Rasputinfilm wurde im Aubert-Palace neuer¬ lich verlängert. Vorher war er im Gaumont-Palace und Elysee- Gaumont gelaufen. Die Harry-Piel-Filme sind in Paris immer ein recht gutes Ge schäft. Der Gaumont - Palace zeigt jetzt „Schatten der Unter¬ welt". Das .Palace" hat neuerdings „Tänzerinnen nach Buenos Aires gesucht" ange¬ setzt. Ein beze chnenderer Hin¬ weis auf die Filmknappheit in Frankreich ist wohl kaum mög¬ lich: derselbe Stummfilm wird im Verlaufe der Sommersaison zweimal in einem der größten Lichtspieltheater programmier'. „Emil und die Detektive" und „Mädchen in Uniform" halten bei der 16. respektive 18. Auf¬ führungswoche, Auch in der französischen Provinz ist die Anzahl der gegenwärtig gespielten deut¬ sche Filme recht beträchtlich. In Bordeaux trägl der Nerofilm „M" einen sehr großen Erfolg davon. Desgleichen der Ufa¬ film „Nie wieder Liebe" mit Ii- lian Harvev. — In dem Seebad La Baute läuft der „Blaue En¬ gel", „Ein kleiner Seitensprung" und „Zwei Herzen und ein Schlag", drei Ufafilme, die zu den stärksten Erfolgen gehören. — In Lyon hat soeben „Die Herrin von Atlantis" die Pre¬ miere erlebt. — In Roubaix macht die „Schöne blaue Do¬ nau" recht schöne Kassen. Regelung der Eintritts- preis-Fraße In Wien Das von den Kinoverbänden uni den Verleihern eingesetzte Komitee zur Regelung der Ein¬ trittspreisfrage hat einen detail¬ lierten Vorschlag in dieser Sache ausgearbeitet, der bei der De¬ legiertenversammlung der Kino¬ besitzer. zu der die Verleiher beigezogen waren, mit geringen Änderungen ais Grundlage für ein Übereinkommen angenom- Die Grundlage der geplanten Regelung stellt sich wie folgt dar: Die beiden Großkinos (Apollo und Scala) werden in ihrer Preispolitik nicht beeinflußt. Die Mindest - Eintrittspreise sollen betragen in der: Gruppe 1 (die zirka 22 Ur¬ aufführungstheater umfaßt) 1.20 Schilling, wobei die Betriebe im I B höhere Mindestpreise rech Gruppe 2 (ausgesprochene Erst¬ wochentheater, die unmittelbar nach den L'raulführungstheatern spielen) 0.90 S. Gruppe 3 (Betriebe, welche abwechselnd 1. und 2. Woche spielen) 0.80 S. Gruppe 4 (Zweitewochenspie¬ ler) 0.70 S. Gruppe 5 (spätere Wochen) 0.60 S. Von diesen sol'en zehn ganz kleine Betriebe, welche von einem Komitee zu bestim¬ men sind, ermächtigt werden, mit 0.30 S. zu beginnen. Abstufung der Kategorien, wie im Herbst 1931, wobei zum niedrigsten Eintrittspreis höch¬ stens 4 Sitzreihen zugelassen Die E -Heilung jener Betriebe, die nicht streng in eine Kate¬ gorie passen, und jene, bei denen ein Einspruch erhoben wird, w.rd durch eine gemischte Kommission erfolgen. Die Einheitspreise sind ab 12. August aufzulassen, die neuen Eintrittspreise ab Beginn des Abspielens des ersten Sai- son'ilms, spätestens aber an. 2. September einzuführen. In der Plenarversammlung, in der man über die Mindestpreise in der Wiener Kinos sprach, wurden auch bei Nichteinhal¬ tung dieser Mindestpreise fol¬ gende Sanktionen vorgeschla- I. Um die Kinobesitzer zur Einhaltung der Beschlüsse zu veranlassen: Jene Kinos, die die Preise nicht einhalten, werden von der Leihanstalten nicht be¬ liefert, müssen jedoch die ab¬ geschlossenen Filme zum vollen Leihpreise bezahlen. 2. Um die Leihanstal'en zur Ein¬ haltung des eben angeführten Punktes zu veranlassen: Jene Leihanstalten, die Kinos, welche die Mindestpreise nicht einhal¬ ten, trotzdem beliefern, erklä¬ ren sich bereit, daß ihnen die Nachspieler nur den halben Leihpreis bezahlen. Eine gemischte Kommission, der Vertreter des Bundes der Wiener Lichtspieltheater, des Verbandes der Klein- und Mil- telkinos und des Bundes der Filmindustriellen in Österreich angehören sollen, soll über die einzelnen Fälle entscheiden. Diese Vorschläge wurden von allen drei Verbänden genehmigt, die Entscheidung bleibt dem Plenum Vorbehalten. Heute erscheint o die Broschüre der Bayerischen Film-Ges. m. b. H. Rund um das grofje Südfilm-Programm Wer die Ankündigungen der renden männlii Südfilm selbst unter Berück- Triumphe feiei sichtigung des großen und viel- Filmschauspicl« seitigen Angebotes, das bereits mitwirkt, ist . heute vorliegt, kritisch betrach¬ tet. muß unumwunden zugeben, daß cs sich um ein Angebot inlichen Rolle große noch nicht, wc er sei eierte. Wer von beschloß, und nimmt i liclern sonst noch g er Gew-ßheit an. daß st aus der Anzeige de. gelebten -rau se i dieser Nummer zu erse len. Von den weiteren Arbe ten den Wellen getaneen hat Schließlich kämmt schon i allernächster. T; Leben der den T : tel „Die reine Un- 1 eini- schuld ' führt, er mit Uber diesen Film wird man Grab sich s;hon auch ohne nähere hat. Inhaltsangabe ein klares Bild ton in machea. Es soll ein Lustspiel die werden, das die gleiche Zug- Hans Thimig, Henry Bender. Attila Hörbiger usw. Da überdies Carl Böse für die Regie verantwortlich zeich¬ net. ist auch bei diesem Film mit einem Geschäftsschlager erster Ordnung zu rechnen. Zu erwarten ist dann eine Verfilmung des bekannnten Bühnenwerks von Otto E. Hesse „Wiederaufnahme beantragt". Heinz Goldberg schrieb das Manuskript für den geplanten Tonfilm unter dem Titel „Wenn Mädchen reifen" und umschreibt Die Budapester Saison beginnt. Zu Beginn der neuen Saison hat man erneut eine Zählung der Lichtspieltheater veranstal¬ tet und festgestellt, daß 232 Häuser mit Tonfilmeinrichtung versehen sind, und zwar 204 mit Lichtton und 28 mit Nadelton. Im „Ufa“- und „Kamera"- Filmtheater zeigt man den Film „L'Aiglon". Das Bild, das schon in der vergangenen Saison herauskom¬ men sollte, zeigt eine neue Form der Erläuterung, wie sie sicher bei noch anderen Fil¬ men angewendet wird. Der Film bringt an Stelle der einkopierten ungarischen Texte einen einführenden Pro¬ log in ungarischer Sprache und erklärende Sätze während der Vorführung, die auf das Publi¬ kum besser wirken als die bis¬ herigen einkopierten Titel. Im „Royal-Apollo" sieht man den „Emden"-Film. Im „Fo¬ rum" die „Fünf verfluchten Gentlemen“. Das „Ufa-Urania“ - Theater macht uns mit der „Expreß- ehe" bekannt, in der Dolly Haas, Heinz Rühmann und Fritz Grünbaum in den Hauptrollen viel Anklang finden. Im „Metro'-Filmpalast sieht man Tauber in der .Großen Attraktion" und stellt einen einwandfreien Erfolg f.st. Interessanter Katalog Die Ufa versendet jetzt an ihre Kunden ihren neuesten Katalog, oer mit einer Reihe ausgezeichneter ganzseitiger Stahlphotos geschmückt ist und im übrigen die wichtigsten Er¬ scheinungen des Konzerns in Wort und Bild erläutert. Die ausgezeichnete Schrift geht weit über den Rahmen einer gewöhnlichen Reklame- drucksache hinaus, weil das ver¬ wendete Material in den ver¬ schiedensten Variationen prak¬ tisch für Propaganda in der Presse und am Theater zu ge¬ brauchen ist. Wir sind überzeugt, daß man das tadellos gedruckte Werk überall, wo man Ufa-Filme spielt oder spielen will, mit besonde¬ rem Interesse begrüßen wird. so die Tragödie eines jungen Menschenkindes, das freiwillig aus dem Leben scheidet und den geiiebten Lehrer, ohne daß er es will, mit ins Unglück Robert Land, der mit „Pri¬ manerliebe" bewies, daß er ge¬ rade derartige Stoffe zu gestal¬ ten versteht, wird die Regie führen wahrend Leo Meyer die Produktionsleitung übernimmt. Dem Zuge der Zeit folgend, wird e n Film an den Wiener Höfen in die Hofburg und in den Prater führen. In der Zeitschrift der tsche¬ chischer Intelligenz „Pritom- nost" (Gegenwart) bespricht Professor Radi die Ergebnisse der tschechoslowakischen Film¬ zensur n den letzten elf Jahren. Wir geben die Darlegungen ohne Kommentar wieder, weil es uns wichtig und wertvoll er¬ scheint. den deutschen Fabri¬ kanten an Hand der Darstellung Professor Radis einen Einblick in die Praxis des Prager Zen¬ sors zu gewähren. Professor Radi stellt fest, daß vom 1 . Juni 1921, als die Zen- s-jrbehörJe in ihrer jetzigen Ge¬ stalt errichtet wurde, bis zum 1. Juni 1932 insgesamt 738 Filme gänzlich verboten wurden und in unzähligen anderen Strei¬ chungen und Änderungen vor¬ genommen werden mußten. Die erwähnte Zahl ist dreimal so groß als die Gesamtzahl der in 30 Jahren auf den. Gebiete der heutigen Tschechoslowakei über¬ haupt erzeugten und der bisher vorgeführten Filme. Wenn eiu Lichtspielhaus ausschließlich die in der Tschechoslowakei ver botenen Filme vorführen würde, wäre es bei einmaligem Pro¬ grammwechsel in der Woche für Es handelt sich hier um eine Operette mit Martha Eggerth. Hermann Thimig, Ernst Vere- bes, die Johannes Meyer insze¬ nieren wird und die in dem Titel „Träume von Schön¬ brunn" glücklich den Inhalt um¬ schreibt. große Wild-West-Sensationen mit Cowboys und Goldgräbern und ein ausgezeichnetes Bei¬ programm mit Hans-Moser- Lustspielen, Serenissimus-Zwi¬ schenspielen und schließlich mit 6 originellen Zweiaktern, die volle 15 Jahre mit Programm versorgt. Im ganzen hat die tschechische Filmzensur ver¬ boten: 340 deutsche, 246 ame¬ rikanische, 54 österreichische, 22 russische, 22 französische, 20 italienische, 10 tschechische. 9 englische, ferner spanische, holländische, schwedische, pol¬ nische u. a. Filme. Von einzel¬ nen Filmszenen werden gegeu 5000 verboten. Im Film „Aben¬ teuer eines modernen Blaubart' wurden die Namen Maiianka Powidl und Powidldorf ver¬ boten. Es scheint, daß Powidl, zu deutsch Pflaumenmus, ein Gut der tschechischen nationa¬ len Ehre ist und nationalen Schutz genießen muß. Aus na¬ tionalen Gründen wurde auch der Titel „Deutsche Konserven — deutsche Nahrung" verboten. Auch die Behörden, die Gott auf Erden zu vertreten glauben, erfreuen sich eines besonderen Schutzes der Zensur. So wurde der Film „Die heilige Bürokra¬ tie" verboten. Immer geschützt werden die Uniformen, wenn es auch nur die Feuerwehruniform ist. Doppelt geschützt wird die Uniform der Polizeileute. Poli¬ zisten, Abgeordnete usw., die sich „Kasernenhof-Blüten“ be¬ titeln und von Max Ehrlich inszeniert werden. Es fehlen nicht die berühm¬ ten Micky- und Silly-Zeichen- tonfilme sowie interessante Kul¬ turtonfilme, so daß nach jeder Richtung hin für die richtige und ausreichende Länge ge¬ sorgt ist. In den nächsten Tagen er¬ scheinen die Vertreter der Süd¬ film bei den Theaterbesilzern, und können sicherlich auf freundliche Aufnahme rechnen. sich nicht ganz ihrer Stellung würdig benehmen, werden von der Filmleinwand verbannt. Ver¬ pönt sind alle Filme mit pazi¬ fistischem oder kommunisti¬ schem Einschlag. Auch harm¬ lose Anspielungen auf die heu¬ tigen Verhältnisse werden nicht geduldet. So wurde aus dem Film „Die trojanische Helena" folgende Szene entfernt- „Das Ministerium unserer Verteidi¬ gung hat eben e.nen Wettbe¬ werb für 1000 Kriegsschiffe aus¬ geschrieben. Wenn keine Affäre aufkommt, werden die Schiffe bald fertig sein, und wir werden bald gegen Troja fahren. — Der letzte Trojaner ist gefangen Der Krieg geht zu Ende. Keh¬ ren wir nach Hause zurück und lassen wir uns die Kriegsjahre dreifach in die Dienstzeit ein¬ rechnen." Es darf also auch n'chl angedeutet werden, daß bei Kriegslicferungen gestohlen eder mit den Kriegsjahren spe¬ kuliert wird. Man sieht, daß die tschechische Zensur redlich aber ergebnislos versucht, ge¬ gen den Strom der Gegenwart einen Damm aufzurichten. Das neue Kontingent Wie die Anmeldestelle für ausländische Filme mitteilt, wird das Verleiher- und Ausfuhrkon- tingent, soweit Anträge vorlie¬ gen, schon in allernächster Zeit verteilt werde:.. Die Prüfung der Anträge wirc so beschleunigt, daß der Ver 'eiheranteil noch in diesem Mo nat, der Ausfuh.anteil etwa später zugeteilt wird. Bei dieser Gelegenheit wir.l daran erinnert, daß Verkäuf von Aufführungsrechten deu 1 scher Filme an das Ausland ■ : Zukunft regelmäßig am 15. je¬ den Monats für den Vormon < gemeldet werden müssen. Die Verwendung besonder.: Vordrucke ist nicht notwend ^ Es genügt einfache briefliche Mitteilung. Alle Mitteilungen in Kontin- gentangelegenheiteu sind ru richten an die Anmeldestelle iür ausländische Filme, Berit» SW 68, Friedrichstr. 11. Kino vor 20 Jahren U. T. Alexanderplatz. Kapellmeister: Max Jacobs. Spiclplan vom 10. bis einschl. 16. August 1912. Musik-Piece. 1. Union-Woche. Übersicht über die interessanten aktuellen Ereignisse der Woche. 2. Das Band. Schauspiel. 3. Lehmanns Phantasien. Burleske. 4. Edelstein- und Goldmacher auf der Insel Madagaskar. Industriebilder. 5. Die Toten schweigen. Drama in zwei Akten. 6. Die niedlichen Stellvertreterinnen. Komödie. 7. Bilder aus dem Leben der Araber. Kulturstudie. 8. Die defekte Gasleitung. Posse mit Max Linder in der Hauptrolle. Tschechische Zensurgrundsätze V&ttf£&b^—''JecÄ4U&. Nr. 31 Beilage zum ,,Kinematograpf)“ 13. August 1932 Lichtverschlug an Kinoapparaten Bei Filmwerken von großer Lange ist es erforderlich, der. Film zu unterteilen und die Film¬ teile auf zwei oder mehr Vor¬ führungsapparaten unterzubrin¬ gen und nach Abspielen des einen Teiles den nächsten Apparat iu Tätigkeit zu setzen. Dieser Übergang soll häufig ohne Unterbrechung erfolgen und erfordert dann zur Bedienung entweder zwei Personen oder eine Einrichtung, die die für den Übergang erforderlichen Hand¬ griffe durch eine Person aus¬ zuführen gestattet. C 1 c/i Man hat bereits Schalter und Lichtverschiüsse elektrisch ge¬ koppelt. im eine pausenlose Vor¬ führung zu erreichen. Da war aber eine Mehrzahl von an ver¬ schiedenen Stellen angeordneten Schaltern vorgesehen und eben¬ so viele Stromkreise, die die Anordnung verteuerten und die Aufmerksamkeit des Operateurs allzusehr in Anspruch nahmen. gemeinen Elektricitäts - Gesell¬ schaft, Berlin), eine oder mehrere Meisterwalzen vorsieht, mittels deren die Betätigungsvorrich¬ tung der Antriebsmotoren der¬ art gesteuert sind, daß beim Ablauf des Films des einen Vorführungsapparates zunächst der Motor des zweiten Vor¬ führungsapparates eingeschaltet, dann der Lichtverschluß des ersten Apparates geschlossen und gleichzeitig der des zwei- ten Apparates geöffnet und der 0 7 2 3 * Motor des ersten Apparates ab¬ gestellt wird, so daß die Filme dieser Apparate ohne Unter¬ brechung vorgeführt werden können. Der ganze Schaltvor¬ gang kann dann im wesentlichen von einer einzigen Stelle aus mit einem einzigen Handgriff gesteuert werden. Das ent¬ lastet dtn diensthabenden Ope¬ rateur ganz wesentlich. Die Licht verschlösse der Apparate werden dabei elektro¬ magnetisch betätigt. Ein solcher GENERAL-VERTRIEB Diese Nachteile werden ver¬ mieden, wenn man gemäß einer Erfindung Ludwig Riefstahls, Berlin-Johannisthal (angemeldet un DRP. 545 658 von der All¬ WALTER STREHLE 6. M. B. H. BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 net, daB er den Lichtverschluß öffnet, wenn seine Magnetspule erregt wird, während er sich schließt, wenn der Stromkreis unterbrochen wird. Der Magnet ist dann also nur so lange unter Strom, wie der betreffende Apparat in Betrieb gehalten Der Erregerstrom der Elek¬ tromagneten der Lichtver¬ schlüsse an den einzelnen Vor¬ führungsapparaten wird dabei von einer Meisterwalze (Steuer¬ walze) aus gesteuert, die zu¬ gleich die Motoren der Appa¬ rate ab- und zuschaltet. In beigefügter Abbildung ist die Kontrollschaltung erläutert. Ai u ld As sind die die Licht- verschiüsse betätigenden Elek¬ tromagneten. dt und bi, bzw. a : I und bi sind die Anschlußklem¬ men dieser Magneten, die auch durch keine Motoren ersetzt werden können. Mi und Ms stellen die Motoren zum Be¬ trieb der Vorführungsapparate dar. c und di bzw. cs und ds sind die Verschlußklemmen seiner Motoren. M„ ist die zur Steuerung dienende Meister¬ walze, deren Kontaktfinger entsprechend den Anschlu߬ klemmen der obigen Apparate bezeichnt sind. Mit plus und Stellung 0 sind Ai und As so¬ wie Mi und Ms stromlos. In Stellung 1 ist der Motor Mi des ersten Vorführungsappara¬ tes in Betrieb und der Licht¬ verschluß Ai geöffnet. Beim Übergang in Stellung 2 wird der Motor Ms des zweiten Vorfüh¬ rungsapparates in Betrieb ge¬ nommen. ln Stellung 3 ist der Magnet Ai stromlos, der Licht¬ verschluß At also geschlossen. Beim Übergang von 2 auf 3 wird gleichzeitig der Magnet As betätigt und damit der Licht¬ verschluß des zweiten Appara¬ tes geöffnet. Schließlich findet beim Übergang in Stellung 4 In ähnlicher Weise läßt sich diese Meisterwalze auch so aus¬ bilden, daß eine Überblendung auf mehrere Apparate stattfin¬ den kann. Ebenso wie sich auch durch eine Parallelschaltung mehrerer Meisterwalzen die Überblendung von verschiede¬ nen Stellen aus durchführen läßt. An Stelle der Meister¬ walze lassen sich auch Hebel¬ schalter oder andere Schalt¬ organe, die die geschilderten Operationen ermöglichen, ver¬ wenden, ohne daß das Wesen der Erfindung hierdurch geän¬ dert wird. Aus der Werkstatt „Das schöne Abenteuer" zensiert. Der neue große Ufa-Tonfilm „Das schöne Abenteuer", mit Käthe von Nagy, Wolf Albach- Retty, Ida Wüst und Otto Wall¬ burg, ist soeben von der Film- Prüfstelle ohne Ausschnitte zur öffentlichen Vorführung freige¬ geben worden. Fritz Kampers wieder bei der Ufa, Für den neuen Ufa - Tonfilm „Strich durch die Rechnung" (Produktion Alfred Zeisler), der zur Zeit in Neubabeisberg unter der Regie von Alfred Zeisler gedreht wird, ist Fritz Kampers in einer Hauptrolle beschäftig!. Gräfin Mariza Richard Oswald hat die Außenaufnahmen zu seinem neuen Tonfilm ..Gräfin Mariza" in Ungarn beendet und mit dem Schnitt des Films begonnen. Der Film erscheint im Verleih der Südiilm A.-G. Jessie Vihrog im Brauchitsch- Film Jessie Vihrog wurde für eine tragende Rolle in dem Majestic- Film der Ufa „Kampf!" ver¬ pflichtet. Sie spielt eine Exotin, die Stammgast bei allen inter¬ nationalen Autorennen ist sich jedov.h weniger für Motor Re¬ korde interessiert, als für die Fahrer, die diese Rekorde auf- Nero-Film in Amerika Der Nero-Film „Kamerad¬ schaft", Regie G. W. Pabst, ge¬ langt im September in New York zur amerikanischen Urauf¬ führung. Zelnik dreht „Katharina die Grofje“ Wie wir hören, hat Friedrich Zelnik ein Manuskript erwor¬ ben, das die interessantesten Episoden aus dem Leben Katha- Wenn wir richtig informierl sind, sind auch wegen des Ver¬ leihs und des Vertriebs bereit: interessante Verhandlungen ins Für den neuen Tonfilm der Erich Pommer-Produktion der Ufa „Der blonde Traum" wur¬ den mit einem Drahtseiltanz von Lilian Harvey die Aufnahmen Außer Lilian Harvey, die den Film in deutscher, französischer und englischer Fassung gespielt hat, waren in den Hauptrollen noch Willy Fritsch, Willi Forst. Paul Hörbigar und Trude He¬ sterberg beschäftigt. Regie führte bekanntlich Paul Martin. Für den ersten Engels & Schmidt - Tonfilm der neuen Produktion, „Der Todesritt von Mars-Ia-Tour", hat Dr. Johanne: Brandt das Drehbuch fertigge¬ stellt. Die Regie des Films wird Erich Engels iübren. Militäri¬ scher Berater für den Film ist Hauptmann a. D. Cordemann Aufnahmeleiter Willi Morre« und Kameramann Bruno Mono: son fertiggestellt Werder Kleine Anzeigen Film sch ranke Bottiche, Rahmen T rocke n fromme 1 n Alfred Geyer, Hoi.baarbaitoa8.wark Ilmenau in Thür-, Pattlach 213 Tonfilmwände *challdtirchläl»ig fl.mmcn.ichcr. bi. » mal 15 Maler nahUo«. Rudolf Köbcrletn, Berlin SW29, GnaiaenauatraBc 10] Reklame - Diapositive Qtfo Ortmann, Kunstmaler. Hamborg. “Tool straBe 32 ptr. I Posten Filme billig abzugeben F. Schmidt, Bernburg, Gröoacrstr. 15 Ltdifspfelvorftltirer, verlässig, bestens vertraut mit Licht- und Nadeltonfilm sowie einig. Elektrizitätsanlagen (Dieselmotoren), mit Führerschein 3b, sucht sich bei bescheiden. Ansprüchen zu verändern, auch als II. Vorführer od. Chauffeur,fürReise,auch Ausland.Nebenarbeiten werd.mit ausgeführt. Vertrauliche Ao«ebote erbet uul K. M. 8IS5 an Scherlhau.. Berlin SW 68. Zimmer.tr 45-41. Vorführer Vorführer ’ W ■ cepruit, mit .11.. einichl.« mit allen einachsigen Arbeiten vertraut. Arbeiten vertraut. Sucht sssdst Stellung. Stellung, evtl. Aushilfe. Zuschriften erbeten unter K. N. 8156 an oft unter Sa. 8« ScberlSlialc Unterrichtsbeginn der Deutschen Filmschule München. Nach Ablauf der Sommer¬ ferien beginnt die Deutsche Schauspiel- und Filmschule mit ihrem Unterricht wieder am 16. August Italien kontingentiert franzö¬ sischen Film. Durch einen italienischen Kontingenterlaß, der die jährliche Filme nfuhr aus Frankreich auf 100 000 m festsetzt, also unge¬ fähr 40 Großhirne, erfahren die französischen Produzenten eine neue Enttäuschung und Ver¬ knappung ihrer Ausfuhrmög¬ lichkeiten. Man hatte immer heimlich auf den Ausbau der italienisch-französischen Film¬ beziehungen gehofft. Emil Jannings wird wieder filmen Wie wir hören, besteht die Möglichkeit, daß Emil Jannings demnächst wieder in einer gro¬ ßen Filmrolle erscheint. Es handelt sich um die Dar¬ stellung des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. im Rahmen eines Emelka-Großfilms. Eine Bestätigung dieser Nach¬ richt von der Emvlka war bei Redaktionsschluß noch nickt zu erhalten. Filmsommerfest endgültig am 14. August Das „Sommerfest der Film- prominenten“, das von der Film- und Fotoschau zu Ehren voti Max Skladanowsky am vergär, genen Sonntag in „Carlshof veranstaltet werden sollte und wegen ungünstiger Witterung abgesagt werden mußte, finde! nunmehr endgültig am kommen den Sonntag in „Carlshof" statt. ■das Akteste I IIIM-FACH BUTT I M VERLAG SCHERL* BERLIN SWE8 Berlin, den 16. August 1932 Steigende Eintrittspreise Nun kann endlich wieder einmal an dieser Stelle von einem besonders erfreulichen Ereignis berichtet werden. Das Düsseldorfer Apollo- Theater, das bekanntlich zum Ufa-Konzern gehört. hat seine Eintrittspreise um zehn bis fünfzehn Prozent erhöht, so daii die Preise im Parkett und Ersten Rang abends von 1.10 RM bis zu 3.50 RM auf¬ steigen. während nachmittags «an 0,90 RM bis 2.75 RM ge¬ fordert und bezahlt werden. Nur der Zweite Rang kostet abends 0,85 und nachmittags 0,70 RM; aber wer das alte Apollo-Theater, das jahre¬ lang als Variete- und Ope¬ rettenbühne geführt wurde, gekannt hat. weiß, daß man früher im regulären Theater- betrieb bereits für 0.50 RM einen Platz auf dem OI>mp erhalten konnte, so daß also, alles in allem genommen, das Kino heute teurer ist als das frühere Haus. Unten im Parkett werden jetzt für die verschiedenen Plätze dieselben Preise ge¬ fordert, die in den besten Zeiten als normale Nach¬ kriegspreise erhoben wurden, so daß hier eine Regelung er¬ folgt ist, die in jeder Weise als vorbildlich anzuschen ist. * Das Apollo bemerkt bei der Mitteilung über die Neu¬ regelung der Preise, daß es sich hier nicht etwa um die Erzielung eines höheren Ge¬ winnes handle, sondern daß die neuerliche Erhöhung nichts anderes darstelle als eine Angleichung an die un¬ vermeidlichen Gestehungs¬ kosten. Man ist bei einer Nach¬ kalkulation trotz des ausge¬ zeichneten Geschäftsganges zu dem Resultat gekommen, daß es mit den bisherigen Preisen einfach nicht geht, wenn man im Herbst und Winter die Betriebsreserven erübrigen will, die für ein evtl, verlustbringendes Som¬ mergeschäft notwendig sind. Im übrigen aber meint die Leitung des Theaters, die be¬ kanntlich in erster Linie in den Händen von Fritz Ge- nandt liegt, daß gerade der Auftakt der Saison, für den jedes Kino doch meist einen großen, zugkräftigen 1’ilm zur Verfügung hat. der richtige Augenblick sei, um den Hebel zur Gesundung des Geschäf¬ tes anzusetzen. Es ist außerordentlich lehrreich, von einem so er¬ fahrenen Theaterleiter gleich¬ zeitig zu hören, daß die mi¬ nimale Erhöhung vom Publi¬ kum verhältnismäßig ruhig hingenommen wurde. Wo sich bei dem einen oder andern Besucher ge¬ wisse Schwierigkeiten zeig¬ ten, waren sie leicht zu über¬ winden und sind, nach den Kassen zu urteilen, heute be¬ reits vollständig vergessen. W r geben deshalb die Düsseldrrfer Erfahrungen hier an dieser Stelle mit be- sondeiem Vergnügen wieder, we I wir hoffen, daß sic dem einer, oder andern Anreiz zur Nachahmung geben. Der ..Kincmatograph“ ge¬ hör e zu denjenigen Blättern, ode • war vielleicht das ein¬ zige Fachorgan, das immer wieder vor Preissenkungen warnte und darauf hinwies, daß »rtn sehr schnell nach unten gehen, aber nur sehr schwer wieder nach oben steigen könne. Wir haben aber schlie߬ lich. weil man uns täglich aus Theaterbesitzerkreisen schrieb, daß die Preise nicht zu Halten seien, auch einer geringen Senkung das Wort geredet, die um so eher ver¬ tretbar war. weil ja die Preis- senkungsaktion der Regie¬ rung einen solchen Schritt schließlich sogar erforderte. Wenn heute aber ein Theater wie das Apollo in Düsseldorf, das auf Massen¬ besuch angewiesen ist und mit einer ganz besonders großen Zahl von Besuchern rechnen muß. den orakti- schcn Beweis erbringt, daß ein Anziehen der Preise durchführbar ist. muß man ganz naturgemäß auch seine grundsätzliche Einstellung erneut revidieren. Schon deshalb, weil dar¬ über natürlich nicht der ge¬ ringste Zweifel sein kann, daß die katastrophalen Ver¬ hältnisse in der Industrie im letzten Jahr nicht zuletzt durch die niedrigen Eintr itts- URAUFFÜHRUNG des AAFA-LUSTSPIELS REGIE: RUDOLF WALTHER-FEIN MUSIK: BERT REISFELD UND DR. ROLF MARBOT Photographie: Guido Seeber und H. v. Kaweczinski. Bauten: Jack Rotmil und E. Hasler. Musikalische Leitung: Kapellmeister Fritz Goldschmidt. Aufnahmeleitung: Walter Tost. Ton: Hans Grimm. Tonschnitt: Ladislaus Vajda jun. In den Hauptrollen: Claire Rommer — Paul Hörbiger — Jacob Tiedtke — Ida Wüst Max Gülstorff Senta Söneland — Käthe Haack — Hugo Fischer- Koppe — Paul Morgan — Oscar Sima — Ernst Pröckl — Dorothea Thieß Volkswille, Hannover: Der lustige Spaß purzelt aus einer komischen Situation in die_ andere . . . Die lachende Laune kann den Überraschungen kaum folgen. Deutsche Filmzeitung: Man muß lachen, wenn man auch noch so griesgrämig ins Theater kommt Ulmer Tagblatt: Oie Sache ist wirklich nett und gefällt. Lachen, Lachen, Lachen. Münchener Telegrammztg.: Die derbe Lustigkeit dieses Films genießt man mit viel Behagen. Mittwoch, den 17. August PRIMUS-PALAST Potsdamer Straße preise herbeigeführt worden sind. Unnötig, abschließend zu erwähnen, daß selbstver¬ ständlich nicht überall eine Steigerung der Kassenpreise durchzuführen ist. Wo die Arbeitslosigkeit be¬ sonders drückt, wo in be¬ stimmten Industrien die Löhne stark gefallen sind, muß man sich eine Änderung der Billettpreise nach ober. aber auch weiter nach un¬ ten — doppelt und dreifach überlegen. „Zwei glückliche Tage“ (Mittwoch: Primus- Palast.) Am Mittwoch, dem 17. August, findet im Primus-Palast. Pots¬ damer Straße, die Uraufführung des Aafa-Lustspiels „Zwei glück¬ liche Tage" statt. Der Film ist nach dem bekannten Bühnen¬ stück von Schönthan und Kadel- hurg unter der Regie Rudolf W'alther-Feins gedreht worden. Manuskript: Franz Rauch und Walther-Fein. Musik: Reisfeld und Marhot. In den Hauptrol¬ len Claire Rommer. Paul Hör¬ biger. Jacob Tiedtke, Max Gülstorff. Senta Söneland, Ida \Xü-.t. Käthe Haack, Hugo Kischer-Köppe. Der Schutzverband tagt An. 12. August fand eine Vor¬ standssitzung des Schutzverban¬ des Deutscher Filmtheater statt, an der vom Vorstand die Herren Direktor Grau. Weinschenk, Schilling, Kurth, Kiinzef, außer¬ dem Herr Leo Storch und der Geschäftsführer Guttmann teil - nahmen. Die Tagesordnung für die demnächst stattfindende or¬ dentliche Mitgliederversammlung wurde durchgesprochen und eine Anzahl neuer Mitglieder aufge¬ nommen. Alle aktuellen Fra¬ gen, besonders im Hinblick auf die neue Spielzeit, waren Ge¬ genstand der Besprechung, aus¬ führlich wurde die Angelegen¬ heit der Musiktantiemen und der Konzessionierung der Licht¬ spieltheater behandelt. In der letzteren Frage wurde einmütig festgestellt, daß der Schutzver¬ band gegen eine Konzessionie¬ rung der Kinos in der von ver¬ schiedenen Seiten gewünschten „Wolkenstürmcr" künstlerisch wertvoll Der mit einmütigem Erfolg im neueröffneten Capitol am Zoo gestartete M.-G M-Film „Wol¬ kenstürmer" mit Wallace Berry und Clark Gable ist vom Voel- ger-Ausschuß für künstlerisch wertvoll erklärt worden. Nur soll man umgekehrt nicht überall nur nach der Konkurrenz schielen, die ab¬ haut. Wir wissen heute, daß da, wo A. eine große Bühnen¬ schau einführte, B. mit einem alleinigen Fiimprogramm, wenn cs richtig und zugkräf- tig gestaltet war, die größe¬ ren Einnahmen erzielte. Es ist heute fast in federn Bezirk nachzuweisen, daß die Preisschleuderei niemand auf einen grünen Zweig ge¬ Wicdcr reißt der Tod einen derjenigen Männer mitten aus der Bahn, die zu einem Teil an dem Aufbau des deutschen Films in stärkstem Maße aktiv mitgewirkt haben. Hermann Zimmer, der am Sonntagnachmittag bein Baden in Wannscc tödlich verun¬ glückte. durfte als einer der besten Kenner aller filmrecht- lichen Fragen, ganz gl:ich ob cs sich um Thcalergcschäft oder Verleih handelte, ob es .ich um deutsches oder auslär disches Recht handrlte, angesprochen Er selbst hat eine ganze Reihe wichtiger Verhandle ngci, bei denen cs auf die Kenntnis der wirtschaftlichen Zusammen¬ hänge ankam. in Amerika. Eng¬ land und Frankreich erfolgreich geführt. Ir bezug auf das internatio¬ nale Autorenrecht und in der komplizierten Tanticm .-frage galt er als spezieller Sach¬ kenner. In seinen Händen lag die Ver¬ tretung der Ufa und damit indi¬ rekt die der ganzen deutschen Filmindustrie bei den Ausein¬ andersetzungen in erster Instanz mit der Gema. Er war einer der wenigen Juristen, die im Film nicht nur das kaufmännische Rechtsobjekt sahen, sondern auch das gei¬ stig bedeutungsvolle Kultur- Propagandamittel. Uber seinen Entwicklungsgang geben folgende Daten Auskunft: Rechtsanwalt Hermann Zim¬ mer wurde am 9. November bracht hat, deshalb sollte man das Beispiel des Apollo- Theaters auch dann nach- c. Innen, wenn es der Kon¬ kurrent aus irgendeinem Grunde nicht mitmachen will. Wo der gute Wille besteht und wo man die Preiser¬ höhung in bescheidenem Um¬ fang wagen will, muß es na¬ türlich jetzt oder in den aller¬ nächsten Wochen geschehen. Wer es jetzt nicht wagt, hat den eventuellen Gewinn 1892 in Berlin geboren. Er stu¬ dierte in den Jahren 1911 bis 1914 in Berlin und Freiburg Rechtswissenschaft und Volks¬ wirtschaft. Nach dem Kriege, den er an verschiedenen Fron¬ ten Mjitgemacht h.it, war er vor¬ übergehend im Staatsdienst bei der Staatsanwaltschaft in Ber¬ lin und bei dem Finanzamt in Teltow tätig Nachdem er kurze Zeit eine eigene Rechtsanwalts¬ praxis in Verbindung mit den Rechtsanwälten Schönberger end Schimmel ausgeübt hatte, wurde er im Aktober 1920 als Syndikus bei der Engelhardt- Brauerei verpflichtet. Am 15. August 1921 trat er als Syndikus hei der Ufa ein. Am 29. August 1923 erhielt er Proku-a. und am 9. August 1928 wurde er stell¬ vertretendes Vorstaadsmitglied der Ufa. Gleichzeitig war er Vorstandsmitglied der Dculig- Film A.-G., Geschäftsführer der Messtcr-Film A.-G. und alleini¬ ges Vorstandsmitglied der Pro¬ jekt ions-A.-G.. Berlin. Außer¬ dem betreute er noch als Ge¬ schäftsführer oder Verwaltungs¬ rats- und Aufsichtsrats-Mitglied eine Reihe von Tochtergesell¬ schaften der Ufa. Die Filmindustrie w-ird seinen Namen nicht vergessen, sondern ihn manchmal nennen müssen, wenn von wichtigen Abschnitten in der Auseinandersetzung zwi¬ schen Autoren und Industrie ge¬ sprochen wird. Sein Andenken wird nicht nur bei der Ufa. sondern in allen Kreisen, die ihn kannten, in Ehren gehalten werden. in der großen Saison ver- Das Apollo - Theater in Düsseldorf nimmt augen¬ blicklich folgende Preise: Abends: Parkett und I. Rang RM 1.10, 1.40. 1.75. 2. . 2.25. 2,50, 3.—. 3.50. 11. Rang RM 0,85. Nachmittags: Parkett und I. Rang RM 0.90. 1,10, i,25. 1,40. 1.50. 1.75, 1.90, 2.25, 2,75. II. Rang RM 0,90. Glücklicher Start der Bezirksverleiher Die Metropoi-Film startet Ende der kommenden Woche gleichzeitig im UT. Kurfürsten- damm und im Titania-Palast Staglit; ihren ersten Film „Teil- nehne.' antwortet nicht", der bekanntlich in Deutschland durch Bezirksverleiher vertrie¬ be i wird. Der Film mit Dorothea Wieck Gustaf Gründgens und Gustav Dießl in den Hauptrollen ist gleichzeitig das Debüt der Re- gis5ejre Kätscher und Sorkin, die bisher auf anderen Gebieten filmisch tätig waren. Für die Produktion zeichnet Elite-Tonfilm, für den Weltver- tr.tb Cinema. Zwei Frankfurter Filmerfolge In Frankfurt zeigen zwei Filme trotz der großen Hitze — das Thermometer zeigt über dreißig Grac — einen durchschlagenden Riesenerfolg. In. Gloria-Palast läuft „Frau Lehmanns Töchter” und wird aller Voraussicht nach auch vor¬ läufig kaum abgesetzt zu wer¬ den brauchen. Im Roxy macht „Der Hexer" das Rennen. Vielleicht spricht hier außer der Qualität des Films auch die Tatsacte mit, daß das Theater über eine ausgezeichnete Venti¬ lation verfügt, die den Aulent¬ halt im Hause gerade bei großer Hitze besonders angenehm macht. In einem Teil der andern Theater wird über schlechtes Geschält geklagt. Vielleicht läßt diese Tatsache doch darauf schließen, daß es häufig nicht die Hitze, sondern das Programm ist, das im Som¬ mer das schlechte Geschäft bringt. Saisonauftakt in Stuttgart Die Schwäbische Urania kün¬ digt, wie immer, den Beginn ihrer neuen Spielzeit durch eine geschickt abgelaßte Bekannt¬ machung an alle Freunde der Filmkunst in Stuttgart an. Die zweifarbige Drucksache die man uns zusendet, wird sicherlich bei allen Stuttgartei Interessenten aufmerksame Be¬ achtung finden. Vertagter Prozeß Gestern sollte wieder eine Verhandlung in dem Prozeß Ben Fett gegen Georg Alexan¬ der stattfinden (über den er¬ sten Termin hatten wir seiner¬ zeit berichtet). Es kam aber zu keiner Verhandlung, da der Vertreter von Ben Fett, Dr. Friedmann, ausnahmsweise nicht erschienen war. Der Vorsitzende. Amtsgerichtsrat Dr. Schlichting, hatte zwar die Verhandlung einstweilen ausgesetzt, als aber Dr. Friedmann nach Verlauf einer Stunde immer noch nicht erschienen war, blieb ihm nichts anderes übrig, als auf Antrag des Prozeßvertreters von Georg Alexander, Colloredo, den Pro¬ zeß zu vertagen. Neuer Termin soM erst wieder aui Antrag einer Partei anberaumt werden. Hermann Zimmer f Unbegründete Schmalfilm-Nervosität Reg.-Ral Loew nach Landsberg versetzt. Der Staatskommissar beim Wirtschaftsverband? bayeri¬ scher Filmfabrikantcn und Vor¬ sitzende des Arbeitsausschusses des Vereins Deutsche Schau¬ spiel- und Filmschule in Mün¬ chen. Regierungsrat I. Kiasse Loew, der unlängst seinen 30. Geburtstag feierte, wurde nach Landsberg am Lech versetzt als Bezirksoberamtmann und Vorstand des dortigen Bezirks¬ amtes. Man hofft, daß er bei der geringen Entfernung Lands¬ bergs von München seine allge¬ mein anerkannte Tätigkeit auf dem Filmgebiet in den genann¬ ten Ämtern beizubehalten im¬ stande ist. Neue Kultur-Toniilme. Die Ufa hat zwei neue Kul¬ tur-Tonfilme aus dem Kultur kreis Indiens und Hinterindiens soeben fertiggestellt. Die Titel dieser Kulturfilme sind: „Nach Indien ins Tamilenland" und „Einst und jetzt in Indochina". „Frau Lehmanns Töchter" erobern die Schweiz Der erfolgreiche Kowo-Terra- Schlager „Frau Lehmanns Töch¬ ter" läuft seit dem 3. August im grollten Filmtheater Zürichs „Ci- nema Apollo" und erringt auch dort dieselben Kassenrekorde, wie er sie in ganz Deutschland Aus Dresden kommt ein Be¬ richt über die August-Versamm lung des Mitteldeutschen Be¬ zirksverbandes, auf der verschie¬ dene Schmalfilmapparate vor¬ geführt wurden, zu denen ein genauer Kenner der Materie. Wolfgang Jaensch, grundsätz¬ liche Darlegungen zu dem Thema „SchmalfHm und Theaterbesit- Es ist interessant, daß die ganze Fachpresse jetzt im An¬ schluß an das Referat eindeu¬ tig feststellt, daß die Schmal¬ film-Nervosität der Theaterbe¬ sitzer absolut unbegründet ist. Der „Kinen-atograph" kann darauf hinweisen. daß er diesen Standpunkt schon seit längerer Zeit vertreten hat. zuletzt im Leitartikel der Nummer vom 5. August, der sich gerade mit der Konkurrenzfrage in bezug auf den Schmalfilm eingehend befaßte. Zu den damals dargclegten allgemeinen Gründen fügte der Redner, ein bekannter und an¬ erkannter Fachmann, eine Reihe von technischen Gründen hinzu. Darüber hinaus wies er zah¬ lenmäßig nach, daß in dem idea¬ len Kinoland Amerika 400 ('00 Schmalfilmprojektoren in Ge¬ brauch seien, ohne daß (las Kino darunter gelitten hätte. Frankreich verwendet allein in der ländlichen Volksbiliungs- arbeit über 5000 Schmalfilmpro¬ jektoren. Als Resümee des Vortrags machte Jaensch, genau so wie wir schon vor Wochen, darauf aufmerksam, daß es viel wert¬ voller und wichtiger sei, darauf zu achten, an die Kreise An¬ schluß zu finden, die sich heute des Schmalfilms bedienen, weil ihnen das große Theater nicht zugänglich ist. Der Schmalfilm, so meinte Jaensch abschließend. inter¬ essiere höchstens breite Kreise der Jugend für den Film und schaffe den Stamm der Kino¬ besucher von morgen und über¬ morgen. Wir geben diesen Bericht, obwohl er nur Dinge bringt, die hier schon des öfteren er¬ wähnt sind, besonders gern wie¬ der. weil er uns ein Beweis da¬ für ist. daß unsere Stellung¬ nahme in wichtigen grundsätz¬ lichen Fragen sich schließlich doch sehr häufig als richtiger erweist als die Ausführungen in dieser oder jener Versammlung, die leider die Dinge immer nur vom eigenen Standpunkt aus sieh', der lediglich von der Angst getragen ist. es könnte einem anderen etwas Neues einfallen, das dann den Eigenbesitz ge¬ fährdet. Wer diese Anpassung unter¬ stützt, leistet gerade den klei¬ nen Theaterbesitzern in der Provinz einen sehr, sehr schlech¬ ten Dienst. Man muß nicht Angst vor Neuem haben, sondern selbst, nachdem man alles geprüft hat. versuchen, das Neue sich dienst¬ bar zu machen Da.: ist der Weg. der überall im Leben weiterbringt, und der auch im Kino eingesch'agen werden muß. Der „Körner"-Film der Aafa Die Aufnahmen für die Rudolf Walther-Fein-Produktion der Aafa „Theodor Körner" haben soeben in den Tempelhofer Ate¬ liers unter der Regie von Carl Boese begonnen. Für die Titelrolle des Films wurdeWilliDomgraf-Faßbacnder verpflichtet: Dorothea Wieck spielt die Rolle der Toni Adam¬ berger. Zu der weiteren Be¬ setzung gehören: Lissi Arna, Sigurd Lohde, Maria Weißner. Hans Peterhans, Heinz Klingen¬ berg, Wolfgang von Schwind. Carl Platen, Bernhard Goetzke, Sophie Ptgay, Hermann Picha. Hugo Fischei-Koppe. Dr. Man- ning, Char’es Willi Kayser. Ludwig Trautmann, Margot Ferra, Karl Auen, Elisabeth Wendt u. a. Insgesamt waren etwa 40 Einzelrollen zu be¬ setzen. Bauteil errichtet Walter Rei- mann: Heinrich Gärtner photo¬ graphier . Musikalische Lei¬ tung: Scimidt-Boelcke. Wir bringen folgende, im November 1931 veröffentlichte Erklärung der uns ver¬ traglich verbundenen Firmen erneut zur Kenntnis: „Warnung! Verschiedene Vorfälle veranlassen uns, erneut darauf hinzuweisen, daß Verstärker unseres Fabrikates für Tonfilmzwecke nur durch die Klangfilm G. m. b. H. bezogen werden können. Wer Verstärker unseres Fabrikates, die nicht durch die Klangfilm G. m. b. H. geliefert sind, für Tonfilmzwecke vertreibt oder gebraucht, läuft Gefahr, wegen Patentverletzung, gegebenenfalls Vertragsverletzung, verfolgt zu werden. Wir haben auch keinem Lizenznehmer ein Recht erteilt, unabhängig von der Klangfilm G. m. b. H. Verstärker für Tonfilmzwecke zu liefern. Die Lieferungen der TeKaDe an die Kinoton A.-G. bis Ende 1931 bleiben hiervon unberührt. AEG Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Siemens & Halske A.-G. TeKaDe Süddeutsche Telefon-Apparate-, Kabel- und Drahtwerke A.-G. Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H." Diese Erklärung gilt nach wie vor in vollem Umfange und ohne jede Einschränkung. Kein Verstärkertyp der genannten Firmen ist hiervon frei. Gegenteilige Behaup¬ tungen werden gerichtlich verfolgt. KLANGFILM G.m.b.H. VERLAG SCHERL* BERLIN £ 26. Jahrgang Berlin, den 17. August 1932 Nummer 160 Die Papierform Herr Engl, der Erste Vor¬ sitzende des Bayerischen Lichtspieltheaterbesitzer- Verbandes. veröffentlicht außer Verantwortung der Schriftleitung in einer Art von offiziösem Teil der ..Deutschen Filmzeitung" in München einen längeren Ar¬ tikel über die kommende Produktion, wie er sie sieht. Leider ist festzustellen, daß das wieder einmal mit jener mangelnden Objektivi¬ tät geschieht, die zu einem besonderen Spezifikum bei allen Verlautbarungen des süddeutschen Theaterhesit- zerführers geworden ist. Wichtig ist jedenfalls, daß Herr Engl wenigstens zugibt, daß man mit einem großen Angebot rechnen kann, das er auf 200 bis 230 Bilder be¬ ziffert. während an anderer Stelle schon über 270 Bild¬ streifen — wohlgemerkt nur große, sogenannte Haupt¬ filme — einwandfrei nach¬ gewiesen worden sind. Über diese 40 Filme wür¬ den wir mit Herrn Engl nicht streiten, weil natürlich zwi¬ schen der Papierform und dem tatsächlichen Erscheinen häufig eine gewisse Diver¬ genz herrscht. Allerdings sieht in diesem Jahre die Sache so aus. als ob wir im Laufe des Jahres eher eine größere Zahl von Bildern erhielten, als heute angekündigt sind, als weni¬ ger, weil nämlich ein großer Teil maßgebender Firmen vorläufig noch sehr zurück¬ hält und aller Wahrschein¬ lichkeit diesmal, wie auch in früheren Zeiten, im Laufe des Jahres noch mancherlei Überraschungen bringt. Jedenfalls läßt sich über die Zahl der endgültig ver¬ fügbaren Bilder mit den ver¬ schiedensten Begründungen sehr leicht streiten, so daß wir diesen Teil der Engl schen Ausführungen nicht zur Dis¬ kussion stellen wollen. Wogegen man sich jedoch wenden muß, ist die Tatsache, daß Herr Engl aus dem hohlen Handgelenk heraus die Behauptung aufstelil. daß das Kapital, das in den ein¬ zelnen Filmen investiert sei, unter den durchschnittlichen Beträgen liegt, die im vorigen Jahre aufgewendet worden sind. Diese Ansicht ist falsch und wird dadurch nicht rich¬ tiger. daß der Münchener Führer hinzufügt, Spitzen¬ filme seien in diesem Jahre überhaupt nicht da. Zunächst scheinen doch die Dinge so zu liegen, daß der Durchschnittsbetrag, der in die Fabrikation hinein- gesteckt wird, in vielen Fäl¬ len größer ist als im Vor¬ jahre. Das liegt daran, daß der größte Teil der zur Zeit und demnächst hergestellten Bil¬ der größeres Ausmaß hat als die Durchschnittsproduktion der vergangenen Epoche. Mar wird selbstverständ¬ lich mit den sogenannten Millionenfümcn etwas vor¬ sichtiger werden, weil sich leider gezeigt hat. daß der deutsche Markt selbst hei der von Herrn Engl be¬ kämpfen Quote von 32 oder 35 Prozent heute weniger gebracht hat als im Jahre vorher und wahrscheinlich bei gleichbleibender Quote auch noch weiter weniger bringen wird, weil die Be¬ sucherzahl in den einzelnen Kreisen, im Durchschnitt von ganz Deutschland betrachtet, ganz erheblich zurückgeht. Außerdem verschweigt Herr Engl, daß selbst bei gleichbleibender Besucher¬ zahl infolge der gesunkenen Preise die Verleihereinnah¬ men bei gleichbleibendem Prozentsatz erheblich niedri¬ ger sein werden, und zwar um so viel niedriger, daß selbst verminderte Produk¬ tionsrisiken damit noch lange nicht ausgeglichen sind. Wir sind absolut mit Herrn Engl einverstanden, wenn er die Ansicht vertritt, daß die Auswahl der Stoffe nicht vorsichtig genug sein kann, und wir stimmen ihm absolut zu, daß „Luise von Coburg" oder „Anneliese von Dessau" nicht ein patriotischer Stoff ..Kleine Anzeigen** im Kinematogra ph“ — bi11ig und erfolgreich im spezifischen Sinn des Wortes sein muß. Aber wir verstehen nicht, warum man gegen das „Tage¬ buch einer Frauenärztin"" oder gegen „Töchter aus guter Familie" zu Felde zieht, wenn er auf der anderen Seite den Kriminal- und Sensationsfilm bsonders willkommen heißt. Auch das, was Herr Engl über die Klamauk-Filme am Rande bemerkt, hat mehr agitatorische als praktische Bedeutung. Er soll einmal freundlichst seine Mitglieder fragen, ob sie auf Klamauk-Fi'.me, wie sie in „Schrecken der Gar¬ nison" oder in „Drei Tage Mittelarrest" an uns heran¬ gebracht v-urden. verzichten wollen. Es schein 1 , doch Millionen in Deutschland zu geben, die für — man entschuldige das Paradoxon -— wirkungsvollen Klamauk allerhand Interesse haben. Man raue das Kind nicht mit dem E'-ade ausschütten und sollte ehrlicherweise eingestehen, daß die Ein¬ führung vor. Festpreisen ab¬ solut nicht gegen das pro¬ zentuale Verleihsystem, son¬ dern zum Teil deshalb wieder in so starkem Maß Platz gegriffen hat, weil bei vielen Theaterbesitzern das prozen¬ tuale System leider aus Gründen nicht durchzuführen ist. auf die wir heute loyaler¬ weise nicht eingehen wollen. Wir registrieren aber die Begeisterung für die Fest¬ preise, weil wir darauf ver¬ weisen wollen, wenn nach ein paar Wochen oder in einigen Monaten gegen die gleiche Einrichtung zu Felde gezogen wird, weil dann noch diese Festpreise, ob¬ gleich sie bewilligt und ver¬ traglich sanktioniert wurden, zu hoch sind. Wir halten im Prinzip, das möchten wir ausdrücklich betonen, die Methode des Herrn Engl, seine Mitglieder durch Rundschreiben über die Produktion zu informie¬ ren, für absolut glücklich, sehen in einer derartigen unterstützenden Arbeit des Verbandsleiters ein dank¬ bareres Arbeitsfeld als un¬ fruchtbare Versammlungs¬ reden. Aber man sollte dann freundlichst, da es sich ja um rein wirtschaftliche Dinge handelt, etwas objektiver sein. So objektiv, wie wir es jedenfalls anderen Pro¬ blemen gegenüber sind, die wir für falsch halten, die uns zu einem Teil sogar gefähr¬ lich erscheinen, gegen die wir aber deswegen nicht gleich mit scharfem Geschütz zu Felde ziehen, weil es sich um umstrittene Dinge han¬ delt, die man in den nächsten Wochen und Monaten noch nicht restlos übersehen kann. Pariser Filmnotizen Von unserem H. J.-Korrespondenten. Aufgeklärter Diebstahl Anfang August wurden einem Kinobesitzer in der Beite Straße in Köln aus seiner Privatwoh¬ nung 34 000 RM gestohlen, die in einem Koffer aufbewahrt wurden. Der Kölner Polizei ge¬ lang es. als Täter einen im glei¬ chen Hause wohnhaften Kraft¬ wagenführer und eine Kino¬ angestellte aus der Schwalben¬ gisse zu ermitteln und festzu¬ nehmen Diese beiden hatten den gestohlenen Koffer mit dem Geld nach der Tat einen in der Senefelderstraße wohnenden Ehepaar zur Aufbewahrung über¬ geben. Nach vier Tagen wurde auf Veranlassung des Kraftwa¬ genführers das Geld an dessen Braut nach Hannover geschickt. Die Aufklärung des Diebstahls gelang dadurch, daß die als Hehlerin ebenfalls festgenom¬ mene Ehefrau, die den Koffer mit ihrem Mann in Verwahr ge¬ nommen hatte, guten Freunden von dem Geheimnis des Koffe-s erzählte. Diese guten Freunde zeigten die Sache anonym der Hannoverschen Kriminalpolizei an, die die Kölner Polizei be¬ nachrichtigte, wodurch die An¬ gelegenheit ins Ro'.len kam. Die Kriminalpolizei in Hannover konnte den KoPer mit 22 000 RM Bargeld herbeischaffen. Weiter beschlagnahmte sie Spar¬ kassenbücher, auf die rund 15 000 RM auf verschiedene Namen eingezahlt waren. Der Rest der gestohlenen Summe von 17 000 RM ist einstweilen aller¬ dings noch spurlos verschwun¬ den. Der Kraftwagenführer, die Kinoangestellte und das Ehe¬ paar wurden bereits dem Un¬ tersuchungsrichter in Köln mit¬ samt der ebenfalls verhafteten Braut des Kraftwagenführers in Hannover vorgeführt, um im Schnellverfahren abgeurteilt zu werden. „Die verkaufte Braut" zensiert. Der Reichsliga-Film der He¬ ros „Die verkaufte Braut" wurde von der Filmprüfstelle München reichszensiert und ohne Ausschnitte auch für Ju¬ gendliche freigegeben. Französisch-italienische Zu¬ sammenarbeit Jim Kay, der Direktor der neuen und schon recht aktiven Produktionsgesellschaft „Les Films de Jim Kay", hat mit dem italienischen Produzenten Faust Squadrilli einen Vertrag abgeschlossen, demzufolge ge¬ meinschaftlich in italienischer and französischer Version sechs Großfilme hergestellt werden. Diese Filme sollen zum Teil unter der Leitung vor. Faus. Squadrilli, zum Teil Jim Kays gedreht werden. Die Atelier¬ aufnahmen erfolgen in Nizza und Paris, die Außenaufnahmen in Tripolis, in italienischen Landschaften und namentlich in Venedig. Der Titel des ersten Films, mit dessen Herstellung schon in Kürze begonnen wird, lautet: „Die Priesterin Allahs" („La pretresse d'AUah"). Die Cines-Pittzluga stellt von dem für Gaumont-Franco-Film- Aubert gedrehten deutsch-fran¬ zösischen Gemeinschaftsfilm „Das Mädel von Montparnasse“ eine italienische Version her. S e n a t s k o m m i s s i o n zur Wahrnehmung der In¬ teressen der Filmindu¬ strie Der französische Senat hat eine Körperschaft gebildet, die zum ersten Male die praktische Intervention der Regierung in Filmangelegenheiten (wenn man vom Filmrat absieht, der eigent¬ lich nur gesetzberatende und schiedsrichterliche Funktionen versieht) verwirklichen soll. Der Wirtschaftsausschuß des Senats hat unter dem Vorsitz des Senators E. Cavillon die Bildung eines Sonderausschus¬ ses zur Wahrnehmung filmwirt¬ schaftlicher Interessen be¬ schlossen. Der Senator Chara- bot wurde zum Präsidenten er¬ nannt, der Senator Boivin- Champeux zum Generalsekretär. In Worten, die sich nicht ge¬ rade durch besondere Prägnanz auszeichnen, wird engekündigt, daß die Filmkommission des Se¬ nats sich auf den Boden der Praxis begeben will: „Der neue Ausschuß will sich auf das Gebiet praktischer Ver¬ wirklichungen begeben und wird seinem Aktionsprogramm be¬ stimmte reale Ziele setzen." Dem Ausschuß gehören füh¬ rende französische Persönlich¬ keiten an: Der durch seine Ge¬ setzereformen bekannte Senator Cavillon, der Großindustrielle Charabct, Boivin - Champeux Advokat des Staatsrats usw. Die Mitglieder des Filmaus¬ schusses wollen schon in Kürze ihr Aktionsprogramm der Öffent¬ lichkeit unterbreiten. Es setzt sich zur Aufgabe, der franzö¬ sischen Filmindustrie einen neuen Impuls zu verschaffen und sie zu jener Bedeutung zu bringen, die ihrer wirtschaft¬ lichen und sozialen Wichtigkeit entspricht. Die zweite Aufgabe soll sich mit der Herstellung der Fassade nach außen befassen. Der Se¬ natsausschuß ist der Ansicht, daß jeder französische Film, der die Grenzen des Landes ver¬ läßt, ein Stück französischen Geschmacks, französischen Den¬ kens und französischen intellek¬ tuellen Lebens darstelle. Der Film sei deshalb eines der mächtigsten Propagandamittel der neuen Zeit. Der Senalsausschuß ist der Ansicht, daß der Film unbe¬ dingt die Förderung und Unter¬ stützung der Regierung und der Behörden nötig habe. Der Film¬ ausschuß des Senats will die Möglichkeiten, diese Hilfe zu verwirklichen, genau s.udieren. Auch die Produzenten inter¬ essieren sich diesmal für die Sache, namentlich die Firma Pathe-Natan, die ihr Direktions¬ mitglied Midlarskv als tech¬ nischen Beirat in den neuen Ausschuß entsandt hat. Angst vordem Dubbing Die französischen Produzen- len legen die Kontingentordnung sehr zu ihren Ungunsten aus. Sie sind der Meinung, daß dieses Kontingent, das keines ist, weil es nichts Bestimmtes festsetzt, lediglich eine verschleierte Er¬ füllung der Wünsche der Licht¬ spieltheaterbesitzer nach nahe¬ zu unbeschränktem Import von gedubbten ausländischen Filmen sei. Die Produktionskreise rich¬ ten deshalb unausgesetzt Ap¬ pelle an die Öffentlichkeit und die Regierung, worin sie dar¬ legen, daß die französische Pro¬ duktion durch den Dubbingfilm die seit dem Bestand des Ton¬ films eroberte Stellung verlieren müsse und dem Ruin entgegen- gehe. Man legt immer wieder dar, daß es unmöglich sei, die Konkurrenz des Duöbingfilms auszuhalten, da er seine Herstel¬ lungskosten in der französischen Fassung bereits auf nichtfranzö¬ sischem Boden amortisiere, näm¬ lich in Belgien und der franzö¬ sischen Schweiz. Sokoloff und Pabst in Paris Wladimir Sokoloff, der in Pa¬ ris Gast der „Sociötö luternatio¬ nale du Cinöma" war, teilt der französischen Presse mit, daß er unter der Regie von Pabst in Paris zwei Filme in deut¬ scher, französischer und eng¬ lischer Sprache spielen werde. Die Regie eines dritten Films wolle er selber führen. Der Titel dieses Films ist vorläufig mit „Die phantastischen Abenteuer des Herrn X.“ festgesetzt. V FILM-FACH BUHT ” VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 26. Jahrgang Berlin, den 18. August 1932 Reform des Reichsverbandes Wenn nicht alles trügt, bereitet sich im Schoß des ..Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheaterbesitzer" eine Reorganisation vor. die von all denen, die sich für eine positive Filmpolitik des Erreichbaren einsetzen. mit großem Interesse verfolgt werden muß Die Berichte aus den Lan¬ desverbänden lassen deutlich erkennen, daß man allmäh¬ lich in allen Teilen Deutsch¬ lands dahintergekommen ist. daß die ewigen Divergenzen zwischen Verleiher und Thcaterhcsitzer nicht den Hauptinhalt aller Verbands¬ arbeit ausmachen dürfen. In Mitteldeutschland hat zum Beispiel dieser Tage der Syndikus Dr. Rosner auf die Wichtigkeit des neuen Ur¬ heberrechts hingewiesen, das vor allem dadurch für die Filmindustrie außerordentlich unangenehm werden kann, daß man den Ton wieder ein¬ mal gesondert von Bild und Wort behandeln will. Diese Trennung, die durch nichts begründet ist. würde, falls sie der Gesetzgeber sanktioniert, wieder auf eine Tantiemepflicht an die Gema hinauslaufen, die aus den hier schon oft zitierten Grün¬ den gerade zu katastrophal werden müßte. Aber dieses Thema allein ist es nicht, das zu einer Neuordnung der Dinge treibt. Es ist vielmehr die Tat¬ sache, daß es einfach unmög¬ lich ist, all die vielseitigen Angelegenheiten, die heute im Reichsverband zusammen¬ laufen und zusammenlaufen müssen, zentral, also sozu¬ sagen von einer einzigen Person aus, zu bearbeiten und zu entscheiden. Man wünscht in Mittel¬ deutschland eine gewisse De¬ zentralisation, also die Auf¬ stellung von Sachbearbeitern, die nach gewissen Richt¬ linien einzelne Spezialauf¬ gaben von sich aus selbst¬ ständig bearbeiten und wei¬ terleiten. Man erhofft sich dadurch nicht nur eine schnellere und intensivere Erledigung, son¬ dern aller Wahrscheinlich¬ keit nach auch ein stärkeres Interesse, als es im Augen¬ blick zu verzeichnen ist. * Man wünscht gleichzeitig, daß der Reichsverband in Zukunft mehr als bisher in bezug auf seinen finanziellen Bedarf Selbstversorger wird. Das bedeutet, etwas klarer ausgedrückt, daß man sich von der Refinanzierung durch die Spio unabhängiger ma¬ chen will und daß man viel¬ leicht auch keine indirekte finanzielle Unterstützung vom offiziellen Organ wünscht. Wir sind uns bewußt, daß eine E-örtz.'ung dieses Punk¬ tes in de’ Öffentlichkeit mit gewissen Schwierigkeiten verknüpft ist. Abei wir möchten keinen Zwei cl darüber lassen, daß diese stärkere Selbstfinanzie¬ rung. sosehr sie an sich zu begrüßen ist. keine Loslösung von der Spio bedeuten darf. Wir überschätzen die Be deutung des Reichsverbandes für die allumfassende Film¬ organisation in keiner Weise, aber wir glauben umgekehrt, daß auch für die Theaterbe¬ sitzer eine starke Gesamt¬ organ.sation aller Sparten der Industrie niemals so nötig war wie heute. Die stärkere oder die ge¬ samte Bedarfsdeckung der Theaterbesitzer für ihren Verband aus eigenen Kräften wird die Erhebung der Spio- Beiträgz nie überflüssig ma¬ chen oder ganz aus der Welt schaffen Es kann sich höchstens darum handeln, diese Bei¬ träge entsprechend zu er¬ mäßigen und allein für die Spio zu verwenden, wobei man sich in den Kreisen des Reichsverbandes hoffentlich darüber klar ist, daß man nicht so leicht wieder eine Möglichkeit findet, das Geld tatsächlich in die Kassen zu bekommen. Wir erinnern an jene denk¬ würdige Sitzung in Hamburg, die jetzt vielleicht bald schon ein Jahrzehnt zurückliegt und die ein starkes Zusam¬ menschmelzen des Reichsver¬ bandes brachte, weil man nur die Mitglieder aufnehmen wollte, die tatsächlich be zahlten. h mit Wolf Albach-Retty und Adele Sandrock, Ida Wüst, Otto Wallburg, Alfred Abel, Rudolf Biebrach, Blondine Ebinger, Julius Falkenstein, Heinz Gordon, Käthe Haack, Ferdinand Hart, Julius E. Herrmann, Hilde Hildebrand.. Lydia Pollmann, Oskar Sima, Kurt Vespermann, Gertrud Wolle noch dem Theaterstück „Dos schöne Abenteuer" von G. A.de Caillavet, Robert de Flers und Etienne Rey Drehbuch: Reinhold Schünzel und Emmerich Preßburger / Musik: Ralph Erwin / Texte: Fritz Rotter Musikalische Leitung: Hans Otto Borgmann / Bild: Fritz Arno Wagner, Robert Boberske / Bau: Werner Schüchting /-Ton: Herrmann Fritzsching / Schnitt:Eduard vonBorsody ✓ Aufnahmeleitung: E.von Neusser Produktion: Günther Stapenhorst Regie: Reinhold Schünzel Ufa-Tonfilm Uraufführung: Heute GLORIA-PALAST Man ist beim Reichsver- band, wenn man ehrlich sein will, erst aus allen finanziel¬ len Nöten heraus, seitdem man außer dem Zuschuß des offiziellen Organs die Rück¬ vergütung aus der Spio be- Aber schließlich sind das Fragen, die die Herren des Keichsverbandes zunächst unter sich klären müssen und die wahrscheinlich nach vielen Versuchen wieder zu der heutigen Methode zu¬ rückführen werden. Worauf es beim Reichs¬ verband unserer Auffassung nach ankommt, ist die Ein¬ haltung einer klaren Grund¬ linie. Man wird selbstverständ¬ lich die berechtigten Inter¬ essen der Theaterbesitzer nach wie vor mit aller Ener- Glück im Unglück Reinhold Schünzcl. der in¬ folge eines Unfalls, der bis jetzt noch nicht aufgeklärt ist, eine leichte Gehirnerschütterung er¬ litten hatte, ist glücklicherweise schon auf dem Weg der Besse¬ rung. Die Aufnahmen zu dem Ufa- Tonfilm „Wie sag ich's meinem Mann?', die er augenblicklich leitet, können heute fortgesetzt Ebenso wird er heute abend der Premiere seines Films „Das schöne Abenteuer’ im Gloria- Palast beiwohnen. Zur Nachahmung empfohlen Mit Rücksicht auf die Zeit¬ verhältnisse hat der Verband der Funkindustrie den alljährlich aus Anlaß der Großen Deut¬ elten Funkausstellung stattfin- Jenden Festabend abgesagt und 4.eichzeitig dem Landes-Wohl- iahrts- und Jugendamt der Stadt Berlin einen Geldbetrag ür wohltätige Zwecke zur Ver- igung gestellt. Begrüßung und Empfang der zahlreichen Ehren laste des In- und Auslandes erden somit ausschließlich im 'ahmen der offiziellen Eröff¬ nungsfeier am Freitag, dem 19. \ugusl. stattfinden. Unterricht für Mikrophon- n zehn Sprachen singen kann und seine besondere Film- teignetheit in einer ganzen Reihe von Filmen in deut- hen. französischen und eng- -chen Fassungen bewies, hat - ch jetzt entschlossen, Spe- ? ^unterricht für Mikrophon- Kesang zu erteilen. gie wahren müssen. Aber das muß auf einem Weg ge¬ schehen, der zu einer engeren Annäherung der Sparten führt und sich fernhält von Dar¬ legungen und Kundgebungen nach außen, die zu einer Diskreditierung des deut¬ schen Films in seiner Totali¬ tät führen. Es hat heute keinen Zweck, Dinge, die schon halb ver¬ gessen sind, wieder in den Vordergrund zu rücken. Un¬ sere Leser wissen, was ge¬ meint ist und was sich nicht wiederholen darf. Die verstärkte Berührung mit der Verleihpraxis, die über die Keichsliga-Film jetzt „Zwei glückliche Tage“ Zwei glückliche Stunden Fabrikat und Verleih: Aafa Manuskript. Nach dem Lustspiel von KadelSurg und Schonthan Regie: Rudolf Walther-Fein Uraufführung: Hauptrollen: Rommer. Wüst, Ticdtke. Gülstorff, Hörbiger Ton: Klingfilm Länge: 2070 Meter. 8 Akte Primus-Palast Man muß über das Berliner Publikum staunen. Bei mehr als 30 Grad sitzt es im Primus Palast und amüsiert sich könig¬ lich über die Verfilmung des alten Lustspiels von Kadelturg und Schonthan. das von den ae- rühmten zwei glücklichen Ta‘en handelt. Es geht dabei um jenen Augen¬ blick. wo Herr Friedrich be¬ schließt. ein Haus zu kaufen, und um jene Stunde, wo er f-oh ist. die Villa wieder loszuwerden Was dazwischenlicgt. kann man sich ungefähr denken Denn das ruhige Heim wird zum Mit¬ telpunkt des bewegteste! Le- Früh morgens um 5 Uhr krä¬ hen die Hähne, singen d.e Wan¬ dervögel, dudelt der Leierkasten. Wasserhähne funktionieren nicht. Wände brechen unter Hammerschlägen zusammen. Dt 1 unangenehmste und unsym¬ pathischste Besuch trudelt ein und zu guter Letzt soll noch vor dem Idyll ein Sommergarten mit Militärmusik entstehen. Dieses neue Etablissement wird aber schließlich zum Glücksfall, denn der Sohn des Restaurateurs verlobt sich mit der Tochter des Herrn Fried¬ rich und zieht in die Villa während der geplagte Rentier in die Stadt zurück flüchten Es gibt eine ganze Reihe sehr lustiger, bewegter und hübscher Bilder. Alle guten, zugkräftigen Witze von Kadelhurg bis Franz Rauch tauchen «jeder auf und bewäh¬ ren zum hundertsten Male ihre alte. ev. ige Schlagkraft. Es gibt ein paar nette Schla¬ ger von Marbot und Reisfeld. Man sieht eine glänzende Pho- togrrphie des Altmeisters Guido Seeber und bescheinigt Jakob Tiedtkc. Claire Rommer. Senta Sönelanc und Paul Hörbiger, daß sic auch diesmal wieder durch ihre routinierte, fein nuan¬ cierte Darstellungskunst dem Opu* zum Sieg verhelfen. Hs ist ein lustiger Film im Volkston. Ein Bild, das sich auf der großen populären Linie be¬ wegt und das im Primus-Palast am ersten Abend starken, ehr¬ lichen, lang anhaltenden Beifall fand. Im Beiprogramm sieht man außer den bekannten histori¬ schen Bilderbogen der Para¬ mount einen Kulturfilm, der in die Steppen Afrikas führt. Toni Attenherger hat diese Ausbeute einer größeren Expe¬ dition geschickt textiert und, so¬ weit es notwendig war, mit wirksamer Begleitmusik ver¬ sehen. Ein liebenswürdiger Auftakt zu einem liebenswürdigen Abend. Die Ufa erobert den Fernen Osten Nach längeren Verhandlungen zwischen der International Films (China) Ltd. Schanghai, vertreten durch den General¬ direktor F. C. Millington. und der Ufa-Ausländsabteilung ist ein Abkommen zustande gekom¬ men, wonach International Films die gesamte Ufa-Produktion 1931-32 und die der kommenden Saison für China, die Man¬ dschurei, Hongkong und die Philippinen erwirbt einschlie߬ lich derjenigen Filme, die von der Ufa in Gemeinschaft mit der Gaumont British bergest eilt Somit werden endlich in die¬ sem Riesengebiet auch Filme deutscher Herkunft gezeigt, nachdem hier jahrelang der amerikanische Film domin.erte. Zu bemerken ist. daß der Ab¬ schluß nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist. daß auch im Fernen Osten wiederholt von Theaterbesitzern und Kino¬ besuchern der Wunsch geäußert worden ist, auch Filme euro¬ päischen Ursprungs, insbeson¬ dere deutsche Filme, zu sehen. Der größte Teil dieser Filme wird in deutscher Sprache vor¬ geführt. erfreulicherweise hei Jen füh¬ renden Männern des Reichs¬ verbandes zu verzeichnen ist. wird wahrscheinlich nach dieser Richtung hin segens¬ reich wirken. Es wird sich zum Beispiel auch beim Heros-Verleih ge¬ zeigt haben, daß die Frage der Vorauszahlung und das Problem der Leihprozente nicht mit Schlagwortcn zu lösen ist, sondern daß die Praxis hier in vielen Fällen stärker ist als das schönste theoretische Leitmotiv. Eis ist anzuerkennen, daß man aus diesen Erfahrungen des Tages nunmehr auch die organisatorischen Konse¬ quenzen ziehen will, die hof¬ fentlich dazu beitragen, die Annäherung aller Gruppen, die siel mit dem Film be¬ fassen. zu beschleunigen und zu verstärken. „Schuf; im Morgen¬ grauen" in Paris Die f-anzösische Fassung de« Ufafilm.* „Schuß im Morgen grauen" („Coup de feu ä Taube") startet soeben in dem bekannten Boulevard-Großkino „Olympia '. Die Presse äußert sich über diesen von Serge de Poligny französisch inszenierten Film äußerst enthusiastisch. Trotz Sammerhitze und Ferien¬ stimmung füllt das Publikum das Haus bis auf den letzten Platz. Die französische Version findet in den Schauspielern An- nie Ducauc, Jean Galland. Mar¬ cel And -c und Gaston Modot ausgezeichnete Vertreter. Lichtburg Oberbausen. Die Direktion der Filmbuhne Lichtburg Oberhausen teilt uns mit, daß die Inhaber derselben nur die Herren Karl Borgsmül¬ ler und Walter Sewing sind. Die Geschäftsführung liegt in den Händen des Herrn Walther Sewing. Günther Plüschows Flieger- Schicksal im Rundfunk. Curt Weese spricht am Sonnabend, dem 20. August, um 11 Uhr vormittags im Deutschlandsender über Gün¬ ther Plüschows Fliegerschicksal. DLS. beginnt „Das erste Recht des Kindes". Dr. Fritz Wendhausen begann soeben mit den Außenaufnah¬ men zu dem DLS.-Film ..Das erste Recht des Kindes" (Aus dem Tagebuch einer Frauen¬ ärztin), dessen Drehbuch Thea v. Harbou schrieb. Die Komponisten. Will Meisel und Alex Stone komponieren die Musik zu dem Heinrich-George-Tonfilm der P.-M.-Produktion ..Schleppzug M. 17 Hermann Zimmers Beisetzung Im Krematorium Wilmersdorf fand gestern mittag die Ein¬ äscherung des auf so tragische Weise verschiedenen Rechtsan¬ walts Hermann Zimmer statt. Die Ufa-S\mphon ker leiteten die Feier stimmungsvoll mit „Ases Tod" von Grieg ein. Dann sprach Pfarrer Eichstädt und im Namen des Aufsichts¬ rats und des Vorstandes der Ufa Generaldirektor Ludwig Klitzsch. Er brachte zum Ausdruck, daß das führende große deut¬ sche Unternehmen dem Toten viel verdanke, aber noch mehr von ihm erhoffte. Er zeichnete das Bild eines Mannes, der auf einem schwie¬ rigen Gebiet rechtlichen Neu¬ landes Pfadfinder und Wegbe¬ reiter war. Noch einmal erstanden in Ludwig Klitzschs Rede Zimmers Kämpfe und Erfolge für die deutsche Filmsache, für deut¬ sche Wirtschaft, für deutsche Kultur vor unseren Augen. Der Ufa-Führer unterstrich, ehe die sterblichen Reste der heiligen Flamme übereignet wurden, noch einmal, was Zim¬ mer für die Spitzenorganisation, für den gesamten deutschen Film erkämpft und geklärt. Man schied von dem, was sterblich ist, mit der festen Überzeugung, daß nie zwischen Nachruf und Leben ein so inni¬ ger, wahrer Zusammenhang ge¬ wesen ist wie diesmal. Das Abschiedswort des Gene¬ raldirektors der Ufa: „Der Mann fiel — das Werk steht" leuchtet über seinem Andenken weiter. Thüringen und der Reichsverband Eine in Weimar abgehaltene Besprechung des Vorstandes des „Verbandes Thüringer Licht¬ spieltheaterbesitzer e. V." gab vor allem Gelegenheit, rein ver- bandspoiitische Fragen zu be¬ handeln. Ganz eingehend wurde das vielumstri.tene Rundschrei¬ ben Nr. 28 des Thüringischen Verbandes behandelt, und im übrigen wurde bei der Bespre¬ chung von Reichsverbandsange¬ legenheiten eindeutig festge stellt, daß sich der Verband Thüringen trotz seines Ausschei¬ dens aus dem Mitteldeutschen Landesverband nach wie vor als zum Reichsverband gehörend be¬ trachte. Augenblicklich läuft im Pla¬ netarium der Film „Stürme über dem Mont Blanc”. Es folgt danach „Kameradschaft”. Der „Kinrniatogriph** erscheint IC Welturaufführung der „Verkauften Braut“ Unser Münchener Dr.-M- Korrespoident berichtet: Die Reichslig. -Film startete „Die verkaufte Jraut in Welturauf¬ führung in den beiden Münche¬ ner Grolltheatern Phoebus-Pa- last und Gloria-Palast. Obwohl diese Prcniere in die heißeste Zeit dieses Jahres fällt, fand dieses Ereignis sehr gut besetzte Häuser be einem Platzangebot von 3200 Plätzen. Die in der „Verkauften Braut” angestrebt.; neue Form eines Opernfilms stieß von Anbeginn des Bildes an auf volles Ver¬ ständnis des Publikums. Sme- tanas Mus k enthusiasmierte es. und man fühlte deutlich die Stimmung wachsen bis zum dröhnende i Schlußbeifall, der eine Serie von Vorhängen er- Im Gegensatz zu der befürch¬ teten- Erwartung, daß der Opernfilm cie Längen breiter Gesänge bringen würde, ist es hier im Zusammenhang von Ma¬ nuskript (Curt Alexander), mu¬ sikalischer Bearbeitung (Theo Mackeben) und der äußerst sub¬ tilen Regie (Max Ophuls) gelun¬ gen. ein lebendig bewegtes Bild zu schaffen. Besonders beifällig aufgenommen wurde der Ein¬ fall, das berühmte Dukal nlied in eine Folge von Reitbildern aufzulösen, in denen die Duett- Partner hintereinander her¬ über die Darsteller Jarmi'a Novotna und Willy Domgraf- Faßbaender beide ohne Oper i- starallüren — und ihre Münche¬ ner und Berliner Kollegen, über die Tonfilmentdeckung des Paares Carl Vallentin und Lisi Karlstadt witd bei der Berliner Uraufführung in zehn Tagen noch Weiteres zu sagen sein. Die gesamte Münchener Presse dankt in sehr warm ge¬ haltenen Besprechungen dem Kommerzienrat Scheer und dem Produktionsleiter Ritter, daß sie es fertigbrachten, einen voll- w ertigen Münchener Kunst- und Volksfilm zu schaffen, der auch für München als Filmstadt eine Prestigeangelegenheit st. Mitteldeutsche Delegierte zu aktuellen Fragen In einer Sitzung der mittel¬ deutschen Delegierten wurden Fragen behandelt, die die kom¬ mende greße Delegiertensit¬ zung des Feichsverbandes be¬ schäftigen werden. Dazu gehört die notwendige Abänderung der alten Südfilm- vertrüge, als deren Spitzen sei¬ nerzeit die Filme „Leutnant Kalte" und „Marschall Vor wärts" vermietet wurden. Durch den Wegfall dieser Filme hat sich nach Ansicht Mitteldeutsch¬ lands der Wert der Verträge verringert. Es sei erforderlich, die durch den Wegfall der bei¬ den Filme geschädigten Theater¬ besitzer beim Neuabschtuß in entsprechender Form zu ent¬ schädigen. Ein zweiter Antrag richtet sich gegen die Entsendung eines weiteren süddeutschen Delegier¬ ten zur Spio. Schon aus Spar¬ samkeitsgründen müsse die Ver¬ tretung Süddeutschlands bei der Spio durch das Vorstandsmit¬ glied Mecklinger genau so er¬ folgen, wie das für Mitteldeutsch¬ land durch Herrn Huyras ge- Schließlich wird auch vom Reichsverband eine bessere Ver¬ teilung der Spezialaufgaben ge¬ fordert, und zwar so, daß die Erledigung bestimmter Angele¬ genheiten in einer Hand ver¬ einigt wird. Zum Thema „Lustbarkeits- sleuer“ stellte Dr. Rosner fest, daß die Steuerdenkschrift ihrer Vollendung entgegengehe. Die Erfahrungen im sommerlichen Steuerkampf lassen in noch schärferer Form als in frü- heien Jahren erkennen, daß fast alle Gemeinden für die Not¬ wendigkeit einer maßvollen Steuerpolitik kein Verständnis haben. Mehr als bisher sei also das Gewicht auf die großen Reichsaktionen zu legen. Zu dem neuen Urheberrechts¬ gesetzentwurf führte Dr Rosner aus, daß der Entwurf ganz auf die Berücksichtigung neuer tech¬ nischer Mittel, also Rundfunk, Schallplatte und Tonfilm, einge¬ stellt sei. Die Forderungen der Film¬ industrie und des Lichtspielge¬ werbes seien unberücksichtigt geblieben. Man habe das musi¬ kalische Recht vom eigentlichen kinematographischen Urheber¬ recht abgetrennt. Der Reichs¬ verband. der ja bis Ende Okto¬ ber zu dem Entwurf Stellung zu nehmen habe, werde als Haupt forderung erheben müssen, daß Verfilmungs- und Aufführungs¬ recht einheitlich sind, daß das Werknutzungsrecht für das ganze Werk an den Hersteller übergeht. Gegen die Art des Vorgehens der AdF. in der Bestellschein¬ frage hat der Landesverband beim Reichsvet'oand bereits pro¬ testiert. Im besonderen sei es auch die Art der Lösung der Spiobeitragsfrage, die zum Wi¬ derspruch herausfordern müsse Schließlich wurden noch ver¬ schiedene Vermietungsfragen be¬ sprochen und Klagen über Ver¬ mietungspraktiken geäußert. Un¬ willen hat es z. B. erregt, daß die Deutsche Universal ihren Schmeling-Film an zahlreichen Orten nicht an ihre ständigen Abnehmer, sondern an deren Konkurrenten vermietete. Lebhafte Debatten gab es auch über einen auch filmrechtlich interessanten Fall, in dem ein durch den Vertreter gemachter Abschluß von der Zentrale nicht bestätigt wurde. Beim zweiten Besuch legte der Vertreter einen Vermietungsvorschlag mit festen von seiner Firma bestimmter. Preisen vor. die der Theaterbe¬ sitzei schließlich bewilligte. Bc freundlicherweise wurde diesei neue Vertrag, obwohl er auf den Vorschlägen der Firma basierte nicht bestätigt. Die Filme wur¬ den an die Konkurrerz vermie tet, die sich bereit erklärt ha.te, dieselben Preise zu zahlen -„nd c nen erheblichen Betrag des Vertragswertes, nämlich Mark 16 000,— im voraus zu bezah¬ len. Wahrscheinlich wird die¬ ser Streiifal. noch Gegenstand Interessant war auch, was Arnold-Magdeburg (Mestbe- triebe) zur Frage der Behand¬ lung der Provinzgroßtheatei durch die Verleiher zu sagen hatte. Er stellte fest, daß die Berliner Einstellung zur soge¬ nannten Provinz oft sehr merk würdige Resultate zeitige. Es könne nicht gehen, daß z. B von einem ganz aktuellen Filn. in Berlin zahlreiche Nachspiel - theater Kopien erhalten, wäh¬ rend es trotz rechtzeitigster Dis¬ position nicht möglich war, für ein führendes Magdeburgei Theater eine Kopie des gleichen Filmes zu erhalten. Hier liegt ein Fall besonders unglücklicher Disposition, dem man aber zahl¬ reiche ähnliche zur Seite stellen „Frau Lehmanns Töchter" in Berlin und im Reich. Der erfolgreiche Carl-Heinz- Wolff-Film der Terra „Frau Lehmanns Töchter" läuft zur Zeit in Berlin mit 25 Kopien und im Reich mit 15 Kopien. In aller Theatern Berlins erreicht de: Film Besucher-Höchstzahlen, di» man sonst in der Sommersaisoi nicht gewohnt ist. „Ich bin ja so verliebt." Der Felix-Bressart-Film „Icü bin ja so verliebt . ." mit Char lotte Ander, Oskar Sima. Adel- Sandrock, Carl Meinhard, Mai ga Lion, Julius Falkenstein. Ma - Ehrlich u. a. m. in weiten-' Hauptrollen gelangt am Frc tag. dem 19. d. M., in der Al¬ hambra, Kurfürstendamm 6S zur Uraufführung. Regie Ru¬ dolf Bernauer. ch (Dien.l.g bi, Sonnabend). E zu 1.08 Mark Betlellgeld. Anzc _ücllgcld. Amcificnpreite: 35 Pf. di in NW7. Nr. 3111 — HauptachrifHeilung: „ . .. • • • lr Qticl Adele macht das Rennen „Das schöne Abenteuer'* — ein schöner Erfolg WOLF ALBACH-RETT V. ADELE SANDROCK. KÄTHE «NAGT ■ n dem UIa-Ton 1 iIin „DAS SCHONE ABENTEUER" Die neue Linie, die in den programmatischen Ausfüh¬ rungen Hugo Corrells vor einigen Monaten eine so be¬ deutende Rolle spielte, zeich¬ net sich mit jedem Ufa-Film dieses Jahres immer deut¬ licher ab. Man stützt selbstverständ¬ lich jeden Film durch ein Aufgebot allererster Namen. Läßt diesmal in dem „Schö¬ nen Abenteuer" den Liebreiz Käthe von Nagys leuchten. Stellt den eleganten, schar¬ manten Wolf Albach-Relly gebührend in den Vorder¬ grund. Aber schneidet doch das Manuskript, das von Reinhold Schünzel und Em¬ merich PreUburger stammt so geschickt zu, daß die Pointen wirkungsvoll auf das ganze Ensemble, also auch auf Otto Wallburg, fda Wüst und nicht zuletzt auf Adele Sandrock, verteilt werden. Wenn man nach dem Ein¬ druck des Premierentages urteilen darf. muH eindeutig festgestellt werden, dali die¬ ses neue Grundprinzip der Fabrikation anscheinend vom Publikum außerordentlich wohlgefällig aufgenommen wird, denn der große Erfolg des Abends muß genau so wie der erste Applaus auf offener Szene der famosen, unvergleichlichen Adele Sandrock zugesprochen wer¬ den. Es wird einmal die Auf¬ gabe einer späteren Zeit sein, die Bedeutung dieser Alt¬ meisterin deutscher Schau¬ spielkunst im einzelnen zu würdigen. Für heute sei nur bemerkt, daß sie ein glän¬ zendes, eindeutiges Beispiel dafür ist, daß es auch Char¬ genspieler gibt, die in ihrer Wirkung und Bedeutung ge¬ nau so hoch bewertet wer¬ den müssen wie die Stars, deren Namen allein, einsam und groß die erste Stelle des Vorspanns zieren. Das soll selbstverständlich nicht irgendeine Verkleine¬ rung von Leistungen oder künstlerischem und geschäft- Fabrikat und Verleih: Ufa Regie: Rcinhold Schün/.el Ton: Klangfiln) Länge: 2263 Meter. 8 Akte lichem Wert sein, sondern es ist eine aktenmäßige Fest¬ stellung, die aus den ver¬ schiedensten Gründen schlie߬ lich einmal vor aller Öffent¬ lichkeit getroffen werden muß. * Dieses amüsante, liebens¬ würdige Spiel, das se.t ge¬ stern im Gloria-Palast ab- Hauptrollen: Käthe v. Nagy. I Wolf Albach-Rctty. Adele I Sandrock. Otto Wallburg Uraufführung: Gloria-Palast rollt, nimmt ein verhältnis¬ mäßig jinf. ches. geradliniges, volkstümliches Motiv auf. Man erlebt jene alte, ewig¬ neue Geschichte, daß ein junge.i Mädel fünf Minuten vor der Hochzeit heimlich den ungeliebten Bräutigam und die Hochzeitsgesellschaft stehei läßt und dem gelieb- sen Mann ins Unbekannte folgt. Die beiden Leutchen — Käthe von N«.gy und Wolf Albach-Retty — flüchten zu¬ nächst aufs Land zu Helenes Großmutter. Werden hier ge¬ gen ihren Willen gezwungen, noch vor der Trauung die Hochzeitsnacht zu feiern, und können schließlich am ande¬ ren Morgen im Einverständ¬ nis mit allen Verwandten und mit dem verlassenen Bräuti¬ gam wenigstens die Vorbe¬ reitungen für die rechtsgül¬ tige Vereinigung auf dem Standesamt treffen. * Um so etwas auf der Bühne zu zeigen, haben sich einmal drei französische Autoren zu¬ sammengefunden. Sicher ist die Sache damals pikanter gewesen, vielleicht eindeuti¬ ger und mehr auf den Ton gestimmt, wie ihn manche Lustspieldichter als Voraus¬ setzung für den Bühnenerfolg für notwendig halten. Für den Fiim hat Schünzel die Angelegenheit mit seinen Autorkollegen mit feinsten Fingerspitzen angefaßt. Machte daraus ein Schul¬ beispiel für ein elegantes, teinsinniges und wirkungs¬ volles Filmstück das fesselt, amüsiert und Laune macht und das alle Vorzüge des Sprechfilms mit den bild- HERSTELLER: ELITE TONFILM PRODUKTION G. M. B. H., BERLIN SW 48 WELTVERTRIEB: CINEMA FILM-VERTRIEBS G. M. B. H., BERLIN SW 48, ENCKESTRASSE 6 In» Verleih für» Berlin, Ost- und Norddeutschland: Metropol - Filmverleih G. m. b. H., Berlin SW 68, Friedrichstraße 7 Rheinland und Westfalen: Rheinische Filmgesellschaft m. b. H., Köln am Rhein, Brückenstraße 15 Mitteldeutschland: Fritz Stein Film - Verleih G. m. b. H., Berlin SW 48, Friedrichstraße 13 Süddeutschland: Leo Leibholz, Tonfilmvertrieb, Frankfurt a. M., Taunusstraße 52 - 60 (Industriehaus) Dorothea Wieck Gustaf Gründgens Gustav Diessl jus van Aalten, Wladimir Sokoloff Teddy Bill, Eugen Burg u. a. Rudolf Kätscher / Marc Sorkin Produktionsleitung: C. H. Jarosy Uraufführung HEUTE U.-T. Kurfürstendamm Titania-Palast, Steglitz 1. öffentliche Vorführungen: liehen Vorzügen des Kinos vereinigt. * Gewiß, es ist nicht neu, wundervolle Naturaufnahmen nur mit Musik oder Gesang zu begleiten. Das feine, der Natur abgelauschtc Tieridyll ist schon als unterstreichen¬ des und stimmungförderndes Motiv hier und da aufgeklun¬ gen. Aber es wirkt doch imme; wieder, fesselt das Auge unc beschwingt den Sinn, wenn es so fein, anheimelnd und organisch in die Handlung verwoben wird wie hier. Es sind sozusagen sympho¬ nische Ruhepunkte in der hübsch gesteigerten Hand¬ lung Stimmunghemmende und stimmungfördernde Ele¬ mente. die wie Fermaten und kleine Pausen in der Musik wirken. Vielleicht kommen gerade bei einer derartigen Kom¬ position, die man wohl als die neue Linie betrachten darf, von der in der letzten Zeit soviel gesprochen wird, die einzelnen Pointen besser und klarer zur Geltung. Es scheint nicht ausgeschlossen, daß hier schon der endgültige Weg sich ankündigt, der uns vor einer Überhetzung des Sprechtempos im Filmstil bewahrt, die wir schaudernd am Ende der verflossenen Saison glaubten vorausahnen zu müssen. * Wenn man heute be¬ hauptet, daß es sich hier nicht nur um einen Film von Klasse, sondern um einen klassischen Film handelt, wird man einen derartigen Satz als problematisch emp¬ finden und belächeln. Aber vielleicht schon in ein, zwei Jahren, wenn auch die Kurfürstendamm-Kritik erkannt hat, daß Stoff und Methode des künstlerischen Schafiens sich genau so ge¬ wandelt haben wie die Men¬ talität des Volkes, wird man in diesem We:k etwas sehen, das von tieferer program¬ matischer Bedeutung ist, als man das heute wahrhaben will. Dabei darf nicht vergessen werden, darauf hinzuweisen, daß es ein Bild ist, das über¬ all gefallen wird. Ein Ka¬ binettstückchen, das im deut¬ schen Kinospielplan des Jahres an beachtlicher Stelle stehen wird. Ein Film, über den man sich herzlich freut. Ein Spiel mit schönen Men¬ schen in wundervoller Land¬ schaft. Lobenswerte Arbeit aller, die an dem entzückenden Opus mitwirkten. Vom Re¬ gisseur über die Schauspieler bis zu den glänzenden, bra¬ vourösen Photographen (Fritz Arno Wagner, Robert Ba- öerske) und dem geschmack¬ vollen Baumeister Werner Schlichting. Ein Film, bei dem es nur zu loben gibt. Den Ralph Erwin mit einer Musik aus¬ stattete, die zart und innig bei den idyllischen Partien, fesch und flott beim Schlager („Ins blaue Leben") klingt. Famose Filigranarbeit, die trotzdem ihre Wirkung auf die breite Masse nicht ver¬ fehlt. Ein Film, über den man sich freut, der eine Be- schwingtheit zurückläßt, die man heute doppelt braucht. In se'ner Art ein Meister¬ werk. Eine Visitenkarte bester Art für jedes Licht¬ spielhaus. Eine Bereicherung des Repertoires, wie man sie dem Kino für die kommende Spielzeit noch oft in gleicher Vollkommenheit wünschen möchte. Revolution von innen heraus Interessante Tagung in Frankfurt Die letzte Tagung des Hes sischen Landesverbandes bot wieder eine Reihe von inter¬ essanten und, wenn es nur nach den Frankfurtern ginge, revo- lutionieienden und umwälzen¬ den Bescllüssen. Zunächst wählte man eine Kommission die mit den Lei¬ tern der neuen Großtheater, den Herren Neumann und Saklikower. über eine Regelung der Eintrittspreise verhandeln soll. damit Preiskämpfe in Frankfurt vermieden werden. Dann hörte man, daß an dem Manteltarifvertrag für die Kinoangestellten ein paar wich¬ tige Änderungen vorgenommen sind, die vor allen Dingen da¬ hin gehen, daß Forderungen aus dem Arbeitsverhältnis, sei es aus Lohn, aus der Bezah¬ lung von Überstunden oder aus den sozialen Leistungen, spä- lestens innerhalb 14 Tagen, vom nächsten Lohnzahlungstag an gerechnet, vom Arbeitnehmer geltend zu machen sind. Für Tonsteurer und Schall¬ plattenbediener sind Löhne von 35 RM bis 42.50 RM pro Woche 'estgelcgt. Wegen der Sätze, die für einen zweiten Vorfüh- re r zu zahlen sind, schweben noch Verhandlungen. Hilfsarbeiter können für die Folge auch zu Arbeiten im ’ orführungsraum verwendet '‘erden. Die interessantesten Ver¬ handlungen verlegte man in die Vorstandssitzung, die im An¬ schluß an die Plenars.lzung tagte. Hier beschloß man einstim¬ mig, den Reichsverband zu er¬ suchen, ein eigenes Verbands¬ organ zu schaffen. Ein Vorschlag, der sicherlich noch ausgiebig diskutiert wer¬ den muß. Besonders dann, wenn man kein Nachrichlei.- blatt. sondern eine Zeitung zu gründen wünscht, die man dann fraglos durch Anzeigen zu erhalten wünscht, die gerade wieder eine neue Belastung des Verleihs und der Fabrika¬ tion darstellen wü'den, cie die TJ.eaterbesilzer aus naheliegen¬ den Gründen im eigenen Inter¬ esse vermeiden sollten. Einen breiten Raum in der Besprechung nahm die Frage des plastischen Films ein. die im Zusammenhang mit Plänen des Lichtspiel-Syndikats erör¬ tert wurde. Die Frankfurter befürchten neue Belastungen. Aufrichtung neuer Monopole, die man ge¬ rade in diesen schwierigen Zeiten für doppelt gefährlich und untragbar hält. Mit Rücksicht auf die ent¬ stehende-! Kosten spricht man sich auch bereits heute gegen die eventuelle Finführung eines neuen Bildformats aus, das in Amerika bereits zur Verwen¬ dung gelangt. Auch sieht der Frankfurter Verband unter Umständen die Notwendigkeit der Investierung neuer Mittel, die aber nach unserer Information nicht so erheblich sein können, daß man deswegen e : nen an sich beacht¬ lichen Fortschritt einfach konterkariert, , Daß man sich gegen den neuen Bestellschein der ADF. wandte, war selbstverständlich. Wenn wir auch im Prinzip mit den Frankfurtern darin einig gehen, daß derartige For¬ mulare zweckmäßig in gemein¬ samer Zusammenarbeit fest¬ gelegt werden, so muß doch betont werden, daß es viel¬ leicht eine Folge der Reichsver¬ bandsstatistik ist, wenn man die lheaterbesitzer jetzt vor fertige Tatsachen stellt. Im übrigen behalten wir uns vor, im Lauf der nächsten Zeit auf einzelne Punkte, die in Frankfurt angeschnitten wur den, näher einzugehen. DOLLY HAAS und WILHELM DIECELMANN in dem Tcrra-Fila „GROSSSTADTNÄCHTE- Universal allen voran die in diesem Film auch ziemliche Rolle spie>en, Hermann Thimig. auJer noch nicht bekanntgeben will T. K. bringt einen U-Boot- Spionage-Film von größten Ausmaß. Unter dem Titel „Di« Schicksal eines jun chens behandelt, da< beizugeben i Ensemble di entsteht unter dem des berühmten Po- Während Fs rfolggewohnte Spielleit« it ein Lustspiel „Papriki Abraham-Operette „Glück übel Nacht" interessiert. Dieser H.-M.-Film bringt di' erfolggcwohnte Magda Schnei der und den ausgezeichnete dem Bübnenwerk „Der Sprung in die Ehe" bearbeitet. Für die Hauptrolle dieses Films ist Franziska Gaal ver¬ pflichtet, zu der sich Paul Hör¬ biger, Margot Walter. Paul Heidemann, Senta Soneland, Fischer-Koppe, Margarete Kup¬ fer, also ein Ensemble aller¬ erster Namen, hinzugesellcn. In einem Sonderverleih er¬ scheint Fritz Längs großes Werk „Das Testament des Dr. Ma buse" und der große Brigitte- Helm-Film „Die Herrin v >n Atlantis", der bereils in einigen europäischen Ländern erfolg¬ reich uraufgeführl wurde. Als besonderen Gewinn ver¬ bucht Ma* Friedland, der deut¬ sche Repräsentant der Univer¬ sal einen Abschluß mit Prof. Piccard, der uns seinen Film vom Stratosphäreriflug zur Ver¬ fügung gestellt hat. Ein Werk, das von besonders vichtiger historische- Bedeu¬ tung werden kann. Im Beiprogramm erscheinen zwi'ilf besonders inte'essantc Kurzfilme sowie zwölf zwei- aktige Lustspiele, so daß alles getan ist, das Universal-Pro- gramm besonders interessant und vielseitig zu machen. Die Reisenden Karl Laemm- lcs werden zweifellos leichte Arbeit haben, denn cs handelt sich um ein Progiamm der Namen, der interessanten Stoffe und um Filme, die zum größten Teil so gut wie fertiggestellt sind, so daß man auch bestimmt damit rechnen kann, das zu er¬ halten, was man abschließt. Was wünscht die österreichische Provinz? Die Filmindustrie produziert bekanntlich nicht allein für die Großstadtbetriebe, sondern muß bei Herstellung eines Films zu seiner besten Auswertungsmög¬ lichkeit auch das Provinzgeschäft sehr stark in die Kalkulation einbeziehen. Aus diesem Grunde wird es sicherlich interessant sein, aus der aufmerksamen Be¬ obachtung des Repertoires eines ländlichen österreichischenThea- ters Schlüsse auf die Wünsche der Besucher von Provinzkinos Wir hatten diesen Sommer diesbezüglich Gelegenheit, die Kinoverhältnisse von Maria- Zell, dem bekannten Wallfahrts¬ ort, der nur 2000 Einwohner be¬ sitzt, aber in der Sommer- und hauptsäch.ich in der Winter¬ sportsaison von Tausenden von Fremden besucht wird, zu stu¬ dieren und aus diesem Studium heraus festzustellen, wie viel schwerer oft es der Kinobesitzer eines kleinen Ortes hat. ein er¬ folgversprechendes Repertoire zu pflegen, als der Besitzer eines Großstadtpalastes. Direktor Josef Kuß, der Be¬ sitzer der Maria-Zeller Licht¬ spiele — als Photograph von Be¬ ruf, dessen landschaftliche Auf¬ nahmen einen großen Ruf sich erworben haben. selbst eine künstlerisch empfindende Per¬ sönlichkeit, der auch einen Win¬ tersportfilm von Maria-Zell ge¬ dreht hat. den er alltäglich mit gutem Besuch in den Nachmit¬ tagsvorstellungen zeigt - -, muß in der Auswahl seines Pro¬ grammes ein besonderes Ge¬ schick bekunden, denn er hat Bedacht auf den Geschmack von vier Schichten des sein Thtate- besuchenden Publikums zu aeh- Da sind in erster Linie die zahlreichen Wallfahrer, ans allen Ländern Mitteleuropas, J'e fast nur das religiöse Programm be¬ suchen. In meiner Anwesenheit in Maria-Zell hat Direktor Kuß von religiösen Filmen das deut¬ sche Fabrikat „Das Leben Jesu" Französisch-amerika¬ nische Wirischafisver- handlungen Seit ungefähr 14 Tagen wer¬ den in aller Stille zwischen dem Quai d'Orsay und der amerika¬ nischen Botschaft in Paris Ver¬ handlungen geführt, die zum Zwecke haben, den zwischen den beiden Ländern bestehenden Handelsvertrag aus dem Jahre 18S3 (!) durch neue handelspoli¬ tische Abmachungen zu ersetzen, Die amerikanische Botschaft ist im Besitze eines vom Minister Präsidenten Herriot Unterzeich¬ neten Memorandums, das der. französischen Standpunkt fest¬ legt. Miteinbezogen in diesr, Wirtschaftsverhandlungen wer¬ den natürlich auch die einei Klärung harrenden Filmfragen. Die Amerikaner scheinen geson¬ nen zu sein, durch Druck eint, für sie günstige Interpretierung des Kontingentgesetzes zu er¬ langen. Diese Hoffnung erklärt die vorläufige frankophile Hal¬ tung in Filmfragen, die in Wi¬ derspruch steht zu den Kriegs und den von den Missionären von St. Gabriel in Afrika selbst atifgcncmmenen Missionsfilm „Bali - rloti" gespielt. Dann kommt für Maria-Zell natürlich das große Publikum der Win¬ tersportler in Betracht, da Ma¬ ria - Zell bekanntlich einer der besichtest-n Wintersportorte von Österreich ist. Diesbezüg¬ lich fand ich den wundervollen Trenkerfilm „Berge in Flammen" im Repertoire, der bei den an¬ wesenden Sommergästen großes Interesse erweckte und den Di- rekior Kuß sicher fü: sein Win¬ terpublikum in Reprise bringen wird. Für das riondäne Som¬ merpublikum werden in den Maria - Zeller Lichtspielen die ansagen, die zur Zeit der Kon- tingentberatungen laut wurden Erinnert sei auch daran, daß damals sowohl Botschaft wie amerikanische Handelskammer in Paris intervenierten. Die dies¬ maligen Verhandlungen sollen am 22. August zu Ende geführt werden. Paramount tagt Am Donnerstag, dem 18. Au¬ gust 1932, treffen sich die Mit¬ arbeiter der deutschen Para¬ mount-Organisation in Berlin im Hotel Adlon, wo unter dem Vorsitz von Gus. J. Schaefer und G. P. Vallar Besprechun¬ gen über die Produktions- und Verleihpläne der Saison 1932-33 stattfinden. DLS.-Vertretung im Saargebiet. Das DLS. hat Herrn John Davidson in Saarbrücken mit der Vertretung seiner Interes¬ sen für das Saargebiet betraut. Herr John Davidson, früher einer der führenden Theaterbe¬ sitzer des Saargebiets, ist allen saarländischen Lichtspieltheater- bes : tzern seit Jahren bestens bekannt. besten Filne der abgelaufenen Saison vo>geführt, in erster Li¬ nie natürlich deutsche Erfolg¬ filme, di erfahrungsgemäß sich das C roßstadtpublikum an sei¬ nem Erholungsort gerne Repri¬ sen vor guten Filmen ansieht. „Liebeskommando” „Marius ich geh aus und du bleibst da —", „Ihr eister Ball", „Madame hat Ausgang", um nur einige dieser Filme zu nennen, übten auch auf d »s Sommerpublikum ihre gewohnte Anziehungskraft aus. Als ich aber Herrn Kuß nach dem zugkräftigsten Genre für sein Theater befragte, war ich sehr überrascht, zu hören, daß für seir Kino, das von einem ganz großen Kreis von länd¬ licher Bevölkerung besucht wird, der Bai ernfilm der zugkräftigste ist. Dies sollte für die österreichi¬ schen und bayerischen Produ¬ zenten ein Wink sein, denn es ist sicher, daß für sehr viele österreichische und bayerische Provinztheater Bauernfilme ein ein sehr gutes Geschäft ver¬ sprechen würden. Die Maria-Zeller Lichtspiele fassen 400 Personen. Die Sitz¬ preise variieren zwischen 90 Groschen und 2 Schilling 40 Groschen, sind also höher a s in den Theatern der Wiener Peri¬ pherie, wo man bekanntlich in letzter Zeit bereits um 50 Gro¬ schen eine Vorstellung am Nachmittag besuchen konnte. Freilich denkt auch Direktor Kuß daran —- den wirtschaft¬ lichen Verhältnissen Rechnung tragend —, die Preise auch in seinem Betrieb herabzusetzen, aber nur um 20 Groschen, so daß der billigste Platz im Ma¬ ria-Zeller Kino immerhin noch teurer sein wird als der billigste Platz in den kleinen Wiener Haftet der Produzent für Unfälle der Darsteller? Von Landgerichtsrat Dr. Seil, Berlin. Wir veriWcnllirhen ilcn Artikel des lekannten Juristen, trotz- ,l.. m der Kall an sieh Wkannt ist. weil iir Bcirriitidune des l.an- .le.art.eti.xerirl.t. eine Iteil.e to„ Festst. II mren enthalt, die auch Ein interessanter Fall beschäftigte unlängs das Landesarbeits¬ gericht Berlin. Ein Schauspieler, der in einem Film die Rolle eines französischen Generals im Stabe Napoleons spielen sollte, wurde beim Besteigen seines Pferdes von e.nem anderen Pferde, das infolge des Lärms und des Gedränges scheute, gegen Brust und Gesicht geschlagen und nicht unerheblich verletzt. Der kör¬ perliche Schaden hinderte ihn eine Zeitlang, als Schauspieler tätig zu sein. Er nahm deshalb die Filmgesellschaft auf Schadens¬ ersatz in Anspruch. Seine Forderung begründete er damit, die Filmgesellschaft habe insofern fahrlässig gehandelt, als sie es an¬ gesichts der Masse der mitwirkenden Darstell >r und Pferde unter¬ lassen habe, durch geeignete Aufsichtspersonen für genügende Ordnung zu sorgen. Sie hätte sich nicht aut die Firma, die die Pferde gestellt habe, verlassen dürfen. Die Firma habe auch fünf bis acht Pferde durch einen Pferdepfleger halten lassen. Die Pferde hätten infolgedessen in dichtgedrängten Rudeln gestanden und seien sehr unruhig gewesen. Während das Arbeitsgericht in Berlin die Klage abgewiesen hatte, gab ihr das Landesarbeitsgericht in Berlin. Kammer 8. nach eingehender Beweisaufnahme durch Urteil vom 9 April 19 3 2 (108 S. 2443/31) statt. Zur Begründung führte das Gericht im wesentlichen aus: 1. Da der Vertrag zwischen Filmdarsteller und Filmgesellschaft ein Dienstvertrag sei. habe die Filmgesellschaft die Ver¬ pflichtung. die Dienstleistungen ihrer zu den F'lmaufnahmen ver¬ wandten Arbeitnehmer so zu regeln, daß sie gegen Gefahr für Leber und Gesundheit so weil geschützt seien, als es die Natur der Dienstleistungen gestattet (§ 618 BGB.). 2. Lasse sie oder einer ihrer Erfüllur gsgehil'en es bei der Er¬ füllung dieser Pflicht schuldhaft fehlen und nehme dadurch ein Darsteller an seiner Gesundheit Schaden, so hafte sie ihm dafür im Umfange der Vorschriften der §§ 842—844 BGB. für Ersatz der Arztkosten. Nachteile für den Erwerb oder das ''ort¬ kommen usw. 3. Zu den Erfüllungsgehilfen, für die die Filmgesell¬ schaft einzustehen habe, gehörten in Anwendung der Grundsätze des Urteils des Reichsgerichts vom 10. Februar 1930 auch die Firma, die die Pferde und die Pferdehalter gestellt habe, sowie die Pferdehalter selbst. 4. Hinsichtlich des Beweises des ursächlichen Zu¬ sammenhangs genüge es. wenn der Filmdarstcller einen Sach¬ verhalt darlege, der auf den ersten Blick auf ein Verschulden schließen lasse. Es sei dann Sache der Filmgesellschaft, sich zu entlasten und nachzuweisen, d iß der Unfall trotz Anwendung der im Verkehr gebotenen Sorgfalt cingetreten wäre. Daß der Kläger den Unfall erlitten habe, sei durch die Zeugen bewiesen. Es sei auch als bewiesen anzusehen, daß nicht genügend Pferdepf'eger zu.- Stelle gewesen seien und eine ziemliche Unordnung geherrscht habe. Die beklagte Filmgesellschaft habe es also unter¬ lassen. durch geeignete Aufsichtspersonen selbst fürOrdnung zu sorgen, zumal es sich um Massenauf¬ nahmen m ah 10 Champ 12 Tarzan, der Herr des Urwalds RESIDENZ-THEATER Dienstag den 23 August FRANKFURT A. M. *“ "•* 10 Champ 12 Tarzan, der Herr des Urwalds BIEBERBAU stattfindenden öffentlichen Vorführungen Die Karten gehen den Herren Theaterbesitzern von den zustän¬ digen Metro-Goldw yn-Mayer-Vertriebsslellen zu. Falls Sie keine Karten erhalten, genügt Ihr Theaterbesitzer-Ausweis als EinlaB- karte für sämtliche Vorführungen. Sonnabend veröffentlichen wir das Metro-Goldwyn-Mayer-Programm des METRO-JAHRES 1932-33 Das Produktions¬ programm der Südfilm Das neue Programm der Süd- lilm umfaßt vierzehn Filme, j Richard Oswald zeigt die \ er- f.lmung von Ferdinand Bruck- ; ners „Verbrecher', einen der { stärksten deutschen Buhnvn- | erfolge, an. Ein zweiter Os¬ wald-Film ist Emmi.! ich Kai¬ mans Operette „Gralin Ma und Thealerdireklör Hubert Marischka als Tor !. und Do¬ rothea Wieck in d* . Titelrolle. Es lolgt Artur bchmtzlers „Lie¬ belei", das von Max Ophüls mit Magda Schneider als Christine inszeniert wird. Heinz Gold¬ berg und Eugen Szatmari schrieben nach Novellen von E. A. Poe und L. Stevenson das Manuskript zu „Unheimliche Geschichten", ln diesem Film, der bereits ferliggestelit ist, sind unter der Regie Richard Oswalds die tragenden Rollen mit Paul Wegener, Harald Paul-en, Eugen Klopfer, Roma Bahr, Maria Koppcnholcr und BlanJiie Ebinger besetzt. Willy Wolif inszeniert unter dem Titel „Johann Orth" das aben- tcuei liehe Schicksal des Habs¬ burger Prinzen Johann Salva¬ tor. Irmgard Kcuns vielbeach¬ tetes Buch „Das kunstseidenc Made len" ist eine weitere Ri- chard Oswald-lszenierung. Die Tonfilm-Operette „Traum von Schönb-unn" ist in den Haupt¬ rollen mit Martha Eggerlh, Henrarn Thimig, Julia Serda, Hans Junkermann, Ernst Vere- bes, Hilde Koller besetzt. Regie: Johannes Meyer. Robert Land zeichnet für die Verfil¬ mung des Buhnenwciks von Otto Ernst Hesse „Wiederauf¬ nahme beantragt" verantwort¬ lich. des unter dem Titel „Wenn Mädchsn reifen" erscheint. Carl Lamac ist mit drei Filmen ver¬ treten, von denen der erste „Die .-eine Unschuld", ein Anny-Dndra-Film ist. während den beiden anderen Filmen. „Unsichtbare der Unterwelt" und „Geheimklub", Romane von Edgar Wallace zugrunde liegen. Pat und Patachon. die beiden populären dänischen Komiker, erscheinen in einem deutschen Sprechfiln; „Lumpenkavalie-e". den Carl ßnese inszeniert hat. Den Abschluß des Programms bilden zwei Wild-West-Filme „Banditen des Westens" und „Abrechnung am Rio Grande", sowie ein reichhaltiges Kurz¬ tonfilm-Programm mit Hans- Moser-Filmcn. Micky- und Sillv- Zeichentonfilmen. Serenissimus- Einaktern und sechs lustigen Zweiaktern, die Max Ehrlich inszeniert. Leipziger Herbstmesse Unter dem zeitgemäßen Motto „Wenn Zugaben, dann Werbe¬ geschenke!!" wird die Reklame- messe eine Kollektivwerbung für die Geschenkai tikelindustrie zeigen, deren Erzeugnisse von dem Zugabeverbot nicht betrof¬ fen werden. Prager Filmbrief Von unserem F.-A.-Korre- spondenten. Der deutsche Film in Prag. Trotz aller Angriffe seitens der radikalen tschechischen Presse, die ständig und syste¬ matisch gegen den deutschen Toniilm hetzt, überrascht die Tatsache, daß der deutsche Film in Prag nicht nur nicht zuruckgeht, sondern daß er im Gegenteil immer mehr an Aus- bieitung gewinnt. Der Lla-Ftim „Quick’' ist in den Bios „Lucerna” und „Kot- va" angelauten, und der „Feld- herrnhugel’ nach Roda Roda und Rodler wurde in der „Alfa” angesetzt, obwohl gerade gegen diesen Film vor einigen Wochen von der tschechischen Presse Sturm gelaulen wurde, da ein vertrottelter Offiziers- diener unter einem tschechi¬ schen Namen auftritt, worin die Tschechen bzw. ihre Zeitungen eine Verhöhnung der gesamten Nation sehen wollten. Nun ist der Film aber ange- lauien und erzielt trotz der unerträglichen Hitze gut be¬ suchte Hauser. Sonst laufen in Prag von deutschen Bildern: „Alpensym- ihonie , „Crock”, „Ein toller Einfall”, „Einmal will ich keine Sorgen haben”, „Keine Feier ohne Meyer Ohne Geld gehl es auch . „Auf Schritt und Triit”, Pat und Patachon „Seine Majestät der Reisende”, „Zwei in einem Auto”, „Reserve hat Ruh”, „Der F'rechdachs” und „Purpur und Waschblau”. Die neuen A-B-Ateliers am Barrandow. Die neuen A-B-Ateliers am Barrandow gehen ihrer Vollen¬ dung entgegen, und man rechtet damit, daß sie zum Staatsfeier¬ tag am 28. Oktober feierlich eröffnet werden. Der Neubau bietet einen imposanten Ein¬ druck und wurde mit Berück¬ sichtigung aller modernen Er¬ rungenschaften des Auslandes erbaut, so daB zu erwarten ist. daB Prag diesmal wirklich ein Studio von europäischen Aus¬ maßen erhält Die Baukosten betragen — ohne maschinelle Einrichtung — 9 Millionen tschechischer Kronen 1,12S Millionen RM. Als Tonfilm-Aufnahme-Appa- r atur sind zwei stabile und eine übertragbare Station Klangfilm- Tobis ausersehen. Die Gesamt¬ fläche der beiden Ateliers, die durch einen Mittelgang ge¬ trennt sind, aber gegebenen¬ falls vereinigt werden können, beträgt 55 X 35 Meter, die Bau¬ höhe 10 bis 11 Meter. HINTER FILMKULISSEN Senatorin Adele Irgendwie 1 egt im Jofa-Film- atelier in Johannisthal etwas von Senatorenwürde in der Luft. Es mag an den von Max Heilbronner erstellten Bauten liegen, die hier iür die Verfil¬ mung der musikalischen Komö¬ die von Oscar Wilde. „Bun- bury”, die a s Nostra-Film un¬ ter dem deutschen Titel „Liebe Scherz und Ernst” von der Messtro hera isgebracht wird, er mitarbeiten. Sie sind he itt bei dem Gegenspiel Georg Alexan¬ der - Adele Sandrock zugegen. Voran Georg M. Jacoby, der Chef der Orplid-Messtro. unter dessen fachkundiger Gesamt- leitung dieser Film gedreht wird. Adele ist ganz Senatorin, Alexander eingeschüchtert von Adeles inquisitorischem Blick. Rede und Widerrede zwischen Adele und Alexander wechseln Pompös. Achtung gebietend steht Adele Sandrock in ihrem Salon. Korrekte Falten werfen die Portieren, korrekte Falten wirft Adeles Seidenkleid, und nicht minder korrekt steht auf Adeles Stirn die Unmutsfalte Georg Alexander ist der Stein des Anstoßes. Adele fragt ihn, weil er um die Hand ihret Tochter, welche Charlotte An¬ der in diesem Tonfilm spielt, angehalten hat, nach Herkunft Man ist gespannt im Atelier wie vor einer Premiere. Schon vor dem Aufnahmesignal sitzen sie alle still, die an diesem wer¬ denden Oscar Wilde-Film der Messtro - Nostra - Gemeinschaft Adele schließt den Diskurs. „Ich muB gestehen — in meiner Liste heiratsfähiger Jünglinge für meine Tochter stehen Sie nicht mein Herr. Im Reisekorb gefun¬ den? Ich werde meiner Toch¬ ter eine Heirat mit einem Ge¬ päckstück, ob mit oder ohne Henkel, nicht erlauben.” Adele klingelt dem Diener und rauscht hinaus. Einige Sekunden ist noch alles ganz ruhig, da bricht wie im Theater spontan lauter Applaus in die Stille — unpro¬ grammäßig. spontan. Der Regisseur Franz Wengler mahnt zur Ruhe: „Bei der Auf¬ führung soll applaudiert wer¬ den”, meint er. Gefreiter Lehmann spielt den Postillon d’amour Krisenzeit wird zum Ammen¬ märchen, wenn die (Film-)welt des Scheins an die Arbeit geht. Alle Ateliers sind besetzt, von Althoff bis zur Ufa ist in diesen Tagen nur ein Schritt! Autokarawanen verstopfen die enge Zufahrt zum Neu- babelsberger Gelände. Torhüter in u: ' adiger Laune, Regis¬ seure. Aufnahmeleiter unauf¬ findbar, unabkömmlich! In der Kantine in Neubabels¬ berg drängen sich Massen war¬ tender Komparsen. Militär, junges Mädchenvolk, hagere Matronen, behäbige Kleinstadt¬ bürgertypen verraten den Cha¬ rakter des Films, dem unser Besuch heute gilt. Auf be¬ lebten und doch stillen Straßen geht es zu den schalldichten Riesenhallen der Ateliers. Carl Boese, in dessen Hän¬ den die Zügel der Regie liegen, dirigiert seine Akteure, Willi Hameisters Kamera steht bereit. Ein Dutzend blonder Engel, eine reizvolle Kollektion jugend¬ frischer Schönheit, ruht fried¬ lich in blütenweißen Bettchen. Plötzlich ein schriller Schrei, irgendwo aus der Kulisse. Eine Tür fliegt auf. Ein Rauhbein mit Wiener Herz, ein Postillon d'amour im Kriegerrock (Paul Hörbiger) stürzt herein, steckt der kleinen Margot (Gudrun Adi) blitzschnell den Brief des Liebsten zu, seines Zugführers und Schützlings (Fritz Albert Lieben). Da erscheint bleich und empört die Oberin des Pensionats (Gertrud Wolle), hinter ihr mit geschwungenem Besenstiel das weibliche Fak¬ totum des Hauses, die ent¬ zückende F.-au mit dem Mut zur Häßlichkeit, die ebenso drastisch-komische wie lieb¬ reizende Hauptdarstellerin Lucie Englisch. Nach Schluß der Szene be¬ grüßt man den Oberkommandie¬ renden dieser Aufnahmetagc für den Altö-F’ilm „Annemarie, die Braut der Kompagnie”: Gustav Althoff. Tonfilm auf hoher See._ Die führenden deutschen Schiffahrtsgesellschaften sind in neuester Zeit dazu übergegan¬ gen, ihre Bordkinos auf Ton¬ film umzustellen So haben d.e beulen größten deutschen Schnelldampfer „Bremen” und „Europa” vor längerer Zeit die Klangfilm-Euroton-Apparaturen in Betrieb genommen, die schon mehrere Uberseefahrten mit außerordentlichem Erfolg zu¬ rückgelegt haben. Auch auf dem Lloyddampfer „ColumF.us” werden Tonfilme mit dem Klangfilm-Koffer-Gerät vorgeführt. Neben den deutschen Passa- gierdampfern ist übrigens auch eine Reihe der größten italie¬ nischen Überseeschiffe, die Dampfer „Conte Grande'. „Conte Rosso” und „Conte Bi- ancamano” des Lloyd Sabaudo mit Klangfilm-Apparaturen aus¬ gerüstet, wobei gleichfalls bei Benutzung der „Zetton”-Appa ratur hervorragende Leistungen erzielt und höchste Zufrieden heit der Passagiere wiederholt zum Ausdruck gebracht wurde Auch holländische Schiffahrts gesellschaften haben für ihre Nordlandreisen derartige Ton¬ filmvorführungen mit Klangfilm Apparaturen bereits mit großem Erfolg vorgenommen. {Ahrbch «.nicht 54 Pf. Po.U«ilnng., t b»h,«n. tücrin lJÄMnrk B rer- »«Hj. NW7. v.flehentlich (Dienstag bi. Sonn.bend). Bc.tcllunCen in >11. hren. Hierzu IJM Mnrk Bestellgeld. Anzeigenpreise: 35 PI. die mm-Hflbc; Stellenangebote 25 Pl„ Stellcmfc.ucl. beckkonto: Berlin NW7. Nr 3111. — Hsupt.chriltlcitung: Allred Rolcnthal (Aros). Verantwortlich I Bl --Iiak. .amtlich in Berhn. - Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet Unverlangte Einscndun! Porto beiliegt. Vertag und Druck August Scherl G. m. btC Berlin SW 68. Scberlhaua. erlangte Einsendungen w S. Scberlhaua. Durch die Post 3 Mark vierte I- . 15 Plg. die tum-Hflhe. — Seiten ir die RedahUon. Dr. Robert 26. Jahrgang Berlin, den 20. August 1932 Nummer 163 Die Bedürfnisfrage Warnung vor übereilten Schritten Wie man einer Mitteilung des Berliner Verbandes ent¬ nehmen kann, scheint in klei¬ nerem Kreis wieder einmal die Idee diskutiert zu werden, für das Kinotheater in ir¬ gendeiner Form eine Art von Konzcssionicrung durch/u- führeit. Der Gedanke ist nicht neu. Er taucht seit 20 Jahren im¬ mer wieder aut. nur mit dem kleinen Unterschied, daß es früher die Behörden waren, die die Errichtung eines Ki¬ nos von der Bedürfnisfrage abhängig machen wollten, und daß jetzt die Thealerbc- sitzer von einer Beschrän¬ kung dei Kinozahl alles Heil erhoffen. Gewiß ist die schwierige Situation des Lichtspielge¬ werbes vielfach durch die allzu große Zahl von Betrie¬ ben hervorgerufen worden. Aber diese Übersetzung einzelner Städte und Bezirke wäre schon lange auf das richtige Maß zurückgeführt worden, wenn man sich rechtzeitig zu den notwendi¬ gen wirtschaftlichen Be¬ schlüssen im Theaterbesitzer¬ lager hätte aufraffen können. * Wer sich ein klares Bild über die Struktur des Licht¬ spielgewerbes in unseren Ta¬ gen machen will, hat zu¬ nächst einmal von der Tat¬ sache auszugehen, daß cs nicht einfach angeht, zwi¬ schen großen und kleinen Häusern zu unterscheiden. Letzten Endes zeigt das kleine Kino heute im Zeit¬ alter des Tonfilms dasselbe Programm in der gleichen Qualität wie das große Un¬ ternehmen, und dazu häufig noch aus rein akustischen Gründen heraus in größerer Vollendung als die Konkur¬ renz mit tausend oder zwei¬ tausend Plätzen. Die Tatsache, daß der Nachspieler einen Film vier oder sechs Wochen später an seine Besucher heranbringt, ist deshalb nicht immer und überall entscheidend dafür, daß man in heutiger Zeit ohne genaue Untersuchung des speziellen Sachverhalts eine so erhebliche Preisdiffe¬ renz als richtig und zweck¬ mäßig anerkennt, wie sie heute gerade an den Plätzen anzutreffen ist. wo so etwas wie eine Bedürfnisfrage überhaupt aktuell ist. Will man also eine Gesun¬ dung d--s deutschen bilms vom Theaterbesitz aus über¬ haupt prooagicrcn, so hat alle Artei'., wie hier immer schon beiont wurde, beim Eintritts ^reisproblem anzu- Kommen wir nämlich zu einer vernunftgemäßen Fest¬ setzung der Preise und schal¬ ten wir dann die übermäßigen Programmlängen, das Zwei¬ schlager- und Dreischlager- System, ein für allemal aus, wird von selbst ein Teil der heute bestehenden Unter¬ nehmen verschwinden und für den Rest die Bedürfnis¬ frage einfach nicht mehr ak¬ tuell sein. Es erscheint in diesem Augenblick überflüssig, die Gefahren einer Konzessionie- rung gerade in der gegen¬ wärtigen Zeit im einzelnen darzuiegen. Aber es muß doch darauf hingewiesen werden. daß man die dringend notwen¬ dige Gesundung genau so wie den angemessenen Ein¬ trittspreis durch möglichst straffe und präzise Lieferbe¬ dingungen vorbereitet und durchführt. * Wir betonen diesen Punkt in der Hauptsache deswegen, weil gerade im Augenblick wieder der Sturm gegen den Bestellschein beginnt, der, wenn man die Dinge objek¬ tiv und genau sieht, letzten Endes ein größerer Segen für die Theaterbesitzer als für die Verleiher ist. Die wirklich seriösen Ele¬ mente unter den deutschen Kinoleitern würden sich auch Die Besprechungen der gestrigen Uraufführungen „Vollblut" und „Ich bin ja so verliebt" finden unsere Leser im Innern des Blattes. bei einer viel rigoroseren i Formulierung nicht zu bekla- | gen haben, weil sie jederzeit, ! in Zukunft genau so wie in der Vergangenheit, auf das , Entgegenkommen und die I Konzilianz ihrer Lieferanten j rechnen können. Diejenigen Unternehmer ! aber, gegen die sich letzten Endes der Schrei nach einer gesetzlichen Kegelung der j Kinozahl richtet, werden sich im Lauf der Zeit von selbst | überlegen müssen, ob es j überhaupt noch möglich sein wird, weiterzuarheiten, weil sich hier gewisse Schwierig¬ keiten schon in kurzer Zeit ! bemerkbar machen, die heute durch zu Unrecht gewünschte! Kredite. Abrechnungsakro-} batik und andere Dinge mo-* ! nate- oder jahrelang ver-t | schieiert und verheimlicht | wurden. * Die unsicheren Unterneh- J men, deren Zahl in demsel¬ ben Mall steigen würde, wie sich die Verleihbedingungen | lockern, verteuern schließ- | lieh, wie hier ebenfalls schon des öfteren ausgeführt wurde, den Filmbezug im allgemei¬ nen und verhindern fraglos eine Senkung der Leihquo¬ ten, die bei gesicherten Ab¬ satzverhältnissen viel eher i und gründlicher zu errei- , chen ist. Wir haben mit Recht schon immer darüber Klage geführt, | daß sich die einzelnen be- hurdlichen Instanzen, vom i Keichsministerium bis her¬ unter zum Schutzmann, viel- zuviel um uns kümmern. Es ist darum geradezu grotesk, daß man plötzlich nach noch stärkerer behörd¬ licher Bevormundung ruft, während die Forderung einer I größeren wirtschaftlichen Freiheit die Parole der I Stunde sein müßte. Wir hoffen zuversichilicn, daß die maßgebenden Stellen im Reichsverband, die schon früher gegen Konzessionie- rung und Bedürfnisfrage ge¬ kämpft haben, auch jetzt wieder ihren Kollegen klar¬ machen, daß es ein gefähr¬ liches Spiel mit dem Feuer ist. was durch die erneute Aufrollung dieser Frage ein¬ geleitet werden soll. Man erreicht den erstreb¬ ten Zweck, der absolut an¬ zuerkennen ist, auch auf an¬ derem Weg, den man mutig beschreiten sollte, weil dann SPANNEND UND DOCH SACHLICH MENSCHLICH IN DER DARSTELLUNG EIN FILM DER WIRKLICHKEIT! PAUL RICHTER ELLEN RICHTER FRITZ KAMPERS LIZZY WALDMOLLER ELGA BRINK LUCIE HÖFLICH FRIEDRICH KAYSSLER JULIUS FALKENSTEIN ERNST BUSCH WLADIMIR SOKOLOFF HILDE HILDE¬ BRAND G. CHMARA HARRY HARDT OLLY GEBAUER WALTER STEINBECK / ERNST DUMCKE KURT LILIEN PAUL BIENSFELDT WOLFGANG ZILZER PAUL WESTERMEYER KURT FUSS ERNST BEHMER FRITZ GREINER / ELSE REVAL MANUSKRIPT: W. SOLSKI UND HANS HYAN An der Kamera Emil Schünemann / Bauten: Sohnle und Erdmann Musikalische Jlljstration: A. Strasser / Musik der Lieder: Joe Hajos Texte: Willi Wolff ' Aufnahmeleitg.: Max Paetz / Ton: Eugen Hrich Bild u.Tonschnitt: CO.Bartning / Tonaufnahmen: Tobis-Klangfilm REGIE: DR. WILLI WOLFF EINE WILLI WOLFF PRODUKTION DER ELLEN RICHTER TONFILM G. M. B. H. WELTVERTRIEB: A.B.C. FILMG.M.B.H.,MÖNCHEN VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND: S ü D F I L M A. - G. URAUFFÜHRUNG DIENSTAG ATRIUM I mit einem Schlage bei Erhal¬ tung der Wirtschaftsfreiheit auch alle die Übel beseitigt werden, gegen die man sich mit Recht über die „Bedürf- 1 nisfrage" scheinbar wenden I will. Berliner Theaterbesitzer zu aktuellen Fragen I Am Mittwoch hat eine er¬ weiterte Vorstandssitzung des | Berliner Verbandes stattgefun¬ den. an der die Herren Koch. Lilienthal. Wollenberg. Busch. S. Ehrlich. W. Ehrlich. Storch. Baumgarten, Lohde, Israel, Dr. Racz, Warschawski sowie die Herren Rechtsanwalt Dr. Eg¬ berts und Generalsekrelär Noll [ teilnahmen. | Man verhandelte in der Hauptsache über den neuen | Bestellschein, der in einer ge- | meinsamen Besprechung mit der ADF. am Montag, dem j 11 . August, erörtert werden soll. Sonst besprach man noch J schwebende Verhandlungen mit Regierungsstellen, ebenso die 1 Bedürfnisfrage, die einer ge- | setzlichen Regelung zugeführt | werden soll, sowie eine Reihe I interner Verbandsangelcgenhei- I ten. Käsemann im Tobis-Pool I Wie die Lignose-Hnrfilm jetzt | bekanntgibt, hat sie mit der Käsemann-Gruppe ein Arbeits- i abkommen zur Vermeidung I patentrechtlicher Auseinander- I Setzungen getroffen. I Die deutsche Aufnahme-Ge- | Seilschaft für Bild und Ton m. b. H. geht in Liquidation. Die fertiggestellten Käsemann-Appa¬ raturen werden von Lignose übernommen und zunächst der Ewald-Film G. m. b. H. zur Ver¬ fügung gestellt, die damit ihre zukünftige Produktion formal bei Lignose Hörfilm dreht. Erwin Käserrann wird tech¬ nisch-wissenschaftlicher Mitar¬ beiter der Tobis, während Herr Bolten-Baeckers als technisch- | kaufmännischer Beirat zur Ver¬ fügung stehen wird. Brigitte Helm im „Läufer von Marathon“. | Brigitte Helm wurde für die | weibliche Hauptrolle des Ma- 1 tador-Films „Der Läufer von [ Marathon", Regie E. A. Du- pont, verpflichtet. Hans Otto Borgmann kompo¬ niert für die Ufa. Der langjährige Kapellmei j ster der Ufa, Hans Otto Borg-’ l mann, ist jetzt mit der musika J lischen Leitung des Ufa-Ton- I films „Strich durch die Rech nung" (Produktion und Regi> Alfred Zeisler) betraut worden Zudem wird der neue Tonfilm einige Original-Kompositionen Borgmanns enthalten. Beilaffe zum „Kinematograpff“ Die Verleihtätigkeit während der ersten Tonfilmperiode 1929-1931 Von Dr. Alexander Jason, Berlin. Filme mit rd. 4 733 000 Meter, also etwa 735 Filme und 1 400000 Meter weniger. Durchschnitt¬ lich sind jährlich während der ersten Tonfilmperiode 245 Filme mit 460 000 Meter weniger auf lern deutschen Markt erschie¬ nen gegenüber der letzten Diese Entwicklung im Ge- amtangebot nach unten wäh- ead der ersten Tonfilmperiode ‘ing vor allem auf Kosten des msländischen Angebots, wie las Zahlenmaterial deutlich er- eist (vgl. Tabelle I). Während Jas Angebot an ausländischen i'imen aller Art während der tzten Stummfilmperiode 2377 >it 2599531 Meter betrug, sind ährend der ersten Tonfilm - eriode 1929/1931 nur 1625 Filme mit 1681 735 Meter, also 752 ' Jme mit rd. 1018 000 Meter ' eniger erschienen; wohin- -gen das Angebot an deut- ' hen Filmen aller Art während der ersten Tonfilmperiode eine W eigerung um etwa 20 Filme erfahren hat. Im Jahresdurchschnitt 1926 bis 1929 wurden 792 aus¬ ländische Filme zensiert gegen *42 in demjenigen der Ton- l'lmperiode 1929/1931. An deutschen Filmen wurden durch¬ schnittlich jährlich während der letzten Stummfilmperiode 2138 »ul den Markt gebracht gegen 2143 in den Jahren des Ton¬ films. Gegen ein Angebot von 77 ausländischen Lehr-, Werbe- und Kulturfilmen im Jahre 1927 steht ein solches von 135 im Jahre 1928, also auch eine über eine normale Entwicklung hin¬ ausgehende Steigerung. ln dieser bedeutenden Ver¬ schiebung in dem Angebot von Lehr-, Werbe- und Kulturfilmen in dem Jahre 1928 gegenüber 1927 sind die ersten Spuren des Tonfilms zu finden, und zwar sowohl in der heimischen Pro¬ duktion wie auch der ausländi¬ schen Belieferung. Deutlich ist dann weiter die Entwicklung des Tonfilms w ährend der ersten Tonfilmperiode zu verfolgen. w-ie dann das außergewöhnliche Angebot an diesen Filmen wie¬ der absteigt, und zwar zugun¬ sten des Spielfilms; allerdings nur hinsichtlich der eigenen Produktion, das ausländische Angebot an Lehr-, Werbe- und Kulturfilmen bleibt auf einer gewissen Höhe während der ersten Tonfilmperiode gegen¬ über der letzten Stummfilm- Während durchschnittlich iährlich während der Jahre 1926 1929 nur 101 ausländische Lehr-, Werbe- und Kulturfilme auf dem deutschen Markt er¬ schienen sind, wurden während der ersten Tonfilmperiode 225 im Jahresdurchschnitt zensiert. Trotzdem beträgt das auslän¬ dische Angebot an Lehr-. Ot’erbc- und Kulturfilmen auf Jem deutschen Markt nur etwa rund den achten Teil der eige¬ nen Belieferung. Wird der Kul¬ turfilm als Gradmesser für den Kulturwrillen der Filmindustrie angesehen, dann schneidet die deutsche Produktion außer¬ ordentlich günstig ab. (Vgl. hierzu ausführliche Angaben und Ausführungen in der Nr. 148 des „Kinematograph".) Das starke Zurückdrängen des ausländischen Angebots durch den Tonfilm spiegelt sich deutlich in den Zahlen über die langen und ku-zen Spielfi'.me (Tabelle IB u. C). Das lang¬ erstrebte Ziel der Einfuhrbe¬ schränkung. mindestens 50 Pro¬ zent des Bedarfs des heimischen Marktes selbst zu liefern, ist n'l dem Erscheinen des Tonfilms er¬ reicht. Während in den letzten drei Jahren des Stummfilms durchschnittlich jährlich 217 deutsche lange Spielfilme gegen 292 ausländische erschienen sind, betru*' das Angebot an deutschen langen Spielfilmer 158 gegen 169 ausländische wäh¬ rend der ersten Tonfilmperiode. (Ausführliche Angaben über die deutsche Produktion an Spiel¬ filmen vgl. i„ d er Nr 139 ds Blattes.) In der völligen Verschiebung im Angebot von abendfüllenden Spielfilmen vor allem läßt sich der außerordentliche Einfluß des Tonfilms und seine Entwick¬ lung am de itfichsten ablesen. (Tabelle IB.) In den letzten drei Jahren des Stummfilms be¬ trug das Gesamtangebot von langen Spielflmen durchschnitt¬ lich iährlich 510. während im Jahresdurchschnitt der Tonfilm Periode 1929 '931 nur 326 er¬ schienen. d. h das Gesamtange¬ bot an langen Spielfilmen hat sich während der ersten Ton¬ filmperiode un rund 200 Filme gegenüb' r der Zeit des stummen Spielfilms verringert. Um ent¬ scheiden zu können, wie fiese zwangsläufige Entwicklung darch den Tonfilm für die Fiimwiit- schaft sich auswirkte, muß an das seit Jahren auf dem deut¬ schen Markt herrschende Über¬ angebot mit seinen Begleit¬ erscheinungen, wie das Zwei- s ilagersystem usw., erinnert ■ --rden. Während in der Zeit o-S Überangebots so mancher Film zu früh vom Markt ver¬ schwinden mußte, ist zunächst einmal die Auswertbarkeit des einzelnen Films durch den zah¬ lenmäßigen Rückgang im Ange¬ bot gesichert, was wiederum eine Stärkung der Produktions¬ und Verleihtätigkeit im Gefolge hat. Der Rückgang im Angebot ist vor allem beim ausländischen und insbesondere dem ameri¬ kanischen Spielfilm zu ver¬ zeichnen. Während das Ange¬ bot an deutschen langen Spiel¬ filmen in der ersten Tonfilm¬ periode um durchschnittlich jährlich 59 Filme zurückging, ist dasjenige des amerikanischen langen Spielfilms um 100 und dasjenige des übrigen Auslandes um 25 zurückgegangen. Parallel mit der Stärkung der heimi¬ schen Produktionen erfolgte eine völlige Kräftcverschiebunginner- halb der internationalen Film¬ wirtschaft durch den Tonfilm, die sich sehr deutlich aus dem Zahlenmaterial über die Be¬ lieferung des deutschen Mark¬ tes ablesen läßt (Tabelle IB). Während der deutsche Markt in der letzten Stumr-filmperiode zu 42,5 Prozent durch eigene Filme beliefert und zu 39,5 Pro¬ zent vom amerikanischen und 18 Prozent vom Film aus dem übrigen Ausland beherrscht wurde, belieferte die heimische Produktion während der ersten Tonfilmperiode den eigenen Markt zu 48.4 Prozent, und der amerikanische Film wurde auf 31,3 Prozent zurückgedrängt so¬ wohl auf Kosten des eigenen Films wie auch der Filme aus dem übrigen Europa, die wäh¬ rend der ersten Tonfilmperiode eine Stärkung auf dem deut¬ schen Markt erfuhren von 18 Prozent auf 20,3 Prozent der Gesamtbelieferung. Die starken nationalen Mo¬ mente, die im Tomfilm zur Gel¬ tung kommen, haben dem amerikanischen Film seine seit Jahren beste! ende Beherr schung des europäischen Mark¬ tes stark eingeschränkt und da mit die MassenbeeinEussung durch die anglikanische Kullui abgebrochen. Die musikalisch technische Begabung des deut sehen Volkes und die inter nationale Geltung seinei Sprach- in den breiten Massen de- europäischen Ostens und Süd Ostens sicherte dem deutschen Tonfilm ein Absatzgebiet, dj- für die Produktion von aus¬ schlaggebender Bedeutung ist So wuchs gleichzeitig mit der Stärkung dei heimischen Pro¬ duktion durch den Tonfilm die Tabelle 11 Anteilnahme der einzelnen Länder an der Relief eruiur des <1 mit laniron Spielfilmen 1928/19:11. A. Lange Spielfilme (über 1000 m). rutschen Markt * Kalender ahr 1931 Kalen« lerj ihr 1930 | Ursprungsland Gesamtzahl der da \ >n Ton Gesai >‘ zahl dei da vc ii Tun Filme Meter Filme Meter Filme Meter Filme Meter 1. Deutschland. 144 353 873 142 349 942 I 4«i 348 774 |o| 2*i«) H2I 2. Amerika USA. ST» 185 258 59 134 036 79 16S 943 2*3 ti« 574 3. Dänemi.rk . 4 145 4 145 4 514 4. England. 3 ti 551 3 6 551 9 21 637 12 «07 ff. I rmkn it h. 51 6U3 21 49 398 14 33 625 5 12 781 •i. Japan. 1 2 '.26 7. Italien. 3 ti 588 3 6 588 8. Norwegen. 1 2 018 9. Österreich. 11 210 5 11 2lo IS 668 Io. Polen. 5 38.". 5 385 11. Rußland (UdSSR) . 6 12 734 1 2 798 3 5 961 12. Schweiien. 3 - in 3 7 459 13. Tschechoslowakei .... 4 9 104 4 9 104 15 30 «25 3 17 152 14. Ungarn. 2 4 92» 2 4 929 1 | 2 257 1 2 257 Deutschland. 144 353 873 142 349 «42 146 1 318 774 101 250 821 Ausland. 134 298 007 102 234 634 138 i 303 221 48 118 12*3 V. 111 linnen. 278 651 880 244 584 576 284 ! 651 995 14« 368 950 ß. Kurze Spielfilme. 1. Deutschland. 10 4 227 ti 3 297 1 404 2. Amerika USA. 12 6 204 12 ti 204 »7 51 068 3. England. — 2 1 417 4. Frankreich. — 2 1 036 6. Österreich. 2 <321 0. Rußland. 1 50« Deutschland. 10 4 227 6 3 297 1 404 Ausland. 12 6 204 12 6 204 104 55 311 Zusammen. 22 10 431 18 9 501 I 105 55 415 I I - I Kegs n 1 1 amerikanische Kurze 22 für das Jahr 1931 i Spielfilme auf dem deufscben England hat im Jahre Markt (Tabelle IC). 3 Filme auf den i Eine genaue Übersicht über Markt gebracht gegc die An.eilnahme der einzelnen 1930, Österreich 5 geg Länder an der Belieferung des Tschechoslowakei t i Markt gegen 5 deutsche Jahre 1930 und 1931 mit lan- ist von 3 für U 1931 gestiegen, da Tabelle III die in lteiitsrlilaml «iilireml «ler » ,11 die /.ensiir imssiert iialieii. sich allerdings nu Dagegen waren i sehen Produktion von 144 F men 142 Tonfilme, Amerika h unter 83 langen Spielfilm) 59 Tonfilme eingcführl. Fran (vg 1 . Tabelle II A). An der Be¬ lieferung des deutschen Mark tes mit kuizen Spielfilmen ha¬ ben im^ahrel931 nur Deutsch¬ land, und zwar mit 10 F'ilmen. worunlei 6 Tonfilme waren, und Amerika mit 12 Filmen, alles lonfi’me, teilgenommen. Um den Tonfilm in seiner die Beteiligung an der Beliefe rung des deutschen Markte Spielfilm, der von jeher der Einfuhrbeschränkung unterlag, war der kurze Spielfilm bis rum Jahre 1930 einfuhrfrei. In¬ film sehr stark auf dem deut¬ schen Markt vertreten. Mil n übrigen Aus- gen und kurzen Spielfilmen Jahre 1929 war vermittelt Tabelle III. Hinsicht¬ lich der langen Spielfilme hat Deutschland im Jahre 1931 mit 144 Filmen gegen 146 im Jahre dem Jahre 1930 ergibt sich 1930 den eigenen Markt belie- allerdings ein Sturz des i fert; Amerika hat 85 Filme ge- zu sehr ffen über die erste Ton¬ filmperiode, ist die Zusammen - stellurg auf Tabelle III erfolgt Danach ist die Entwicklung der klinischen Tonfilmproduk• tion geradezu rapide vor sich gegangen. Gegen 109 Filme im Jahre 1929 wurden 1930 269 und 1931 574 Tonfilme her¬ gestellt Dagegen lieferte Ame¬ rika 1929 47. 1930 215 und 1931 226 Tonfilme, das übrige Ausland 1929 7. 1930 50 und 1931 - 65. Aus die¬ sen Zahlen spricht die absolute Beherrschung des eigenen Produktion, sowohl hinsichtlich des Spielfilms wie auch des Lehr-, Werbe- und Kulturfilms. Zur Vervollständigung des Bildes über die erste Tonfilm¬ periode folgen ausführliche A gaben über die Anteilnahr der einzelnen Verleihfirmen dem Verleih von Tonfilmen s wie über Uraufführungen u BUKAREST. L (Rumimol Das grofje METRO - GOLD WYN - MAYER - Programm 1932-33 Elf Filme aus der Welt-Spitzenproduktion Metro - Goldwyn - Maver hat für 1932-33 elf Filme für den deutschen Markt ausgewählt. Diese Nachricht läßt aufhor- chen. denn M-G-M-Filme sind aus dem Programm des deut¬ schen Kinos nicht mehr fortzu- Man bietet in diesem Jahr: 1. Greta Garbo und Ramon Novarro in „Mata Hari" mit Lionel Barrymore, Lewis Stone. Regie George Fitzmaurice. F J. D S T R E N G H OJL T ^ 2. Greta Garbo in „Helgas Fall und Aufstieg" (Susan Le- nor) mit Clark Geble. Regie: Robert Z. Leonard. Nach dem Buch von David Graham Phil¬ lips. Diese beiden Filme, die ihren Riesenerfolg in Amerika und vielen Ländern des europäi¬ schen Kontinents bereits unter Beweis gestellt haben, lasser den Namen Greta Garbos in hellerem Licht erstrahlen denn ie. Die Garbo, diese große Schauspielerin des Films, hat in beiden Filmen die Möglich¬ keit. alle Register ihres Kön¬ nens spielen zu lassen. „Mata Die außerordentliche Gene¬ ralversammlung erledigte den einzigen Punkt der Tagesord¬ nung: Ergänzung des Auf¬ sichtsrates durch die Zuwahl von Rechtsanwalt Dr. Heide¬ mann, des früheren Vorstandes der Emelka-Theater A.-G. und des jetzigen Syndikus der Baye¬ rischen Film-G. m. b. H., sowie von Direktor Hauer von der Münchener Allgemeinen Treu- hand-A.-G. Die Zuwahl erfolgte entsprechend der Emelka- Satzung. die eine Mindestzahl Hari" Schild r' das Schicksal der glänzenden Spionin, es ist ein Film, den das Leben selbst schrieb. Ist in diesem Film ihr Partner Ramo.i Novarro, der zu den populärs <-n Fi'.mdarstellern gehört, so hat sie in „Helgas Fall und Aufstieg" in Clark Gable einen iungen Darsteller zum Gegenspieler, der in mär¬ chenhafter Kl rriere durch die Gunst des Publikums rasch zum Star wurde und der sich in Deutschland bald ebensolche Beliebtheit erringen wird wie in anderen Ländern. 3. „Wolkenrtürmer" mit Wal- lace Beerv und Clark Gable, Conrad Nagel. Dorothy Jordan, Majorie Rarrbcau und Cliff Edwards. Die kürzliche Berliner Uraufführung dieses Films brachte einer, außerordentlich starken Erfolg, der von der ge¬ samten Presse einmütig bestä¬ tigt wurde. •4 ..Verkaufte Liebe" mit Joan Crawford und Clark Gable. Regie: C'arence Brown. Diesem Film liegt ein Stoff zugrunde, der dazu angetan ist, ein breites Publikum zu begei¬ stern. Joan Crawford spielt hier e.n kleines Mädel das har¬ ter Pflicht und Arbeit entrin¬ nen will und :m Laufe einer be¬ denkenlosen Karriereniagd er¬ kennen muß. daß sie im Be¬ griffe ist. das Leben eines Man¬ nes zu vernichten, den sie wirk¬ lich liebt. Den Hintergrund der spannenden Handlung bildet eine erbitterte Wahlsch'acht. 5. ..Tarzan, der Herr des Ur¬ walds" mit Johnnv Weißmül- !er, Neil Hamilton, C. Aubrey Smith. Maureen O’Sullivan. Regie: W. S. van Dvke. Schon der Titel des Films nach dem weltbekannten Buch bildet eine gute Frfolgsvoraus- setzung. Aufregend, spannend, ateraraubend sind die Aben¬ teuer. die Tarzan, der Herr des Urwalds, zu bestehen hat. der Aufsichtsratsm'tglieJer von insgesamt fünf vorschreibt, nachdem durch die voraus¬ gegangenen Austritte lediglich drei übriggeblieben waren, näm¬ lich die Herren v. Flemming und Richard Weininger (beide Berlinl, sowie Albert Kohan (Paris). An Stelle des zurück¬ getretenen Aufsichtsratsvor¬ sitzenden, des Rechtsanwalts Dr. Friedmann (Berlin), wurde die Generalversammlung von Direktor Weininger geleitet. Insgesamt war ein Aktienkapi¬ 6. „Der Champ mit Wallace Beerv und Jackie Cooper, eine King-Vidor-Produktion, in der Irene Rieh und Rosen Ales in den weiterer, Hauptrollen er¬ scheinen. In New York und London hat der Film große Publikumsbegeisterung hervor¬ gerufen, den die Presse einmütig registrierte; der kleine Jackie Cooper übertrifft an Scharm Liebreiz und Natürlichkeit alle bekannten Filmkinder. 7. „Vollblut" mit Clark Gable. Madge Evans, Ernest Torrence. Regie: Charles Brabin. Über die Berliner Urauffüh¬ rung dieses Films, die gestern stattfand, berichten wir an an¬ derer Stelle dieser Nummer. 8. „Wenn du noch eine Tante hast" mit Marie Dreßler und Polly Moran und Anita Page und Lucien Liltlefield in den weiteren Rollen. Regie: Char. les F. Riesner. Marie D-eßler ist hier Kompagnon Pollv Mo- rans, die Inhaberin eines Schön heitssalons ist. Die arme Schwe¬ ster (Marie Dreßler) meistert die verzwicktesten Situationen und erobert ihrer Nichte nicht nur den Mann, sondern auch die Herzen des Publikums. 9. „Der Sohn des Rajah" mit Ramon Novarro, dem Conrad Nagel. Magda Evens, Majorie Rambcau und C. Aubrev Smith assistieren. Regie: J. Fcvdcr. Indien ist der faszinierende Hintergrund dieses Films, der Ramon Novarro viele neue Freunde zuführen wird, nach¬ dem sich die Beliebtheit des Darstellers strahlender junger Männergestalten durch die Vor¬ führung des tönenden „Ben Hur" aufs neue befestigt hat. 10. „Der Mut zum Glück" mit Norma Shearer in der Haupt¬ rolle. Weitere Darsteller die¬ ser Clarence - Brown - Produk¬ tion: Leslie Howard. Lionel Barrymoore, James Cleason, Clark Gable. tal von 957 480 RM durch sechs Aktionäre vertreten. Davon hatten die Bayerische Vereins¬ bank 874 000 RM und Bankier Paul W. Simon (München) in Firma Hardy & Co. 76 500 RM angemeldet. Wie die „Mün¬ chener Neuesten Nachrichten” erfahren, habe Herr Kohan seine Aktien zu spät angemel¬ det, so daß deren Zulassung zur Generalversammlung von dem Vorstand der Gesellschaft zurückgewiesen wurde. Uber die beabsichtigte Reorganisa¬ tion des Emelka-Konzerns wurde in der Generalversamm¬ lung weder Mitteilung verlangt noch gemacht. Norma Shearer, die zu den ausgesprochenen Lieblingen des deutschen Kinopublikums ge¬ hört, und die spannende Hand¬ lung bieten auch für diesen Film alle Erfolgsmerkmale. 11. Buster hat nichts zu lachen" mit Buster Kcaton. Weitere Rollen: Anita Page. Cliff Edwards. Regie: Zion Myers und Jules White. Buster Keaton liegt hier erst im Kampf mit zweihundert Lauscjungens, um dann ih< Freund zu werden. Die komi¬ schen Situationen, in die er in diesem Film gerät und wie er sie meistert, bieten die Garan¬ tie für einen vollen Lacherfolg. So bietet das Programm, das die M.-G -M. den deutschen Theaterbesitzern für die neue Saison bringt, eine reiche Aus¬ wahl interessanter Stoffe und glänzender Darsteller, die den deutschen Lichtspielhäusern in dem Kampf gegen die Ungunst der Zeitläufte starke Hilfe und in dem Warben um die Gunst des Publikums kräftiger Bei¬ stand sein weiden. Eidopobon-Kurztonhlmc. Die deutsche Eidophcn-Film G. m. b. H. erwarb für ihre Kurztonfilme die Verfilmungs¬ rechte von Franz Harpers „Das Mädchen ohne hundert Mark“ und Olly Böheims „Pit-Pit". Paul Kellers „Waldwinter" wird verfilmt. Die deutsche Eidophon Film G. m. b. H. hat die Verfil¬ mungsrechte von Paul Kellers Roman „Waldwinter" erwor¬ ben. Sie hat nunmehr an Stelle des angekündigten Films „Im Wald und auf der Heide" die¬ sen von Millionen gelesenen Roman unter dem gleichen Ti¬ tel als vierten Film in ihr dies¬ jähriges Produktionsprogramm eingesetzt. Außerordentliche G.-V.' Münchener Lichtspielkunst' A.-G. Glücklicher Bezirksverleiherstart Nun sind auch die Be/irks- verleiher mit ihrem ersten Film glücklich an die Filmölfenllich- keit gelangt. Sie bringen zunächst einen amüsant gemachten, liebens¬ würdigen, spannenden Krimi¬ nalfilm, zu dem Egon und Otto Eis gemeinsam mit RuJolf Kät¬ scher das Manuskript schrieben. Der eine Au*or hat sich mit Marc Sorkin zusammenget.1-1, um die Spielleitung zu über¬ nehmen. Die beiden Regie-Novizen zeigen gleich bei ihrem Debüt außerordentlich viel Verständ¬ nis für Bild-, Spiel- und Publi¬ kumswirkung. Sie lassen eine Detektiv¬ geschichte an uns vorüber¬ rollen. die glücklich und ori¬ ginell aufgezogen ist. Der Mauptleittragende bei den vielen Einbruchsdiebstah- len, der junge Chefingenieur, betätigt sich selbst als Krimi¬ nalist. Kommt auch beinahe zum Ziel und braucht nur im „Teilnehmer antwortet nicht" Fabrikat: El.tc-Tonfilm Hauptrollen: Dorothea Wieck, Verleih: Metropol Gust. Diessi, Gustaf Gründgcas Regie: Rudolf KaUchcr und Ton: Tobis-Klangfflm Marc Sorkin Länge: 2231 Meter, 8 Akte Uraufführung: U. T. Kurfürstendamm und Titaniapalast letzten entscheidenden Augen¬ blick Unterstützung von dem geschickten Kriminalkommissar Oskar Sima. Den Knalleffekt aber bildet das Eingreifen der Potizei- schüler und der Polizeischule. Unseres Wissens das erste¬ mal, daß man die angehenden Kriminalisten als Helfer im ent¬ scheidenden Augenblick in den Film einführt. Es ist ein Bild, reich an amü¬ santen Pointen und spannen¬ den Überraschungen. Ein Opus. das manchmal vielleicht etwas langsam dthin- plätschert. dafür aber in den entscheidenden Partien unc be¬ sonders am Schluß stärkste Konzentration und mitreißende Szenenführung aufweist. Den jungen Regisseuren stan¬ den bewährte Kralle zur Ver¬ fügung. Die Dame, die nun einmal un¬ vermeidlich zu jedem Kapital¬ verbrecher gehört, spielt Doro¬ thea Wieck mit Anstand und Würde. Den ilauptübeltäter übernahm Gustaf Gründgens und stattete ihn mit seiner sensiblen, origi¬ nellen, spezilischen Darstel¬ lungsart aus. Den lunger Chefingenieur, der «chließliih da* Rennen macht, übergab .nan Gustav Diessi, dem die Publikumssym¬ pathien merkbar vor. Anfang an in stärkstem Maße zuflogen. Unter den Chargenspielern müssen in erster Reihe Oskar Sima, dann Tibor v. Halmay und schließlich Harry Hardt genannt werden. Teddy Bill blendet ein paar Meter als österreichischer Po¬ lizeischüler auf. Truus van Aalten spielt einen verliebten Backfisch, und Carl de Vogt er¬ freut als Kriminalkommissar in einer leider nur kleinen Charge durch sympathisches Spiel. All die anderen, auch Bern¬ hard Goetzke. den man erfreut wenigstens in einer kleinen Partie wiedersieht, müssen mit einem Gesamtlob vorlieb- r.chmen. Zu bemerken nur noch die gute Photographie Franz Pla¬ ners ind Cito Slranskys Musik, die in der Hauptsache aus einen Schlager besteht, der leidet in Film selbst nicht so oft und o gut herausgearbeitet worden ist, wie es die hübsche Melodie verdient. Vollblut" Aufregende Rennen in Sonnenglut „Ich bin jo so verliebt . . ." Felix Brcssat besiegt die Hitze Fabrikat und Verleih- M -G.-M. Uraufführung: Mozartsaal Fabrikat: Flite-Tonfilm Verleih: Siegel Monopolfilm Uraufführung: Alhambra Es gibt viele amerikanische Filme, die im Rennmilieu spie¬ len. Neben der rasch zu- sammengehatienen Dutzendware viele gute. „Vollblut'’ gehört nicht zur Dutzendware, der Film ist von Charles Brabin, von dem wir schon manche gute Regic- leistung sahen, ^geschickt und spannend inszeniert. Die Schicksale des Renn¬ pferdes „Tommy Boy" halten das Publikum den ganzen Ab¬ lauf des Films hindurch in Spannung, trotz manch etwas zu ausgesponnencr Dialoge, die die Menschen zu führen haben, die charakterologisch hier viel ungünstiger abschneiden als die Pferde. Schon wenn .Tommy Boy" auf noch recht stakrigen Beinen in diese Welt tritt, ist das Mit¬ gefühl und das Inte: esse des Publikums da. Die Mutterstute hat sich bei einem Unwetter in einem Wasserloch ein Bein ge¬ brochen und durch die Anf¬ ügung vorzeitig gefohlt. Das Fohlen. aussehend wie ein Spielzeugpferdchen, wird von einem Angestellten des Ge¬ stüts, einem Neger, in seine Behausung getragen, bekommt dort die Flasche und erhält dann in einer Stute, die eben gefohlt hat, eine Pflegemutter. Das alles ist in reizenden Bil¬ dern von stärkster Puhlixums- wirkung geschildert, denn junge Tiere haben immer das Mit¬ gefühl der Menschen, die gep,en einander so roh und gefühllos sein können. Nachdem der Züchter Ridell, der ein Herz für seine Pfleg¬ linge hat, das aussichtsreic ne Pferd weggeben muß, weil er dringend Geld braucht, beginnt die Karriere von „Tommy Bo> Erst Sieg und dann Nieder¬ lagen, da gewissenlose Bur¬ schen das Letzte aus dem armen Tier herausholen wollen, weil es ihnen nur um Gewinn zu tun ist. Dann wieder in trau¬ riger Verfassung zu Ridell zu¬ rückgebracht, erholt es sich in dessen Pflege und gewinnt, neuerlichen Intrigen zum Trotz das amerikanische Derby. Und ein Liebespaar, das durch die Geschichte geht, wird durch diesen Sieg glücklich. Prachtvolle Aufnahmen, gute Darsteller: Ernest Torrence, Madge Evans und Clark Gible. das sympathische junge Paar; Lew Cody und Marie Prevost in einer übertragenen Rolle gut charakterisierend. Nicht zu vergessen ein Neger, der ein sehr guter Darsteller ist. Spannende Rennszenen. Bei dem entscheidenden Moment des Hauptrennens bricht das atemlos mitgehende Publikum spontan in Beifall aua. Bernauer und Österreicher haben sich eine abwechslungs¬ reiche Handlung erdacht, in deren Mittelpunkt Felix Bres- sart steht, der auch diesmal wieder seine sanft vertrottelte Figur durch allerlei komische Situationen trägt und damit das Parkett zu brausendem Ge¬ lächter ermuntert. Es handelt sich darum, daß l-'elix Bressart unbedingt 40 Mark auftreiben muß. da¬ mit seine Mitmieterin Käte weiterhin wohnen bleiben darf. Diese 40 Mark sind der Grund, daß Felix Bressart sich in zahllose Abenteuer stürzt. Er soll, um sie zu verdienen. Filmkomparse werden und im Frack vor der Kamera spielen. Ein Malheur mit dem Zylin¬ der bringt ihn in ein mondänes Ballhaus, wo er die Aufgabe hat, eine Selbstmörderin vor dem letzten Schritt zu be¬ wahren. Bressart muß sich im Verlauf der Handlung unter das Sofa eines Separöes flüchten, wäh¬ rend seine angebetenc Käte mit dem Generaldirektor darauf Platz nimmt. Käte aber, ein anständiges Mädchen, trinkt keinen Sekt und geht wieder in den Ball¬ saal zurück, so daß Bressart sich genötigt sieht, den Sekt nicht warm werden zu lassen und .hn auszutrinken. Bres¬ sart macht diese Schwips¬ szene, die der Höhepunkt der Handlurg ist, ganz ausgezeich¬ net. Daß die Geschichte selbst¬ verständlich ein gutes Ende nimmt, braucht nicht eigens betont zu werden. Felix Bressart zieht diesmal als Komiker die leiseren Re¬ gister. Er weiß sich geschickt zurückzchalten, verzichtet auf laute Effekte und wirkt so be¬ deutend eindringlicher und stärker. Lieb und reizend wie immer ist Charlot'e Ander. Sie zeich¬ net die Filmfigur zwar nur recht obeiflächlich. aber kommt damit der Absicht desRegisseurs nahe, als welchen wir diesmal Rudolf Bernaucr begrüßen. In Chargenrullen machen sich Oskar Sima. Adele Sandrock. Marga Lion, Heidemann. Söne- land usw. verdient. Als aufgeregten Romanschrift¬ steller begrüßte man den frühe¬ ren Theaterdirektor Carl Mein¬ hard. der mit seinem ersten Filmschritt einen Erfolg für sich buchen durfte. Musik hat Granichstaedten beigesteuert. Die Premiere in der Alhambra, die somit nach länget er Pause wieder in die Reihe der Uraufführungslhcater tritt, fand ein beifallsfreudiges Publikum. Beilage ziim „Kinematograp&” 20. Augur.t 1932 Tonfilm auf der Funkausstellung 1932 Die enge Verbundenheit der Tonfilm- und Funkindustrie, die in technischer und wirt¬ schaftlicher Hinsicht besteht, findet auf der am Freitag er- üffneten Deutschen Funkaus- •tellung 1932 ihren Ausdruck in ein» i engpn Aurstellungsgemein- sckalt der maßgebenden Firmen und Verbände beider Indu- Wie schon in den letzten Jahren, so steht auch diesmal das Fernsehproblem im Mittel¬ punkt verschiedener Sonder¬ schauen. In Halle IV zeigt die Deut¬ sche Reichspostzentralstelle in einer übersichtlichen Anord¬ nung den heutigen Stand des Fernsehens und der Fernbild- übcrtragung. Es ist interessant, fcstzustellen, daß die oft um¬ strittene Methode, den Film als Zwischenträger einzuschalten, sich bei den maßgebenden Stel¬ len durchgesetzt hat. So hat zum Beispiel die Tele- funken der. Weg erfolgreich be¬ schritten, von dem fernbildlich zu übertragenden Vorgang einen Tonfilm aufzunehmen. Wie erklärt wurde, soll dieser Tonfilm in 20 Sekunden ent¬ wickelt und vorführbereit sein. Die Vorführung des Tonfilms er¬ folgt mittels AEG.-Projektor und einem Klangfilm-Lichttongerit, die Ton Verstärkung mittels Zel- ton-Verstärker der Klangfilm. Der gesamte Vorgang, Sen¬ dung und Empfang, wird in Halle VI anschaulich gezeigt. Dort sieht man auch die übri¬ gen heute existierenden Fern¬ sehsende- und Empfangseinrich¬ tungen, die mit der Braunschen Röhre, dem Spiegelrad oder der Spiegelschraube oder der Nip- kow-Scheibe arbeiten. Neu ist ferner, daß mittels Ultrakurzwellensender (15 Kilo¬ watt, Wellenlänge 7 Meter) von Berlin aus Fernsehübertragungen heute schon drahtlos erfolgen können, was im vorigen Jahre noch nicht der Fall war. In der gleichen Halle VI be¬ findet sich auch das Tonfilm¬ kino des Deutschen Rundfunks. Die technische Einrichtung be¬ steht aus der erneuerten Klangfilm-Europa-Apparatur. Gezeigt werden u. a. der von der Ufa hergestellte Rundfunk¬ film: „Rundfunk von gestern und heute", der einen sehr interes¬ santen Überblick über die Ent¬ stehung des gesamten Sende¬ wesens vom Beginn bis zum heutigen Stand bietet. Ferner zeigt der Süddeutsche Rundfunk einen interessanten Film aus seinen Arbeitsgebiet, der von der Emelka hergestellt Beide Filme sind in jeder Be¬ ziehung, also technisch und künstlerisch, als ganz ausge¬ zeichnet zu bewerten und finden den größten Beifall des zahlrei¬ chen Publikums. In der Sonderschau des Hein- rich-Hertz-Instituts finden u. a. auch Vorführungen des neuen elektrischen Musikinstruments, genannt Trautonium, statt, die insofern interessant sind, als die Übertragung des Tons mittels eines Zetton - Verstärkers der Klang r ilm erfolgt. Neben den genannten Firmen findet man auf der Ausstellung auch noch andere Firmen, die mit der deutschen Tonfilm¬ industrie im engen Zusammen¬ hang stehen; so zum Beispiel die Firma Grawor, die ihre Lautsprecher für Tonfilmtheater zeigt, sowrie Lorenz A.-G., die neben ihren Funkgeräten auch speziell Verstärker für Tonfilm ausstellt. So ist also die Deutsche Funk, ausstellung 1932 in vielen Be¬ ziehungen auch für Interessenten aus Film- und Kinokreisen sehr besuckenswert. GENERAL-VERTRIEB: WALTER STREHLE G. M. B. H. BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 ROH täten, größere Anstrengungen zu machen. Die Firma Pathö-Natan gibt bekannt, daß zwei Filme ihrer Produktion in Tonkin laufen. Films tatistisches. Im vergangenen Monat waren in Paris 18 Filme herausge¬ bracht oder den Interessenten vorgeführt worden. 9 sind davon französischer Herkunft. Als der beste gilt allgemein der Ossofilm „Stu¬ dentenhotel ", der von nahezu Ifl MO- APPARATE ■X. ■ I X X^ und olles Zubehör Komplette Einrichtungen GRASS & WORFF Inhaber: Wolter Vollmonn KINO PROJEKTION ■ IRUN SW 68. HarhgralenstrsBe 1t _ 4 Filme, dann einen deutsch-französischen |..Uas Madi von Montparnasse"). Da¬ neben brachte diese Firma auch zwei deutsche Filme heraus: Pabsts „Kameradschaft" und den Harry-Piel-Film „Schatten der Unterwelt (gedubbt). Vandal & Delac können nur einen französischen Film auf- weisen: „Die fünf verfluchten Gentlemen'. „Der Ball" und „Madame hat Ausgang" sind nur „halbfranzösische" Filme. lauter Zwanzig,ihrigen gespielt wird und auf den Spuren von „Mädchen in Uniform" und „Emil und die Detektive" wan¬ delt. Großen Erfolg hatte auch der französische Anny-Ondra- Film „Faut-il les marier?". Die Gruppe der 9 ausländi¬ schen Filme setzt sich wie folgt zusammen: 2 deutsche Or’fcinal- filme, darunter „Das blaue Licht", der wegen seiner ge¬ ringfügigen Sprechtexte als ein nachahmenswertes Beispiel eines geradezu als „internatio¬ nal" zu bezeichnenden Films hingestellt wird. Fernerhin: 3 deutsche Dubbingfilme. dar¬ unter der Harry - Piel - Film „Schatten der Unterwelt": 1 französisch-tschechischer Film. Tonfilmwände schtlldurchli»«* fUmmenwcher. Vorführer Slnnon* and Tonfilm. 24 J.. gelernter Mrch* sucht Stellung. Erwin Bech!em, Stralsund, Bartherstr. 15. Vorführer, evpröit. allen Atbtiltn irrtraut, such I SleHuna, c.u Au.h.if. Filmschränke Bottiche, Rahmen Trockentrommeln Alfred Geyer, Hoiibcarbcitaafswcrk Ilmenau in Thür., Toatfach 213 Reklame - Diapositive Otto Ortmann, Kunstmaler. Hamburg. PooUtrafle 32 ptr. Geprüfter Vorführer Der Trenker-Film „Berge in Hammer" ist außerhalb Frank¬ reichs gedreht. Die Tobis hat d*tn Rene- Claii -Film „Uns gekört die Freiheit" und „La femme en homme" hergesteilt. Daneben hat diese Firma noch den Rutt- mann-Film „Feind im Blut" französisch gedubbt. Die amerikanischen Firmen waren, mit Ausnahme der Pa¬ ramount, nicht sehr produktiv. Die „United Artists" haben einen französischen Film ge¬ dreht: „Coeur de Lilas" unter der Regie von Anatol Litwak. Fox, Warner Bros, und Metro- Goldwyn haben keinen einzi¬ gen Film hergestcllt. Die Uni- fr****™*!??"*»/, ~Ii VERLAG SCHERL* BERLIN SW68 26. Jahrgang Berlin, den 23. August 1932 Nummer 16-1 Katholische Filmaktion CONRAD VEIDT und MADY CHRISTIANS in dem Ula-Tonlilm DER SCHWARZE HUSAR" In den letzten lagen fallen eine Reihe von Tatsachen, die es zweckmäliig erschei¬ nen lassen, die Bestrehungen um die katholische Film¬ aktion einmal im Zusammen¬ hang zu betrachten Zunächst hört man von einer Erhöhung des Gesell - schaltskapitals hei der Leo- Hlm-Aktiengesellschaft. die von 40 000 Mark auf eine Million gehen soll. Vorher findet in Ober¬ weid in der Schweiz am 8. und 0. September eine Film- konferenz der Leo-Film stall, hei der nach einer offiziellen Mitteilung dem internationa¬ len Aushau der Leo-Aklien- gescllschafl in München praktisch die Wege geebnet werden sollen. Diese Konferenz findet unlei dem Protektorat des Bischofs von St. Gallen statt und erhält damit eine Bedeu¬ tung, die weit über den pri¬ vaten Rahmen hinausgeht. Gleichzeitig wird im Rah¬ men des Katholikentages, der in der ersten Septemher- woche in Essen abgehalten wird, eine besondere Fiim- konferenz stattfinden, zu der man nicht nur die rein katho¬ lische Presse sondern alle diejenigen Journale einge- ladcn hat. die an dem Thema „Film und Filmkritik" vom spezifischen Standpunkt die¬ ser Tagung aus Interesse haben. Man muli anerkennend feststellen, daß hier eine Ak¬ tivität einsetzt, die geradezu vorbildlich ist. Um so mehr, als man aus früheren Jahren weiß, daß es letzten Endes den führenden Persönlichkei¬ ten bei all dieser Arbeit dar¬ auf ankommt, den Zusam¬ menhang mit der Industrie zu verstärken und zu ver¬ größern. Das aktive Interesse des Katholizismus am Film ist nicht neu. Es fand schon einmal um das Jahr 1914 herum einen praktischen Ausdruck in der Lichtbildern* in München-Glacbach, die aller Wahrscheinlichkeit nach an Bedeutung gewonnen hätte, wenn nicht Krieg und Nachkriegszeit die Realisie¬ rung der damaligen Pläne unmöglich gemacht hätte. Für die deutsche Film¬ industrie in ihrer Gesamtheit werden diese Pläne beson¬ ders interessant, weil es sich hier nicht um einen Kampf gegen das Kino von heute handelt, sondern lediglich um die Gewinnung eines größe¬ ren Einflusses einer bestimm¬ ten Richtung Es ist zweifellos mehr als Z'ifull. daß gerade in diesen I agvn in der „Deutschen Filmzeitung" in München eine Scie von Artikeln zu er- scl c-nen beginnt, die sich mit den wirtschaftlichen Grund¬ lagen des weltanschaulichen Filii befassen. Was bereits in der Einlei¬ tung dieser Arbeiten über die Möglichkeit einer indirekten Propiganda gesagt wird, ist außerordentlich lehrreich. Uns interessieren dabei nicil die weltanschaulichen Momente im einzelnen. Sun¬ den die große Linie, die deutlich eine außerordent¬ liche Weitherzigkeit zeigt, die deswegen hier feslgehalten werten soll, weil mau selbst¬ verständlich das gleiche Recht auch iür weltanschau¬ liche Dinge verlangen muh. die nicht in der Richtung der Katholischen Aktion liegen. An sich muß man selbst¬ verständlich vom Durch¬ schnittsspielfilm. der sich an alle Kreise des deutschen Volkes richtet, absolute Ob¬ jektivität und Unparteilich¬ keit verlangen. Aber es gibt Filme, die be¬ wußt und mit Recht an das nationale Gefühl appellieren und denen man von Zen¬ trumsseite aus nicht immer so großzügig gegenüberstand, wie das jetzt von Filmen ver¬ langt wird, die teils der inne¬ ren, teils der äußeren Mission in weitestem Umfang des Be¬ griffes dienen sollen. Wer sich noch an jene Vorkriegszeiten erinnert, weiß, daß das Programm der alten Lichtbilderci mit außer- Kinogestühl, neu und gebraucht? — „Kleine Anzeigen“ im „Kin ematograph'M ordentlich viel Geschick zu- sammengestellt war. Der deutsche Kulturfilm, der damals noch in den Kin¬ derschuhen war. verdankt dem München-Gladhacher Institut manch wertvolle Un¬ terstützung. Aber die Zeiten haben sich wesentlich geändert. Der deutsche Film ist größer, in¬ ternationaler geworden und wirkt heute viel mehr als da¬ mals in die Breite und in die Tiefe. Die wirtschaftliche Bedeu¬ tung des deutschen Films in seiner Gesamtheit, von den Apparaturen über Produk¬ tion und Verleih bis zum Kino, ist gewachsen und stellt heute einen so wichti¬ gen Faktor im Rühmen der deutschen Volkswirtschaft dar. daß man alle Unter¬ nehmungen. die auf einen wirtschaftlichen Zweck ab¬ zielen. besonders pfleglich behandeln muß. Es wäre verfrüht, heute zu diesen Dingen irgendwie kri¬ tisch Stellung zu nehmen, wzil es sich vorläufig nur um Beschlüsse handelt, denen die Taten folgen sollen. Es soll heute lediglich die Aufmerksamkeit auf diese Vorgänge gelenkt werden, weil es wichtig und notwen¬ dig erscheint, sie genau zu beobachten. Wenn die Produktion der Leo-Film sich in dem Rah¬ men bewegt, wie etwa bei der Eidophon, die vollständig .Film vom Funk* Der von der Emelka in Ver¬ bindung mit dem Baverischen Rundfunk gedrehte Funkrepor¬ tage-Film von F.udolf v.Scho'z „Film vom Funk" lief bei de: Eröffnung der Reichsfunkaus¬ stellung in Ber'in an. Der Film wurde unter der Regie von Heinrich Köhler hergestellt. Ka meramann: Gustav Weiß. Ton¬ meister: Kart-Alberl Keller, Cutter: Max Michel. Gleichzei¬ tig fand am Donnerstag, dem 18. August, im Phoebus-Palast eine erste Vorführung vor den Vertretern des Rcichspostmini- steriuros, des Rcichsrundfunks. der Landesbehörden und der Münchener Presse statt. Der Film wurde mit großem Beifall aufgenommen. Hedwig Schlichter filmt wieder. Hedwig Schlichter, bekannt durch „Mädchen in Uniform", wurde von Carl Froelich für den zweiten Kollektiv-Film „Mieter Schulze gegen Alle" verpflichtet. unter kathol schem Einfluß steht, ist vo t keiner Seite gegen die Dinge irgendetwas cinzuwenden Es kommt letzten Endes bei den Filme t nicht darauf an. wer sic finanziert oder wer sie dreht. sondern schließlich darauf, was sie darstellen und was sie er¬ reichen wollet. Soweit interne katholische Der Silbers!-eilen besseret Zeiten ist am amerikanischen Kilmhorizont nach immer nicht zu erblicken. Obgleich die Produktion in Hollywood unc auf Long Island auf einer verhältnismäßig nor¬ malen Basis gehalten wird, sind Produzenten und Theaterbesil- zer mit de- Geschäftslage äußerst unzufrieden Der Theaterbesuch ist in den letzten Monaten — teilweise un¬ ter dem Einfluß der warmen Jahreszeit — weiter stark ge¬ sunken. obgleich die Preise alter Theater unter Führung der teu¬ ren Broadway-Premierenhäuser weiter ermäßigt wurden. Auch die amerikanischen Theater haben jetzt über Steu¬ ern zu klagen, so daß ihre euro¬ päischen Kollegen nicht mehr allein sind. Seit Juli wurde eine zehnprozentige Steuer ein- geiührt, die also einen Sitzplatz für 30 Cents noch extra mit fünf Cents belastet. Für die schlechte Lage in der amerikanischen Filmindustrie ist es besonders charakteristisch, daß die großen Filmkompagnien, insbesondere Par? mount. War¬ ner. RKO. und Metro-Goldwyn, nunmehr weitere Gehaltsreduk¬ tionen vornehmen. Die Stars sind klug genug, nicht auf ihren Kontrakten zu beharren, denn sie wissen, daß es sonst nach Ablauf kein neues Engagement mehr gibt. Warner Brolhers-First Natio¬ nal kürzen nunmehr zum vier¬ ten Mal. und zwar so, daß die einzelnen Angestellten und Stars je nach Gehalt mit weite¬ ren 15 bis 35 Prozent Abbau belastet werden. In erster Linie werden betroffen: Dollar Dollar früher jetzt William Powell 6000 4000 Ruth Chatterton 6000 4000 Douglas Fair- banks jr. 2500 1975 Kay Francis 2500 1975 F.dw. G. Robinson 2500 1975 Paul Muni 1500 1200 Warren William 1250 1000 Joan Blondeil 600 400 pro Woche. Zwecke in Frage kommen, ist die Arbeit der Leo Privat¬ angelegenheit und untersteh! nicht der öffentlichen Kritik. Wenn weiter die verstärkte Aktivität dazu führen sollte, daß die Grundeinstellung zum lebenden Bild in den einschlägigen Kreisen gro߬ zügiger und weitherziger würde, wäre das ein glatter Gewinn. Wie sehr die Aktionäre mit ihren Unternehmen unzufrieden sind, zeigt das Beispiel von Warner Biothers, gegen die fast jede Woche eine neue Konkurs¬ klage eingeleifef und abgewie¬ sen wird. Wie schlecht die Börse die Lage in der Filmindustrie beur¬ teilt. geht daraus hervor, daß alle Filmaktien, auf die übri¬ gens schon lange keine Divi¬ denden mehr bezahlt werden, zu wahren Bankrottpreisen ge¬ handelt werden: So notieren nunmehr: Fox-Film $ 2 perAktie. Para¬ mount ? 3 per Aktie. Warner Brothers S 1.50 per Aktie, Uni¬ versal V. A. S 31 per Aktie. Die Lage der New-Yorker Kinobesitzer ist unter den gegenwärtigen Verhältnissen keine sehr erfreuliche. Noch immer ist es nämlich nicht ge¬ lungen, in den Gehältern der überaus stark organisierten und mit Terrormaßnahmen ar¬ beitenden Filmoperatcure eine Reduktion herbeizutühren. Diese Operateure, die wöchentlich Gehälter von $ 80 bis S 90 haben, stellen für die Kinos eine ungeheure Belastung dar. Langsam aber sicher geht dennoch der Gesundungsprozeß vor sich. Die Produktion wird auf eine gesündere Basis ge¬ stellt. Die Direktoren lernen wieder rechnen und versuchen für geringere Kosten gute Wa¬ ren herzustellen, während die Theater den Dienst am Kun¬ den nicht als bloßes Schlag¬ wort sondern als bittere Not¬ wendigkeit auffassen müssen. Der Film in der britischen Kriegsflotte. Der Plan, in Zukunft alle größeren Schiffe der britischen Kriegsflotte mi! Tonfilmanlagen auszustatten, ist jetzt endgültig aufgegeber. worden. Die bri¬ tische Admiralität gab bekannt, „es würde mit der Anschaf¬ fung von Sprechfilmapparatu¬ ren für die Flotte kein nütz¬ licher Zweck erlüllt werden". Es wird jedoch den Schiffen die Erlaubnis erteilt, sich selbst F'ilmapparate nach Wunsch an¬ zuschaffen, falls sie im Besitz der notwendigen Mittel sind. Dabei ist zu Fietonen, daß der Kul nach mnialischcr Säuberung sowohl des Films als auch der Filmindustrie nicht erst von einer neuen Stelle aus zu erheben ist. Diese Forderung wird Leute von a.len maßgebenden Stellen und Instanzen unserer Sparte nicht nur erhoben, sondern in stärkstem Maße auch praktisch durchgeführl. Wir brauchen also keine Spczialaktinn, die sich ir¬ gendwie in einen Gegensatz zu den bestehenden Gremien stellt. Was gereinigt und ge¬ säubert werden muß. kann aus eigener Kraft geschehen. Letzten Endes wird also alles daraut hinauslaufen, wie man die Dinge praktisch durchführt und aufziehl. Geschieht das woran wir nicht zweifeln in einer F'orm und auf einer Basis, die sich in den großen Dingen in den Rahmen des jetzt Be¬ stehenden fügt, wird man diesen produktiven Zuwachs freudig begrüßen und erhof¬ fen dürfen, daß die aktive Arbeit mancherorts die Gc- samteinstellung zum Film günstig beeinflußt. Weil man schließlich er¬ kennen wird, daß die Film¬ industrie in ihrer Gesamtheit schon lange nach den glei¬ chen Grundsätzen arbeitet, die man jetzt als Spezial¬ postulat unterstrichen neu aufzustellen für nötig hält. Wiedereröffnung de» Leipziger „Königs-Pavillon“ Die Leipziger Lichtspiele „Königs-Pavillon' in der Prn- menadenstraße, die seit einiger Zeit geschlossen waren, werden nunmehr erneut ihrei Bestim¬ mung übergeben. Das Theatei wird in Zukunft van den Grund- slückseigentümerr gemeinsam mit dem Leipziger Theaterfach¬ mann Ernst rincke, der in Leipzig noch die „Titania - Lichtspiele" in der Fichtestraße besitzt, betrieben. Eröffnung ist für Anfang September vor¬ gesehen. Kicpura-Film dreisprachig. Der erfolgreiche Jan-Kiepur.i Film der Cine-Allianz „Di Lied einer Nacht" wird nun mehr nachträglich noch i" einer französischen und engl: sehen Fassung hergestellt. In Neubabelsberg finden zu' Zeit die Aufnahmen wiedc unter Litwaks Regie statt Magda Schneider und Ja r Kiepura spielen ebenfalls i" beiden Fassungen. Rund um den Broadway Von unserem H. H. - Korrespondenten. hinter jfilmiuliffett Auszug der Lfitzower Was die Wochenschauen bringen Die Wochenschauen der Ufa lUfaton-Woche Nr. 102 und Deulig-Tonwoche Nr. 33) brin¬ gen einen neuen Querschnitt durch die Olympischen Spiele, u a. den 100-Meter-Lauf. in dem der Deutsche Jonath den drit¬ ten Platz errang. Ellen Brau¬ müller beim Speerwerfen und die fabelhaften Leistungen der Amerikaner beim Stabhoch¬ sprung. Ufaton-Woche zeigt ferner das Ehrenmal, das dem Altmeister der Fliegerei, Ltlien- thal, errichtet wurde, ferner die Schöpfungen einer Dresde¬ ner Pädagogin, eine Kinder¬ stadt, in der alle Einrichtungen nur von Kindern betrieben werden, neue Rettungsvorrich- tungen für U-Boot-Mannschaf- ten. das Mohurrum-Fest in Kal¬ kutta und ein eigenartigesWas- serfahrzeug, das sich zwei junge Ingenieure in Boston erbauten. Deulig-Tcnwoche Nr. 33 bringt ferner einen Kurzbericht über die technischen Vorprüfungen zum Europa-Flug. Training d;r Reichswehr zu den Heeres- Schwimmeisterschaften, Auf¬ nahmen aus der Musikstadt Klingenthal im Sachs. Erz¬ gebirge. einen interessanten Filmbericht vom internationa¬ len KlausenpaB-Rennen und einen Riesenbrand im Hafen¬ viertel von Chikago •* Fox tönende Wochenschau Nr. 34 zeigt: Trachtenfest im Spree wald: Flugzeugparade in USA.: Heuschreckenplage in Afrika: Parade vor dem spani¬ schen Präsidenten Zamora: Landerkampf auf der Berliner Olvmpia-Bahn: weitere Aufnah¬ men von den Olympischen Spielen, u. a. Tolan. Metcalf. Jonath. und Schlachthausbrand in Chikago. * Emeika-Tonwoche Nr 100 bringt: Die Einweihung des Gebeinhauses von Douaumont bei Verdun: die Einweihung der ersten deutschen Auto-Fernver- kehrsstraBe Köln—Bonn: die Siege der Internationalen Al¬ penfahrt: das Lilienthal-Denk¬ mal: we Seren Sonderbericht von der Olympiade und Spree¬ wälder Heimatbilde.. ..Liebe auf den ersten Ton." Für die Froelich-Tonfilm- Operette ..Liebe auf den ersten Ton" wurden Lizzi Waldmül¬ ler und Johannes Riemann ver¬ pflichtet. die neben Lee Parry und Karl Jöken führende Rol¬ len spielen. Die Aufnahmen beginnen im September. Der Film erscheint bekanntlich in der ersten Staffel des ..Ver¬ leihe» kollektiv*" Auf den. Babelsberger Frei¬ gelände hzrrscht reges Leben. Zweihundert Lützowschc Jäger hat die \aia aufgeboten. Unter der künstlerischen Oberleitung >on Rudolf Wal¬ ther-Fein und der Regie von Carl Boe;e wird für den Film „Theodor Körner" die Ein¬ segnung in der Kirche von Rogau gedreht. Zunächst ist die Szene drau¬ ßen vor der Kirche. Die Vaterland, für die Freiheit, den Glauben." Orgcltöne durch- brausen das Kirchenschiff. Die Lützower singen inbrünstig das Lied, das Theodor Körner ge¬ dichtet hat, mit dem machtvo - len Schluß ..Dem Herrn alle n die Ehre". Am Abend flammen draußen auf dem Gelände im Biwak die Lagerfeuer auf, magischer Schein übergießt die kampe- renden Freiwilligen und die Interessante Reklame¬ drucksachen Die Bayerische hat in der vorigen Woche an ihre Kund¬ schaft eine interessante Bro¬ schüre über die neue Produk¬ tion versandt. Sie hat einen Schnellhefter hersteilen lassen, der zu jedem in Aussicht genommenen F'ilm ein Kleinplakat enthält, das in einem Wechselrahmen im Foyer untergebracht werden kann. Die Rückseite dieser hüb¬ schen bunten Blätter enthält eine Beschreibung des Films und Angaben über Regie und Besetzung, soweit sie bis jetzt schon gemacht werden können. Diese Reklameblätler, die für das Publikum bestimmt sind, werden durch durchsichtige Deckblätter getrennt, die wich¬ tige Angaben oder interessante Schlagsätze bringen, die eben¬ falls in der Reklame gut ver¬ wendet werden können. Die P'esseabteilung der Bayerischen hat diese neue praktische Form gewählt, weil in den Schnellhefter auch regel¬ mäßig die Werbedrucksachen der Bayerischen, die im La.ite der Saison erscheinen, aufge¬ nommen werden sollen. Die Ausstattung der Bro¬ schüre stammt von Dassel, den prägnanten wirksamen Text lie¬ ferte die Presseabteilung der Bayer sehen selbst. Metro-Goldwyn-Maver kommt zunächst mit einer vielfarbigen, vierseitigen Beilage heraus, die anscheinend in erster Linie eine Wiedergabe der in F'rage kommenden Plakate zeigt. Hans Lefcbre hat hier ein¬ mal einen neuen Weg gefun¬ den. der sich als außerordent lieh praktisch und wirkungsvoll Amüsant besonders die Ver¬ wendung des Motivs vom Me tro-Löwen, der das bunte Blatt auf allen Sei'en in einer neuer Nuance beherrscht. Der Titel ..Der Löw' ist los ist geschmackvoll und originel „Ich bei Tag und du bei Nacht. In den ersten Augustiagc haben die Aufnahmen zu dci neuen Tonfilm der Erich-Pon mer-Produktion der Ufa „Ic i bei Tag und du bei Nacht" nacli einem Manuskript von Har» Szekely und Robert Licbman i. unter der Regie von Ludwig Berger. begonnen. Baute Olto Hunte. Kamera: Friedei Behn-Grund und Bernhard Wentzel. Tonmeister: Dr. Goldbaum. Werner Richa d Heymann schrieb die Musik Dieser neue Groß-Tonfilm wird gleichzeitig in drei Sprach" hergestellt, und zwar: deutsch, französisch und englisch. iihrticb risse bl. 54 Pt prris. und Rabatte n, ncBstaa. Mr des . i (Dienstag bis Sonnabend). Beslettongen in allen Scherl-Filialen. Buchhandlungen und heim Verlag. Dnrch die Post 3 Mark viertel- . 13» Mark BestcBgcid. Anxe.gcnprc.se: IS Pf die mm Höhe. Stellenangebote 25 Pt, Stellengesuche 15 Pfg. die mm-Höhe. - Seile«• Berlin NW7. Nr JIII - H.uptsrbnlü.it.og: AII r e d Rosenlh.l (Aro.l. Veraotwortbcb lür d.c Ked.kUoo Dr RobJ< *tt* *B ■n Porto beibegL Verlag and Druck: t 1 1 (Art»). \-- t eelallet Unverlangte Einicodisogco werden onr a> . Berlin SW 68. Scberlb.ua Secnc aua dem Rudolf Walther Fc o Film der AAFA ..THEODOR KORNER Lützower. die in dem kleinen Gotteshaus nicht Platz gefun¬ den haben, knien draußen vor dem Kirchenportal. Gleich darauf wird im Atelier das Innere der Kirche gedreht. Btldgetreu wird das historische Ereignis wiedergegeben. Dicht vor dem Altar stehen Theodor Körner, den Willi Domgraf- Faßbaender verblüffend por¬ trätgetreu gibt. Turnvater Jahn (Wolfgang von Schwind). Lützow (Sigurd Lohde), hinter ihnen drangen sich dicht die anderen Lützower. die auch die Em pore der Kirche lullen. Andachtsvolle Stimmung herrscht in der Kirche. Der Pfarrer Ernst Benzinger spricht die letzten Worte: „Und so zieht denn hinaus für das „Ich will nicht wissen, wer Du bist.“ Der Boston-Film „Ich will nicht wissen, wer Du bist", Regie: Geza von Bolvary, Mu¬ sik: Robert Stolz, wurde von der Filmprüfstelle ohne Aus¬ schnitte reichszensiert. Urauf¬ führung in der ersten Hälfte des September gleichzeitig im Atrium und Titania-Palast. Pferde. Man hört einen Dia¬ log zwischen Theodor Körner und Elonore Prohaska (Lissi Arna), die in Soldatenuntform mit den Lützowern hinauszieht. Schüsse fallen. Alarm. Schon sind die Lützower zu Pfeide und galoppieren über die ver¬ löschenden Biwakfeuer hinweg, dem Feinde entgegen. Uber vierzig Etnzelrollen weist der „Theodor-Körner-F’ilm" auf. Dorothea Wieck verkörpert die Toni Adamberger, die Braut Körners. Das Manuskript hat Franz Rauch geschrieben, die Bauten erstellt Architekt Walter Rei- ntann, an der Bildkamera steht Heinrich Gärtner, an der Ton¬ kamera Fritz Seeger. Der Kameramann. Das DLS. hat Franz Planer für die photographische Leitung seines Films „Das erste Recht des Kindes" (Aus dem Tage¬ buch einer Frauenärztin) ver¬ pflichtet. Der Kameramann Bruno Mondi hat sich zu Außenauf¬ nahmen nach Spalato (Dalma¬ tien) begeben. _ DAS ÄLTESTE «F FILM-FACH BU‘ BERLIN Berlin, den 24. August 1932 Der organische Ausbau Randbemerkungen zum Bestellschein PAUL RICHTER and FRITZ KAMPERS in dan Ulen Richttr-Tonlilm der Südfilm ..STRAFSACHE VAN GELDERN“ Im Kampf um die Paragra¬ phen des neuen Bestell¬ scheins wird jetzt schwerstes Geschütz aufgefahren. Dazu gehören auch die Bomben und Granaten, die der Syndikus der Kinobe¬ sitzer, Herr Rechtsanwalt Dr. Egberts. abschießt, ob¬ wohl ihm wahrscheinlich im tiefsten Innern klar ist, daß viele seiner Geschosse ihr Ziel verfehlen müssen. In einem Artikel, der uns vorliegt, geht Herr Dr. Egberts von der Feststellung aus, daß die neuen Bezugs¬ bedingungen deutlich die Tendenz verfolgten, immer mehr Einfluß auf den Be¬ trieb der einzelnen Theater¬ besitzer zu gewinnen. Das ist zumindest schief gesehen. Denn es handelt sich letzten Endes nur um eine schärfere Sicherung, die sich leider nach den Erfah¬ rungen der letzten Jahre auf Eintrittspreis. Programm¬ länge. Mindestgarantie und Einnahmcsicheiung beziehen muß, weil es wohl kaum eine zweite Erwerbsgruppe gibt, bei der derartig viele Kunst¬ stücke mit dem Lieferanten versucht worden sind, wie im Filmgewerbe. Es wäre viel interessanter und viel dankbarer für Herrn Dr. Egberts gewesen, wenn er sich an gewisse Fälle er¬ innert hätte, die jeweils zu der jetzt beanstandeten For¬ mulierung geführt haben. Vielleicht wäre er dann zu dem Resultat gekommen, daß es an Hand dieser Bei¬ spiele mindestens zweck- mäßig gewesen wäre, seinen Theaterbesitzern auseinan¬ derzusetzen, daß es so wie bisher auf die Dauer nicht gehe. Gewiß wird man hier ein¬ wenden, daß es sich um Ein¬ zelfälle handle, und daß dem einen räudigen Schaf eine ganze Herde absolut einwand¬ freier Thealerbesitzer gegen¬ überzustellen sei. Aber leider ist es nun ein¬ mal so im Leben, daß Ver¬ träge und Bestellscheine im¬ mer auf den schlimmsten Fall abgestellt werden müssen. weil man mit den gutwilligen und anständigen Kontrahen¬ ten schließlich sogar ohne jedes Formular auskommen kann. Daß man überhaupt noch ein Wort darüber verliert, daß sich die Verleiher end¬ lich stärker dagegen sichern wollen, daß die ihnen zu¬ stehenden Beträge bei Pro¬ zentualspiel wirklich abge¬ führt werden, wirkt beinahe geradezu grotesk. Man müßte Sondernum¬ mern herausgeben, wenn man all die Fälle aufführen wollte, wo die Abrechnung aus die¬ sem oder jenem Grund auf Schwierigkeiten stieß. Dal man die Sicherung der Eintrittspreise als Härte auf¬ faßt, st gerade beim Syndi¬ kus des Reichsverbandes Deutscher Lichtspieltheater¬ besitzt r höchst sonderbar, weil hier nach unserer Auf¬ fassung überhaupt die ein¬ zige Möglichkeit vorliegt, eine Kardinalfrage der deut¬ schen Filmwirtschaft zu re¬ geln, die bis jetzt der Reichs¬ verband sogar in Gemein¬ schaft mit anderen Organi¬ sationen auf anderem Wege nicht meistern konnte. Gegen das Recht, eventuell die Steuerabrechnungen bei der Steuerbehörde nachzu¬ prüfen, dürfte gerade vom seriösen Theaterbesitzer kein Einspruch erhoben werden, weil hier schließlich doch ohne Prozeß einwandfrei die Möglichkeit gegeben ist. im Streitfall zu zeigen, daß man eine weiße Weste hat. Wir wollen nicht so weit gehen, die Behauptung auf¬ zustellen. daß auch der Steuernachweis nicht immer ein wirklich richtiger Be¬ weis ist. Wir brauchen hier, um die Berechtigung der Verleiher¬ forderung zu begründen, nur auf jene Geschichte mit den Kartenblocks hinzuweisen, die vor gar nicht allzu lan¬ ger Zeit in Berlin passierte, und deren Aufdeckung nach \ngabe des Theaterbesitzers auch dem Theaterunterneh¬ men außerordentlich dienlich gewesen ist. Suchen Sie einen Vorführer? - Eine „Kleine Anzeige“ im „Kinematograph“ hilft Wo man die Einwendun¬ gen des Herrn Dr. Egberts prüft, findet man. daß er ein schlechtes Gedächtnis hat. Die tägliche Abrechnung wird zum Beispiel doch zwei¬ fellos nur da eingeführt, wo man nach drei oder sieben Tagen nach der Erfahrung des letzten Jahres einfach kein Geld mehr bekommt. Die Beschränkung der Vor¬ zugskarten stützt sich ja schließlich auch auf Vor¬ gänge. die Herrn Dr. Egberts genau so bekannt sind wie uns. und die. wenn wir nicht irren, sein Verband genau so zu bekämpfen vorgibt, wie wir das tun. Selbst gegen die Beschrän¬ kung des Programms auf 3200 Meter wird Sturm ge¬ laufen. obwohl gerade ma߬ gebliche und führende Thea¬ terbesitzer in Verhandlungen der letzen Zeit zugegeben haben, daß das Zweischlager- System nur auf diesem Wege überhaupt zu bekämpfen ist In einem Punkt gehen wir allerdings mit Herrn Dr. Egberts konform. Wir sind mit ihm der Ansicht, daß das F Imverleihgeschäft in höch¬ stem Maß auf Treu und Glauben abgestellt ist. Sicher gibt es hier und da Verleiher, die das Vertrauen, das der Abnehmer in sie setzt, nicht immer restlos er¬ füllen. Frankfurter Eintritts¬ preise Zu den Verhandlungen über die Frankfurter Eintrittspreise erfahren wir, daß sich die nun¬ mehr festgelegten Sätze auf der gleichen Höhe halten wie die¬ jenigen. die im November vori¬ gen Jahres vereinbart wurden. Bei den neuen Theatern hat man für das Capital nachmittags bis 6 Uhr sechzig Reichspfennig und abends siebzig Reichspfen¬ nig festgesetzt. Das große Schu¬ mann-Theater soll nachmittags bis 6 Uhr achtzig Reichspfennig und abends 1 Reichsmark er- Wir kommen auf die Angele¬ genheit, soweit sie von prin¬ zipieller Bedeutung ist. gelegent¬ lich zurück. Wiedersehen mit Lohmann. Kriminalkommissar Lohmann, diese urwüchsige Type aus dem Fritz-Lang-Film der Nero „M". der von Fritz Lang kreiert wurde und überall beim Publi¬ kum besondere Sympathien er¬ rang. wird auch wieder in einer Hauptrolle ; n dem Fritz-Lang- Film der Nero „Das Testament des Dr. Mabuse” erscheinen. Aber die Theaterbesitzer haben sich i l viel größerem Umfang über aieGrundlagen, auf denen ein solches Ver- trauensverhäl nis aufgebaut sein muß. hLiweggesetzt. Sie haben immer so getan, als ob alles nur für sie da sei und als ob sich der ge¬ samte deutsche Filmmarkt nur nach ihren besonderen und allgemeinen Forderungen richten müsse. Wir sch re ben das nicht erst heute, sondern haben schon vor Jahren vorausge¬ sagt. daß die mangelnde wirtschaftliche Einsicht und Übersteigerung der einzelnen Theaterbesitzer- Forderungen mit zwingender Notwendig¬ keit dazu führen müssen, die Leihbedingungen immer schärfer zu gestalten. Es ist diesmal wie in jedem Jahr: Man beginnt zu ver¬ handeln. wenn der fertige Vertrag vorliegt, und möchte plötzlich Entgegenkommen von den Gremien, die man noch kurze Zeit vorher in unqualifizierbarer Weise an- griff. So etwas geht natürlich nicht. Wenn man gemeinsame Zu¬ sammenarbeit wünscht, darf das nicht in dem Augenblick gefordert werden, wo man selbst etwas erreichen will. Wer im wirtschaftlichen Leben zu nehmen wünscht, hat auch zu geben. Erst wenn man diesen Fundamentalsatz wirklich und aufrichtig an¬ erkennt. haben Verhandlun¬ gen einen Zweck und führen weiter als Protestaktionen, die mit vielem Tamtam auf¬ gezogen werden, um dann wieder im Sande zu ver- Uns liegen Briefe von ma߬ geblichen Theaterbesitzern aus dem ganzen Reich vor. die auch von dem Bestell¬ schein nicht erbaut sind, die «eine Formulierungen zu hart und drückend finden, um aber abschließend immer wieder zu erklären, daß natürlich Fälle vorlägen, wo man nicht scharf genug sein könnte. Sorgt Herr Dr. Egberts in seinem Verband dafür, daß diese Fälle beseitigt und zu¬ mindest stark eingeschränkt werden, sorgt er dafür, daß die Verhältnisse in vielen Theatern wirtschaftlich siche¬ rer und fundierter werden, dann wird man mit Vergnü¬ gen vielleicht auch einige Bestellscheinbedingungen än- Aber wir glauben, dann wird es nicht mehr nötig sein, weil der seriöse Theater¬ besitzer auch beim heutigen Bestellschein mit seinem Ver¬ leiher ausgezeichnet aus¬ kommt: urd für den unseriö¬ sen wird, glauben wir, auch Herr Dr. Egberts keinen Fin¬ ger rühren wollen. Vor der Regelung der Eintritts Preisfrage in Österreich Den vereinten Bemühungen der Präsidien der Wiener Kino¬ verbände und des Bundes der Filmindustriellen ist es gelun¬ gen. die Majorität der Wiener Kinobesitzer für die Sanktio¬ nierung des Übereinkommens, das die Vertrauensmänner der genannten Verbände getätigt haben, tu bewegen. Da die Regelung aber einstimmig erfol¬ gen soll, bemüht sich das ein¬ gesetzte Komitee, auch die rest¬ lichen roch widerstrebenden Theaterbesitzer für den Pakt zu gewinnen. Was die Leihanstalten anbe¬ langt, hört man. daß auch, da sich Widerstände — wenn auch natürlich nicht gegen die Preis¬ erhöhungen, sondern bezüglich der Sanktionen — geltend ge¬ macht haben, doch ist man auch da eifrig am Werk, um auch diese Widerstände zu besiegen und alle Interessenten unter einen Hut zu bringen. Die Situation muß sehr bald nach jeder Richtung hin geklärt sein, weil die ganzen Maßnah¬ men nur dann Zweck haben, wenn sie am 2. September in Kraft treten können. Gelingt die Einigung bis dahin nicht, ist die Regelung der Eintrittspreis¬ frage auch in Wien vorläufig wieder einmal gescheitert. EichberO gewinnt gegen „Deutschen Kunstfilm" Das Arbeitsgericht Berlin ver¬ handelte am D enstag über die bekannte einstweilige Verfü¬ gung. die die Deutsche Kunst¬ film-Gesellschaft gegen Richard Eichberg beant-agt hatte, nach der ihm verboten werden sollte, einer Pressenotiz der Deutschen Kunstfilm zu widersprechen, wonach er als künstlerischer Oberleiter an Kunstfilm ge¬ bunden sei. Ursprünglich hat sich das Landgericht 111 mit der Angele¬ genheit befaßt und sich für un¬ zuständig erklärt. Am Sonnabend verhandelte man infolgedessen vor der Film¬ kammer unter Vorsitz von Amtsgerichtsrat Dr. Schlichting. Der Prokurist der Kunstfilm Buckan behauptete, daß Eich¬ berg gegen ein Regiehonorar von dreißigtauser.d Reichsmark und vierzig Prozent Gewinn¬ beteiligung als Regisseur für den Film ..Friedemann Bach" verpflichtet worden sei. Die Abmachungen seien am 21. Mai in Paris abgeschlossen und sollten zunächst nicht ver¬ öffentlicht werden. Eichberg hatte sich Rück¬ trittsrecht bis zum 30. Juni ge¬ sichert. das man ihm schlie߬ lich bis zum 20. Juli verlängert hat, weil man mit dem Geld¬ geber nicht ganz einig gewor- Als Äquivalent für die Ver¬ längerung des Rucktrittsrechts hätte Eichberg nach Angabe des Herrn Buckan die künstlerische Oberleitung für einen Zwischen- ülm übernehmen wollen, den Victor Janson drehen sollte. Wegen dieses Zwischenfllms wurde eine Produktionsnotiz an die Tages- und Fachpresse ge¬ sandt, die aber prompt zu einem Dementi von Eicbberg führte. Die Kunstfilm behauptet nun, daß ihr durch das Dementi Eichbergs großer Schaden ent¬ standen sei. Sie legt eine eides¬ stattliche Versicherung einer Schweizer Firma vor. die wohl mit Eichberg, aber nicht ohne ihn kaufen wollte, und behauptet schließlich weiter, daß sich die Veröffentlichung nur auf den Film „Friedemann Bach", nicht auf den Zwischenfilm bezogen hätte. Dr. Friedmann widersprach im Namen Richard Eichbergs dem Erlaß einer einstweiligen Verfügung, indem er ausführte. daß hier ein typischer Fall vor¬ läge, wie man sich auf den Na¬ men eines bekannten Regis¬ seurs Produktionsmittel sichern Er bezeichnete das Vorgehen der Kunstfilm als Sitten- und vertragswidrig. Das Gericht konnte sich nicht entschließen, die einstweilige Verfügung zu erlassen, sondern wies den Antrag auf Kosten der Deutschen Kunstfilm zurück. ln der Begründung wurde er¬ klärt, daß man zunächst den Aussagen Eichbergs Glauben schenken müsse, wonach die Vereinbarungen über einen Zwischenfilm automatisch un¬ gültig werden sollten, wenn der Hauptvertrag nicht zustande Im übrigen halte das Gericht die Angelegenheit auch nicht für so eilig, daß eine einstwei¬ lige Verfügung gerechtfertigt s«i, da Herr Buckan selbst zu¬ gegeben habe, daß er an sich Eichberg gern ein ganzes Jahr Zeit gelassen hätte. Filmfobrikatiomficbcr in Ungarn Das Interesse des Privatkapi¬ tals und der amtlichen Stellen iur die Filmfabrikation wächst hier von Tag zu Tag. Bei den amtlichen Stellen werden dahingehende Beratungen ge¬ pflogen. daß unter Verdrängung des ausländischen Kapitals un¬ garisches Kapital die führende Rolle in der ungarischen F'ilm- fabrikation übernehme. Unter Hinzuziehung von füh¬ renden Persönlichkeiten der Regierungskreisen nahestehen¬ den Unternehmungen wurde eine starke Kapitaisgruppe für die Erzeugung von ungarischen Filmen gegründet Uber Auf¬ trag dieser Kapitalsgruppe be¬ ginnen die Aufnahmen des Erfolgreicher Kriminalfilm „Strafsache van Geldern" Fabrikat: Ellen Richter-Film Verleih: Südfilm Regie: Dr. Willi Wolff Ton: Tobis-Klangfilm Hauptrollen: Paul Richter. Luc Höflich. Ellen Richter. El Brink. Fritz Kamper* Länge: 2427 Meter. 8 Akte Uraufführung: Atrium Die Südfilm hat in diesem Jahr mit inren Filmen anschei¬ nend ausgesprochenes Glück. Jedenfalls sieht es so aus, als ob die ..Strafsache van Geldern' i diesem Paulus van Geldern (reige- anschei- sprochen wird, i Glück. Dis heißt, eigentlich ist der aus, als Gerichtsberichterstal'.er Hans Geldern Lerse. von Ernst Busch glück¬ eine ganz große Angelegenheit lieh dargestellt, daran schuld, würde. _ a a t • j a . , kr muß mit unter die guten Am Anfan,. wird etwas reich- Lei5lun( j eil * ercchnel werden . lieh viel getanzt, gibt es eine nichts anderes getan hätte als Tonfilme inszeniert. Er hatte Schauspieler und Statisterie fest in der Hand. Sorgte gemeinsam mit Emil Schünemann für ausgezeichne¬ ten Bildausschnitt. Gab dem Ganzen Tempo und durfte sich am Schluß berechtigterweise mit seinen Darstellern immer wieder vor dem Vorhang zeigen, um dankend den starken, end¬ losen Beifall entgegenzunehmen. Aussprache in Thüringen Im Rahmen der verschiedenen Besprechungen, die der Vor¬ stand des Vereins Thüringer Lichtspieltheaterbesitzer e. V. In der Kunnia-Filmfabrik ar¬ beitet Osso beinahe Tag und Nacht, damit er bis zum I. Sep¬ tember programmäßig mit sei¬ nen Arbeiten fertig wird. An diesem Tage müssen die Aufnahmen zu dem Osso-Film • •Der König des Hotel Palace" fertig sein, damit die Ufa rechtzeitig in die Hunnia ein¬ ziehen kann. ..Hochzeitsreise zu dritt." Walter Jurmann und B. Ka- per schreiben die Musik für den ''Im „Hochzeitsreise zu dritt", ^r von der Mondial-Film, 7 (künstlerische Oberleitung J oe May), gedreht wird. Das gesamte Ensemble der Deutschen Eidophon hat sich nach Fertigstellung der in Sara¬ jevo und Umgegend für den Fihn „Das Lied der schwar¬ zen Berge" vorzunehmenden Aufnahmen nach Ragusa (Du- brownik), dem mondänen See¬ bad an der blauen Adria, be¬ geben, wo weitere Außenauf¬ nahmen stattfinden werden. Basier Keaton in „Wer andern keine Liebe gönnt . . Der Buster-Keaton-Film der M.-G.-M. im Sonderverleih des D. L. S. „Wer andern keine Liebe gönnt” wurde reich»- Das grofje Siegel-Film-Programm Hauptversammlung in Südwestsachsen Der „Verband der Lichtspiel¬ theaterbesitzer Südwestsach¬ sens' hält seine diesjährige ordentliche Generalversammlung am Donnerstag, dem 25 August 1932, mittags 1 Uhr. in den „Palastbetrieben'' zu Zwickau i. Sa., Wilhelmstr. 8. ab. Die Tagesordnung sieht neben den Regularien als besonders wich¬ tige Punkte eine Aussprache über den Bestellschein der AdF. und über Filmabschluß- iragen vor. Spanische Niederlassung. Die Firma Wengeroff-Ton- film-Vertriebs-G. m. b. H., deren Stammhaus sich unter dem Namen Wengeroff-Film S. A. R. L. in Paris befindet, dehnt nunmehr ihre Tätigkeit auch auf die spanisch sprechenden Länder aus. Sie hat soeben in Barcelona. 25. Plaza del Dr. Letamendi. eine Niederlassung eröffnet, die eine Reihe erster deutscher Filme im Verleih herausbringen und insbeson¬ dere die Herstellung spanisch synchronisierter Versionen pfle¬ gen wird. Engagements für die DLS- Produktion. Das DLS. engagicite für sei¬ nen Film „Das erste Recht des Kindes" (Aus dem Tagebuch einer Frauenärztin) für zwei tragende Frauenrollen Erna Morena und Helene Fchdmer. Für die Kompositionen des Films wurde Franz Wachs¬ mann verpflichtet. Er schrieb auch die Schlager der Hanns- Schwarz-Operette „Das Mädel vom Montparnasse", die das DLS. in Kürze herausbringt. Seit gestern kennt diedeutsche Filmuffentli zl.keit das ausge¬ wählte Programm, mit dem Siegel-Monopol-Film diesmal an die Öffentlichkeit tritt. Es handelt sich um fünf Bilder, von denen jedes ohne Übertrei¬ bung ein wirklicher Schlager genannt werden kann. E. A. Dupoit verfilmt den in¬ teressanten Roman von Werner Scheff „Der Läufer von Mara¬ thon". Die Außenaufnahmen zu diesem Wer* wurden bekannt¬ lich während der Olympiade in Hollywood gedreht. Die Atelier¬ aufnahmen beginnen in den allernächsten Tagen und brin¬ gen neben Brigitte Helm in der weiblichen Hauptrolle eine al¬ lererste Besetzung. Siegel ward dann seinen Kunden einen Film mit Hans Albers liefern, der auf Grund des bekannten Vergleichs bei der Cinema hergestellt wird, die durch einen namhaften deut¬ schen Autor zur Zeit ein inter¬ essantes Drehbuch schreiben läßt, das ganz auf die beson¬ dere Eigenart Albers' zuge- schniiten ist. Aus der Zelnik-Produktion stammt „Die Galavorstellung der Fratellinis", ein Bild aus interessantestem Variete-Milieu mit den drei Fratellinis in der Hauptrolle. Neben den amüsanten Musi¬ cal-Clowns steht Alfred Braun als rasender Radio-Reporter, die Comedian-Hannonist s und die Kapelle Oskar Jost vom Berliner Eden-Hotet, die alle im Rahmen eines wirklich ab¬ wechslungsreichen und span¬ nenden Manuskripts zu beson¬ derer Wirkung gelangen. Die weiteren Rollen sind be¬ setzt mit Olga Tschechowa, Max Adalbert, Alfred Abel und Margot Walther. Mit besonderem Interesse darf auch der Luis-Trenker-Film des Siegel-Verleihs erwartet wer¬ den, der vorläufig unter dem Titel „Der verlorene Sohn" an¬ gekündigt wird. Der bekannte Alpinist und ausgezeichnete Darsteller wird sich selbstverständlich nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur betätigen, damit die aufregende dramatische Handlung, die auf den höchsten Bergen der Alpen spielt, wirk¬ lich das wird, was man von einem Trenker-Film erwartet Schließlich wird den Siegel- Interesse uten noch „Tod über Schanghai" geboten, ein groß angelegter Abenteurer - Film, dessen künstlerische Leitung Professor Arnstam übernom¬ men hat. Es handelt sich um eine Epi¬ sode während der Belagerung von Schanghai durch die Japa¬ ner, bei der Wert darauf gelegt ist, auch die Sensation und das interessante kulturelle Milieu zur Geltung zu bringen. Unter Rolf Randolfs Regie werden Peter Voß, Theodor Loos, Else Elster und Lissi Arna Siegel verleiht bekanntlich in diesem Jahr durch seine Filialen in Berlin, Dresden, Frankfurt am Main und Düsseldorf, und lediglich der „Tod über Schang¬ hai" wird für Rheinland-West- falen und Süddeutschland von anderer Stelle aus ausgeliefert. .Tannenberg* Freitag: Primus- und Titania- Palast. Tannenberg, der monumen¬ tale, dokumentarische Film über die Schlacht bei Tannenberg, gelangt am Freitag, dem 26. Au¬ gust, zum Jahrestag der großen Schlacht im Primus-Palast, Potsdamer Str., und im Titania- Palast zur Uraufführung. Im historischen Teil spielen: Hin- denburg — Karl Koerner, Lu¬ dendorf — Henry Pleß. Oberst Hoffmann — Hans Mühlhofer, Waldersee — Alfred Gerasch, General Shilinski — H. G. Schnell. Rennenkampf — Begas- Sohn. Samsonow — Sigurd Lolide u. a. m. In der Spiel¬ handlung sind die Hauptrollen mit Hans Stüwe, Käthe Haack, Hertha von Walther, Erika Dannhof, Kannelore Benzinger, Franziska Kinz und Fred Dö- derlein besetzt. Das Manu¬ skript schrieb der Regisseur des Films Heinz Paul in Ge¬ meinschaft mit Paul Oscar Höcker und Majcr von Viebahn. Eine neue Elcktro-Zeitschrift. Rechtzeitig zur Großen Deut¬ schen Funkausstellung ist ein neues Fachblatt „Elektro-Radio- Phono-Praxis" erschienen (Ver¬ kehrs-Verlagsgesellschaft m. b. H.. Berlin SW 19. Kochstr. 44). Das gut ausgestattete Heft faßt die bei der Fabrikation wie beim einschlägigen Handel schon bisher zumeist gemein- VERLAG SCHERL * BERLIN SWJ5S :: 26. Jahrgang Berlin, den 25. August 1932 Nummer 166 Sehnsucht nach neuem Stoff In einer ganzen Reihe von Briefen und bei Unterredun¬ gen. die wir in den letzten Tagen mit großen und klei¬ nen Kinoleuten hatten, wird immer davon gesprochen, daß das Kinorepertoire allzu sehr am Althergebrachten klebe; daß aber immer mög¬ lichst Neues geschaffen wer¬ den müsse, um das Publikum anzulocken oder beim Kino zu halten. Prüft man diese Forderun¬ gen etwas eingehender, so ergibt sich sehr bald, daß hier etwas verlangt wird, was fünfzigprozentig bereits erfüllt wird und in seinem Rest wahrscheinlich niemals erfüllt werden kann. Zunächst ist bei der Be¬ urteilung dieser Frage fest¬ zustellen, daß es seit Be¬ stehen des Theaters im besten Fall fünf Arten der künstlerischen Darbietung gibt, die für den Film grund¬ sätzlich in Frage kommen: Schauspiel, Lustspiel, Oper, Operette und die Revue. Dabei ist schon gleich die Einschränkung zu machen, daß erfahrungsgemäß die Oper in ihrer reinen Form genau so mit Vorsicht zu verwerten ist, wie etwa die Revue, die Charell und Haller zeigten. Was sonst noch zu über¬ nehmen oder zu erfinden wäre, etwa auf dem Gebiet des Sketchs, des Kultur¬ films, der Wochenschau oder des Tricks, gehört in die Abteilung Beiprogramm, die hier im Augenblick nicht zur Erörterung steht. Geht man von dieser grundlegenden Einteilung aus, die jedenfalls wesent¬ lich nicht zu ergänzen oder zu ändern ist, so ergibt sich bereits, daß man auf dem Gebiet der Mischung all die¬ ser Arien das Menschenmög¬ lichste und Bewunderungs¬ würdiges erreicht hat. Das Neue und Eigenartige, was wir immer wieder in dem nun einmal festliegen¬ den Genre erzielen können und erzielten, ist die Ge¬ staltung im einzelnen und die technische Durchführung, die wir beim tönenden lebenden Bild bedeutend vielseitiger, interessanter und über¬ raschender gestaltet haben als unsere Genossin oder Konkurrentin: die Wort¬ bühne. Die Kritiker, denen der Film der Welt in seiner To¬ talität nicht abwechslungs¬ reich genug erscheint, mögen einmal das Repertoire der deutschen Theater studieren und vor allen Dingen einmal untersuchen, womit und wo¬ durch die großen Erfolge er¬ zielt worden sind. Gerade im Augenblick führen uns die neuesten und erfolgreichsten Berliner Theaterpremieren in das Reich der Katharina von Ru߬ land und in Schuberts ..Drei- mäderl laus". Beide Grundthemen sind nicht neu. Aber erzielen Re- kordliassen. weil sie getragen werden von ausgezeichneten Darstellern und von einer ausgezeichneten, teilweise be¬ sonders populären Musik. Es handelt sich also dabei gar nicht um Neues, sondern nur um eine geschickte Varia¬ tion über zugkräftige Themen, die man von Zeit zu Zeit immer wieder neu hervorholt. Selbstverständlich kann der deutsche Film bei seinen rund zweihundert großen Neu¬ erscheinungen jedes Jahr nicht nur aus Variationen be¬ stehen. Aber wir sind der Meinurg. daß wir mit der Be¬ arbeitung erfolgreicher Büh¬ nenstücke und Romane viel¬ fach recht gute Erfahrungen gemacht haben. Wer das hier angeschnittene Thema rach dieser Richtung hin durchdenkt, wird ganz von selbst zu der Einsicht kom¬ men, daß es gar nicht der Stoff oder zumindest nicht der allein ist, sondern in der Hauptsache die Gestaltung, das Dekorative, das Tech¬ nische und das Darstellerische. Manchmal ist es sogar das Sujet allein, der Titel, eine Melodie oder eine Episoden¬ rolle, die zunächst einen Uber- raschungserfolg bringt und dann das Grundrezept bilden muß, aus dem schließlich serienweise ähnliche Tränk¬ lein gebraut werden. Wie hat man nach den „Drei Tage Mittelarrest" ge¬ gen Militärfilme gewettert, und welch ausgezeichnete Ge¬ schäfte hat man mit ähnlichen MARTHA EOOERTH LEO SLEZAK GEORG ALEXANDER Hans Brausewetter, Trude Berliner Erich Kestin, Herrmann Blass, Theo Lingen :henfällen reicher Start einer Ines musikalischen Lustspiels Ein ebenso verwickelter wie e frischgebackenen jungen Eh« Regie: E. W. Emo Musik: Hans May Manuskript: B. E. Lüthge Texte: Fritz Rotter - Verlag: Edition Karl Brüll - System: Tobis-Klangfilm Photogroohie: Otto Kanturek und Bruno Timm Eine T. K. - Produktion im Verleih der PARAMOUNT Nach dem Lubitsch-Chevalier Mac-Donald-Erfolg „Eine Stunde mit Dir', ist dies der zweite Film unserer ersten Staffel 1932-33, deren vollständige Be¬ kanntgabe in den nächsten Tagen erfolgt. Termine frei und nicht vergessen, daß Paramount mit insgesamt 20-25 Filmen auf dem Morkt erscheint. Sujets noch und noch ge¬ macht! Wir — nämlich der Produ¬ zent, der Theaterbesitzer und der Kritiker — haben bis heute den filmischen Stein der Weisen noch nicht gefunden und werden auch wahrschein¬ lich nie das Glück haben, weil ja die letzte entscheidende Instanz das Publikum ist. dessen Geschmack unbe¬ rechenbar und unabsehbar ist. Was an zugkrältigen Stol¬ len, an wirkungsvoller Be¬ setzung und an technischen Überraschungen gefunden wer¬ den kann, wird heute von den Produzenten zu erreichen ver¬ sucht. Das deutsche Kinopro¬ gramm, wie es in den Ver¬ lautbarungen der Firmen vor¬ liegt. ist vielseitig, abwechs¬ lungsreich und innerhalb d'r Weltproduktion vorbildlich, so daß es jetzt lediglich für den einzelnen Theaterhcsitzer nur noch darauf ankomm!, sich das herauszusuchen, was gerade für sein Publikum richtig ist. Er kann das Geeignete selbst dann finden, wenn er die ganze Produktion ge¬ schlossen abnimmt, weil näm¬ lich noch nie in einem Jahr die einzelne Produktion an sich so universell aufgezogen war wie diesmal. Das Neue, was der Theater¬ besitzer zu suchen und zu linden hat, ist die Art. wie er die Stoffe an das Publikum heranbringt. Die Propagie¬ rungsmethoden. all das. was man unter den Begriff Schau¬ mannskunst faßt. Wenn er das tut und wenn er hier seine Sehnsucht nach dem, was noch nie da war, austobt, wird er wahrschein¬ lich durchweg auf ein so gün¬ stiges Geschäft hoffen kön¬ nen, wie es in seiner speziel¬ len Situation möglich ist. Übergang zur Die ersten Nachrichten die heule in Berlin über die Tagun¬ gen des Vorstandes und der De¬ legierten in Berlin kursierten, zeigen eine erfreuliche Festig¬ keit der verantwortlichen Per¬ sönlichkeiten in der Beibehal¬ tung des bisherigen Grundkurses. Die Frage des offiziellen Or¬ gans, die von Frankfurt aus pro¬ pagiert wurde, scheint schnell unter den Tisch gefallen zu sein. Der Fall Johnson wurde durch fbergang zur Tagesordnung er ledigt. Allerdings ist dabei fest¬ zustellen, daII sich von den ver¬ tretenen rund 1600 Stimmen un¬ gefähr 600 neutral verhielten und überhaupt kein Votum ab- gaben. Das deutet auf eine gewisse schwankende Haltung einzelner Bezirke, die hoffentlich im Laufe der nächsten Zeit zur Einsicht Tagesordnung kommen werden, daß es besser ist, in so wichtigen Dingen ganz klar für oder gegen etwas zu sein, als fundamentale Ausein¬ andersetzungen auf Wochen zu vertagen. Eine längere Auseinander¬ setzung betraf dann die Dele¬ giertenspesen. Sie werden in Zukunft recht anständig auf 25 RM pro Tag festgesetzt, aber nur noch fur einen Delegierten pro \ erband gezahlt, wenn we¬ niger als 150 .Mitglieder in dem betreffenden Bezirk vorhanden sind. W ird diese Zahl überschritten, so besteht die Berechtigung, einen zweiten Delegierten zu er¬ nennen. der dann denselben Spesensatz erhält wie der erste. Über die weiteren Punkte la¬ gen im Augenblick, wo diese Zeilen geschrieben werden, noch keine weiteren Beschlösse vor Das, was man über das Ver¬ hältnis zur Spio, zum Bestell- senein usw. zu sagen F. t. wird zweckmäßig morgen mit dem Re¬ sultat der Spio-Sitzung. du- gestern nachmittag stattfand, noch einmal kr,lisch zu würdigen sein. „Frau Lehmanns Töchter" er¬ ringen Rekordcrfolgc. Aus Frankfurt a. M. wird ge¬ meldet. daß der Kowo-Terra- Schlagcr „Frau Lehmanns Tochter wegen des außer¬ ordentlichen Erfolges trotz Sommerhitze auch für die dritte Woche verlangen worden ist. Da aus dem ganzen Reich über Erfolge dieses Films gleichlau¬ tende Meldungen e.ntreffen. ■' mn heute bereits festgeslellt werden, daß dieser Schlager des Terra-Verleihs zu den er¬ folgreichsten Filmen des Jahres gehört. MONDIAL-FILM / WIEN bringt unter der künstlerischen Oberle tung von JOE MAY /viusiranscnes Lustspiel _ Regie *ri«h S.hmidt , ProdukttW^ : ^on• VI Musik Walter Jurmann und B. Kaper ” raarischlca und Gustav Holm Wir müssen immer wieder darauf verweisen, daß eine ganze Reihe von richtig ge¬ leiteten Unternehmen, die Treffer und Versager in ihrem Programm zeigten, schließlich ■nt abgelaufenen schlechten Geschäftsabschnitt doch noch ein erhebliches Plus auf- weisen konnten. Das zeigt deutlich, daß es nicht am Material liegt, son¬ dern an der Fähigkeit, aus- z usuchen und zu verwerten. WELTVERTRIEB für die deutschen Länder: für die froflzöti|chen Länder; u'b rranzosiscnen Länder BOSSER-FILMS ROMAIN PINES vertreten in Berlin durch BORIS JANOVSKI SW 48, Friedrichstraße 250 Fernspr. F 5, Borgmann 1237 7 Rue Montaigne PAR PRODUKTION: mo MONDIAL-FILM / WIEN erlegen. Willi Forst hat eine leichte Gehirnerschütterung und Haut¬ wunden erlitten. Er und seine Begleiterin, die Tänzerin Carise. werden aus dem Neubranden¬ burger Krankenhaus, in das sie gebt acht wurden, in ungefähr acht Tagen entlassen werden können. Willi Forst hat bei der Un¬ glücksfahrt den Wagen selbst gesteuert. Ihn soll nach den bis¬ herigen Feststellungen der Neu- strelitzer Kriminalpolizei keine Schuld an dem Unfall treffen. Ufa-Erfolge in München In den Sendlingertor - Licht¬ spielen in München kam „Quick" mit Lilian Harvey und Hans Al- bers in den Hauptrollen zur Uraufführung. Der Film wurde vom Publikum und von der Presse mit größtem Beifall auf¬ genommen. Die Vorstellungen waren trotz der fast tropi¬ schen Hitze ausgezeichnet be¬ sucht. Auch der Cine-Allianz-Film der Ufa „Das Lied einer Nacht", der in den Rathaus-Lichtspielen zur süddeutschen Erstaufführung kam. brachte stürmischen Erfolg bei Publikum und Presse und zeigte sich als außerordentlicher Kassenmagnet. Huyras-Tbeaterbesitz wächst. Der bekannte mitteldeutsche Theaterbesitzer Arnulf Huyras trat speben als Mitinhaber und Geschäftsführer in die ..Faun- Lichtspiele" zu Dresden-Neu¬ stadt. Leipziger Straße (1000- Platz-Theater) ein und tätigt künftighin für dieses Theater die Abschlüsse. Er sch ießt jetzt also für folgende Plätze bzw. Theater ab: ,.Schauburg- Lichtspiele" and „Faun-Licht¬ spiele" zu Dresden-Neustadt — „Turmhof-Lichtspiele" zu Frei¬ berg i. Sa. — Vereinigte Licnt- spieltheater Gothas, also „Ca¬ pitol" und „Astoria-Lich'spiele", Gotha i. Thür — . Kammer¬ lichtspiele", Meißen a. Elbe und „Astoria-Lichtspiele", Pirna an der Elbe. Will Rogers weiter bei Fox. Will Rogers, in Deutschland aus dem „Boß" bestens be¬ kannt. wurde von der Fox für vier weitere Filme verpflichtet. Seine Gage beträgt 100 000 Dol¬ lar pro Film. Als erster Film geht demnächst ein Lustspiel mit dem Titel „Jubilo" ins Atelier. . „ Konzerns dürfte laut Münchener sen konnte i Zahlungseinstellung damit, daß Neuesle Nachrichten mit dem lief „Der Champ”, ebenfalls Insolvenz der Emelka- Versuch verbunden werden, die deutscher Fassung, bis eF j • a ^ C |, Ur ,'*» "p verworrenen Mehrheitsverhäl- Vollkommenheit gedoubelt I r Lichtspielkunst A. G i_ Film hatte starken Erfolg, ■ erheblichen Verlust als _ « Ind * ul, 2 kiaren * Im deutlich sichtbaren Anzeict Theater A. G auch für die Mün- vcrworrenen Mehrheitsverhäl- ebener Lichtspielkunst A. G . . ... tI - , einen erheblichen Verlust als n.sse e.ndeutig zu klaren. Im sicher erscheinen lasse und in Mittelpunkt der Neugrupp.erung diesem Zusammenhang die Mög- dle . Bayerische Film G. m. lichkeit weiterer Verpflichtun- "• stehen, was auch in einer gen für die Gesellschaft nicht Änderung der Firma in „Emelka- ausgeschlorsen sei. Bayerische Film - Gesellschaft" Es wird her vorgehoben, daß seinen Ausdruck finden dürfte. Neues aus Schlesien deutscher Fassung, bis zur Vollkommenheit gedoubelt Der Film hatte starken Erfolg, die deutlich sichtbaren Anzeichen Die letzte Verwaltungsaus- Räumlichkeiten meist gemein- schußsitzung des Provinzialver- nützigen Zwecken zur Verfü- bandes Schlesischer Lichtspiel- gun>* gestellt sind,^ aus^ Reiohs- theaterbes.tzer in Breslau be- und städtischen T‘ " 1 schäft.gte sich mit einer Reihe strebt werden, wichtiger Fagen, die auch im Obwohl eine S Mittelpunkt der Delegierten- zu wünschen ist, Versammlung des Reichsverban- erwähnt werden, d Mittelpunkt der Neugruppierung von Ergriffenheit wurdcn scho- wird die Bayerische Film G. m. nend durch Dunkellassen des b. H. stehen, was auch in einer Theaters verdeckt. Änderung der Firma in „Emelka- „Tarzan, der Herr des Ur- Bayerische Film - Gesellschaft" walds", der als dri;ter Film seinen Ausdruck finden dürfte. Bef. zeigt Sensation auf Sen- sation und wurde ebenfalls # stark beklatscht. SctllCSICIl Zu der Veranstaltung haften Räumlichkeiten meist gemein- s*ch zahlreiche Thcaterbesu- nützigen Zwecken zur Verfü- eher eingeiunden. die in bester gun« gestellt sind, aus Reichs- Stimmung waren und sich in und städtischen Mitteln ange- Erwartung guter Geschäfte zu kunstverständigen, repräsenta- Bt stellschein-Entwurf. tiven Veranstaltungen nicht ab- erlassenen Kontingentbeslim diesen Filmen lobend äußerten. Prager Rezept Der tschechoslowakische Film¬ markt wurde durch die jüngst der den H luptgegenstand der geneigten und Aussprache bildete, wird mungen. welche die Einfuhr a zerlen direkt begeisterten Pu- ländiscler Tonfilme bekanntlich Verwaltungsausschuß „mit Ent- blikums in Breslau für diese im Verlältnis 1 : 6 fd. h. also für rüstung" abgelehnt. Räumlichkeiten nie die richti- jeden heimischen Film sechs aus- „Der schlesische Verband". gen Auswertungsmoglichkeiten ländische) regeln, hart betroffen, so heißt es noch in dem olfi- vorhanden sind. Die Zeit der da man mit dieser beschränkten zielten Bericht, „warnt seine vielen Tagungen ist vorbei. Anzahl von zur Verfügung Mitglieder auf das nachdriick- Und ein ständiger Filmbetrieb stehenden neuen Filmen nicht lichste. auf diesem Bestell- wie zu besseren Zeiten dürfte imstande ist. da« Repertoire der schein abzuschließen, und sieht sich jetzt — das scheinen auch Prager Uraufführungstheater einem Mit- die Gebr. Hirschberg richtig decken. Warnung zu erkannt zu haben, indem sie Nun kursieren in Film-Prag den etwa er- den großen Konzerthaussaal Gerüchte, das Handelsministe- ierigkeiten zu nur für gelegentliche Filmvor- «ium gedenke diesem Mißstand führungszwecke mieten — nicht im Wege einer kurzen Verord- sich außerstande, einem Mit- die Gebr. Hi gliede. das dieser W'arnung zu- erkannt zu hg widerhandetl, aus den etwa er- den großen wachsenden Schwierigkeiten zu nur für geleg« helfen." führungszwecki An den Reichsverband rieh- mehr lohnen, tet man die Anforderung, daß. sofern die beabsichtigten Par- Bei einer \ teiVerhandlungen ergebnislos Gläubiger des verlaufen sollten, alle erforder- ßen „Deli-Thea gentliche Filmvor- r ium gedenke diesem Mißstand ke mieten — nicht im Wege einer kurzen Verord¬ nung zu begegnen, nämlich durch * die Bestimmung, daß jeder in Versammlung der einem Prager Premierenkino zur s 800 Plätze gro- Uraufführung gelangte Film in liehen Schritt« bei den zustän- (Oberschlesien) wurden die l Beuthen diesem Theater mindestens drei (Oberschlesien) wurden die un- Wocher. hindurch auf dem Pro¬ erquicklichen Verhältnisse, wie gramm bleiben muß. Zurzeit gibt sie sich dort im Laufe der Zeit es in Groß-Prcg 23 Premieren- herausgebildet haben, eingehend kinos, die in einem eigenen Ver- besprochen. band von Premieren-Theatern Es ist nicht Aufgabe eines vereinigt sind; diese 23 Kinos Fachblattes, auf diese Einzel sollen im Vercrdnungswege auf In Breslau wird jetzt be- besprochen. band, von Premieren-Theatern kannt, daß die Konzerthaus- Es ist nicht Aufgabe eines vereinigt sind; diese 23 Kinos Aktiengesellschaft in ihrem Be- Fachblattes, auf diese Einzel sollen im Vercrdnungswege auf stand gefährdet ist Die Ge- heiten. wie sie den Eingeweih- 12 reduziert werden uin auf Seilschaft, deren Schulden mit len längst bekannt sind, näher diese Weise die starke Nach- 650 000 RM beziffert werden, verfügt auf einem großen Grund¬ stückskomplex über ein riesi¬ ges Gebäude, dessen größte Räumlichkeiten, der große Kon¬ zerthaussaal und der Kammer- Verwendung fanden. Besonders der große Saal ■ etwa 1500 Plätzen wurde r größeren Unterbrechungen I in die jüngste Zeit hinein, i einzugehen. Von Interesse ist frage nach Lraufführungspro- lediglich. daß die gesamten Ver- graiumen künstlich zu senken, bindlichkeiten des Beuthencr . Deli-Theaters 1 rund K Million Liane Haid* Ehe Mark betragen: den Hauptan- ^ teil hieran hat der Posten Hy- geschieden potheken mit etwas mehr als Die Ehe zwischen Liane Haid 160 000 RM. und Baron Havmerle ist vor Bei der Gläubigerversamm- einigen Tagen im gegenseitigen , , _ .... in eingeweihten Kreisen wurde Sr« tr Vt“ rf“ TVr vor zwei Monaten Tro.,- gerer Zeit erwartet, so daß die berg, diesem Zweck nutzbar gemacht. Es soll eine Sanie¬ rung der Gesellschaft, deren den Gebr. Hirsch- Zeichnungsberechligte ist der ,cse r * nnun ß c ‘ m Zweck nutzbar vor zwei Monaten zum Treu- Äerer Zeit erwartet. 1s soll eine Sanie- händer bestellte Bankier See- formale Scheidung l. Hierzu 1.08 Mark BeateUgcld. Anzeigenpreise: 35 PI. die mm-Höhe; Siel ikonto: Berlin NW7. Nr. JUL — Haupt.chrilUeitung Alfred Rote iniek. «ämUicb in Berlin — Nachdruck nur unter Quellenangabe ge. n Porto beiliegt. Verlag und Druck: Auguit Scberl C. m b H- I d Roienlb.l (Arne). Verantwortlich für di ngabe^eatatlcL ^Unverlangte Einacndungcn w SWUSB Berlin, den 26. August 1932 Der letzte Akt Die interessante Revue „Glück und Unglück der Emelka" neigt sich langsam ihrem Ende zu. Augenblicklich läuft ein kleiner Zwischenakt vor ge¬ schlossenem Vorhang, der vom Regisseur den Titel „Sanierung" erhalten hat. während er ursprünglich und viel treffender „Die große Pleite" hätte heißen müssen. Die Premiere dieses Ab¬ schnitts in einem virtuosen Spiel des Auf und Ab war nach Ansicht bewährter Kri¬ tiker schon lange fällig, und man bewunderte mit Recht die Kunst der Arrangeure, die vor dieser entscheiden¬ den dramatischen Szene im¬ mer wieder neue, vielfach spannende Episoden einleg¬ ten und das Ende geschickt, in vorbildlicher Aufmachung, immer erneut verzögerten, wobei wie ein Deus ex ma- china immer wieder die amü¬ sante Figur des neuen Kapi¬ talisten in Erscheinung trat. Wenn man sich heute den Ablauf der ganzen Revue noch einmal vor Augen führt, muß man die Schöpfer des Manuskripts dieses Spiels restlos bewundern. Das gilt besonders für die Redakteure des letzten Teils. Vor allem für den Träger der letzten Idee. Max Schach, der leider die F.ebensdauer der äußerst echt gebauten Kulisse überschätzte und schließlich vor der kauf¬ männischen Wirklichkeit die¬ ser Zeit kapitulieren mußte. * Schach räumte bei seinem gutkomponierten Akt „Der Wiederaufbau" der Partie GEORC ALEXANDER und MARTHA EGGERTH in dem T K-Film der Pinnool MODERNE MITGIFT Ein neuer lizenzfreier Aufnahmeapparat Aus München erhalten wir interessante Mitteilungen über einen neuen patentfreien Aufnahmeapparat, der noch in dieser Woche der Filmindustrie zur Verfügung gestellt wer¬ den soll. Wir berichten an anderer Stelle eingehend über die genaue Konstruktion, die zumindest außerordentlich inter¬ essant ist und deutlich zeigt, daß schließlich doch noch Wege gefunden werden können, die uns eines Tages von den herrschenden Patenten unabhängig machen. Selbstverständlich sind auch die Münchener Mitteilungen der Glücksgöttin einen allzu großen Raum ein. Dafür kürzte er den Chor der Rea¬ litäten über das dringend notwendige Maß und kann nun außerordentlich schwer zun: lappy end kommen. Die kühne Gedankenbrücke zwischen dem Zusammen¬ bruch der Emelkatheater und der Emelka A.-G. befriedigt den objektiven Zuschauer nicht und läßt eine Reihe von Fragen offen, die im Augenblick noch nicht aktu¬ ell sind. Glücklicherweise wird in dem juristischen Teil der Handlung im Augenblick die Schuldfrage nicht gestellt. Sie würde sich aller Wahr¬ scheinlichkeit nach auch nicht mit Paragraphen be¬ antworten lassen. Gehört überhaupt nicht vor ein Gericht, sondern höchstens vor ein Forum von Wirtschaftlern, die wahr¬ scheinlich nach dem, was man weiß und feststellcn kann, kaum zu einem ein¬ heitlichen Urteil kommen könnten. Vielleicht wäre die Hand¬ lung geradliniger geworden, wenn man die Sanierungs¬ szene in dem Plan des gan¬ zen Schauspiels schon ein paar Jahre früher vorgesehen hätte. Die Szenen „Falsches Prestige" und „Rettung durch das Reich“ hätten wegfallen können. Das an sich gut arrangierte Intermezzo „Französische Millionen" erwies sich auf die Dauer nicht als zug¬ kräftig. Gebrauchte Theatermaschinen verkauft man durch „Kleine Anzeigen“ im „Kinematog aptv mit dem gerade in solchen Fallen üblichen Vorbehalt ent¬ gegen/i nehmen. Es bi steht immer wieder bei den über 500 Patenten der klangfi ir-Tobis die Möglichkeit, daß irgendwo eine Mög¬ lichkeit zum Eingreifen durch die jetzigen Patcnlhalter vor- liegt Es ist ebenso nach bisher : ger Erfahrung nicht ausge¬ schlossen. da'J die Münchener Konstrukteure letzten Endes den Wi-J in den Patentring finden, der ihnen dann zwar einen Gegenwert für ihre Arbeit, der Industrie aber keinerlei neuen Nutzen bringt. Die Manuskriptschreiber werden auch den kleinen Sketch hinter den Ku¬ lissen des Aufsichtsrats heute nicht mehr als attraktiv betrachten und mit uns der Meinung sein, daU sich die viele Arbeit und Mühe der letzten Monate eigent¬ lich wenig gelohnt hat. Wie man hört, bereiten die verantwortlichen Per¬ sönlichkeiten eine Denk¬ schrift über den Ablauf der Handlung vor. die den Titel erhalten soll ..Was wir woll¬ ten und was wir erreichten". Das ist unserer Auffassung nach auch seriöser als die anderen Vorschläge. von denen wir hier nur ..Zer¬ platzte Seifenblasen" und ..Behüt' dich Gott, es war' so schön gewesen" lediglich der Ordrung wegen er¬ wähnen. Erfreulich ist. daU man gleich von Anfang an aus diesem Schachspiel die Bayerische Filmgesellschaft ausgenommen hat. Hier wickelt sich das Spiel kon¬ stant. ruhig und sicher ab and wird piogrammäliig so enden, wie es erst in den letzten Tagen durch das grolle Verleihprogramm auf¬ gezeichnet war Ob und inwieweit dieser Teil des Schauspiels in d is Hauptstück eingefügt wird. sollte man heute besser nicht erörtern. Das kann unseres Erachtens erst dann ge¬ schehen. wenn man die Kechtfertigungsschrift über das Hauptthema gründlich studiert hat. Im übrigen erfahren wir, daß noch vor dem Ende der alten Revue bereits eine Fortsetzung geplant ist, die voraussichtlich unter dem Titel „Frei .on Schuld und Fehle" in Szene gehen soll Da die telephonische Über¬ mittlung sehr undeutlich war, kann es sich auch ura die Überschrift ..Frei von Schul¬ den und Fehlern" handeln, die auch nicht schlecht * [Gelehrte diskutieren über den Film Die große englische wissen¬ schaftliche Vereinigung ..The British Association'' wird auf ihrer großen Tagung, die am 31. August in York beginnt, eingehend über den Film sprechen. Sir Benjamin Gott, ein Mann, der im englischen L'nlerr’chts- wi-.cn eine führende Stellung eirnimmt. spricht einleitend über das Thema ..Der Film als U nterrichtsmittel”. Dann soll sich eine Diskus¬ sion anschließen, ;n der die Be¬ deutung des lebenden Bildes liir Kultur und Wissenschaft und eine starke Einbeziehung des Films in das wissenschaftliche Leben Englands erörtert wer¬ den soll. Für diese Diskussion stehen drei volle Tage zur Verfügung. Ein äußerer Beweis dafür, daß es sich nicht um eine der übli¬ chen Kundgebungen handelt, sondern um Besprechungen, die wahrscheinlich einen stark rea¬ len Hintergrund haben. Argentinische Filmproduktion Nun soll auch in der argen¬ tinischen Hauptstadt Buenos Aires eine moderne Filmstadt gegründet werden, in der spa¬ nische Ton- und Sturr.mBIme für den Vertrieb in Argentinien und in den anderen südamerikani¬ schen Staaten hergestellt wer¬ den sollen. Eine hierfür neuge¬ gründete Gesellschaft ..Argos" hat in New York Tonfilmappa¬ raturen und andere Atelierein- richlungsgegcnstände erworben. „Ja, Iren ist die Soldatenliebe" im Universum Ab heute, Freitag, läuft im Universum am Lehniner Platz der Messtro-Film „Ja. treu ist die Soldatenliebe Paramounl. Düsseldorf, führ* vor: Am Mittwoch, dem 31. Au¬ gust, vormiite.gs S.30 L!hr, findet im Europa-P ilasl-Theater, Düs¬ seldorf. Graf-Adoli-Slr. - ! 4. die öffentliche Vorführung von drei Filmen der ersten Staffel 1932 33 statt. Die Reihenfolge des Pro¬ gramms kann aus technischen Gründen erst später bekannt¬ gegeben werden. Althoff dreht lustiges Bei programm Nach Beendigung der Außen- miker Fritz Servos. geht die aufnahmen zu der Kurztonfilm- Aco-Film-Ges. in den nächsten serie mit dem rheinischen Ko- Tagen ins Atelier. Der neue patentfreie Autnahmeapparat Die Muncher.’.-r kinolechnische Apparatebau- und Ropier- Anstalt Arnold & Ricnter tritt nach längeren, streng geheim¬ gehaltenen I.aborator'umsversuchen mit einer fabrikations- maßig ausgeführten Tonkamera an die Öffentlichkeit. Der Einbau in ein eigenes Synchronisalionsatelier wird noch in dieser Woche beendet sein. Neben der Petriebszuverlässigkeit wurde das Hauptaugen¬ merk bei der Konstruktion und bei der Verfahrensart auf absolute Patentreinheit gerichtet, um der Industrie ein lizenzfrei arbeitendes sicheres Aufnahmegerät zur Verfügung zu stellen. Der Konstrukteur. Ingenieui Paul Zeller, ist ein besonderer Kenner des einschlägigen Patentgebietes. Wie alle als lizenzfrei angebotenen Apparaturen benutzt auch die Münchener die Braunsche Röhre als Aufzeich- nungsmitUI. Da diese zur Aussteuerung nur Spannung und keine Stromleistung benötigt, ist bei der Anwendung der neuesten Spezialausführungen des Reiß-Mikrophons mi> Ubertragerketlen kein Verstärker erforderlich und damit die ganze Kette der Verstärkerblockpatente ausgeschaltet. Auch hinsichtlich der Gleichlaufsicherung in der Filmfüh¬ rung sind neuartige patentreine Lösungen gefunden worden. Die gemachten Proben sichern sowohl im Amplituden- wie im Schwarzungsverfahren gute Qualität bei gemeinsamer Entwicklung von Bild und Ton und damit die Vermeidung der durch das sogenannte Kopierpatent gegebenen Ein¬ schränkungen. Es wurde eine Tonkopiermaschine eigener Konstruktion in Betrieb gesetzt. Die Apparatur ist leicht und transportabel, so daß Auf¬ nahmen an jedem beliebigen Orte erfolgen können. Für den Tonmeister ergeben sich eigene Arbeitsmethoden, da er wegen der zahlreichen Verfahrens- und Organisationspatenlc gezwungen war. seine Keglungsmaßnahmen in ganz anderer Weise zu treffen, als es bisher üblich war. Von der Qualität der Aufnahmen konnte sich unser Kor¬ respondent an Hand verschiedener Probestreifen und einer Aufnahme seiner eigenen Stimme persönlich überzeugen. Konstruktion und Patentlage wurden ausführlich dnrgelegt. Wir kommen auf konstruktive Einzelheiten in unserer ..Ton¬ film-Technik'' zurück. Thüringisches Ministe¬ rium des Innern ist tür maftvoile Steuerpolitik Das Thüringische Ministerium des Innern beweist erneut sein Bestrebe.i. sich auf die schwie¬ rige Situation der Lichtspiel¬ theater "hüringens einzustellen. Ein an alle thüringischen Ge¬ meinden herausgegangenes Rurd- schre'bei beschäftigt sich mit der Kinonot Thüringens und e-- such 1 . die Gemeinden dringend, den Steuerbogen nicht zu über- spannen. Das Ministerium erklärt, daß es von dem Recht aus § 14 Abs. 1 Satz 3 des Reichsfinanz¬ ausgleichsgesetzes keinen Ge¬ brauch machen wolle. Es er¬ sucht aber dringend, zumindest die Ermäßigungen für Bildstrei¬ fen belehrenden oder kulturel¬ len Charakters zu gewähren, die in den Reichsratsbestim¬ mungen "orgesehen sind, und empfiehlt, möglichst noch zu¬ gunsten der Kinotheater über diese Ermäßigungen hinauszu- geher. Es wird dann er.mcht, die Abrundung der Steuer liir eine einzelne Karte auf fünf Reichs¬ pfennig. die hier und da noch üblich ist, zu unterlassen und im Einzelfall die Steuer noch weiter zu ermäßigen oder ganz zu erlassen, wenn durch eine derartige Maßnahme der Be¬ trieb oder die gefährdete Exi¬ stenz eines Lichtspieltheaters erhalten bleiben kann. „Der Tugendkönig" Der über drei Wochen mit großem Erfoig im Mozartsaal gelaufene Maupassant-Film „Der Tugendkönig" wird von Freitag ab in das Programm der Admi¬ rals-Lichtspiele. Friedrichstr.. München über die Zukunft der Emelka ..Tannenberg' -Film verboten Leipzig. 25. August. Der Film über die Schlacht von Tannenberg von Heinz Paul, Paul Oskar Hoecker und Ma¬ jor a. D. v. Viebahn, der in Leipzig am Freitag, dem Jah¬ restag der Schlacht von Tan¬ nenberg. uraufgeführ) werden sollte. ist plötzlich abgesagt worden, weil d'e beiden letzten Akte von der Zensur beanstan¬ det worden sied. Diese Beanstandung gilt für ganz Deutschland, so daß auch die Berliner Premiere, die heute im Primus- und Titania- Palasl stattfinden sollte, hinfäl¬ lig wird. Nach dem Gesetz hat die Entscheidung einer Landes- beh<-rde zunächst Wirkung bis zur Entscheidung der Oberpruf- slelle. „Das Lied einer Nacht ' für 10 Kpl. Eine Eintrittspreispolitik, wie sie nicht mehr zu unterbieten ist, scheint in Crimmitschau be¬ liebt zu werden. Das „Capi¬ tol' bietet die Nachmittagsvor¬ stellungen von „Das Lied einer Nacht' 4 mit einem guten Vor¬ programm auf allen Plätzen für 10 Kpf an. Dieser Vorgang ist eine nicht zu uberbietend«. Illustration zu unseren Darlegungen über die Tätigung möglichst scharfer Be- • lellscheinbed'ngungen Man schreibt uns aus Mün- München, 25. August. Schon bei der letzten außerordentli¬ chen Generalversammlung der Emelka stand es fest, daß auch bei der Muttergesellschaft eine Einstellung der Zahlungen be¬ vorstand, und man hatte sich in Kreisen der Hauptgläubiger scheinbar auch über die einge- schlageneri Maßnahmen bereits prinzipiell geeinigt. Die Auf¬ nahme e’nes Direktors der Mun- cnener Allgemeinen Treuhand A.-G. in den Aufsichtsrat dürfte auch nicht zufällig gewesen sein. Als jetzt die Zahlungseinstel¬ lung erfolgte, wurde dieser er¬ wartete letzte Akt der Tragödie des überorganisierten Konzerns in allen MunchenerWirtschafls- kreisen, der Bayerischen Bank¬ welt und in der Handelspresse ruhig aufgenommen Mit der Aufstellung ces Aus¬ gleichsplans — man srebt einen außergerichtlichen Ver¬ gleich an - wurde Professor Kheinstrom beauftragt, der auch die Sanierung des Münchener Deutschen Theaters im vorigen Jahr erfolgreich dorchführte. Der Status der Emelka wird durch die Münchener Allge¬ meine Treuhand A.-G au’ge- slelll. Bis dahin können die einzelnen Pläne keine oräzisere Gestalt annehmen. Die laufende Schuld ist nicht sehr erheblich. Man beabsichtigt, die kleinen Gläubiger bis zu 500 RM voll zu befriedigen. Die Großgläubiger, die Com¬ merzbank, die Tolirag, Klang¬ film, auch Tobis und der Baye¬ rische Bankenpool werden wohl zusammen mit der Bayerischen Film-Gesellschaft eine Auffang- Aktiengesellschaft bilden. Ge¬ nannt wird als neuer Firmen¬ name „Emelka Bayerische Film- Gesellschaft", doch steht dieser noch nicht endgültig fest. Der Konzern würde in dieser auf¬ zugehen haben als in einer ein¬ heitlichen Gesellschaft von knapper Orgar.isationsform. Es scheint allerdings nicht unmög¬ lich. daß aucn innerhalb der neuen Gesellschaft der Verleih besonders geführt werden wird. Die Durchführung des ange¬ kündigten Prodi ktionspro- grainn., der Biyerischen Film- Gese'Jschaft soll gesichert sein dadurch, daß d'-z meisten Filme als Gemeinschaftsproduktion projektiert s eiden. Der Be¬ trieb de: Atel ers wird auf¬ rechterhalten. ebenso Jer der" Zentralverwaltung, bei der aller¬ dings sehr zahl-eiche Kündi¬ gungen des Personals erfolgten. Man wird zunächst in den flüs¬ sigen Mitteln bei der Produk¬ tion beschränkt sein. Werlsteigeruni* ameri¬ kanischer Filmaktien Die an der New-Wker B >rse gehandelten Aktien von fünf amerikanischen Filmgesell¬ schaften haben im Verlaufe des Monats Juli eine außerordent¬ liche Wertsteigerung erfahren und haben insgesamt einen Kursgewinn von 23 88162t Dol¬ lar erzielt. Den größten An¬ teil hieran konnten die Aktien der Loews für sich buchen mit einer Steigerungum 7 Punkte, was 10 651 186 Dollar ausmacht. Paramount stiegen um 1 - Punkte oder 5 491 915 Dollar. Warner Bros, um l'i Punkte oder 4 751 680 Dollar, die Fox Film-Aktien um . Punkte oder 2 122 452 Dollar u.rd schließlich die de- R.K O. um I Punkte oder <7X1001 Dollar Auch in den ersten August- t igen setzten sich die Kurs- erheblichem' *AÜ«mIße.’" foü Loews gingen auf 24 hinauf mehr a s 11 Punkte über ihrem tiefsten S'and vor einiger Zeit. Paramourt schloß mit I — ge¬ genübet einem Stand von 1 * 1 Warner Bros., die bis auf zurückgegangcn waren, erholten sich au 2 - und R K O wur¬ den nil 4. also einem Gewinn von fast 200 Prozent gegeni ber der liifsten Notierung von 1'.-. bezahlt. Auch die Obligationen konnten an der allgemeinen Aufwärtsbewegung profilieren. „Ballbaus Goldener Engel" Der Aco-Film im Albö-Ver- leih „Dallhaus Goldener Engel'" ist in München mit größtem Erfolg angelaufen. Die neuen österreichischen Koniingentbesiimmungen Wir s.nci bereits heute in der Lage, zunächst den Entwurf zu den neuen österreichischen Kon- tingentbeslimmungen zu ver¬ öffentlichen. die allerdings noch in einer Sitzung d«s Filmbeirals am 26. August endgültig geneh¬ migt werden müssen. Wie wir erfahren, ist anzu¬ nehmen. daß noch kleine Kor¬ rekturen vorgenommen werden. Im großen und ganzen aber meint unser Wiener Gewährs¬ mann. würden die nachstehenden Bestimmungen wohl in der vor¬ liegenden Form in Kraft treten. Anerkennung von Stammfilmen: Kontingentquote 1. Nach dem Durchführungs¬ erlaß zur Filmkontingentierung • om 5. August 1932 obliegt die Entscheidung, ob ein in Oster- 'eich erzeugter Film als Stamm- film anerkannt wird und welche Anzahl von Vormerkscheinen dieser erhält, dem ßundes- ministenum für Handel und Ver¬ ehr. welches seinen Entschei¬ nungen in der Regel Gutachten des Filmbeirates zugrunde legen wird. 2. Die Kontingentquoten sind "m Bundesministerium für Han¬ del und Verkehr fur die einzel¬ nen Stammfilmkategorien wie ! »ljt. festgesetzt. A.Furden Produzenten: a*| fiir abendfüllende Tonfilme 10 bis 21 Vormerkscheine. Zuschuß für die Verwendung einer ir Oesterreich erzeugten Tonaufnahmeapparatur 8 Vor¬ merkscheine. Zuschuß für die Herstellung von mindestens 3 Kopien in einer österreichischen Kopieranstalt I Vormerkschein. Der Anspruch auf den letzte¬ ren Zuschuß muß rechtzeitig nachgewiesen werden, da diese Vormerkscheinc den gleichen Verfalltag erhalten wie die Vor¬ merkscheine der Stammquote. b*l Für Kurztonfilme 1 bis 2 Vormerkscheine. c| Für Filme, welche der Re¬ klame. Propaganda. Agitation dienen (Zweckfilme) und für Ak¬ tualitäten gelangen nur 30".,*) der von den Punkten al und bl genannten Zuteilungen zur Aus¬ gabe. 3. Die Vormerkscheine selbst werden in natura nicht ausgege¬ ben. sondern aus Gründen der *| Vom 1. September 19J2 bis auf weiteres um 30". herabge¬ setzt: Änderungen können jeder¬ zeit mit sofortiger Wirksamkeit in Kraft treten. Wertbeständigkett dem Film¬ büro zur Verwertung zugewiesen. Das Filmburo zahlt nach Ma߬ gabe der vorhandenen Mille! den Gegenwert der zugewiesenen Vormerkscheine den Anspruch- berechtigten in bar aus. 4. Der Preis eines Vormerk¬ scheines ist derzeit mit 1000 Schilling festgesetzt. Exportkontingente Diese besondere Kontingent¬ quote — sowohl für Ton-Stamm- filme. als auch für Kurzton- Stammfilme — stehl dem sonst Anspruchsberechtigten nicht zur Verfügung, lieber diese Kontin¬ gente verfügt das Filmburo, um damit nach Möglichkeit den Export österreichischer F.lme zu Das Exportkontingent kann vom Filmbüro für ieden Stamm¬ film nur einmal beansprucht R i c h t 1 i n i e n ennung %ni ur A-ier- Zur Anerkennung als Stamm¬ filme können jene nach dem I. Januar 1932 hergestellten Film .- beantragt werden, welche folgenden Erfordernissen ent- 1. Be. abendfüllenden Tonfilmen 5. Zwölf Arbeitstage in einem österre chischen Atelier. 6. Eir auf Österreich entfallen¬ der Kostenaufwand von min¬ destens 120 000 Schilling bzw. mindestens 200 000 Schilling. 7. Die Mitglieder der mit¬ wirkenden musikalischen En¬ sembles müssen aus Beruls- musikern bestehen, die ihren ständigen Wohnsitz in Österreich Ausgenommen sind an den Stoff des Films gebundene, fremde Einzelnummern, die je¬ doch keinen wesentlichen Teil des musikalischen Beiprogram¬ mes des Filmes bestreiten dürfen. 8. Wenn das Sujet eines Fil¬ mes weniger als die vorgeschrie¬ bene Anzahl von Atelier- Arbeitstagen erfordert, muß der Ausfall durch Massenszenen, Ausleuchtungen. Freilichtbauten. Verwendung von Tonaufnahme¬ wagen u. dergl. ersetzt werden. 9. Der Filmbeirat wird die Zu¬ weisung der Grundquote von 10 Vormerkscheiner dann bean¬ tragen. wenn die Mindestfor¬ dernisse der Atelierarbeit und ein österreichischer Kostenauf¬ wand von 120 000 Schilling er¬ reicht errcheinen. Bei solchen -^*►"1 VERLAG SCHERL * BERLIN SVV.68 - Berlin, den 27. August 1932 Böses Beispiel Selten haben Artikel des „Kinematograph“ eine so aulmerksame Beachtung ge¬ funden. wie unsere Darle¬ gungen zum Bestellschein- Thema. Wir haben erfreulicher¬ weise fcststellen können, dali sowohl viele Verleiher als auch Theaterbesitzer n der Grundtendenz mit uns einig sind «nd absolutes Verständ¬ nis dafür zeigen, dall man heute die Modalitäten der Filmlieferung nach mancher Richtung hin verschärft. Gewiß werden mancherlei Wünsche laut, die Verbesse¬ rungen im kleinen wün¬ schen. gegen die sicher kein Mensch etwas einzuwenden hat. Wir erfahren aber auch in diesem Zusammenhang von einer ganzen Reihe von Fäl¬ len, die deutlich zeigen, wie leichtfertig manche Thealer- besitzer die Pflichten, die sich aus jedem Leihvertrag ergeben, umgehen oder ver¬ letzen. Es sei gestattet, aus dem reichhaltigen Material einige Fälle im einzelnen zu schil¬ dern, damit man uns nicht wieder eines Tages vorwirft, wir schrieben vom grünen Tisch aus. ★ Im norddeutschen Bezirk war ein Film für zwei Thea¬ ter in der gleichen Stadt für eine Woche abgeschlossen. Zunächst wurden in dem fraglichen Teil die disponier¬ ten Spieltermine nicht ein¬ gehalten. weil sich der In¬ haber angeblich geirrt habe. Dann nahm man das Bild ab, das übrigens vielerorts nachweislich erfolgreich war, und spielte es anstatt acht Tage nur drei Tage. Führte es. obwohl man ver¬ traglich für zwei Theater verpflichtet war. nur in dem kleineren Hause vor und rechr.ete schließlich, wie ein¬ wandfrei festgestellt und vom Theaterbesitzer zuge¬ geben ist, noch falsch ab. * Dieselben Theater sollen in einem andern Fall, wo sie das Bild in beiden Häusern spielten, „nur“ vierzehnhun¬ dert Mark zu wenig abge¬ rechnet haben. Sie machen in dem vor¬ liegenden Fall, nachdem sie schon die falsche Abrech¬ nung zugegeben haben, bis jetzt absolut noch keine An¬ stalten. den Mehrbetrag, um den sie sich „geirrt“, tatsäch¬ lich auch nachzuzahlen Aus Westdeutschland wird heute von dem Inhaber einer Theatergruppe noch an einem Betrag vom Jahre 1929 ab¬ gezahlt. Eine Teilzahlung ist nur zu erhalten, wenn man für die im Jahre 1929 gepfände¬ ten Gegenstände wieder ein¬ mal Versteigerungstermin be¬ antragt. D.e Verleihfirma, die hier ir Mitleidenschaft gezogen ist. wirft mit Recht die Frage auf. ob es aus kauf¬ männischen Gründen heraus überhaupt gut ist, einem Lnternehmen noch weiter zu helfen, das auch den achten oder zehnten Ver- gleic i nicht einhält, weil es glaibt, mit dem Verleiher machen zu können, was es will. * Vier Fälle, die uns in den letzten Tagen bekannt wur¬ den. behandeln das Thema von dem Scheck, der angeb¬ lich irrtümlich ausgestellt ist und infolgedessen unter Protest gehen muß. In drei von den hier an¬ gezogenen Fällen ist auch der zweite Ersatzscheck ohne Deckung gewesen. Schließlich wurde ein Scheck gegen Wechsel aus¬ getauscht. die heute, fünf Monaie nach Fälligkeit, noch' nicht restlos erledigt sind. Ein interessantes Kapitel bilden auch die Resultate von Kassenpfändungen. So hören wir von einem Provinzverlciher. daß bei einer Beschlagnahme der Sonntagskasse bei gut be¬ suchtem Hause einmal drei Mark und in einem andern Hause vier Mark vorgefun¬ den wurden. Es wird uns von Fällen berichtet, wo noch nicht ein¬ mal die vorgeschriebene Ab¬ rechnung. geschweige denn die Beträge zu erhaben waren. Das sind nur Stichproben aus unserer Korrespondenz der letzten Tagt, die wir be¬ liebig ergänzen könnten und die deutlich zeigen, daß Be- stellscheinbcdingungcn im mit Wolf Albach-Retty und Adele Sandrock, Otto Wallburg, Ida Wüst A. Abel. R. Biebrach. B. Ebinger, J. Falkenstein H Oordon, K.Haack, F.Hart, J.E.Merrmann. H.Hilde¬ brand, L. Pollmann, O.Sima. K Vespermann, 6.Wolle nach dem Theaterstück ..Oes schöne Abenteuer" von 0. A. de Caillavet. Produktion: Günther Stapenhorst Regie: Reinhold Schünzel Prinzip gar nicht rigoros ge¬ nug sein können. Fraglos wird ein Teil der Fälle auch den Syndizi der Theaterbesitzer bekannt sein. Sie können sich sonst bei ihren Kollegen von der AdF. genauer informie¬ ren. die unter L'r--tänden noch über weiteres Material verfügen, aus dem hervor¬ geht, daß es gerade die Praxis gewesen ist, aie zu dem neuen Bestellschein ge¬ führt hat. Im übrigen erfahren wir, daß es unrichtig ist, wenn behauptet wird, das DLS. wolle den AdF.-Bestellschein nicht benutzen. Es haben allerdings Ver¬ handlungen zwischen Herrn Kienzle als Beauftragtem des Keichsverbandes und Gene¬ raldirektor Weinschenk als Leiter des DLS. stattge¬ funden. Dabei ist lediglich, wenn wir richtig informiert sind, sogar schriftlich festgclegt worden, daß sich das Licht¬ spielsyndikat für eine Ände¬ rung des AdF. - Bestell - Scheins in unwesentlichen Punkten einsetzen wolle, weil Generaldirektor Wein¬ schenk mit Recht auf dem Standpunkt steht, daß gerade das Syndikat als Verleih vieler freier deutscher Thea- terbcsitzer füi eine derartige Mittlerrolle besonders prä¬ destiniert sei. Im übrigen steht das DLS. fest zum Bestellschein und zur AdF. Man sollte aber, wenn man über den Bestellschein ver¬ handeln will, derartige Ding'- nicht an die große Glocke hängen und daraus keine großen Protestresolutionen machen, weil man nämlich sonst die objektive, unab¬ hängige Presse zwingt, im¬ mer mit neuem Material hervorzutreten, das seiner ganzen Art nach kaum dazu angetan ist, das Prestige der deutschen Theaterbesitzer in ihrer Gesamtheit zu stärken. Überflüssig, zu sagen, daß es natürlich viele große und kleine Unternehmen gibt, die ordentlich, zuverlässig und korrekt arbeiten. Lim die geht es auch gar nicht. Diese Gruppe be¬ schwert sich bezeichnender¬ weise auch so gut wie gar nicht, weil sie weiß, daß sie im wirklichen Eventualfall auf Entgegenkommen rech- Die heutige scharfe Be¬ stellscheinfassung ist etwa dasselbe wie im bürgerlichen Leben das Gesetzbuch. Sie sol den Verleiher nur für der Betretungsfall sichern, unc daß das notwendig ist. ist wjhl in diesem Artikel zir Genüge unwiderleglich bewiesen. Wir brauchen Diebstanls- be Stimmungen im Gesetz nur für Diebe. Sie sind kein Gruid dafür, daß anständige Menschen gegen das Straf¬ gesetzbuch an sich Sturm Verhaftete Filmschwindler Die Kriminalpolizei hat ein Sct.windlerkonsortium verhaftet, das sich unter der Angabe, für eine Filmgesellschaft Mitwir¬ kende verpflichten zu wollen, Einschreibgebühren aushändigen lief). Durch ein Zcitungsinserat wurden Damen und Herren für Filmaufnahmen gesucht, die sich am Montagnachmittag in einein Theater des Berliner Westens melden sollten. Die Personalien der sich Meldenden wurden in der Kantine des Theate-s aufge¬ nommen, und schon am Tag dar¬ auf bekamen die Beweiber den Bescheid, sich in einem Lokal in der Französischen Straße vor¬ zustellen. Zwei Herren und eine Dame saßen dort und erklärten den Bewerbern, daß ein Film in Südfrankreich gedreht werden solle, doch müßten zunächst drei Mark Einschreibgebühr ent¬ richtet werden. Der größte Teil entiivhtete die Summe sofort, während mehrere andere jedoch Verdacht schöpften und die Polizei benachrichtigten. Die beiden Männer und ihre Beglei¬ terin wurden festgenommen, denn es stellte sich heraus, daß es sich um drei Mittellose han¬ delte, die sich lediglich eine Ein¬ nahmequelle schiffen wollten. Sie wurden ins Polizeipräsidium e.ngelieferl. Da die Polizei an¬ nimmt, daß eine große Anzahl vor Bewettern bereits geschä¬ digt worden ist, bittet sie die Geschädigter., sich im Polizei¬ präsidium oe: der Inspektion IV. 5 zu melden. ...glücklicher bezirkgverlei her-Start 1 I greller. krasser kriminalspuk- bringt Spannung bis zur Siedehitze B k inszeniert mit viel effekten - am Schluss stieg beifall so hoch wiediehitze ( Jtegie lte/ ) ausgezeichnet - vorbildlich - sympathisch J &€) die theaterbesitzerwerde^iese^ualitatsfil^m^ergnügentern": sehr starker beifall und viel bravo-rufe beifall sehr, sehr laut! Bc nw ksrmjnt Metopol -Filmverleih Rhei^i^eFilm-G^lls^ Stein-JFijmw^eifi leo lejbhoh -Fümvedeih ..Moderne Mitgift" Uraufführung Dienstag: Mozartsaal. Das musikalische Lustspiel der Paramount „Moderne Mit¬ gift’ mit Leo Slezak, Martha Lggerth. Georg Alexander. Hans Brausewetter. Trude Ber¬ liner in den Hauptrollen wird am Dienstag, dem 30. August, im Mozartsaal, Berlin, zur deut¬ schen Uraufführung gelangen. Regie: E. W. Emo. Musik: Hans May. Drehbuch: B. E. Lüthge. Texte: Fritz Rotter. Der erfolgreiche »Teilnehmer" Der vorigen Freitag im Tita¬ nia-Palast, Steglitz, und U.-T., Kurfiirstendamm, von den Be- zirksverlelhern gestartete Kri¬ minalfilm „Teilnehmer antwor¬ tet nicht" wurde wegen des ausgezeichneten Erfolges von der Ufa für eine Woche pro¬ longiert. Die während der Hitzeperiode stark besuchten Vorstellungen waren in den letzten Tagen um 9 Uhr stets ausverkauft. Emellca-Marginalien Man schreibt uns aus Mün- Das sogenannte bayerische liankenkonsortium der Emelk.' 1 . lat für seine Forderungen an diese in Höhe von ruud 1,4 Millionen Reichsmark Sicher¬ heuen in Händen. So ist dem Konsortium der Immobiiienbe- sitz der Gesellschaft in Geisel¬ gasteig verpfändet, außerdem dürften ihm zum Teil auch Ak¬ tien übereignet sein, darunter die von der Palast-Lichtspiel- A. G. in Stuttgart, welche der Emelka-Gruppe nahesteht. Von dem Kapital der Emelka besitzt das Bankenkonsortium rund 20 Prozent, was etwa 1 Mill. Reichsmark Kapital entspricht und abgeschrieben sein dürfte. An dem Bankenkonsortium sind mit 30 Prozent die Bayeri¬ sche Vereinsbank und die Fir¬ ma Hardy & Co. und mit je 20 Prozent die Bayerische Hy¬ potheken- und Wechselbsnk und die Deutsche Effekten- und Wechselbank in Frankfurt a M. beteiligt. „Unheimliche Geschichten" reichszensiert. Der Richard-Oswald-Film der Südfilm „Unheimliche Geschich¬ ten” wurde von der Filmprüf¬ stelle reichszensiert. Die Ur¬ aufführung dieses Films findet in den nächsten Tagen in den D.-T.-Lichtspielen. Kurfürsten¬ damm statt. ekln** Fünf S J Drehbuch: FRIEDRICH RAFF UND JULIUS URGISS 5 $ HEINZ HILPERT ^ : DR KAPER und WALTER JURMANN k h Bildkamera CURT COURANT und REIMAR KUNTZE Vönkcmero) HANS GRIMM und A. JANSEN Eva Scnmid-Kayser Trude Hesterberg, Else Wag Annemarie Korff, LotteStein, Paul Westermeier, Hans Behal, Gerhard Bienert, Josef Dannegger, A. Mainzer Heinrich Marlow, Werner Schott Kurt Strehlen «». BAYERISCHE FILM SuSoun societe des Vilms osso PAX FILM GMBH. BERLIN SW68. FRIEDRICHSTR 43 Deutsche Filme am Hudson | Die sommerliche Hitze und die allgemeine flaue Geschäfts¬ lage bringen es mit sich, daß unsere zahlreichen New-Yorker | Filmtheater, die sich aus¬ schließlich auf deutsche Filme I umgestellt haben, ihre alten j Schlager wieder aufleben lassen. Es ist bezeichnend, daß diere | Auffrischungen von großem Er- | folg begleitet waren. So sahen j wir in diesen Tagen vor fast | aus verkauften Häusern „Die j Drei von der Tankstelle", [ „Zwei Menschen". „Die Schlacnt j von Bademünde". „Der Wahre | Jakob" und „Stürme der Lei- i denschaft". Nichtsdestoweniger kamen jedoch auch neue Importie- I rungen zur Geltung. Wir fin¬ den darunter einige sehr zug¬ kräftige Filme. Dazu gehört ..Rasputin". Der Film wurde im Europa-Thea¬ ter in der 55. Straße vor aus¬ verkauftem Hause vo-gefuhrt. Es zeigt sich wieder, daß in den europäischen Kre.sen we¬ sentlich mehr Sinn und Inter¬ esse für historische Filme vor¬ handen ist als beim re'n ameri- j kanischen Publikum, das ledig¬ lich unterhalten und nichts als unterhalten sein will. | Im Kindenburg-Theater waF der „Stolz der Dritten Kom¬ pagnie” ein guter Erfolg. Jetzt läuft im Hindenburg „Kyritz- Pyritz" mit Max Adalbert. Wiedereröffnung des Kasseler Ufa-Theaters. | Nach baulicher Umgestaltung I öffnete das Ufa-Theater Kassel mit einer Festvorstellung, in welcher „Schuß im Morgen- | grauen" zur Erstaufführung ge- Die Musik zu „Großstadt¬ nächte". Prager Nachrichten Von unserem F. A.-Korrcspon- Mit der einsetzenden Herbst- „Der erste Schritt vom rechten Weg“ Die Verfasserin zweier viel¬ gelesener Romane, „Giigi. eine von uns" und „Das kunstseidene werden beide Werke schon ver¬ filmt. Im Efa-Atelier sab man unter %(2h sich so ein Ur sich ihr Romai Setzung ins T< nimmt. Allem war sie recht I ist, sich als Klavierspieler sei¬ nen Unterhalt verdient. Peter (Ernst Busch! singt zu¬ nächst ein Lied „Der erste Schritt vom rechten Weg", in dem es hei3t: „Der erste Schritt vom rechten Weg ist oft ein Walzerschritt, denn das Herz tanzt den Walzer oft mit" Er begleitet sich selbst am Klavier. Die „Hauskapelle ' wird vor einem Bandonionspieler unter¬ stützt. Busch singt das Lied nicht in der üblichen Weise der Die neugegriindete Firma Grand-Film. Prag II., Väclavskg Films Osso in Paris und läßt noch im August eine Reihe ihrer Filme anlaufen. Generalversammlung der Kinobesitzer Am 8. September findet in Prag die diesjährige General¬ versammlung des Landesver¬ bandes der Kinobesitzer -n Böhmen statt. Da der Landes¬ verband am 11. Juni 1912 in Prag gegründet wurde, wird gleichzeitig das Jubiläum des zwanzigjährigen Bestandes ge¬ feiert werden. Amtlich zugelassen Wie uns das Revisions-Treu¬ hand- und Steuerbiiro Richard Ott, Berlin SW 68, Friedrich¬ straße 221, mitteilt, ist Herr Ott vom Landesfinanzamt Ber¬ lin als Vertreter in Steuer¬ sachen amtlich zugelassen. Gustav Fröhlichs Leipziger Erfolg In Max Künzels Leipziger „U.-T.-Lichtspielen" fand so¬ eben die Premiere des für Mit¬ teldeutschland im Frilz-Stein- Filmverleih erscheinenden Films „Ich will nicht wissen, wer du bist" statt. Der Film gefiel außerordentlich. Der Premie- Mädchen . Irmgard K Wie sich bei dem Stoffhunger „Eire von ur der Filmindustrie denken läßt, man „Gi'gi P a r a m o u n t führt vor: Montag, den 29. August 1932 Mozartsaal IO Uhr vormittags Es gelangen zur öffentlichen Vorführung: „Der Mann den sein Gewissen trieb" „Das gestohlene Ich" (Provisorischer Titel) „Das Frauengefängnis" „Flimmeralbum der Weltgeschichte" Programmfolge vorbehal'en. Einladungen ergehen direkt. Eintrittskarten außerdem gegen Ausweis im Theoterfoyer. zj Martin (Gustav Diessl) ge¬ raten ist, Hilfe bei ihrem treuen Freunde Peter zu suchen. Die Helm ist in Gestik und Gefühls¬ äußerungen ganz schlicht und un- verkrampft und dadurch äußerst wirkungsvoll. Der Komponist Franz Grothe und der Textautor der Lieder. Fritz Rotter, treuen sich über die neue Note, die Ernst Busch in den Vortrag von Schlagern bringt, zu denen auch das Lied vom „Verpaßten Augenblick gehört. An der Kamera steht Karl Drews. Tonmeister ist Specht, die Bauten hat Hans Jacobv er¬ stellt. In wichtigen Rollen sind an dem Film noch beteiligt Jessie Virogh, Helene Fehdmer. Hermine Sterler und Günther Vogdt. Fritz Schulz in — Moabit. Ein riesiger Mensciienauflauf am Weltkino in Moabit. Von der Front leuchtet die Reklame „Ja. treu ist die Soldatenliebe ' Was ist los? Fritz Schulz am Arme eines Schutzmanns. Ha! er ihn gefaßt? Das spielt keine Rolle. Hunderte von Händen greifen nach Schulz, heben ihr hoch und tragen ihn ins Thea- uck; ein Beifallssturm im überfüllten Theater war, sich den Besuchern aller Vorstellungen vorstellte und auch ein kurzes Rundfrnkgast- spiel gab. „Gustel" wurde überaus herzlich gefeiert. Bitte wenden! Maurice Chevalier in der Ernst Lubitsch-Produktion EINE STUNDE MIT DIR Brigitte Helm Eine Ernst Lubitsch - Produktion ; n in deutscher Sprache EINE VON UNS DER MANN DEN SEIN GEWISSEN TRIEB Regie: Johannes Meyer Mir Nach dem Rorran „Gilgi" von Lionel Barrymore Irmgard Keun Nancy Carroll Eine T. K.-Produktion Phillips Holmes Sylvia Sidney DAS FRAUENGEFÄNGNIS Ein groß angelegter Sensations¬ film in deutscher Sprache DAS GESTOHLENE ICH MARCO DER CLOWN MODERNE MITGIFT (Provisorischer Titel | Ein kriminalistischer Gesellschaftsfilm in deutscher Sprache Ein Zirkusfilm mit J. Kowal-Samborski und Berthe Ostyn Martha Eggerth. LeoSlezak Georg Alexander Hans Brausewetter Trude Berliner Regie: E.W.Emo Musik: HansMay Regie: Lothar Mendes Regie: Max Reichmann Eire T. K. - Produktion moiml- Neues aus Neubabelsberg ,.F. P. 1 antwortet nicht" beginnt Aufnahmen. Die Aufnahmen für den gro¬ ßen Tonfilm der Erich Pommer- Produktion der Ufa „F. P. t antwortet nicht ' haben unter der Regie von Karl Hartl be¬ gonnen. Hauptrollen: Hans Al- bers. Sybille Schmitz, Paul llartmann und Peter Lorre. Musik: Allan Gray. Architekt: Erich Kettelhut. Kamera: Gün¬ ther Rittau und Konstantin Tschet. „U nd setzet ihr das Leben ein., neuer Ufa-Ton nicht film. „Und setzet ihr nicht das Leben ein . . ." (Das Denkmal des deutschen U-Bootes) heißt ein neuer großer Ufa-Tonfilm, der nach einem Manuskript von F’eiherr von Spiegel innerhalb der Produktion von Günther Slapenhorst gedreht wird. Der vorläufige Titel des Films war „Morgenrot". Regie: Gustav Ucickv. Drehbuch: Gerhard Menzel und Ph. L. Mayring. Kamera: Carl Hoffmar.n. Bau¬ meister: Robert Herith und Walter Rührig. .Der schwarze Husar" hat Aufnahmen beendet. Für den Ufa-Tonfilm „Der schwarze Husar" (Produktion Bruno Duday) sind die Aufnah¬ men unter der Regie von Ger¬ hard Lamprccht beendet. Hauptrollen: Mady Christians, Conrad Veidt, Wolf Albach- Retty, Ursula Grabley, Günther Hadank, Otto Wallburg und Bernhard Goetzke. „Ich bei Tag und du bei j Nach t." Für den Tonfilm der Erich Pommer-Produktion der Ufa „Ich bei Tag und du bei Nacht", dessen Aufnahmen in den Neu¬ babelsberger Ateliers begonnen haben, ist neben Käthe von Nagy, Willy Fritsch. Amanda Lindner und Julius Falkenstein [ noch Elisabeth Lennartz ver- I pflichtet worden. Regie: Dr. Ludwig Berger. „Rauschgift" hat Auf¬ nahmen beendet. Die Aufnahmen zu dem Ufa- Tonfilm „Rauschgift" (Produk¬ tion Bruno Duday) sind unter der Regie von Kurt Gerron be¬ endet. Hauptrollen. Hans Al- bers, Gerda Maurus, Trude v. Molo, Alfred Abel, Peter Lorre. Raoul Aslan, Lucie Höf¬ lich, Dr. Manning. H. J. Bütt¬ ner. Dieser Film wurde in deutscher und französischer Fassung gedreht. „Der Kampf geht Josephine Dora. Hubert von Meyerinck und Kurt Vesper¬ mann wurden für weitere Hauptrollen des reuen Majestic- Films der Ufa „Kampf" ver¬ pflichtet, der im übrigen mit Manfred von Brauchitsch. Blan¬ dine Ebinger. Evelyn Holt und G. H. Schnell besetzt ist. METRO GOLDWYN MAYER serviert ihr Programm Noch dem Riesenerfolg unserer öffentlichen Vorführungen in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt a. M. haben wir uns entschlossen, auch in Leipzig und Hamburg unsere Filme zu zeigen-. Einladung zu den am Montag, den 23. August LEIPZIG 10 Uhr vorm. Tarzan, der Herr des Urwalds mit Johnny W«issmüll«r Eine W. S. Von Dy ke - Produ k r i o n Ein Metro-Goidwyn-Moyer-Film in doufschor Sproche 11 Uhr VOrm. Wolloc« Beery und Jocfcie Cooper in Der Champ Ein Metro-Goldwyn-Mayer^Film in deutscher Sprache 12 Uhr GARBO, Dämon Novarro in Mata Hari mit Lion.l Barrymore, Lewis Stone U. T. LICHTSPIELE, HAINSTR Mittwoch, den 31. August HAMBURG 10 Uhr vorm. Tarzan, der Herr des Urwalds Eine w"s V Von*Dy kV Produktion Ein Metro-Goldwyn-Moyer-Film in deutscher Sprache 12 Uhr vorm. Wolloc. Beery und Jacki. Cooper in Der Champ Ein M.tro-Goldwyn-Moyer-Film 3 Uhr Garbo in Helgas Fall und Aufstieg (S«un L.nox) mit Clark Gob Regie: Robert Z. Leonard Ein Metro-Goldwyn-Mayer-Film in deutichor Sprod stattfindenden SCHAUBURG, HAUPTBAHNHOF öffentlichen Vorführungen Die Karten gehen den Herren Theaterbesitzern von den zustän¬ digen Metro-Goldwyn-Mauer-Vertriebsstellen zu. Falls Sie keine Karten erhalten, genügt Ihr Theaterbesitzer-Ausweis als EinlaB- karte für sämtliche Vorführungen. Ober die Metrofilme des METRO-JAHRES 1932-33 werden Sie ebenso begeistert sein wie Ihre Kollegen in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt a. M. Von der Eidophon- Produktion In dem von der Deutschen Eidophon Film G. ra. b. H. ge¬ mieteten Terra-Atelier in Ma¬ rienfelde schreitet der Einbau der stationären Tobis-Klangfilm- Tonaufnahme-Apparatur rüstig fort. Es handelt sich um die Ein-Boxen-Apparatur. Da in .Jugoslawien bei den Außenauf¬ nahmen für den ersten Eidophon- Film „Das Lied der schwarzen ierge" die Klangfiim-Koffer- apparatur Type EK 8 Anwen¬ dung findet, steht auch in ton- licher Hinsicht das beste Resul¬ tat in Aussicht. Meerane L Sa. — kein Mono¬ polplatz In einem Fachblatt erschien kürzlich eine Meldung, in der behauptet wurde, daß die säch¬ sische Stadt Meerane infolge neuerdings vorgegangener Be¬ sitzveränderungen Monopoinlatz geworden sei. Diese Meldung muß insofern berichtigt werden, als in Meerane neuerdings die „Schauburg-Lichtspiele" eröff¬ net worden sind, ein 800-Platz- Theater, das vorläufig stumm spielt, aber schon in kurzer Zeit auf Tonfilm umgestellt werden soll. Daraus ergibt sich, daß Meerane kein Monopolplatz ist. Frciauinahmen iür „Kampi!" In Freiburg wurden die letz¬ ten Freiaufnahmen für den Majestic - Film der Ufa „Kampf!" gedreht. Das male¬ rische Gelände des Freiburgei Bergrekords bot Gelegenheit für außercrdentlich schöne Landschaltsaufnahmen und sen¬ sationelle Aufnahmen des Auto¬ rennens, an dem der Hauptdar¬ steller des „Kampf!"-Films. Manfred von Brauchitsch. teil¬ nahm. „Flucht von der Teufclsinse!" in München. Die Terra teilt mit: Die Münchener Erstaufführung des deutschsprachigen Ronald-Col- man-Films „Flucht von der Teu¬ felsinsel" fand in den „Mün¬ chener Kammer - Lichtspielen" statt. Der United Artists-Film im Terra-Verleih erzielt in München trotz der Sommer¬ wärme einen großen geschäft¬ lichen Erfolg. „Der goldene Gletscher." Die Außenaufnahmen des großen Gebirgsfilms der Baye¬ rischen Filmgesellschaft , Der goldene Gletscher" sind in vol¬ lem Gange. Schauplatz der Handlung ist das wild-roman- lische Loetschental: hier und im Jungfraugebiet finden die Aufnahmen unter der Regie von Anton Kutter statt. Männliche Hauptrolle: Gustav Dießl. Der Film wird voraussichtlich Ende September vorführungsbereit Neues Magdeburger Tonfilm- theater. Magdeburg hat ein weiteres Tonfilmtheater erhalten. Die „Zirkus-Lichtspiele" (Inhaber: Blumenfeld) sind soeben mit einer Klangfilmapparatur auf Tonfilm umgestellt worden. J&euJscfvzP 27. August Beilage xum VZfon/ijecfvP ,, K inematograp/f "' 1932 Zulässige Filmtitel Von Dr. jur. Willy Franke. Je mek* von Jahr zu Jahr die Zahl der fertiggestellten Filme anwächst, um so schwieriger wird das Finden geeigneter Filmtitel, die diejenige suggestive Wirkung auf Verleiher und Theaterbesitzer ebenso wie vor allem auf das Publikum auszuüben in der Lage sind, die erforderlich ist. um dem Film zu einem ge¬ schäftlichen Erfolg zu verhelfen. Filmschaffende in beiden Lagern sind daher auf einer ständigen Suche nach geeigneten, zugkräfti¬ gen Titeln. Man findet sie, indem man entweder auf Titel aus Schöpfungen der Literatur usw. zurückgreift oder eigenschöpfe¬ risch— im Erfinden oder auch Finden an verbot genen Stellen Titel schafft. Aus dieser für die Produktion eines Films sicher¬ lich höchst wichtigen Arbeit entspringen, wie die Gerichtspraxis zeigt, in zunehmendem Maße Differenzen, die ihren Ursprung darin haben, daß andere Personen an den gefundenen oder erfundenen Titeln Rechte geltend machen. Diese Geltendmachung kt nn dann wenn sie von Erfolg begleitet ist, zu schweren finanzie len und auch künstlerischen Schädigungen aller Beteiligten fuhrer. Denn entweder muß dann — im Falle berechtigter Geltendmachung — der Produzent dem Berechtigten den Titel abkaufen und sein Pro¬ duktionskonto dann meist mit um so höheren Posten beksten. je weiter die Produktion des betreffenden Films vorgeschritten ist und er kostspielige Verleihverträge und Vorreklame abgeschlossen hat; oder der Produzent muß sich, will er die „Loskiu geldcr" nicht ausgeben, dazu entschließen »eine mit großen Kosten auf¬ gezogene Reklame dadurch verpuffen zu lassen ur.d die ge¬ schlossenen Verleihvcrträge in Frage zu stellen, daß e unter Umständen sogar erst in letzter Stunde kurz vor dei Urauffüh¬ rung — den beanstandeten Titel ändert und damit dann auci mög¬ licherweise den Ruf des Films an und für sich deswef.cn schädigt, weil weite Kreise annehmen. daß damit etwas nicht in Ordn ing sei. Die Frage der richtigen Titelgestaltung bzw. -auswahl ist daher eine für alle Beteiligten recht wichtige Es erscheint daher angebracht, einige bedeutsam?, mit diesem Fra¬ genkomplex zusammenhängende Fragen, die insbesondere in Pro¬ duzenten- und Vcrleiherkreisen nicht immer genügend bekannt sein können und auch nicht sind, einer kurzen Erörterung zu unterziehen. Gehen wir — des besseren Verständnisses halber — von einem vor nicht allzu langer Zeit praktisch gewordenen Fall aus. der dem Kammergericht zur Entscheidung Vorgelegen hat. und lösen die entstehenden bzw entstandenen Fragen unter Berücksichti¬ gung der maßgebenden Rechtsprechung, insbesondere des Kammer¬ gerichts in dem erwähnten Entscheid, so wird sich die praktische Auslese des aufgeworfenen Fragenkomplexes leichter erfassen und überblicken lassen. Ein Dichter hatte von zirka 60 Jahren ein lyrisches Gedicht verfaßt, das er auch einige Zeit später veröffentlicht halte. Er starb vor 27 Jahren. Eine Produktionsfirma stieß beim Suchen nach geeigneten Filmtiteln auf den Titel des erwähnten Gedichts und drehte daraufhin einen Film mit diesem Titel, in dem jedoch das Lied des Dichters nicht vorkam. Eine Gesellschaft, die sich mit der Verwertung von Verfilmungsrechten und ähnlichen ur¬ heberrechtlichen Befugnissen befaßt und insoweit Rechtsnach¬ folgerin des Dichters ist. beanstandete die Führung des Film¬ titels. dessen noch geschütztes — 30 Jahre währendes — Urheber¬ recht sic für sich in Anspruch nahm. Wie steht's in diesem — man möchte sagen Schulfall des beanspruchten Titelschutze» mit der Rechtslage? Ein selbständiger urheberrechtlicher Schutz desfür den Film verwandten Titels muß — mit dem Kammergericht — grundsätzlich abgelehnt werden Es gibt eben keinen selbständigen urheberrechtlichen Titelschutz. Das Kammergericht hatte allerdings in früheren Jahren diesen selbständigen Titelschutz bejaht; in seiner neuesten Entscheidung zu dieser Frage ist es zu einer Verneinung des Titelschutzcs ge¬ langt. Es geht davon aus. daß die Wahl eines Titels und darübt- hinaus seine Prägung sehr wohl eine — u. U. beachtliche geistige Arbeit sein kann. Daraus lassen sich aber keine Schlüsse zugunsten des Bestehens eines selbständigen Titelschutzes her¬ leiten. weil die L rheberrechtsgesctze und auch die Gesetze über den gewerblichen Rechtsschutz keineswegs — wie immer ange¬ nommen wird — jegliche geistige Arbeit und ihr Ergebnis zu schützen beabsichtigen. Der monepolartige Rechtsschutz geistiger Arbeit findet seine Grenze in den von den Gesetzen bestimmten Einzelfallen, weil ein gedeihliches Z rsarnmenleben der mensch¬ lichen Gesellschaft and ein Fortsch'itt menschlicher Kultur ohne die fortdauernde Benutzung fremder Geistesarbeit, wie das Kam¬ mergericht mit Recht betont, nicht denkbar ist. Ein urheberrecht¬ licher Schutz e ; i es Titels, der mit dem Werk in äußerem und innerem innigen Zusammenhang steht und ihm einen verkehrs- fähigen Namen gibt, ist unter dem Gesichtspunkt möglich und auch gegeben, di J man den Titel als Teil des Werkes selbst ansieht. Einzelne — wenn auch noch so kleine — Teile eines geschützten Werkes genießen nun aber urheberrechtlichen Schulz nur dann, wenn sie eine selbständige geistige Schöpfung darstellen. Eine derartige geistige Schöpfung stellt ein Titel regel¬ mäßig deswegen nicht dar. weil er. wenn er aus einem Wort besteht, nur eine Vorstellung, einen Begriff ausmacht, der. für sich betrachtet, leblos ist und er»i durch se ne Beziehung auf eine Ge¬ dankenreihe. zu der er tritt. Leben und Wert eihält; besteht ein litel aus mehreren zusammenhängenden Wörtern, wie sie ja heut¬ zutage in literarischen Werken und Filmen üblich sind Izum Bei¬ spiel ..Der Schuß im Morgengrauen"), so kann er deswegen die Wertung eirer selbständigen geistigen Schöpfung für sich nicht beanspruchen, weil — worauf das Kammergencht mit Recht hin¬ weist — sein Ged&nkeninhalt trotz alles Strebens nach eigen¬ artiger und einprägsamer Formung viei zu schwach ist und nach seinem Umfang auch sein muß. um bereits das urheberrechtliche Gepräge einer individuellen Geistespragung zu tragen. Zu einem schutzfähigen literarischen Gebilde gekört eben stets ein in sich einigermaßen selbständiger Gedankcrgmg. eine Gedankenentwick¬ lung. die d ; e Originalität von Inhalt und Form erst ermöglicht. Daher muß festgestellt werden, daß die schöpferische urheber¬ rechtlich geschützte Leistung so gut wie nie in der Form der Worte de» Titels an und für sich, sondern in der Beziehung des TiteÜnhalU zum Inhalt des Werkes liegt, dem er seinen Namen gibt. Für sich allein oetrachtet bleibt der Titel, der weder fähig noch dazu bestimmt ist. für sich allein, abgesondert von jeglichem Werke, einen bestimmten Gedankengang wiederzugeben, ein Gedanken¬ torso. der urheberrechtlich wertlos ist. Nimmt man noch hinzu, daß die Zugkraft drs Titels viel weniger auf der in ihm selbst verkörperten geistigen Leistung als auf dem Rufe ces mit ihm verbundenen Werkes oder der suggestiven Wirkung der für das Werk gemachten Reklame beruht, also um eine außerha’b der eigentlichen Mitteilung des in Form gebrachten Gedankcn- inhalts liegende geistige Leistung, so wird man der von diesen Er¬ wägungen getragenen Auffassung des Kammergerichts zustimmen müssen, daß die allgemeine Anerkennung eines selbständigen T'telschutzes mit den Grundla¬ gen des Urheberrechts nicht vereinbar ist. Mit Recht weist das Kammergericht auf die Folgen einer anders¬ lautenden Lösung hin: Durch die Anerkennung des urheberrecht¬ lichen Titelschutzes würde das ausschließliche Titelrecht einer Fülle vergessener und verschollener Werke eingeräumt, den In¬ habern der Urheberrechte auf diese Weise eine Gewinnquel’e er öffnet, die mit der ursprünglichen geistigen Leistung des Urhebers in keiner Weise etwas zu tun hätte, und würden die Gewerbe¬ zweige. die sich mit der Veröffentlichung, Wiedergabe und dem Vertrieb geschützter Werke befassen und deren ordnungsmäßiger Geschäftsbetrieb ebenso im Inteicsse der Urheber und der All- Gemeinheit wie in ihrem eigenen liegt, in ernstliche Schwierig¬ keiten versetzt. Der selbständige Schutz von Titeln unter urheber¬ rechtlichen Gesichtspunkten muß daher grundsätzlich verneint werden und kann lediglich ganz ausnahmsweise dann An¬ erkennung erheischen, wenn der Titel das Ergzbnis einer eigen¬ tümlichen geistigen Leistung und ein .individuelles Formgebilde eines eine gewisse Entwicklung zeigenden unc einigermaßen in sich geschlossenen Gedankenganges ist. Muß danach auch ein Titelschutz unter urheberrechtlichen Ge¬ sichtspunkten grundsätzlich verneint werden, so können der Ver¬ wertung eines Titels jedoch Bedenken aus wett¬ bewerblichen Gesichtspunkten entgegenge¬ setzt werden, soweit nämlich eine Verw« chslungsge- f a h r dadurch begründet ist, daß derselbe Titel zuerst für ein literarisches Werk und sodann für einen Film benutzt wird. Be¬ kommt nämlich jemand die Ankündigung des vom Zweitbenutzer des Titels vertriebenen Films zu hören oder zu lesen, so kann er dadurch in die irrige Meinung versetzt werden daß es sich uro eine Bearbeitung des literarischen Werkes des Erstbenutzers han¬ delt. Es besteht dann nicht die Gefahr einer Verwechslung des Films des Zweitbenutzers mit dem literarischen Werk des Erst¬ benutzers selbst, sondern mit einem in Wahrheit gar nicht vor¬ handenen. nur in der Vorstellung des mit dem Sachverhalt nicht vertrauten Lesers oder Hörers existierenden Film, von dem der durch die Übereinstimmung der Titel Irregeführte glaubt, daß es sich um eine Bearbeitung des literarischen Werkes handele. Eine derartige Verwechslungsgefahr hervorzurufen, untersagt aber § 16 des Gesetzes über den unlauteren Wettbewerb. Da der Urheber eines literarischen Werkes das ausschließliche Recht zur Verfilmung seires Werkes — für den stummen und den Tonfilm — hat und dieses Recht sich auch auf den - wie dargelegt — nicht selbständigen urheberrechtlichen, wohl aber unselbständigen Schutz als Teil des Werkes genießenden Titel erstreckt, so hat der Urheber damit das Recht, nicht allein sein Werk selbst, sondern vor allem mit dem Werke zusammen auch dessen Titel für die Verfilmung zu verwerten. Dieses Titclrecht wird, wie das Kammergericht zutreffend bemerkt, wirtschaftlich i ft von entscheidender Bedeutung sein, weil es die Möglichkeit gewährt, nicht allein dr.s Werk als solches für den Film zu ver¬ werten. sondern auch den durch den Titel verkörperten guten Ruf des literarischen Werkes als Lockmittel für den Film zu benutzen. Kommt dem mit solchem Verfilmungsrecht behafteten Urheber ein anderer zuvor und benutzt den Titel des literarischen Werkes als Filmtitel, der vielleicht sogar mit dem Inhalt des literarischen Werkes nichts zu tun haben mag, so wird dem Urheber doch die praktische Verwertung seines Verfilmungs¬ rechts dadurch sehr erschwert, wenn nicht sogar unmöglich gemacht, daß das nicht eingeweihte Publikum daran glaubt daß der den gleichen Titel führende Film nur eine Beat Leitung des unter dem Titel bekanntgewordenen literarischen Werkes sei. Damit ist dann die Zugkraft des Titels auf dem Gebiete des Films meist verbraucht; das Publikum oder weitere Kreise des Publikums würden den zweiten Film mit dem ersten vom Nicht- tirheber des Werkes mit Titel versehenen Film, den sie bereits kennen oder wegen seiner Beschaffenheit nicht kenncnzulernen wünschen, verwechseln. Diese Verwechslungsgefahr zwischen literarischen Werken und Filmen gleichen Titels darf an sich nicht hervoigerufen werden. Trotzdem ist ihr Vorliegen nicht in jedem Falle geeignet, Folgen zu ungunsten des Verletzers, also hier des FilmtiteL.schöpfers" auszulösen. Hatte nämlich der eigentliche Titelautor den Titel vor dem Veilctzer noch nicht in einer der Öffentlichkeit oder zum mindesten einem größeren Personenkreise erkennbaren Weise in Benutzung genommen und diese Benutzung bis zu der Ver¬ letzungshandlung fortgesetzt, so greift der Schutz zugunsten des ersten Autors nicht Platz und die einsetzende Ver- wechslungsgefahr bieibt für den zweiten Autor, den Verletzer, ohne Folgen. Die erwähnte nicht rein private Benutzung wird nun von der Rechtsprechung schon dann angenommen, wenn das Werk, bevor es in den Verkehr gebracht worden ist, unter dem in Frage stehenden Titel öffentlich angekündigt worden ist und in angemessenem zeitlichen Abstand auf den Markt gebracht wird. Auf diese Weise wird vermieden, daß der zweite Titel- Autor bzw. die Produktionsgesellschaft zunächst große Kosten aufwendei und im letzten Augenblick durch das Erscheinen des ande¬ ren, gleichbetitelten Werkes überrascht wird. Der von der Recht¬ sprechung hierzu aufgestellte und insbesondere vom Kammergericht in seiner neuesten zu dieser wichtigen Fiage ergangenen Entscheidung formulierte Grundsatz ist dahin zusammen¬ zufassen: Die vorweggenommene Benutzung durch bloße Ankündigung des Werkes steht dem In¬ verkehrbringen des Werkes gleich, soweit und solange der redliche Verkehr bei gewöhnlichem Laufe der Dinge damit rechnen kann und muß. daß das Werk selbst seiner Vorankündigung nachfolgcn werde. Daraus folgt dann, daß die öffentliche Benutzung eines Titels für ein literarisches Werk gleichsam eine Vorwegnahme des Titels auch für einen später herzustellendcn Film ist. Eignet sich das literarische Werk praktisch zur Verfilmung — was z. B. bei einem jeglicher Handlung entbehrenden Gedichte rein lyrischen Inhalts (wie z. B. die Liidenwirtin) nicht der Fall ist — und ist seit seinem ersten Erscheinen nicht etwa so lange Zeit verstrichen, daß der Verkehr mi. der Verfilmung nicht mehr zu rechnen brauchte — das wird bei Werken minderer Bedeutung eine kleinere, bei bekannteren W erken, insbesondere bei solchen von offensichtlicher Eignung für die Verfilmung auch eine größere Zeitspanne sein können —, so genießt unter wettbewerblichen Gesichtspunkten das ursprüngliche Werk den Tilelschutz, der die Verwechslung des Films des Zweitbenutzers mit einem nur in der Vorstellung des irregeführten Publikums existierenden, nach jenem Werke bearbeiteten Film verhindern soll. Genießt nun ein Werk, das ein des urheberrechtlichen Schutzes fähiges Motiv enthält, unter Berücksichtigung der eröiterten Gesichtspunkte den wettbewerblichen Titelschutz, so kann es trotzdem Vorkommen - und das ist von größter Wichtigkeit für die Praxis —, daß der Verletzte dieses Titel¬ schutzrecht dann nicht mehr geltend machen kann, wenn er durch schuldhafte Verzögerung der Geltend¬ machung seines Anspruches verursacht hat, daß für der Zweit¬ benutzer des Titels ohne dessen eigenes Verschieden ein sogenannter wertvoller Besitzstand entstanden ist Macht also ein Filmproduzent längere Zeit vor dem Erscheinen eines Films auf die Herstellung und das bevorstehende Erscheinen des Films auf¬ merksam und kündigt ihn vor allem in der Fachpresse an, so muß der errte Autor, der davon Kenntnis nat, in der Folgezeit mit dem Anspruch auf Unterlassung hervortreten und das um so mehr, wenn es sich um eine Gesellschaft handelt, die sich mit der Verwertung von Verfilmungsrechten und ähnlichen urheberrecht¬ lichen Befugnissen befaßt und schon aus diesem Grunde ver¬ pflichtet ist. die Veröffentlichungen in der ma߬ gebenden Fachpresse zu lesen Handelt es sich da¬ gegen um einen Autor, dem ein Verschulden an der Nichl- kenntnis der beabsichtigten Filmproduktion nicht nachgewiesen werden kann und der nach seiner Berufsstellung auch nicht ver¬ pflichtet ist, die maßgebende Fachpresse zu lesen, so tritt die erwähnte Verwirkung des Geltendmachungsrechts nicht ohne weiteres ein. Der wertvolle Besitzstand entsteht, wie nochmals zusammengefaßt werden soll, da¬ durch, daß der Filmhersteller die Vorreklame gemacht, mit Verleihern und Theaterbesitzern Verträge abgeschlossen und auch in der Tages¬ presse, an Anschlagsäulen usw. umfangreiche Reklame für den Film unter einem bestimmten Titel vorgenommen hat. Diesen mit großen Kosten er¬ worbenen Besitzstand zu vernichten, würde für den Betroffenen einen großen Schaden bedeuten, der auch durch die Änderung des Titels keine erhebliche Verminderurg erleiden würde. Aus diesen Gründen muß ein schuldhaftes passives Verhalten des eigentlichen Autors, ein schuldhaftes Unterlassen der Geltend¬ machung seiner Rechte dem Autor zur Last gelegt werden, mit der Folge, daß sein Sich-nicht-rechtzeitig-Melden ihm den Titel¬ schutz nimmt. Dieser von der Rechtsprechung und der Rechts¬ lehre entwickelte Rechtsbchelf des Benutzungs¬ zwanges und der Verwirkung berücksichtigt die Folgen der Zerstörung großer wirtschaftlicher Werte zugunsten des Film¬ herstellers. der sich mit Recht darauf verlassen zu können glaubte, daß der erste Autor keine Ansprüche geltend machen würde. Diese Rechtsprechung des Kammergerichts, die im gewissen Gegensatz zu früheren Erkenntnissen desselben Gerichtshofes steht, läßt erkennen, daß dieses hohe Gericht auch den wirt¬ schaftlichen und künstlerischen Belangen der Filmindustrie weit¬ gehendes Verständnis entgegenbringt und bestrebt ist. zwischen den Interessen des Urhebers und des Filmherstellers einen gerechten, die beider¬ seitigen berechtigten Belange berücksichti¬ genden Ausgleich herbeizuführen. Werden die entwickel¬ ten Grundsätze auch von seiten der Filmindustrie sorgfältig beach¬ tet, so besteht die wachsende Möglichkeit, daß kostspielige Diffe¬ renzen über den Titelgebrauch ausgeschaltet werden. Nr. 33 Beilage zum ,,Klnemalograpl j" 27. August 1932 Das Münchener Aufnahmegerät mit Braunscher Röhre Wir veröffentlichen die nach¬ stehenden Mitteilungen, die aus München stammen, weil wir sie als wichtiges Informationsmate¬ rial betrachten. Die Verantwortung für die Darstellung an sich trägt selbst- ve ständlich der Einsender, weil die Apparatur zur Zeit hier in Berlin noch nicht besichtigt wer¬ den kann. In dem Bestreben, durch das engmaschige Netz der Tonfilm¬ patente ungefährdet durch¬ schlüpfen zu können, ist eine Menge nicht unwichtiger Ent¬ wicklungsarbeit geleistet wor- Die Kathodenstrahlröhre, einst als für Tonfilm unbrauchbar ver¬ worfen und als Patent fallen ge¬ lassen, wurde zu einem Lichtton¬ aufzeichnungsmittel entwickelt, das es heule an Zuverlässigkeit und Güte mit den übrigen Me¬ thoden der Kcrrzelle und der Glimmlampe qualitativ ebenbür¬ tig erscheinen läßt. Die Röhren¬ herstellung bietet heute schon ein gleichmäßiges Material von hinreichender Lebensdauer und wird oinnen kurzem auf der gleichen Höhe stehen wie etwa die Fabrikation von Verstärker- röhren. Eine technische Überlegenheit besitzt diese Röhre gegenüber den andern Methoden dadurch, daß sie zur Aussteuerung fast gar keine Leistung, sondern nur Spannung erfordert. Sie gestat¬ tet es daher mit Mikrophonen, die eine starke Sprechstrom- -pannung liefern und durch rein -iapazitative Ankopplung eine .ewaltige Hinauftransformation •hne Auftreten von Verzerrun¬ gen vertragen, den leidigen Vet- tärker vollkommen auszuschal- ■ en oder doch bei andern Mi- rophonen auf ein von einer ■Stufe zu leistendes Verstär- ungsminimum zu beschränken. Man kann daher die Ver- ■ irkerpatente vollends vermei¬ den — was nicht mehr unbe¬ dingt erforderlich ist, da es jetzt auch in dem W-B-Verstärker ‘inen patentreinen Verstärker !ür Tonfilmzwecke gibt —, was aber den weiteren Konstruk- ’ionsvorteil bietet, daß die bei - leistufigen Niederfrequenzver- tärkem gegebenen hohen Emp¬ findlichkeiten für Störungen und 1 erzerrungen ganz in Fortfall kommen. Man kann daher auch unbe¬ schadet der Qualität und der sich bietenden Kombinations¬ möglichkeiten anderer Ar* auf gewisse Empfindlichkeitsreg- lung-pater.te verzichten. Alles das tut die vom In¬ genieur Paul Zeller entworfene neue Münchener Arri - Ton¬ kamera der Firma Arnold & Richter mit Erfolg. Ihr kon¬ struktives Leitprinzip war in erster Linie völlige Patentrein¬ heit. ferner sodann als gleich wichtig qualitative Höchst¬ leistung bei einfacher Bedien¬ barkeit. Die Braunsche Kathoden¬ strahlröhre wurde in der Praxis zu einer Spezi alrihre mit gün¬ stigen elektrischer. Daten ent¬ wickelt. Der Leuchtfleck hat quadratische Form, nachdem ge¬ gen lineare Form Patentein- wände möglich gewesen wären. Die Aufhängevorrichtung wurde so gestaltet, daß auch bei Röh¬ renwechsel in kürzester Zeit ge¬ naue Justierung erreicht werden kann Die Betriebsspannung be¬ wegt sich um 3000 Volt, die Stromstärke ist dagegen nur ein Hundertstel Milliampere. Das Abbild des mechanischen Spaltes wird durch das übliche optische System auf die für höch¬ ste Hörfrequenzen erforderliche haarfeine Lichtlinie verkleinert, und durch eine Lupe auf die empfindliche Schicht je nach der Stärke des Materials scharf ein- gesiellt. Ls können alle belie- WALTER STREHLE 6. M. B. H. BERLIN SW 48 / FRIEDRICHSTRASSE 8 ROH bigen Materialien negativ und positiv verwendet werden. Eine interessante Neuerung ergab sich aus der notwendigen Ausschaltung des bekannten mechanischen Schwungmassen¬ filters zur Sicherung des abso¬ luten Gleichlauts des Film¬ streifens. Es wurde nicht auf filmschädigende Bremsen zu¬ rückgegriffen, sondern ein neues theoretisch wie praktisch gleich¬ wertiges Filter konstruiert, das außerdem den Vorzug besitzt, billiger zu sein als das Schwung¬ massenfilter und viel leichter im Gewicht. Dieser Umstand im Zusammenhang mit der Anwen¬ dung von Aluminium in den Gehäuseteilen und der Mon- tagegrundplatte des ganzen Aggregates erhöht die Beweg¬ lichkeit der Apparatur beim Transport für Aufnahmen außer¬ halb des Ateliers. Den Gleichlauf zwischen der Tonkamera mit der Bildkamera sichern Svnchronmotore in üb¬ licher Art. Die Aufnahme von Bild und Ton geschieht also auch hier mit Rücksicht auf die weitere leichtere Regiearbeit beim Schneiden usw. auf ge¬ trennten Streifen. Die Entwick¬ lung beider Streifen erfolgt je¬ doch im gleichen Entwickler zur gleichen Zeit mit Rücksicht auf das sogenannte Kopierpatent, das getrennte Spezialentwick¬ lung schützt. Die Qualität des Tonstreifens hat unter der ge¬ meinsamen Entwicklung nach den gemachten Erfahrungen nicht gelitten. Für das Zusammen¬ kopieren auf den Tonfilmpositiv- streifen wurde eine besondere Tonkopiermaschine fertigge¬ stellt. Die Kopieranstalt ist be¬ reits auf diese Arbeiten einge- Kondensorlosc Spiegellampe Einen wetteren Schritt vor¬ wärts auf dem Gebiet der Lichtstärke-Ausnutzung bvi Pro¬ jektionslampen stellt die neue kondensorlose Dreifach-Spiegel¬ lampe (DRP. ang.) dar. Es ist bekannt, daß die zur Zeit vorhandenen Spiegellam¬ pen mit Kondensor noch immer verschiedene lichttechnische Mängel aulweisen, so z. B. einen gewissen Lichtverlust durch den Kondensor infolge Lichtabsorption und Rückstrah¬ lung. Je länger der Kondensor im Betrieb ist, desto stärker die Absorption infolge Gelbfärbung des Glases. Der außerhalb des Lampengehäuses befindliche Brennpunkt des Lichtbündels bildet eine stetige Gefahren¬ quelle für das leichtentflamm- bare Filmmaterial. All diese Unzulänglichkeiten flbrlich einscÜ. 54 Pf Poilecitune.gebuhrcn. preise und Rabatte necb TariL PosischccWk. Ntumiao, für den Anicigcnlcil: A P.eo der bisherigen Spiegellampen gellampe. Unsere Zeichnung fallen fort bei Benutzung der veranschaulicht die Konstruk- kondensorlosen Dreifach-Spie- tion derselben. Sie bestent aus Kino vor 20 Jahren Kino vor 20 Jahren. U.T. Wedding. Kapellmeister: Gustav Lippick. Spielplan vom 24. bis einschl. 30. August 1912. Musik-Piece 1. Union-Woche. Übersicht über die interessanten aktuellen Ereignisse der Woche. 2. Die Seekrankheit. Posse irit Max Linder in der Hauptrolle. 3. Die Westküste von Sizilien. Natur-Panorama. 1. Mvritzens Klause. Humoristische Szene. 3. Übungen der amerikanischen Feuerwehr. Die Kolonne von Denver. 6. Das verhexte Zweirad. Burletkcs Spiel. 7. Fahrendes Volk. Ein Vaganten-Roman in drei Kapiteln. 8. Fritzchen bekommt einen kleinen Bruder. Humoreske. Kleine Anzeigen Tonfilmwandc Filmschränke Bottiche, Rahmen T rockentrommeln Alfred Geyer, Holsbenrbeitnngiwerk Ilmenau in Thür., Postfach 213 Rehlame - Diapositive Otto Ortmann, Kunstmaler. Hamburg. FoolatraBc 32 ptr. Vorführer, Kino-Apparat _ (ZaiB-Jkon! Monopol Type B, Sli-Ilunq. . Schünebcrg. Hau I. Tonfilmvoriiihrer Vorführer oachlätfiticn Arbeiten vertraut, sucht Stellung. erbeten unter K. N. 8156 an n Berlin SW68. Z sucht geeignete Stellung. Ia. Zeugnisse und Referenzen J erster Firmen vorhanden. Werner Hagemann. Neuenhagen bei Berlin. St. Georgs Weg. Vorführer itunun- und Tonfilm. 24 J., gelernter Me ch sucht Stellung. drei halben Parabolspiegeln (1, 2. 3) mit gemeinsamer optischer Achse. Spiege’ 1 und 2 sind geometrisch gleich und symme¬ trisch zueinander angeordnet. Der Spiegel 3 ist so bemessen, daß das ihn achsparallel ver¬ lassende Lichtbündel das zu be¬ leuchtende Bildfenstcr voll be¬ deckt. Er steht außerhalb des Strahlenganges (ST) zwischen den beiden Spiegeln I und 2. Spiegel 1 sammelt das die Lichtquelle |L) verlassende Lichtbündel und wirft es achs¬ parallel auf Spiegel 2, der cs nun als Kegel mit der Spitze in seinem Brennpunkt au! den Spiegel 3 weilerwirft. Von hier gelangt es als achsparalleles. verdichtetes Lichtbündel auf das Bildfenster (BF). Hierdurch wird eine lotrechte Durchleuchtung des Filmb ; ldes und eine Vermeidung von Schir- 'enungleichheiten erreicht. Der Brennpunkt liegt innerhalb des Lampengehäuses und kann so keine Gefahrenquelle mehr bil¬ den. Durch den Fortfall des Kondensors wird jeder Licht¬ verlust durch ei.ien solchen vermieden. Friktionsspulen Selbst beste Präzisionsarbeit wird bei dauernder Benutzung einmal nicht mehr so einwand¬ frei funktionieren, wenn min es an der notwendigen Pfleg, feh¬ len läßt. Es ist unbedingt not¬ wendig. daß zu jeder V orfoh- rv.ngsmaschinc außer den zuge h irigen Friktionsspulen einige Reservespulen vorhanden sind. Falsch ist es, Friklionsspulen übereinander gestapelt aufzu¬ bewahren. Friktionsspuler sol¬ len immer hoch stehen, da sic sich hei liegender Aufbewah¬ rung leicht verbiegen. Sorgfältiges Einfetten der Friktionskerne, nicht zuviel und nicht zuwenig, ist eine llaupl- bedingung für gutes Funktio¬ nieren Alk vier Wochen'ist eine diesbezügliche Kontrolle Fa'ls die Friktion zu stark anzieht, der Film also zu straff in die Aufwick%*ltrommel ge¬ zogen wird, neuen Friktionskerl cinsetzen oder beim Einfettei etwas Proiektorenol zusetzet Nie mit Feile oder Schmirgel leinen Kerne oder Buchsen be arbeiten. Bei zu schwacher Friktion Buchse leicht einfetten. de» eingefetteten Friktionskern in¬ ternem Kolophonium bestreue Falls auch das nicht geniii;' ganze Spute außer Betrieb sh len, neue Spule verwenden. I * verstößt gegen die feuerpe' zeilichen Vorschriften, die Ma¬ schine bei offener Aufwicke! spule anlaufen zu lassen und die Friktion mit der Hand nach¬ zudrehen! >U Sonnabend). Bestellungen ln riin NW7. Nr* 1.... luitlick in Berlin — Nachdruck ni liliegt Verlag und Druck: A u g i 25 PI, Stellengesuche 15 Pfg die mm-Höbc. — Sc.lcn- - -.-I lArosl. Verantwortlich lür die Redaktion: Dr. Robert bc gestaltet Unverlangte Einsendungen werden nur lurückgcscbieisl t> H, Berlin SW 48. Scbcrlhaus. Fl IN'FACH BUTT V ^ U —— BERLIN SW® K^> 26. Jahrgang Berlin, den 30. August 1932 Nummer 169 Das große Wirtschaftsprogramm Die starke Resonanz, die die große Rundfunkrede des Reichskanzlers in allen Krei¬ sen und Schichten des deut¬ schen Volkes gefunden hat, zwingt auch den Filmwirt¬ schaftler zur Stellungnahme, weil sich beim Gelingen des an sich ausgezeichneten Plans für uns beachtliche, erfreu¬ liche Auswirkungen ergeben. Man hat bei der Beurtei¬ lung der geschäftlichen Si¬ tuation in unserer Industrie nach den Feststellungen der letzten Wochen von der Ba¬ sis auszugehen, daß eine Filmmüdigkeit unter gar kei¬ nen Umständen besteht. Gerade in der letzten Zeit sind die ganz erfolgreichen Filme in den großen Provinz¬ zentren zwei oder drei Wo¬ chen auf dem Spielplan ge¬ blieber.. Erzeugnisse, die nicht di¬ rekt zur Spitze zählen, aber doch als gut zu betrachten sind, erzielten bei regulärer Spielzeit durchaus annehm¬ bare Besucherziffern. Es zeigt sich also, daß eine Müdigkeit, von der vielfach die Rede war. überhaupt nicht vorhanden ist und daß unter den gegenwärtigen Ver¬ hältnissen günstige Geschäfts¬ resultate im Durchschnitt zu verzeichnen wären, wenn nicht die mangelnde Kauf¬ kraft als größtes Hindernis in vorläufig noch steigendem Ausmaß festgestellt werden müßte. Diese Arbeitslosigkeit wird, wenn der Plan der Regierung glückt, in großem Ausmaß beseitigt, so daß man bei vor¬ sichtiger Schätzung damit rechnen kann, daß anderthalb Millionen Menschen wieder in den Produktionsprozeß einbezogen werden und zu einem gewissen Teil auch wieder für den Kinobesuch in Frage kommen. Was das in Prozenten aus¬ gedrückt für unsere Statistik bedeuten würde, kann natür¬ lich nicht annähernd gesagt werden. Aber es wird sich irgend¬ wie doch bemerkbar machen, weil gerade in diesen Kreisen das Kino schließlich die ein¬ zige und vielleicht wichtigste Erholungsstätte sein muß, wenn all das als richtig an¬ gesehen werden soll, was bis¬ her über die Vorliebe der Er¬ werbslosen fürs Kino gesagt und behauptet wurde. Schließlich sind ja die Lichtspieltheater in erster und letzter Linie von der Konjunktur abhängig, die nun neu belebt und in starkem Umfang angekurbelt werden soll. Was unsererseits dazu ge¬ tan werden kann, um den besuch oder die Lust zum Kinobesuch zu heben oder zu verstärkzn, ist im großen und ganzen schon geschehen. Die Qualität des deutschen Films ; st. auch vom Publi¬ kumsstandpunkt aus gesehen — wie die langen Laufzeiten de- ersten Neuerscheinungen in der Provinz zeigen —. sicherlich in genügendem Maß gestiegen. Dr s Angebot ist — wie sich aus der gleichen Beobachtung und Feststellung ergibt — reichlich genug und trifft in der großen Linie auch unge¬ fähr das. was die Zeiten im Augenblick von uns fordern. Diese Feststellung muß mit Rücksicht auf die Kanzler- redo doppelt unterstrichen werden. Wir — die deutsche Film¬ industrie — haben unseren Produktionsapparat unterdem Schutz des Kontingents in¬ stand halten können und brauchen deshalb die direkte Belebung nicht in dem Maß wie andere Zweige der Wirt¬ schaft die den ungehemmten Kampt mit der Auslandkon¬ kurrenz ertragen mußten Wir haben diese Sicherung, genau so wie es Herr von Papen für die Allgemeinheit darlegte, ohne grundsätzliche Autarkie durchgeführt auf der Basis einer maßvollen Regelung der Einfuhr, wie sie von der Reichsregierung als grundsätzliche Notwen¬ digkeit jetzt programmatisch auch für andere Wirtschafts¬ zweige festgelegt worden ist. Vergleicht man die Betäti¬ gung ausländischer Firmen in Deutschland mit dem Vorjahr, so ergibt sich eine erfreuliche Belebung und eine verstärkte, begrüßenswerte Aktivität. Das zeigt mehr als alte theoretischen Auseinander Setzungen, daß die bisherige Filmwirtschaftspolitik richtig war und daß. wenigstens im Augenblick, kein Bedürfnis besteht, daran irgend etwas zu ändern. Der rote Faden, der durch die Proklamation von Mün¬ ster geht, ist der Gedanke, daß man den Grundstein legen müsse für einen Neu¬ bau des deutschen Wirt¬ schaftsstaates. Das trifft in gewisser Be¬ ziehung auch für die Filmin¬ dustrie zu. wobei nur zu be¬ merken wäre, daß man hier schon über die Grundstein¬ legung hinaus ist und bereits das neue Haus in seinen Grundmauern erkennt. Wir verdanken dieses kleine Plus, das wir vor an¬ deren Erwerbszweigen vor¬ aushaben. nicht zuletzt der intensiven und klugen Arbeit der Spio sowie der Festig¬ keit. mit der die A. D. F. ihre neuen Bestellscheinbedingun¬ gen formulierte. Vielleicht führt das Stu¬ dium der Papen-Rede auch in den Kreisen des Reichs¬ verbandes dazu, daß man heute schon nicht mehr so fest auf die Beschlüsse pocht, die in der letzten Delegier¬ ten-Versammlung gefaßt wor¬ den sind. Es wäre höchst erfreulich, wenn man unter dem Ein¬ druck der Ausführungen des Herrn von Papen in diesem oder jenem Landesverband erkennen wollte, daß es nicht mehr so geht wie bisher, son¬ dern daß es wesentlich ist, sich wieder zu den gu'en. gesunden kaufmännischen Grundsätzen zu bekennen, wie sie im allgemeinen in der Vorkriegszeit galten. Wir denken dabei nicht an irgendeine einzelne Frage, sondern an die Grundlinie, die man nach unserer Auf¬ fassung in aen Kreisen des Rcichsverbandes noch immer nicht erkannt und erfaßt hat. Dieser Teil der Kanzler- Rede ist nämlich gerade für uns mindestens so wichtig wie die Ankurbelung der Produktion, die Belebung der Wirtschaft und die Zuführung der zwei Milliarden, die nun im nächsten Jahr zusätzlich arbeitschaffend und arbeit¬ fördernd umlaufen sollen. Gewiß ist es für den Kino¬ mann wenig erfreulich, daß in der Aufzählung der pro¬ duktionshemmenden Steuern die Lustbarkeitssteuer fehlt. Aber es wäre auch verfrüht, wenn man sich in absehbarer Zeit au: der neuen Grund- einstcllung der Regierung auf diesem ans besonders inter¬ essierenden Gebiet gerade eine Erleichterung erhoffte. Für die Kommunen bleiben auch, wenn die Reform un¬ seres Wirtschaftslebens nach dem Kanzler-Programm hun¬ dertprozentig durchgeführt werden konnte, noch so viel finanzielle Schmerzen, daß sie sich mit Händen und Füßen gegen eine Lustbarkeitssteuer¬ senkung irgendwelcher Art im Augenblick wehren wüi - den und müssen. Damit ist aber keinesfalls gesagt, daß eine Reform im kleinen, wie sie gestern in Zur „Tanncnbcrg"-Entschcidung der Filmprüfstelle Berlin „Nach mehrstündiger Ver¬ handlung hat die Fiimprüfstelle Berlin gestern in dem Film .Tannenbeig alle Szenen ver¬ boten, in denen Ilindenburg im Bilde erscheint. Dieses Verbot, das gewiß allenthalben Auf¬ sehen erregt haben bzw. erre¬ gen dürfte, hat sie damit be¬ gründet. daß sie erklärte, daß jene Darstellung Hindenburgs als des gegenwärtig amtieren¬ den Reichspräsidenten im Film die öffentliche Ordnung und das deutsche Ar sehen gefährde so¬ wie lebenswichtige Interessen des Staates verletze. Gegen diese Entscheidung habe ich sofort schärfsten Pro¬ test und Beschwerde an die Oberprüfstelle eingelegt und er¬ klärt, daß sie das Ende jeder Filmkunst bedeute. Durch sie wird nämlich etwas zugestan¬ den, was zivilrechtlich über¬ haupt nicht begehrt werden kann; denn nach § 23 des so¬ genannten Kunstschutzgesetzes vom 9. 1. !907 dürfen Personen der Zeitgeschichte — und zu denen gehört ja wohl Hinden- burg — ohne ihre Einwilligung abgebildet und die Bilder von ihnen verbreitet werden, es sei denn natürlich, daß, wovon hier natürlich neine Rede sein kann, ein berechtigtes Interesse des Abgebildeten verletzt wird. Nach ständiger Rechtsprechung dürfen derartige Personen so¬ gar karikiert werden. Im vor¬ liegenden Falle haben nun die Sachverständigen des Reichs¬ ministeriums des Inr.ern und des Reichswehrministeriuins auf mein ausdrückliches Befragen erklärt, daß der Film die Per¬ sönlichkeit Hindenburgs in kei¬ ner Weise herabwürdige. Über¬ flüssig. zu betonen, daß der Film im Jahre 1914 spielt, also zu einer Zeit, wo es in Deutsch¬ land weder einen Reichspräsi¬ denten noch einen Reichspräsi¬ denten v. Hindenburg gab. Der Film hat also mit dem Reichs¬ präsidenten v. Hindenburg nicht das geringste zu tun." Herr Dr. Friedmann sagt dann weiter, daß die Entschei¬ dung der Filmprüfstelle das Ende jeder Darstellungskunst bedeute. Deshalb habe die „Tannenberg'-Entscheidung der Fiimprüfstelle Berlin grundsätz¬ liche Bedeutung, und man dürfe hoffen, daß die Oberprüfstelle, die unverzüglich angerufen wor¬ den ist, ihre Entscheidung tref¬ fen werde: Für die Freiheit der Kunst! Für die Freiheit auch der Filmkunst! „Film-Echo" angedeulet ist. nicht möglich und erstrebens¬ wert wäre. Die Filmbeilage des ..Mon¬ tag" deutet näi.tlich gestern an. daß vielleicht eine Er¬ leichterung dadurch zu schaf¬ fen wäre, daß man eine grundsätzliche Steuersenkung um einige Prozent vornimmt und den kulturellen Bestand des Programms, der heute von Einfluß auf die Steuer¬ quote ist. ein für allemal obligatorisch macht. Daü es mit einer Senkung um ein paar Prozent geht, ist in den letzten Monaten an vielen Orten Deutschlands praktisch erprobt. Vielleicht ist cs gar nicht falsch, gerade unter Berufung auf viele Argumente, die man ip den Ausführungen des Reichskanzlers findet. zu¬ nächst einmal eine Reform von diesem Gesxhtspunnt aus in die Wege zu leiten. Wie das im einzelnen ge¬ schehen soll und ob cs unbe¬ dingt auf der oben skizzier¬ ten Baris zu erfolgen hat, kann natürlich nicht mit ab¬ soluter Gewißheit gesagt wer¬ den. Aber immerhin ist hier eine Idee, die schließlich auch unter den Begriff „Ankurbe¬ lung der Wirtschaft" fällt uno die man deshalb in den maß- gebencen Gremien einmal gründlich überlegen sollte, trotzdem sie zuerst in einem Fachblatt aufgetaucht ist. Frau Sternberg nimmt Klage gegen Marlene Dietrich zurück New York, 29. August. Die von de. Göttin des Filmregis¬ seurs .'osef v. Sternberg gegen Marlene Dietrich angestrengte Schadensersatzklage um eine halbe Million Doßar wegen Entfremdung der Getühle ihres Gatten ist zurückgenommen worden. In Filmkreisen erklärt man dies mit dem zustande- gekommenen Vergleich zwischen Marlene Dietrich und Rita von Sternberg, der jedoch für Mar¬ lene Dietrich keinerlei finan¬ zielle Verpflichtungen ein- schließcn soll. Neues aus Schlesien In Görlitz sind die ..Südstadt- Lichtspiele" nach der Über¬ nahme durch Herrn Goretzky wieder eröffnet worden. Als Geschäftsführer ist Herr W.Vo¬ gel, früher bei den Vereinigten Lichtspielen Willi Schulz & Co.. Waldenburg, tätig, verpflichtet det Hauptrolle rischka, Dorothe Szakall. Ernst der Freiaufnahmen gedreht. So sol- Lichtspiels „Abenteuer i stellt len noch Bilder von dem Ge- gadin" verpflichtet. d. Die Aufnahmen begin- fecht bei Gadebusch gestellt i Anfang September. werden, bei der Körner — am esse des Auditoriums, ein In¬ teresse, das sich bei dem dra¬ matischen Lubitsch-Film „Der Mann. den sein Gewissen trieb", zu starkem Mitgehen und zu Ergriffenheit verdichtete. Gegen den Film „Das Frauen- gefängnis". der schon vor meh¬ reren Monaten den zuständigen Stellen in der amerikanischen Originalfassung vorlag und in dieser keine Beanstandung fand, hat die Zensur, nachdem die Dubbing-rassung vorlag, in einigen Punkten Einwendun¬ gen erhoben, die aber, wie die Paramount mitteilt, vermutlich binnen kurzem beseitigt sein durften. Uber die vorgeführten Filme werden wir bei der Einsetzung in das Programm der Lichtspiel¬ theater eingehend referieren. Neues aus Stuttgart „Das Lied einer Nacht", der große Jan-Kiepura-Film, läuft nun im Universum bereits die dritte Woche mit großem Er¬ folg. Im Ufa-Palast wurde die Sai¬ son mit „Schuß im Morgen¬ grauen" eröffnet, der großen Beifall und ungeteiltes Interesse fand. Die Theater der Palast-Licht¬ spiele A.-G. eröffnen die neue Spielzeit Anfang September, nachdem die verschiedenen Häuser einer weitgehenden Er¬ neuerung unterzogen wurden. Vom Täter fehlt jede Spur. Harry Pie! ist durch Ein¬ brecher empfindlich bestohlen worden. Als er sich am Sonn¬ tag nach seinem im Potsdamer l-uftschiffhafen liegenden Mo¬ torboot begab, entdeckte er, daß Diebe die Tür zu der Ka¬ jüte aufgebrochen und ein Zeiß- Fernglas, ein Grammophon mit Platten sowie zwei Schein- I der Kirche zu Rogau. Sm JSL BRIGITTE HELM wdYvti • Künstlerische Oberleitung: JOE MAY WELTVERTRIEB: FÜR OIE DEUTSCHEN LÄNDER BOSSER - FILMS. VER¬ TRETEN IN BERLIN DURCH BORIS JANOVSKI, SW 48, FRIEDRICH- ■das Älteste I IIIN FACH BUITT 26. Jahrgang Berlin, den 31. August 1932 Nummer 170 Filmpolitische Aktivität Mit großer Freude stellt man wieder einmal lest, daß Spio und A. D. F. eine be¬ grüßenswerte zweckmäßige Aktivität entfalten. Sie unterscheidet sich wohltuend von den demon¬ strativen Beschlüssen des Reichsverbandes, die sich auf dem Papier außerordent¬ lich gut machen, aber bei ge¬ nauer Betrachtung nichts an¬ deres als leeres Stroh dar¬ stellen, das sich nicht zu dreschen lohnt. * Die A. D. F. hat gestern, wohl auf Grund der Vermitt¬ lungsaktion Generaldirektor Weinschenks, über die Be¬ stellscheinwünsche der Thea¬ terbesitzer gesprochen und ist dabei, wie wir schon vor wenigen Tagen vermuteten, zu dem Entschluß gekom¬ men, daß das vorliegende Formular zunächst „unbe¬ schadet aller Einwände, für alle der A.D.F. angeschlosse¬ nen Mitgliedsfirmen verbind¬ lich bleibt". Die Theaterbesitzer wer¬ den also damit rechnen müs¬ sen, daß sie mit ihren Vor¬ behalten, die ihnen hier und da empfohlen werden, wenig Glück haben. Es scheint uns also am richtigsten, daß man der se¬ riösen Verleihfirma rasch die jetzt vorliegenden Bedingun¬ gen zugesteht, in der Erwar¬ tung, daß sich bei gegen¬ seitigem Vertrauen und Ent¬ gegenkommen im Eventual¬ fall alle Geschäfte reibungs¬ los abwickeln. * Schließlich gäbe es ja. wenn man das Kampfbeil mit aller Gewalt ausgraben wollte, zunächst eine Kardi- naliorderung, nämlich die Verweigerung von Voraus¬ zahlungen auf Filme, die noch nicht abgeschlossen sind. Aber es scheint, als ob man an maßgeblicher Stelle gerade über diesen Punkt aus verständlichen Gründen nicht gern redet, obwohl bei einer der Vorauszahlungs- Verleihanstalten gerade im Moment ein äußerst zugkräf¬ tiges Sujet in Frage gestellt ist, weil es Vertragsschwie¬ rigkeiten mit einer Haupt¬ darstellerin gibt. Dieser Fall dürfte für die Vorstandsmitglieder des Reichsverbandes besonders interessant und lehrreich sein, weil sich hier an einem genau nachkontrollierbaren Beispiel wieder einmal zeigt, von welchen Zufällen der Verleiher abhängig ist, und daß es nicht immer böser Wille ist, wenn ein Bild, mit dem man fest gerechnet hat, auch einmal nicht erscheinen kann. Es gibt also, wie an diesem Fall zu erweisen ist, ganz an¬ dere Schwierigkeiten als den Bestellschein, die jeden Ver¬ leiher treffen können, sogar dann, wenn er an sich als der sicherste Hort des Thealer- bestzers gilt. Erfreuliche Aktivität sahen wi- dann in dem Vorgehen der Spio und des Reichskar- teils der Musikverbraucher in der Urheberrechtsfrage. Man hat von Urheberseite aus die Dinge wieder einmal so gedreht, daß die entschei¬ denden Verhandlungen im Reichswirtschaftsrat, die nickt ganz unwichtig sind, in dem „Ausschuß zur wirt¬ schaftlichen Förderung der geistigen Arbeit" stattfinden sollen. Hier sind die Urheber bei¬ nahe unter sich, so daß man bereits jetzt, wenn nicht eine andere Zusammensetzung des begutachtenden Gremiums erfclgt, ungefähr sehen kann, wie der Hase laufen wird. Wir wollen dabei den Ver¬ tretern der Urheber absolut keine böse Absicht unter¬ schieben. aber schließlich kann niemand aus seiner Haut und darf niemandem zugemutet werden, daß er ohne Not grundlegende An¬ sichten, die unter Umstän¬ den stark an den Geldbeutel rühren, einfach ändert. Deshalb ist es absolut rich¬ tig, wenn die Spio wünscht, daß die Beratungen in ein anderes Gremium verlegt werden, wo die Objektivität stärker und umfassender ge¬ wahrt wird. .Kleine Anzeigen" im „Kinematograph" wirken schnell und zuverlässig Vielleicht darf bei dieser aufmerksam gemacht, daß Gelegenheit bemerkt wer- bei dem Umbau oder Abbau den, daß es überaus zweck- der produktionshemmenden mäßig wäre, wenn die Spio Steuein auch die I.ustbar- und das Reichskartell ge- keitssiejer einer Reorgani- legentlich ihre grundsätz- sation unterzogen werden liehen Forderungen der maß- müßte geblichen Presse bekannt- Die Darlegungen sind machen würden, damit bei kurz. Knapp und durchschla- der Diskussion des Gesetz- gend. Sie stellen nicht nur entwurfes die Ansichten der Rückfrage beim Reichsinnen- meist betroffenen Kreise ge- ministe und beim Wirt- bührend bekannt und in der Schaftsministerium anheim, öffentlichen Erörterung be- sondern verweisen auch auf rücksichtigt werden. die programmatische Erklä- * rung des Reichsinnenmini- Als dritte wichtige Aktion sters, der die Bedeutung des ist ein neuer Vorstoß in der deutschen Quaütätsfilms vor Lustbarkeitssteuerfrage zu der brei'.esten Öffentlichkeit verzeichnen. anerkannt und unterstrichen Die Spio hat an den hat. Reichsminister der Finanzen Natürlich hat man es nicht telegraphiert und ihn darauf bei dem Telegramm allein bewenden lassen, sondern auskommt, ist natürlich im sofort auch bei allen anderen Augenblick nicht abzusehen, amtlichen in Frage kommen- Darauf kommt es auch, den Stellen interveniert, da- wenn man diese filmpoliti- mit alles mögliche, was im sehen Schritte im Zusainmen- Augenblick getan werden hang mit den Ereignissen der konnte. auch tatsächlich letzten Woche kritisch be- cnergisch durchgeführt wird. trachtet, gar nicht an. Der ..Kinematograph“ hat Es erweist sich lediglich, bereits gestern an dieser daß die filmpolitischen Be¬ stelle seine Anregungen in lange in der Bendlerstraße präzise Form gekleidet und schließlich immer noch am hat heute nur noch zu be- besten aufgehoben sind, merken, daß eine derartige Es tritt wohl auch für den augenblickliche Aushilfs- ärgsten Spio-Gegner klar zu- lösung sicherlich von allen tage, daß diese rasche ziel- Beteiligten bei einigermaßen bewußte Arbeit an der rich- gutem Willen akzeptiert tigen Stelle sich wohltuend werden könnte. abhebt von den Resolutionen. * die — um mit Herrn Engl zu Was an positiven Resul- reden — glänzend in der Pa- taten aus diesen Aktionen pierform, aber schädigend in der Spitzenorganisation her- der Praxis wirken. Drei von der Kavallerie Donnerstag: Titania und Primus-Palast Die Berliner Uraufführung des im Kristall-Film-Verleih er¬ scheinenden Max Glaß - Films „Drei von der Kavallerie" fin¬ det am Donnerstag, dem 1. Sep¬ tember, gleichzeitig im Titania- Palast, Steglitz, und Primus- Palast. Potsdamer Straße, statt. Regie: Carl Boese. Hauptrol¬ len: Paul Hörbiger, Fritz Kam- pers, Paul Heidemann. Senta Söneland. Hilde Hildebrand. Else Elster, Anton Pointner. Albert Paulig, Hugo rischer- Köppe. Julius Falkenstein, Kurt Lilien, Hermann Picha, Leo Peukert, Oscar Marion. »Herr Fünf' beendet Die Pax-Film G. m. b. H. hat ihren ersten Tonfilm „Der glückliche Herr Fünf" mit einer Reihe von Außenaufnahmen in landschaftlich reizvollen Ge- f enden beendet. Regie: Heinz lilpert, Hauptdarsteller: Willy Domgraf-Faßbaender (Titel¬ rolle), Ery Bos, Trude Hester¬ berg, Eva Schmid-Kayser, Else Wagner. Paul Westermeyer, Josef Dannegger. Kurt Strehlen. Gerhard Bienert und Arthur Mainzer. Die französische Version des Films, bei der Henry Deccin dem Regisseur Hilpert zur Seite stand, ist ebenfalls fertig- gestellt. Auch hier spielte Domgraf-Faßbaender die Titel¬ rolle. unterstützt von Lisette Lanvin, Paulette Dubost, Ray¬ mond Cordy, Lucien Callamand «Moderne Mitgift" Fabrikat T. K.-Film der Para- Hauptrollen: Martha Eggerth, rnount Leo Slezak, Georg Alexander, Verleih: Paramount Brausewetter. Berliner Regie: E. W. Emo Länge: 2400 Meter. 6 Akte Ton: Tobis-Klangfilm Uraufführung: Mozartsaal Ein grober Erfolg der deut¬ schen Paramount-Produktion, der seine Durchschlagskraft in erster Linie der vollsaftigen Ko¬ mik von Leo Slezak. der schar¬ manten Liebenswürdigkeit von Georg Alexander und der rei¬ zenden Drolerie von Martha Eg¬ gerth verdankt. Die Handlung ist außerordent¬ lich verworren. Wird aber von dem Regisseur E. W. Emo mit soviel überlegenem Takt und soviel Witz geführt, daß die Zuschauer den iedesma! in humoristische Situationen über¬ wechselnden Stationen mit Ver¬ gnügen und regem Interesse folgten. Es handelt sich darum, daß die moderne Mitgift eine Per¬ lenkette ist, die eine junge Frau von ihrem schottischen Onkel als Hochzeitsgeschenk be¬ kommt. Diese Perlenkette ist falsch. Wie Lady Windermere ihren Fächer bei einem Junggesellen zurückläßt, so verliert diese junge Frau Evelyne die Perlen¬ kette bei einem Junggesellen und ist darüber ganz unglück- Sie erhält sie merkwürdiger¬ weise zurück. Aber die Kette, die jetzt in ihren Besitz ge- Situationen komische Pointen hervorgehen und dem Zuschauer Gelegenheit zu Gelächter geben Natürlich merkt der Gatte den Betrug, während die junge Frau ahnungslos ist und nicht weiß, womit der Onkel sie her¬ eingelegt hatte. Es braucht nicht gesagt zu werden, daß sich die ganze An- gelegeheit in Wohlgefallen auf¬ löst. Martha Eggerth war noch niemals so gelöst wie in die¬ sem Film. Sie eroberte die Sympathie der Zuschauer beim ersten Auftreten. Georg Alexander vermehrte die Zahl seiner bekannten über¬ legenen und trotzdem diskret zurückhaltenden Lebemänner um einen neuen Typ. Leo Slezak überspielte zwar einige Effekte, aber der Beifall des Pi-blikums gab ihm recht, daß er mit den starken Poin¬ ten ' t Wünsche des Parketts getroffen hatte. Ausgezeichnet diesmal Hans Brausewetter, der seine Starre gelöst und wirklich liebenswür¬ dig und scharmant, wie ein jun¬ ger Harry Liedtke, über die Leinwand geht. Trude Berliner verfügt auch diesmal über den ihr eigenen. »Die verkaufte Braut“ Freitag im Atrium Die Uraufführung des ersten Opern Tonfilms „Die verkaufte Braut" nach Smetana, Regie: Max Ophüls, Manuskript Curt Alexander, Musikbearbei¬ tung Theo Mackeben, tindet am Freitag, dem 2. September, im Atrium statt. Die Hauptrollen sind irit Jarmila Nowotna, Dom¬ graf-Faßbaender, Paul Kemp. Otto Wernicke. Annemarie Soe- rensen, Lisi Karstadt und Karl Valentin besetzt. Neues vom Rheinland Der Düsseldorfer Europa- Palast hat jetzt genau so wie das Apollo seine Eintrittspreise aus den hier schon dargelegten Gründen erhöht und erzielt da¬ mit. wie vorauszusehen war. mindestens die gleiche Besu¬ cherzahl wie bei den alten, ge¬ senkter Eintrittspreisen. Allerdings legt Direktor Karl Gordoti. der Leiter des Hau¬ ses, größten Wert auf sein Programm und auf seine Büh¬ nennummern. Sorgt dafür, daß sein Theater immer irgendeinen attraktiven Anreiz hat und macht jetzt wieder dadurch von sich reden, daß er Sonntagvormittags Ma¬ tineen veranstaltet, bei de¬ nen zum Beispiel in der kom¬ menden Woche tausend junge Sänger unter Leitung des Diri¬ genten Andre Balzert vaterlän¬ dische Lieder vortragen werden. Die Nachfrage ist bereits heute so stark, daß bestimmt mit einer Wiederholung zu Um Greta Garbo Ein Drahtbericht unseres Stockholmer Korrespondenten Greta Carbo wird vorläufig nicht nach Amerika zurück¬ reisen; sie bleibt zunächst be¬ stimmt bis Weihnachten in Schweden. Auch über ihre ge¬ plante Reise nach Deutschland ist noch nichts bekannt 3 von der Kavallerie HÖRBIGER KA1HPERS HEIDEIH4IN SENTA SONELAND ELSE ELSTER HIIDE HILCEBRAND ALBERT PAULIG ANTON POINTNER H. FISCHER - KOPPE JULIUS FALKENSTEIN KURT LILIEN H. PICHA LEO PEUKERT OSC. MARiON Regie: CARL »OESE nu«ik:RAIPH ERWIN Manuskript: Paul Georg und Franz Raudi Scnlagertexte: Fritz Rotter / Musikal. Leitung: Alfred Stresset ✓ Ausstattung: Max Heil- bronner / An der Kamera: Reimar Kuntze Tonmeister: Karl Paganini ✓ Tonschnitt: Dr. Alwin Elling ✓ System: Tobis-Klangfilm Fabrikationsleitung: PAUL GlASS Uraufführung MORGEN Titania-u. Primus-Palast IM VERLEIH FÜR DEUTSCHLAND. KRISTAll-Flin £ 3 BERLIN SW68 ✓ FRIEDRICHS1R. 221 / F 5 BERGMANN 1823,5340 VERLEIH FÜR SÜDDEUTSCHLAND: KJNION-IONFILPI O. 1*1. B. H. MÜNCHEN / SCHILLERSTRASSE 17 Um das neue Urheber¬ recht Der Entwurf des Reichsjustiz¬ ministeriums über d"- 1 Jrheber- recht an Werken _ Literatur, K'init und Photogr e ist be¬ kanntlich seit ein r Zeit an den Reichswirtscha srat über¬ wiesen worden, der es jetzt an den Ausschuß zur wirtschaft¬ lichen Förderung der geistigen Arbeit weitergeleitet hat. Die Spilzenorganisation hat nun durch Dr. Plügge beim Vor¬ sitzenden des R.eichswirtschafts- rats den Antrag gestellt, die Be¬ ratungen in einen eigenen Ar¬ beitsausschuß zu verlegen oder sie dem wirtschaftspolitischen Ausschuß zu überweisen, weil es sich um strittige Fragen han¬ dele, die vielleicht in dem jetzt zuständigen Gremium etwas ein¬ seitig behandelt würden. Der Vorsitzende des Aus¬ schusses zur wirtschaftlichen Förderung der geistigen Arbeit ist zur Zeit Herr Dr. Leon Zeit- lin, der Syndikus eines Schrift¬ stellerverbandes ist. Außerdem sind eine Reihe anderer Mitglieder mehr oder weniger wirtschaftlich von der Urheberseite aus interessiert. Dagegen ist niemand in die¬ sem Ausschuß zur wirtschaft¬ lichen Förderung der geistigen Arbeit, der irgendwie die Inter¬ essen der großen Verbraucher¬ gruppen der Filmindustrie, des Rundfunks und der Grammo¬ phonindustrie wahrnimmt, ge¬ nau so wie die Musikveranstal¬ ter, die im Reichskartell der Musikveranstalter zusammenge¬ schlossen sind, keinerlei direkte oder indirekte Vertretung in diesem Gremium haben. Das Reichskartell hat sich daher veranlaßt gesehen, dem Antrag der Spitzenorganisation beizutreten, dem hoffentlich im Interesse einer gesunden Neu¬ ordnung der urheberrechtlichen Dinge entsprochen wird. Filmzoll in Lettland Die lettländische Regierung hat eine Quote für die Filmein¬ fuhr abgelehnt, dafür aber die Filmzölle um 50 Prozent erhöht. Diese Aktion : st um so bemer¬ kenswerter, als die Einfuhr von 683 000 Metern im Jahre 1930- 1931 auf 337 000 Meter im Jahr 1931-32 zurückgegangen ist. Deutschlard steht unter den Einfuhrländern nach Lettland an erster Stelle mit 58 Prozent der Gesamteinfuhr- Die Ver¬ einigten Staaten sind mit 34 Pro¬ zent beteiligt. „Tannenberg“ in Wien ungekürzt Wie uns unser J. J.-Bericht- erstatter aus Wien meldet, läuft dort seit gestern der „Tannenberg'‘-Film, dessen Vor¬ führung zunächst auch in Wien FILM IN WIEN Einen durchschlagenden Er¬ folg hatte hier bei der Presse- vorfühmn^. im Wiener Apollo- Theater 1er reizende Kiepura- Film „Da* Lied einer Nacht". Das Prem erenpublikum, ebenso hingerissen von dem frischen, naturburschenhaften Spiel Kie- puras als von den phänomena¬ len Stimmqualitäten des großen Tenors, gto seiner Begeisterung nicht nur zum Schlüsse des Films lebhaften Ausdruck, son¬ dern zeichnete der. Sänger auch nach den bravurös gesungenen Arien aus „Rigoletto“ und „Bohäme“ und ganz besonders nach dem Duett aus „Traviata" bei offener Leinwand — ein bei uns fast ni** geübter Vorgang — durch stürmischen Applaus aus. Dem Film, der auch eine glän¬ zende Presse hatte, kann eine lange Erfolgsserie mit Sicher¬ heit vorausgesagt werden. Die Direktion der Scala hat in der abnorm heißen, kino- ieindlichen Zeit mit der Ein¬ stellung de: Piet-Films „Johnny stiehlt Europa” in ihr Reper¬ toire eir-ea sehr glücklichen Griff getan, denn das Premie¬ renpublikum hat den Film mit stürmischen Beifall aufgenom- Filmbeirat und neue Kontingentverord¬ nung. In einer Sitzung des Film¬ beirat-Ausschusses wurden die Durchführungsbestimmungen der neuen Kontingentverordnung, Tonülmwande r .-J.-Korrespondenten, s deren Entwurf in der Nr. 167 des „Kinematograph" vom 26. d. M. bereits veröffentlicht wer¬ den konnte, durchberaten. In einer Plenarsitzung gegen Ende _ dieses Monats werden die Durchfühmngs - Bestimmungen o zum Beschluß erhoben. In einer Sitzung des Wiener Direktorenverbandes der Ar- tisten-Liga wurde der Beschluß gefaßt, dem InternationalenVer- band der Vergnügungsdirekto¬ ren beizutreten. Dieser Ver¬ band umfaßt neben Varietes, Revuetheater. Kabarett, Zirkus usw. auch die Kinovarietös. In den Vorstand der neu gegrün¬ deten Sektion Österreich des Internationalen Verbandes der Vergnügungsdirektoren, dem 4800 Unternehmungen aus 17 Nationen angehören, wurde als Vertreter der Kinogruppe der Generaldirektor des Kiba- Konzerns, Edmund Hamber, ge¬ wählt. Direktor Miksa Preger, der im Theater an der Wien „Die Rose von Hawai", in der Rose Bar¬ sony eine der Hauptrollen mit durchschlagendem Erfolg gab, inszenierte, hat gegen die Bar¬ sony eine Klage eingebracht, nach der die Künstlerin auf Grund eines Vertrages ihm eine zehnprozentige Beteiligung an Junger Vorführer I. oder II. VOIFUHIil unter Postlagernd W. 13 Bretnig, Bei. Kamcnz in Sachsen. Rehla “*;?J?.? 05,tl,e Vorführer L Toafilmvorftthrer sucht geeignete Stellung. Ia. Zeugnisse und Referenzen erster Firmen vorhanden. _ Werner Hagemann. Neuenhagen bei Berlin, St. Georgs Weg. sucht Stellung. Tonfilm-Vorführer Konstrukteur (ür Klangiilm - Verstärker sucht Stellung als Vorführer ihren Tonfilmeinnahmen zu be¬ zahlen habe. In seiner Klage wird aus¬ geführt, daß er der Künstlerin, die er entdeckt und anläßlich der Erstaufführung der Operette „Die Rose von Hawai" nach Leipzig gebracht habe. Unter¬ richt in der deutschen Sprache erteilte. Bei dieser Gelegenheit sei ein Vertrag geschlossen worden, nach dem sich die Barsony verpflichtete, nur mit Pregers Einwilligung ein Enga¬ gement am Metropoltheater an¬ zunehmen und 10 Prozent ihrer Tonfilmeinnahmen an ihn ab¬ wendete ein. daß der Vertrag den guten Sitten widerspreche, da er unter Zwang zustande ge¬ kommen sei. Es hätte sich auch nicht um Unterricht, sondern um gewöhnliche Probenarbeit gehandelt. Die Verhandlung wurde zur Durchführung der van beiden Parteien beantrag¬ ten Beweise vertagt. England für deutsche Filme Vorführer Vorführer - gedehnten Studien-eise durch Europa nach London zurück- gekommen und äußert sich nun in führenden Londoner Blät¬ tern über die Eindrücke, die der europäische und insbeson¬ dere der deutsche Film a«*i sie gemacht haben. Es ist eine einzige begeisterte Anerkennung des kontinenta¬ len, also auch des deutschen Films. Miß Else Cohen ist der grundsätzlichen Meinung, daß die Bilder aus Paris oder Ber¬ lin dem englischen Publikum viel mehr Zusagen als der Durchschnitt der amerikani¬ schen Bilder. Sie schließt ihre interessan¬ ten Darlegungen, die wir hier im einzelnen nicht wiederge¬ ben wollen, mit der Feststel¬ lung, daß die Vorführung der¬ artiger Bilde*- in London nicht eine praktische Konsequenz ge¬ zogen: man hat nämlich das Cambridge-Theater neben dem Akademie-Theater der Leitung Miß Cohens unterstellt, damit sie einmal praktisch die Theo¬ rien, die sie in ihrem Interview aufstellt, erproben kann. Wir glauben zuversichtlich, daß sich die Auffassung der aufmerksamen Beobachterin des europäischen Marktes sehr bald durch die Theatereinnah men als richtig erweisen wird.